[10.09.01, mo]
Worauf ich lange Zeit hingearbeitet habe, wird wahr: ich werde zum Wintersemester 2001/02 wieder zur Uni gehen und Kurse belegen.
Meine Homepage eröffnete ich Mitte Februar 1998 mit dem Ziel, mir mit meinen verschiedenen Seelenteilen Raum zur Entfaltung zu geben und eine Methode der Gesundung zu probieren, die ich während meiner zweijährigen Psychotherapie nicht beginnen konnte (durfte?).
Das alles mit dem Ziel, die Gründe meiner Studiumblockierung zu finden und zu beheben.
Ich glaube, das ist mir gelungen.
[Das schrieb ich zuerst am 10.09.01 auf der Seite Auslaufmodell?]
[06.11.01, di, 10:30]
Inzwischen bin ich in der dritten Studiumswoche.
Vieles ist geblieben, wie es vor 5 Jahren war, manches ist besser, nichts schlechter geworden.
Mein Wiedereinstieg ins Studium gelingt mir besser als ich erwartetet hatte.
Ursprünglich wollte ich nur die Statistikvorlesung und -seminar belegen. Jetzt besuche ich auch noch Entwicklungspsychologie (Vorlesung und Seminar), um einen Leistungsschein zu erarbeiten.
Aus den zwei Tagen, die ich an der Uni sein wollte, sind vier geworden: Montag bis Donnerstag. Ich würde auch am Freitag eine Veranstaltung besuchen, aber da findet keine statt, die ich besuchen sollte, darf.
[07.11.01, mi, vormittag]
Gerstern waren das erste Mal meine Kleinen mit an der Uni. Ich war das erste Mal als Ganzes an der Uni.
[07.11.01, mi, nachmittag]
War den zweiten Tag mit den Kleinen an der Uni. Sie haben wir gesagt, ich brauche keine Bauch mehr, um sie zu beschützen.
... die wollte ich beschreiben, als ich noch dachte, ich könnte immer so weiter studieren wie in den ersten Wochen nach meinem Wiedereinstieg.
Inzwischen habe ich erfahren und begriffen, daß die eigentliche Herausforderung nicht der Wiedereinstieg an sich war, sondern die Veränderung meiner Studiermethoden.
Die ich jedoch nicht entwickeln kann, wenn ich nicht einige meine seit Jahrzehnten wirkenden Verhaltensmuster verändere.
Mit anderen Worten: auf die Vorgeschichte werde ich zurückkommen, wenn ich mal wieder nichts zu tun habe ...
[20.11.01]
Während der ersten Wochen nach meinem Wiedereinstieg ins Studium war ich sehr glücklich.
Ich hätte immer so weiter machen können, aber dann würde nicht zum Abschluß des Studium kommen. Das habe ich am Freitag schmerzlich erfahren ...
... habe eben eine Mail von Christiane bekommen, ich kann jetzt nicht weiterschreiben ...
[06.12.01]
Die Ereignisse überschlagen sich. Kaum habe ich eine Veränderung vollzogen, steht die nächste an. So schnell, daß ich nicht dazu komme, sie zu protokollieren.
Am 20.11.01 wurde mir klar, daß ich leider mehr tun muß, als nur Veranstaltungen zu besuchen. Ich bin gern zu vielen gegangen, habe ich wie ein junger Student gefühlt, der die Welt entdeckt.
Einige Tage später begriff ich, daß ich die Statistikklausur nie schaffen werde, wenn ich nicht anders als in früheren Jahren arbeiten werde.
... dann, daß das Studium zu schwer für meine Kleinen ist ...
... dann, daß ich zum Lösen der Statistikaufgaben mit meinen einfachen Taschenrechner ein vielfaches der Zeit im Vergleich mit den anderen brauche, weil ich jede Schritt jedes Mal wieder eingeben muß ...
Jedes Mal habe ich mir etwas Neues ausgedacht und mein Verhalten korrigiert.
Die Anforderungen veränderten sich so schnell, daß ich nicht selten glaubte, mich zu verlieren. Das führte wieder zu berechtigen Rebellionen in mir, denn ich möchte nicht grundsätzlich anders werden, sondern nur das Studium erfoglreich abschließen.
[24.07.04, sa, 16:00]
Leider hatte ich zum Ende des Wintersemesters 2002/03 wieder einen Rückfall und machte das Sommersemester 2003 frei und nahm das Wintersemester 2003/04 Urlaub.
Auch wenn ich am 12.07.04 endlich die Klausur in Statistik 1 bestand, ist nicht sicher, ob ich die Probleme, die ich mich Anfang 2003 zu einer Studierpause zwangen, gelöst habe.
Ich werde im Wintersemester 2004/05 Statistik 2 besuchen und die Klausur schreiben. Dann werde ich mich diesem Problem stellen. Vielleicht wird es dann auch schon gelöst sein, falls meine Probleme mit dem einen Dozenten vom ExPrak 2 wirklich nur entstanden sind, weil ich "nichts verstanden habe", wie der Dozent meinte.
Siehe Exmatrikulation.