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Tagebuch - Dezember 2012

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Samstag, 1. Dezember 2012

[01.12.2012, sa, 1:38]

Vor einer Stunde dachte ich: Wenn ich heute nicht schneit, kann ich wieder mit dem Fahrrad auf Tour gehen.

Jetzt schneit es stärker als gestern. Überall liegt eine dicke Schnee-Schicht.


[1:50]

Auf Autodächern usw. liegt Schnee 5 cm hoch, auf der Straße 3 cm.

Gestern lag auf der Straße nur wenig Schnee und nicht lange.


[2:00]

Draußen ist es minus ein Grad Celsius.

Obwohl ich nur kurz draußen war, sind meine Finger eisig, obwohl ich nicht empfindlich bin: bei den Radtouren die letzten Tage trug ich keine Handschuhe, meist auch keine Kopfdedeckung.


[2:05]

Am Sonntag sollen es minus fünf Grad Celsius werden.

Wenn das Wetter so bleibt, wird der oft fallende Regen als Schnee kommen. Dann sollte ich über Winterreifen für Fahrrad nachdenken oder muß mit Radfahren bis zum Frühjahr warten.


[5:00]

Draußen ist es minus ein Grad Celsius. Es schneit leicht.


[12:45]

Heute nacht sah der Schnee besser aus.

Jetzt hat die Straße vorm Haus schwarze Fahrspuren, die Hauptstraße ist ein breiter schwarzer Streifen mit weißen Rändern.


[13:20]

Auf Autodächern usw. liegt 11 cm Schnee, auf der Straße 7 cm.


[13:30]

Draußen sind es minus zwei Grad Celsius. Die Sonne scheint.


[14:05]

Fahre mit dem Mountainbike im Schnee.


[14:50]

War vier Kilometer unterwegs.

Die Reifen haften sehr gut. Wo man mit Winterschuhen (ohne Spikes) noch gehen kann, kann ich auch fahren.

Bin meine Serpentinen-Abfahrt runter. Nur wenig mehr Probleme.

Auf einer sehr steile Straßenabfahrten, die ich bei Schnee zu Fuß eher meiden würde, konnte ich so gar bis zum Halt bremsen.

Selbstverständlich bekomme ich die Reifen auch zum Rutschen. Aber wenn ich vorsichtig bremse, habe ich das Gefühl, besser zu fahren als zu gehen.

Winterreifen zu kaufen, scheint mir derzeit nicht nötig.


[15:22]

Hier die Spuren meines Mountainbikes: nach rechts hab ich die Tour begonnen, von links kommend hab ich sie beendet.


[16:40]

Gehe einkaufen.


[17:10]

Bin zurück.

War ein Kilometer unterwegs.

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Sonntag, 2. Dezember 2012

[02.12.2012, so, 7:00]

Habe den Film "Kein Land für alte Männer" gesehen, Verfilmung des Romans von "No Country for Old Men" von Cormac McCarthy.

Kannte ich schon, allerdings nur in der englisch-sprachigen Original-Fassung "No Country for Old Men", siehe Tagebuch vom 7. Januar 2012.

Nachdem ich in der deutschen Fassung alles verstanden habe, was gesprochen wird, finde ich nur noch den Typ mit dem Bolzenschußgerät krank, nicht mehr "alle und das ganze Land".


[7:30]

Draußen sind es minus vier Grad Celsius. In Oslo minus dreizehn.


[9:00]

Habe mich über Cormac McCharthy, Autor des Romans "No Country for Old Men", informiert.


[14:00]

Die Sonne scheint nicht. Es schneit leicht.

Viel mehr Schnee als gestern liegt aber nicht.


[14:45]

Draußen sind es minus zwei Grad Celsius. In Oslo minus elf.


[18:45]

Habe den Luftwäscher wieder gründlich gereinigt (vormals am 18. Oktober 2012).

Habe wieder ich den Motor ausgebaut und Lüfter, Lüftergehäuse und Befeuchtungsscheibe gründlich gereinigt.

War wieder einmal nötig, damit die Ablagerungen nicht aus dem Gerät geblasen werden.

Die kleine Reingigung bei fast bei jedem Wassernachfüllen, bei der ich Ablagerungen, wo ich sie nach Abheben des Oberteils erreiche, entferne, kann die großer Reinigung nur hinausschieben, nicht verhindern.


[20:40]

Habe wieder einmal in Frank Schätzings Roman "Limit" gelesen und mich gut unterhalten.

Freue mich auf seinen nächsten Roman.

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Montag, 3. Dezember 2012

[03.12.2012, mo, 7:02]


[8:25]

Draußen sind es minus zwei Grad Celsius. In Oslo minus sechszehn.


[9:08]

Offizieller Sonnenaufgang.


[14:45]

Hab viel mit Ulysses geschrieben und einige Dinge ausprobiert.


[15:45]

Offizieller Sonnenuntergang.


[16:45]

Obwohl die Sonne schon lange hinter dem Berg verschwunden ist und auch schon unter dem Horizont steht, leutet der wolkenfreie Himmel immer noch blau.


[17:21]

Bis auf einen blauen Schimmer am Horizont ist es dunkel.


[17:55]

Jetzt ist es völlig dunkel.


[21:40]

Gehe einkaufen.


[22:10]

Bin zurück.

War einen Kilometer unterwegs.


[22:30]

Draußen sind es minus zehn Grad Celsius. In Oslo minus neunzehn.

Meine Messung ergab minus drei Grad Celsius. Normalerweise unterscheidet sich meine und die offizielle nur um bis zu zwei Grad.


[22:45]

Gehe ans Wasser.


[23:30]

Bin zurück.

War drei Kilometer unterwegs.

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Dienstag, 4. Dezember 2012

[04.12.2012, di, 5:40]

Draußen sind es minus elf Grad Celsius. In Oslo minus vierzehn.

Meine Messung ergab minus fünf. Meine Messung ist fast immer ein bis zwei Grad wärmer als die offizielle. Plus sechs ist sehr selten.


[10:00]

Die Sonne scheint. Der Mond scheint. Keine Wolke am Himmel.


[15:10]

Habe wieder viel mit Ulysses geschrieben und am großen Plan gearbeitet.

Das ist spannender als auf Tour zu gehen.


[15:30]

Wollte eigentlich raus gehen, aber auch der Sonnenschein konnte mich bei der Kälte nicht aus dem Haus locken.

Ursprünglich wollte ich diese Woche nach Madla, um nach Winterreifen zu sehen, aber vermutlich werde ich keine brauchen, weil meine auch bei Schnee sehr gut haften.

Außerdem kann es sein, daß ich diesen Winter nicht mehr bei Schnee radfahre.

Und wenn ich nicht mit dem Mountainbike unterwegs bin, brauche ich auch keine Werkzeug. Da bleibt Zeit, daß ich es noch finde. So richtig kann ich mir nicht vorstellen, daß ich es verloren habe.

Wobei es möglich sein kann: das Werkzeut ist von der Art eines Schweizer Taschenmessers; ich hatte es in Zeitungspappier eingerollte, damit der Metallkörper nirgends im Rücksack anschlägt oder scheuert. Beim Ausräumen kann ich es versehentlich entsorgt haben. Vielleicht hab ich es aber auch unterwegs verloren, weil es beim Suchen im Rücksack rausgefallen ist.


[15:45]

Wenn ich jetzt noch weiter über mein tolles Werkzeug schreibe, muß ich heute noch nach Madla fahren. Wäre aber nicht so schlimm. Hab gestern schon Bar-Geld von der Minibank geholt, damit ich mit dem Bus fahren kann, wenn es mir zu kalt ist.


[15:50]

So ungefähr sieht mein Fahrrad-Werkzeug aus, war nur von Biketec. Kostet bei Amazon 2 Euro 50. Bei Intersport im Geschäft bezahlte ich 69 NOK.

Das Werkzeug, das ich bei Clars Ohlson oder Intersport hätte kaufen können, hat nicht diese beiden Schraubenzieher (Schlitz und Kreuz), die ich für das Fahrrad-Licht brauche, falls es sich unterwegs löst.

Weil ich meins bisher nicht ersetzten konnte, hab ich noch kein Werkzeug gekauft.

Wobei ich auch noch Thermo-Unterwäsche brauche. Die kaufte ich auch bei Intersport.


[15:55]

Draußen sind es minus sechs Grad Celsius. In Oslo minus dreizehn.

Meine Messung ergab minus sechs.


[16:00]

In Potsdam sind es drei Grad Celsius.

Letzten Winter war es in Potsdam kälter als in Stavanger.


[16:55]

Hab mein Fahrrad-Werkzeug gefunden!

Es hatte sich, immer noch ordentlich eingewickelt, tief in einer Tasche eines von mehreren Rücksäcken versteckt. Dort hatte ich noch nicht nachgesehen.


[17:20]

Hab ich gleich mal das hinter Plast-Schutzblech festgezogen, damit es sich bei Fahrten im Gelände nicht Stück für Stück auf den Reifen absenkt.


[17:40]

Wenn ich schon mal dabei bin, hab ich auch noch das Schutzblech vorn festgezogen.


[19:30]

Gehe einkaufen.

War zweieinhalb Kilometer unterwegs.


[20:30]

Der Schnee ist festgefahren, getaut und gefroren, teilweise spiegelglatt. Ohne Spike haftet hier kein Reifen mehr.

Aber ich muß bei diesem Wetter nicht mit dem Rad fahren. Deshalb werde ich keine Winterreifen kaufen.


[22:00]

Durch meine Arbeit am großen Plan haben meine Seelenteile die Kleinen richtig gute Laune.

Auf Nachfrage sagten sie: Endlich jemand der wirklich Zeit für uns hat!

Klasse, ich, der Erwachsene, schreibe und begeben mich damit auf eine spannende und aufregende Reise, und die Kleinen hören zu und sind glücklich.

Der Buchhalter freut sich auch, weil keine zusätzlichen Kosten entstehen.

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Mittwoch, 5. Dezember 2012

[05.12.2012, mi, 6:35]

Draußen sind es minus fünf Grad Celsius.


[8:55]

Gehe einkaufen.


[9:40]

Auf dem Rückweg von Europris stand die aufgehende Sonne so, daß es aussieht, als würde sie auf Höhe des Lervigsveien stehen: eine riesige rote Kugel zwischen den Häusern knapp über der Straße.


[9:50]

Bin zurück.

War zwei Kilometer unterwegs.


[10:20]

Habe mehrere Sparlampen gekauft:


[10:25]

Ja, ich lasse hin und wieder nachts im Schlafzimmer Licht an, weil es mir zu lange zu dunkel ist.

Die 9 Watt Sparlampe war mir jedoch zu hell, obwohl ich sie in einer Leselampe hatte und den Lampenschirm zur Wand richtete.


[16:00]

Die neuen iMacs werden verkauft:

Die alten iMacs kosteten:

Wobei der 21,5 Zoll mit mehr Arbeitsspeicher (8 GB statt 4), mit einer größeren Festplatte (1.000 GB statt 500) und mit einem schnelleren Prozessor (2,7 GHz statt 2,5) verkauft wird.

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Donnerstag, 6. Dezember 2012

[06.12.2012, do, 9:00]

Draußen sind es minus neun Grad Celsius.


[9:10]

Vielleicht geht die Sonne heute wieder so feuerrot auf. Dann werde ich dorthin gehen, wo ich sie gestern zwischen den Häusern sah und fotografieren.


[10:00]

Die Sonne ist zwar aufgegangen, aber von Wolken verdeckt. Überrascht nicht. War angekündigt.


[10:31]

Habe 250 NOK für Wikipedia gespendet.

Das sind 34,02 Euro (Kurs 7,35).


[19:00]

Gehe ans Wasser und einkaufen.


[19:45]

Bin zurück.

War zwei Kilometer unterwegs.

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Freitag, 7. Dezember 2012

[07.12.2012, fr, 6:10]

Draußen ist es ein Grad Celsius. In Oslo minus zwölf.

Das sind wieder normale Temperturen.


[7:30]

Gehe ans Wasser und einkaufen.


[8:40]

Bin zurück.

War zwei Kilometer unterwegs.


[15:00]

Im Roman "Der Name der Rose" läßt Umberto Eco seinen Novize Adson von Melk sagen:

Ich wachte erst auf, als es zur Vesper läutete, und war ganz benommen, denn der Schlaf am Tage ist wie die Sünde des Fleisches: Je mehr man davon gekostet hat, desto mehr will man davon haben, und dennoch fühlt man sich immer unwohl, befriedigt und unbefriedigt zugleich. [Taschenbuch, Seite 208]


[22:40]

Gehe ans Wasser.


[23:25]

Bin zurück.

War zwei Kilometer unterwegs.

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Samstag, 8. Dezember 2012

[08.12.2012, sa, 1:50]

Habe auf amazon.de geschrieben:

3 von 5 Sternen

Auf den ersten Blick interessant; 8. Dezember 2012

Auf den ersten Blick ist David Mitchells "Wolkenatlas" interessant: verschiedene Schreibstile und Rechtschreibungen entsprechend der beschriebenen Zeit, Geschichten, die plötzlich aufhören und erst nach weiteren halben Geschichten fortgesetzt werden. Kann mich nicht erinnern, einen so aufgebauten Roman schon einmal gelesen zu haben.

Auf den zweiten Blick ist "Wolkenatalas" jedoch nichts Halbes und nichts Ganzes: Schreibstile und Rechtschreibungen als Spiegel der jeweiligen Zeit überzeugen wenig, was vielleicht an der Übersetzung ins Deutsche liegt.

Wer Bücher gelesen hat, die Mitte des 19. Jahrhunderts erschienen und gedruckt sind, weiß was ich meine. Die 1970er Jahre waren nicht so, wie in "Halbwertszeiten" beschrieben, es ist nur die Vorstellung des 1969 geborenen Autors. Am meisten enttäuscht hat mich aber der Stil von "Sloosba's Crossin'".

Ich kann mir nicht vorstellen, daß, wenn es keine gesellschaftliche Ordnung im heutigen Sinne mehr gibt, "Akademiker" nicht mehr den "Ungebildeten" Vorschriften machen, die Schrift-Sprache weiterhin zwischen "das" und "daß" unterscheidet, Sprechende den Wem-Fall pflegen (statt "ich komme ausm Wald" wird man "ich komme ausn Wald" sagen), und vermutlich wird wieder "mus" geschrieben und statt "mußte" oder "musste" wieder "muste".

Diese Kritikpunkte wiegen jedoch nicht schwer. Hätte ich nur das zu beanstanden, würde ich mindestens vier Sterne vergeben.

Mit nur drei Sternen bewerten läßt mich die nicht wirklich vorhandene Verknüpfung der Geschichten sowie die fehlende Raffinesse.

Stellt man sich den Roman als sechs (nicht geteilte) Geschichten im gleichen Schreibstil vor, was passiert, wenn man sich auf den jeweiligen Stil eingestellt hat, verliert er viel von seiner Faszination, erzählt nicht selten derart, daß meine Augen im Text keinen Halt mehr fanden, meine Gedanken abschweifte. Oft fühlte ich mich wie in einem Gespräch, bei dem man dem anderen aus Höflichkeit zuhört. Aber zu einem Buch muß man nicht höflich sein.

Trotzdem möchte ich die Zeit mit "Wolkenatlas" nicht wissen. Aber wie oft auch im wirklichen Leben ist das Kennenlernen das Schönste gewesen. War eine unterhaltsame und angenehme Zeit, aber zusammen alt werden möchte man nicht.

Trotzdem (2) bin ich weit entfernt, "Wolkenatlas" nicht zu empfehlen. Meine kindliche Seele hat viel Freude gehabt: Endlich mal was Neues, nicht immer dieselbe Suppe der Alten! Der reife Leser, der ich aber auch bin, ist jedoch weit entfernt, den Roman als "Weltliteratur" bezeichnen. Zu wenig klingt er in mir nach.

Mit fünf Sternen hätte ich ausgezeichnet:
a) wenn die Geschichten länger gewesen wären (nach rund 55 Seiten mich immer wieder umzustellen, hat mir nicht gefallen; eine Kurzgeschichte muß man nicht noch halbieren) und
b) wenn ich das Wandern der Seelen durch die Zeit nachverfolgen und hätte spüren können, als würde ich mich an mein Leben vor 150 Jahren erinnern und fühlen wie es in hunderten Jahren sein wird.

Ist meine bisher längste Rezension auf amazon.de.


[4:50]

Gehe ans Wasser.


[5:06]


[5:30]

Bin zurück.

War zwei Kilometer unterwegs.


[6:05]

Draußen ist es minus ein Grad Celsius.


[19:00]

Draußen sind ist es null Grad Celsius.

Lange wird der Schnee nicht mehr liegen.


[21:50]

Jetzt schneit es wieder.

Wegen mir braucht Schnee nur noch in den Bergen zu liegen.


[23:30]

Kaum ist der Schnee gefallen, ist er auch schon geschmolzen.

Die Straße sieht jetzt aus wie vor dem Schneefall, ist nur nasser.

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Sonntag, 9. Dezember 2012

[09.12.2012, so, 1:10]

Draußen sind es zwei Grad Celsius. Es regnet. Es ist windig.


[1:20]

War kurz draußen: sehr unangenehmes Wetter.

Würde es die nächsten Tag wärmer werden, wäre es auszuhalten. Aber es soll kälter werden (bis minus sechs Grad).

Zwei Grad unter null und Schnee ist mir lieber als zwei Grad über null und Regen.


[6:40]

Draußen sind es zwei Grad Celsius.


[6:50]

Morgenspaziergang.


[7:40]

Bin zurück. Was ein schöner Spaziergang, auch wenn es meist geregnet hat und windig war.

War zweieinhalb Kilometer unterwegs.


[13:10]

Draußen sind es drei Grad Celsius. Die Sonne scheint.


[15:15]

Gehe ans Wasser.


[15:55]

Bin zurück.

War zwei Kilometer unterwegs.

Wollte mich am Wasser hinsetzen, aber es war zu windig. Wollte meiner Erkältung nicht signalisieren, ich würde sie nicht ernst nehmen.

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Montag, 10. Dezember 2012

[10.12.2012, mo, 6:10]

Draußen ist es minus ein Grad Celsius.


[6:20]

Morgenspaziergang.


[6:40]

Bin schon zurück. War mir zu kalt. Hatte das Gefühl, der Spaziergang würde mit mehr schaden als nutzen.

War einen Kilometer unterwegs.


[8:25]

Mir ist allerding auch zu Hause kalt, obwohl über 20 Grad Celsius in der Wohnung ist und ich fast Kleidung trage, als würde ich draußen sein.

Dabei glaubte ich, heute schon fast wieder gesund zu sein.


[8:50]

Endlich, nachdem ich etwas gegesen habe, bekomme ich warme Füße.


[9:15]

Dabei hatte ich keine Hunger, wollte eigentlich nichts essen.


[12:55]

Auf zu einem kleinen Winterspaziergang bei Sonnenschein.


[13:24]

Blick vom Varden (Stavanger, Storhaug) nach Osten zum Fjord und zu den 19 Kilometer entfernten, schneebedeckten Bergen.

Die Insel ist zwei Kilometer entfernt.


[13:33]

Blick vom Varden nach Westen.


[14:05]

Bin zurück.

War zweieinhalb Kilomter unterwegs.


[19:00]

Gehe einkaufen.


[19:25]

Bin zurück.

War ein Kilometer unterwegs.

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Dienstag, 11. Dezember 2012

[11.12.2012, di, 2:35]

Draußen sind es minus vier Grad Celsius.


[3:10]

Stern Meißen "Was soll aus mir werden".


[3:25]

Franz Bartzsch "Wind trägt alle Wort fort".


[3:45]

Horst Krüger Band "Tagesreise" (1975).


[4:10]

Inga Rumpf und Frumpy "How the Gypsy was born" (1971).


[15:45]

Gehe ans Wasser.

Hab zwar keine Lust, aber täglich mindestens ein Spaziergang sollte mir meine Gesundheit wert sein.


[16:45]

War zweieinhalb Kilometer unterwegs.

Teilweise liegt werde Eis noch Schnee, teilweise ist es aber sehr glatt.

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Mittwoch, 12. Dezember 2012

[12.12.2012, mi, 1:15]

Habe auf amazon.de geschrieben:

5 von 5 Sternen

Kein Porträt - eine Liebeserklärung; 12. Dezember 2012

Im Hinweistext heißt es: "Günter de Bruyns Buch [Mein Brandenburg] ist ein Porträt der Landschaft und der Kultur Brandenburgs." Für mich liest es sich als Liebeserklärung.

Die Fotos sind schwarz-weiß und, soweit ich es einschätzen kann, teilweise lange vor dem Fall der Mauer aufgenommen. Die Fotografin Barbara Klemm ist Jahrgang 1939.

Das Buch ist 1993 erschienen. Es ist kein Reiseführer (enthält aber Orts- und Personenregister), sondern ein Märker erzählt von seiner Heimat, der Mark Brandenburg.

Genau das macht für mich den Reiz des Buches aus und zieht mich in seinen Bann. So empfand ich während des Lesens warme Gefühle für die märkische Landschaft: märkische Heide, märkischer Sand, trockene Wälder. Dabei bin ich Thüringer, und Wälder sind für mich kühl und feucht und bergig, nicht warm und trocken und flach.

Der Autor ist ausgebildeter Bibliothekar. Entsprechend gründlich hat er Fakten gesammelt und unaufgeregt vorgetragen.

Die meisten Märker fühlen sich übrigens nicht als Berliner und unterscheiden sich wohltuende von ihnen.

[Anmerkung am 3. Januar 2013, do, 19:10: Statt "Porträt" hätte ich "Portrait" schreiben sollen, wie ansonsten auf meiner Website. "Portrait" ist die Schreibung wie im Ursprungsland, auch wenn der Duden in der 25. Auflage schreibt: "Porträt (franz.)", aber das wird eine Eindeutschung ein.]


[1:30]

Draußen sind es minus vier Grad Celsius.


[6:30]

In den letzten Stunden ist wieder viel Schnee gefallen.


[19:00]

War kein guter Tag, weil ich kaum schlafen konnte.

Wenn ich eingeschlafen war, wachte ich nach kurzer Zeit wieder auf, weil meine Nase verstopft war oder sich Frauen auf dem Flur stritten.


[20:15]

Gehe einkaufen.


[20:50]

Bin zurück.

War zwei Kilometer unterwegs.


[21:00]

Viel Schnee ist wieder geschmolzen. Der Rest ist mehr weißes Wasser als Schnee.

Draußen ist es null Grad Celsius. Die nächsten Tage soll es nicht oder nur wenig kälter werden.


[21:20]

Schlug ich beim Lesen in David Mitchells Roman "Wolkenatlas" kaum im Original "Clound Atlas" nach, weil ich die deutsche Übersetzung stimmig fand, gucke ich beim Lesen von Thomas Pynchons "Natürliche Mängel" oft ins Original "Inherent Vice", weil ich immer wieder stocke und mich frage, was gemeint ist.

"Schwedische Juden kann's doch geben."

"Ich weiß, dass es schwedische Apfeltorte gibt." Im Grunde versuchte er nur zu helfen. [Taschenbuch, Seite 68]

Ich weiß nicht, ob es schwedische Apfeltorte gibt. Ich weiß nicht einmal, ob es deutsche Apfeltorte gibt. Ich kenn nur Apfelkuchen.

Davon abgesehen: Was ist damit gemeint? Gibt es keine schwedische Apfeltorte, sondern nur schwedischen Apfelkuchen, bedeutet das, es gibt keine schwedischen Jude. Oder doch, wenn es schwedische Apfeltorte gibt.

Bevor ich weiter hinterfrage, sage ich mir, ich sollte mal nachsehe, was der Autor geschrieben hat:

"I know there's Swedish Fish." [Taschenbuch, Seite 49]

Das bringt mich nicht wirklich weiter.


[21:35]

pynchonwiki.com schreibt:

Swedish Fish

A gummy candy.

Und verweist auf Wikipedia, wo man auch Fotos sieht.


[21:45]

Wenn man so übersetzt hätte:

"Ich weiß, dass es Swedish Fish gibt."

wäre die Sache zwar nicht verständlicher, außer man kennt die für den nordamerikanischen Markt ab 1968 hergestellte Süssigkeit, aber weniger verwirrend, weil man nicht durch "Torten" oder "Fische" (ausschließlich durch den Übersetzer) in eine falsche Richtung gelenkt würde.

Der Satz könnte auch heißen:

Ich weiß, daß es Gummibärchen gibt.

und im Grunde meinen: du kannst es kneten, bis dir die Form gefällt, und in verschiedenen Farben kannst du es auch haben, oder so.


[22:00]

Die deutsche Übersetzung von Thomas Pynchons "Inherent Vice" hat mich aber schon vorher irrtiert:


[22:10]

Ansonsten ist es sehr angenehm, wieder einmal ein Buch für Männer zu lesen: Doc's Ex erinnert mich an eine Frau. "Wolkenatlas" hat mehr die Kleinen als die Erwachsenen in mir angesprochen.

"Natürliche Männer" gefällt den Erwachsenen sehr. Den Kleinen ist das Buch so egal, daß sie sich noch nicht gemeldet haben, lieber weiterhin von ihrem tollen "Wolkenatlas" schwärmen.

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Donnerstag, 13. Dezember 2012

[13.12.2012, mi, 2:50]

Hab über vier Stunden geschlafen, ohne aufzuwecken. Fühle mich gleich wieder viel besser.

Zur Zeit hab ich auch keine vernupfte Nase. Aber auskuriert bin ich noch nicht.


[7:40]

Draußen ist es null Grad Celsius.


[15:30]

Wollte zur Post gehen, ist aber kein Benachrichtigung im Postkasten.


[20:55]

Gehe ans Wasser.


[21:30]

Bin zurück.

War zwei Kilometer unterwegs.

Es ist nicht kalt, aber teilweise sehr windig.


[21:40]

War auch auf der Post. Die Zustellung der Benachrichtigung ist heute später als normal erfolgt.


[23:40]

Habe den Film "Naked Lunch", USA 1991, gesehen.

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Freitag, 14. Dezember 2012

[14.12.2012, fr, 0:35]

Habe auf amazon.de geschrieben:

5 von 5 Sternen - Rezension bezieht sich auf: Naked Lunch (DVD); 14. Dezember 2012

Einfach irre klasse!

Ein wunderbarer Film über Schriftsteller und Schreibmaschinen und deren sich verknüpfende Leiden(schaft).

Ich hab es immer gewußt: Schreibmaschinen leben. Jedoch hab ich mich nicht getraut, meine Erfahrung auszusprechen, weil ich fürchtete, man würde mich für verrückt halten. Nach dem Film sehe ich mich bestätigt und werde mich nicht mehr verheimlichen.


[7:30]

Draußen ist es minus ein Grad Celsius.


[8:20]

Was William S. Burroughs, Autor von Naked Lunch, Drogen fürs Schreiben waren, ist für mich Stavanger.


[12:30]

Habe in William S. Burroughs "Naked Lunch: Die ursprüngliche Fassung" gelesen.

Den Film "Naked Lunch", der die Entstehung des Buches beschreibt, finde ich bis jetzt besser.


[13:50]

Habe den Anfang von Jack Kerouac's "Unterwegs" und "On the Road: Die Urfassung" gelesen.

In der zuerst erschienen, für oder vom Verlag bearbeiteten Fassung fehlt der Biß, den man in der Urfassung spürt.

Ich will jetzt nicht auf Einzelheiten eingehen, weil ich nur die Vorschau auf Amazon vergleichen kann. Nur so viel: schönes Beispiel, wie Lekoriat eine Arbeit durch "Opimierung für besseren Verkauf" versauen kann.

Nur einmal hab ich etwas von mir drucken lassen. In der kleinen Geschichte "Die Schuhe" hat der Lektor einen Satz eingefügt, den ich nie geschrieben hatte, an den ich noch nicht einmal dachte.

Der Satz macht keinen Sinn, außer man mag Theater. Aber ich konnte meine Meinung nicht durchsetzen.

Da "On the Road" mehrere Jahre nicht gedruckt wurde, wird Jack Kerouac irgendwann eingelenkt haben, vermutlich, weil er Geld brauchte.


[14:20]

Gehe ans Wasser.


[15:15]

Bin zurück.

War zwei Kilometer unterwegs.

Es war teilweise sehr windig, fühlte mich wie ein Schlitten mit Segel.


[15:20]

Habe meine erste LED-Sparlampe (4 Watt, 250 Lumen, 100 NOK) gekauft.

Das Licht (Farbtemperatur jeweils mit 2.700 K angegeben) ist nicht oder nur wenig anders als bei den billigen Sparlampen (9 oder 11 Watt ab 15 NOK je Stück), die ich nutze. Die LED-Lampe leuchtet sofort in voller Stärke und, so fühlt es sich an, wird weniger warm.

Werde aber derzeit keine weiteren LED-Sparlampen kaufen, weil sie mir zu teuer sind: eine 11 Watt LED-Lampe kostet 200 NOK, soll aber nur 30.000 Stunden leuchten (statt 10.000 Stunden wie die, die 15 NOK kosten).

Außerdem bin ich für die nächsten Jahre mit normale Sparlampen eingedeckt.


[15:30]

Die 5 Watt Sparlampe leuchtet mit 180 Lumen, die 4 Watt LED-Sparlampe mit 250 Lumen.


[16:30]

Habe beide Lampen in jeweils die gleichen Leuchte geschraubt: Die 5 Watt Sparlampe wird viel wärmer als die 4 Watt LED-Sparlampe.


[16:45]

Stimmt nicht ganz: das Glas der LED-Lampe wird deutlich weniger warm. Der Sockel aber wird fast so warm. (Hab ich erst festgestellt, nachdem ich beide Lampen aus den Fassungen geschraubt hatte.)

Die LED-Lampe wandelt zwar weniger Energie in Wärme um (weil sie mehr Licht gewinnt: 250 Lumen aus 4 Watt zu 180 Lumen aus 5 Watt), aber die Sparlampe wärmt nicht so viel mehr, daß ich im Sommer lieber LED nutzen möchte.


[17:00]

Deutlich weniger Wärme zu erzeugen, wäre ein Grund gewesen, für den Sommer einige LED-Lampen zu kaufen.

Daß sie sofort nach dem Einschalten maximal hell sind, ist für mich nicht wichtig: meine Lampen sind meist viele Stunden angeschaltet, und wenn ich nur kurz Licht brauche, nutze ich Glühlampen, die man hier (in Stavanger) weiterhin zu kaufen bekommt.

Habe jedoch nur zwei Glühlampen (jeweils 25 Watt) eingeschaubt, alles anderen sind Sparlampen oder Neonleuchten (13 Stück) mit rund 2.700 K Lichttemperatur.


[21:00]

Meine Licht-Therapie (nachs das Licht im Schlafzimmer anzulassen) war erfolgreich: ich habe keine Sehnsucht mehr nach Licht und kann wieder im Dunkeln schlafen, ohne mich verloren zu fühlen.

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Samstag, 15. Dezember 2012

[15.12.2012, sa, 7:30]

Draußen sind es zwei Grad Celsius. Teilweise sehr windig.


[11:00]

Draußen sind es drei Grad Celsius.


[11:20]

Gehe in die Stadt.


[11:55]

Bin zurück. War anderthalb Kilometer unterwegs.

War nicht in der Stadt, weil die Wege, die ich gehen wollte, sehr, sehr glatt waren. Auch meine Winterschuhe halfen mir nicht.

Beim ersten Versuch in den Bergschuhen, die ich letztens auf dem Varden trug, kam ich nicht mal aus der Straße raus.

Wieder nach oben, Schuhe wechseln. In Winterschuhen rutschte ich weniger, aber da ich nicht in die Stadt mußte, sondern nur wollte, bin ich lieber nur einkaufen gegangen.

Ganz vorsichtig.

Trotzdem hätte es ich mich auf demselben Weg zurück, links und rechts eine Tüte in der Hand, fast umgeworfen.

Bei diesem Wetter helfen nur Spikes, die es auch für Schuhe gibt. Ich habe jedoch keine.


[13:00]

Gehe in die Stadt.

Nehme einen Wanderstock mit und Kunststoff-Clogs an (in den Winterschuhen war mir vorhin zu warm).


[14:35]

Bin zurück.

War vier Kilometer unterwegs.

In den Clogs bin ich weniger gerutscht als in den Winterschuhen. Haften sie wegen ihrer weichen Gummimischung besser? Oder ist das Eis bereits soweit getaut, daß es nicht mehr glatt ist?

Als ich 11 Uhr 20 das Haus verließ, waren die letzten Stufen vereist und glatt, geradeso konnte ich mich auf den Beinen halten. Als ich 13 Uhr das Haus verlassen habe, war auf den letzten Stufen nur angetautes, stumpfes Eis.


[16:00]

Hab eine Wandlampe, die ich vorhin bei Fretex gekauft habe (30 NOK), im Flur angebracht.

Eingeschraubt hab ich eine 2 Watt LED-Lampe (135 Lumen), entspricht ungefähr einer 15 Watt Glühlampe.

Zuerst hatte ich den Lichtschein nach unten gerichtet, aber das war mir zu hell.


Ist nur das Licht in der Stube und im Bad an, ist es im Flur so dunkel:

An sich für mich kein Problem, aber im Winter hab ich es in der Wohnung lieber etwas heller.

Ich hätte die Flurdeckenbeleutung (zwei 60 cm Neoröhren) anschalten können, aber das war mir zu hell und wirkte auch etwas wie Küchenbeleutung.

Im Grunde suchte ich eine gemütliche Beleuchtung für den Flur, etwas heller als dunkel, hatte kein Problem damit, den Flur (und insgesamt die Wohnung) nicht hell genug zu bekommen.


[18:25]

Gehe einkaufen. Hab Käse vergessen.


[19:10]

Bin zurück.

War anderthalb Kilometer unterwegs.

[nach oben]


Sonntag, 16. Dezember 2012

[16.12.2012, so, 4:45]

Denke oft an S., und heute habe ich ihr endlich eine eMail geschrieben.


[9:00]

Draußen sind es fünf Grad Celsius.

Heute sollen es sieben Grad Celsius werden, am Montag fünf, am Dienstag drei. Er ab Mittwoch wieder Minusgrade.


[10:45]

S. hat geantwortet.

Ich stimme ihr zu, wenn sie schreibt:

Ich finde es halt nur schade, dass wir ab einem bestimmten Punkt immer aneinander geraten.

und bin froh, daß sie den Kern "unserer Unverträglichkeit" so und nicht als "unversöhnlich" beschreibt.

S. und ich sind Süchtige. Wir wollen mehr als wie vertragen. Greifen noch zu, wenn wir schon genug haben. Einer muß sagen: es ist genug. Aber keiner will verlierer.

Anfang des Jahres legte ich immer noch eins drauf, wollte immer mehr. Daß S. jeden Tag zur Arbeit ging, während ich mich ausruhte, bremste mich nicht.

Dieses Mal sagte S. an:

Schicke mir bitte immer nur EINE Mail, warte auf meine Antwort (auch wenn sie mal etwas länger dauert) und schicke erst dann die nächste.


[11:00]

S. hat eine neue Fassung einer Geschichte mitgeschickt.

Sie ist von 24 auf 30 Manuskritseiten angewachsen.


[14:00]

Habe S.s eMail beantwortet.

Zu ihrer Geschichte schrieb ich unter anderem:

sie ist keine überarbeitung der zweiten fassung, sondern anders. tiefere gefühle, anspruchsvoller. du bist als autorin gereift. ich kann also beim lesen nicht wirklich anknüpfen, sondern beginne von vorn.


[16:30]

Habe die Geschichte zu Ende gelesen.

Bin beeindruckt. Nicht nur von den beschriebenen Ereignissen, die ich noch nicht kannte, auch von der Art, wie das S. getan hat.

Und ich bin nicht schnell zu beeindrucken.

David Mitchell hat es mit seinem Roman "Wolkenatlas" nicht geschafft. Die Kleinen in mir hat er zwar erfreut, den Erwachsenen aber nicht begeistert. Eigentlich fand ich nur den ersten Teil der ersten Geschichte toll. Da bin ich einige Male tief in die Handlung eingetaucht. "Wolkenatlas" ist kein Buch, das ich gern geschrieben hätte.

Bei Thomas Pynchons Roman "Natürliche Mängel" habe ich auf den ersten Seiten mehrmals zu mir gesagt: der kann es eben.

Und es gibt bei mir keinen "Ist ja eine alte Freundin"-Bonus, der mich, was ich auch lesen, vor Begeisterung außer mir sein läßt.


[16:45]

Draußen sind es fünf Grad Celsius. Es regnet.


[23:30]

Draußen sind es sechs Grad Celsius.

Es liegt nur noch wenig Schnee.


[23:45]

Gut, daß es nicht mehr so kalt ist. Ich muß nicht mehr so stark heizen. Der Luftwäscher ist nicht mehr überfordert, die Luft in der Wohnung angenehmer.

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Montag, 17. Dezember 2012

[17.12.2012, mo, 10:00]

Draußen sind es sechs Grad Celsius.


[14:05]

Gehe ans Wasser.


[14:15]

Durch Wolken liegt der Fjord im Schatten, die Bergspitzen auf der anderen Seite, neunzehn Kilometer strahlen im Sonnenschein.


[15:00]

Bin zurück.

War drei Kilometer unterwegs.


[17:00]

Über ein Jahr las ich nicht mehr in Peter Wawerzineks "Rabenliebe"

Nachdem ich im November 2011 die Hälfte des Romans gelesen hatte, verlor ich das Interesse an der Geschichte.

Beim Rübenhacken geht uns Roswitha in der Ackerrille voran. Wir halten absichtlich Abstand. Es ist uns zusätzlich zur Hitze vom Anblick der Roswitha heiß. [...] Hinter der Roswitha gehend, sind ihre Titten in Überbreite auszumachen. [gebundene Ausgabe, Seite 210]

Vielleicht waren mir nur die Kindheitserinnerungen wichtig, kein Erinnern an die Jugendzeit, schon gar nicht an die Suche nach der Mutter.

Was soll es auch bringen, eine Frau aufzusuchen, die ihren kleinen Sohn und ihre kleine Tochter in der Wohnung zurückgelassen hat, um irgendwo ein neues Leben zu beginnen.

Und tatsächlich, so habe ich jetzt gelesen, hat es dem Autor nichts gebracht außer der Erkenntnis, seine Mutterlosigkeit zu akzeptieren.

Faszinierend die Sprache.

Im Namen der Schwester, im Namen unserer gemeinsamen Not, wir bleiben mutterlos, der Schlußstrich ist zu ziehen, die Mutter aus dem Spielplan zu nehmen und als Theaterstück abzusetzen. Zum Jagen geht man in den Wald, zum Fischen auf den See hinaus. [Seite 406]

Nach einem Ohnmachtsanfall auf dem Klo:

Beim meinem ersten Mal grübelte ich darüber nach, was mit mir wohl geworden wäre, lebte ich nicht als Mensch unter Menschen, sondern als Küken unter Küken, aus einem Ei gekrochen, unter Küken verblieben, die mit mir groß und Geflügel werden, lustig gackern, nach den Körnern hetzen, anstatt ein Heimkind zu sein, auf dem Klo des Kinderheimes zu sitzen. [Seite 85]

Nach Sätzen über die Töchter der Göttin der Nacht (Nyx) und den Rache Göttinnen (Erinnyen):

Und dann sind sie fort wie jeder Spuk. Ich untersuche das Bett nach Spuren, taste die Wände ab, schae hinter die Schränke, lege mich flach zu Boden, suche unterm Bett nach dem Bösen. Aber da ist nichts, nur staubige Flocken auf dem Fußboden.

Der Mensch kennt viele Ängsten. Die Amaxophobie, die Angst vor Fahrzeugen, und die Anthropophobie, die Angst vor Menschen, und die Aquaphobie, die Angst vor Regenwasser. Die Arachnophobie, die Furcht vor Spinnen. Die Batrachophobie, die die Angst vor Fröschen, Schleim, Donner, Unsauberkeit ist, und die Angst vor der Elektrizität, vor den Insekten, Eingeweiden, Würmern, Blut und Krebsen in ihrem Flußbett sowie die Furcht vor geschlossenen Räumen, verschlossenen Toren, vor dem Weggeschlossensein, dem Alleinsein und die Bange vor dem Bangesein, das Zögern vor dem Zu-Bett-Gehen, die Furcht vor dem Hund des Nachbarn, der Maus auf dem Küchenstuhl, der Ansteckung durch Bakterien, Krankeiten, Kranksein und Kontakt mit Kranken, deren Eiter, Speichel, Kot, Angst vor allem Neuen, Angst vor dem Nackten, der Nackten, der Nackheit, der leeren Schultafel, der vollen Schultafel, den langen Zahlenreihen an derSchultafel, den hellen Mondnächten, den mondlosen, finsteren Schwarznächsten und vor allem Bammel vor dem Feuer, Bammel vor Mädchenhaar, Bammel vor dem Bammel und die Angst vor dem Verreisen, vor Gleisanlagen, sowie unter einen Zug zu geraten. Große Uhren gehen tick tack tick tack, kleine Uhren gehen tikke takke tikke takke und die kleinen Taschenuhren tikke takke tikke takke tick. Ich schlafe entkräftet ein. Zahlreiche Ströme konnten für den Bau der Transsibitischen Eisenbahn überbrückt werden. Frühjahresschmelzen behindern die Bauarbeiten. Wassermassen fluteten große Landesteile, rissen fertige Bauabschnitte mit sich fort; und mir gelingt es nicht, meiner Wasser Herr zu werden, drohe mich aus der Adoption zu spülen. Nur nicht jede weitere Nacht die Matratze wie Muttererde befeuchten. Lieber Gleise verlegen, gebraucht sein, in Sibirien heiraten, russische Kinder haben, Schafe züchten, Wolle ernten, Wolle zu Jeansstoff verarbeiten, den Stoff mit Beton mixen, Betonjeans formen, die nicht von innen her nässen können. [Seite 241f]


[18:10]

Peter Wawerzinek einleitenden Worte sollte man ernst nehmen:

Ich habe gedacht, wenn ich mich schreibend verschenke, entfliehe ich dem Teufelskreis der Erinnerung.

Schreibend bin ich tiefer ins Erinnern hineingeraten, als mit lieb ist. [Seite 9]

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Dienstag, 18. Dezember 2012

[18.12.2012, di, 2:00]

Draußen sind es sechs Grad Celsius.


[7:00]

Draußen sind es vier Grad Celsius.


[9:27]

Offizieller Sonnenaufgang.


[12:00]

Draußen sind es drei Grad Celsius.


[14:45]

Ich kann nicht mehr warten, bis Deine eMail eingetroffen ist. Ich schreibe Dir auf meiner Schreibmaschine einen Brief und schicke ihn ab. Damit verstoße ich nicht gegen die Regel.

Jeden Tag könnte ich einen Brief an Dich schreiben. Auch mehrere. Es sind keine eMails. Es ist kein Regelverstoß meinerseits.

Die Briefe an Dich bringe ich dann zur Post. Sie treten die weite Reise zu Dir an. Wenn sie dann nach einer oder zwei Wochen angekommen sein werden, weiß niemand mehr mit ihnen etwas anzufangen außer sie zu lesen wie eine alte Zeitung.


[15:39]

Offizieller Sonnenuntergang.


[17:30]

Draußen sind es zwei Grad Celsius. Außerdem ist es dunkel.


[18:30]

War einkaufen und einen Kilometer unterwegs.


[19:00]

Die Hälfte einer 25 Zentimeter Pizza zum Tagesausklang.


[19:50]

Nachtruhe.

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Mittwoch, 19. Dezember 2012

[19.12.2012, mi, 1:15]

Draußen ist es Grad Celsius.


[1:20]

Obwohl es laut Thermometer in der Wohnung nicht kälter ist, fühlt sie sich kälter an.

Als es gestern draußen sechs Grad waren, war es in der Wohnung gleichmäßiger warm. Jetzt, bei nur einem Grad, "wehen" im Schlafzimmer oder unterm Schreibtisch kleine kalte Windchen.

Hatte ich gestern lange Zeit das Fenster in der Stube groß geöffnet, schließe ich es heute nach wenigen Minuten.


[2:45]

Schrieb ich gestern morgen S. schrieb, die Zeit des Drauflos-Schreibens von Ich-Sätzen scheint vorbei, jetzt will ich Er sagen, nachdem ich Ihn erfunden habe und Ihn und Ihn, in der Basis ein Ich, das anders abgebogen ist, haben Stunden später unzählige Ich-Sätze, grandiose Wort-Melodien alle erschaffenen Er vertrieben.

Es scheint keine Erlösung für mich zu werden, ein andere geworden zu sein. In die Zukunft scheint es nur von meinem Ich zu gehen. Rückwärtige Korrekturen unerwünscht.

Kein reichhaltiges Genießen als Reicher, keine Abenteuer als Gauner, kein Ruhm als Erfinder.


[6:15]

Draußen ist es ein Grad Celsius.


[8:20]

Habe auf amazon.de geschrieben:

5 von 5 Sternen

Starke Lesegenuß und Inspiration zum Erinnern; 19. Dezember 2012

Peter Wawerzineks "Rabenliebe" ist ein beeindruckender Roman.

Für mich liegt sein Wert mehr in der Sprachgewalt und Inspiration des eigenen Erinnerns als im Kennenlernen des Lebens eines Heimkindes, das sich als Erwachsener auf die Suche nach der Mutter macht. (Warum nicht auch nach dem Vater: von der Mutter scheint er seine Talente nicht geerbt zu haben.)

In Videos über das Buch wird das verlassene Kinderheim in Lohme gezeigt, der Autor wie er es besichtigt. Ich kenne das Heim, habe es mehrmals besucht, als noch Kinder in ihm lebten, betreut wurden.

Aus Sicht der meisten Heimkinder wird das kein angenehmes Leben gewesen sein. Aber man sollte auch die Kinder befragen, die nie in einem Heim eingewiesen wurden, obwohl sie die ausgesprochen spezielle Fürsorge von Mutti und Papi, Tante und Onkel und vielen Bekannten fast nicht überlebt hätten und deren Seelen nicht minder fürs Leben vernarbt wurden wie die des Autors.

Um diese Problematik ging es Peter Wawerzinek nicht. Könnte man aber hin und wieder beim Lesen glauben beim Ausmaß der Verzweiflung, des Schmerzes.

Das schmälerte mein Lesevergnügen nicht. Allerdings interessierte mich mehr die literarisch verarbeitete Selbstfindung, weniger das Leben in Kinderheimen.

Empfehlen kann ich das Buch nur Lesern, die Sprache sehr mögen. Sie werden viel Freunde an den eindringlichen Sprachbilders und den ungewohnten Klängen haben.

Leser, die mehr über das Leben in Kinderheimen erfahren wollen und Sprache hauptsächlich als Transportmittel für Informationen nutzen, sollte wohl eher Fachliteratur vorziehen, um sich nicht im wunderbaren Sprachlabyrinth der "Rabenliebe" zu verheddern.


[8:45]

Gehe ans Wasser.


[10:05]

Bin zurück.

War drei Kilometer unterwegs.


[17:00]

Ist nicht angenehm, daß es wieder kälter geworden ist.

Zwar bekomme ich meine Wohnung warm genug, aber die Luft wird trocken, weil der Luftwäscher überfordert ist: nur im Sommer oder wenn ich nur wenig heize (bis rund 5 Grad Celsius Außentemperatur), reicht seine Kapazität.

Eine zweiten oder einen Luftbefeuchter will ich aber nicht kaufen, denn eigentlich ist es in Stavanger auch im Winter selten kalt.

Öfter zu lüften verbessert die Situation nicht, denn die kalte Außenluft ist auch trocken. Habe ich einige Zeit gelüftet, sinkt laut Luftfeuchtigkeitsmesser (Hygrometer) die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung.

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Donnerstag, 20. Dezember 2012

[20.12.2012, do, 6:45]

Ein andere zu werden, indem ich ihn schreibend erschaffe, soll mir wohl nicht gelingen: meine Träume bringen so geschickt unangenehme Kinderheitserinnerungen zurück, daß ich mich ihnen nicht entziehen kann.

Bevor ich nicht mehr schlafen will, um diesen Träumen zu entgehen, werde ich diese Erinnerungen aufschreiben.

Hoffentlich öffne ich dadurch nicht ein lange verschlossenes Tor, aus nicht mehr erinnerte Erinnerungen hervortreten, die noch unangehmer sind.


[7:05]

Draußen sind es (offiziell) minus sechs Grad Celsius. (Meine Messung ergibt minus eins.)


[16:45]

Gehe in die Stadt.


[16:53]

Fahre mit dem Bus Linie 4 von Lervigsveien nach Fiskepiren. Ist Kurzstrecke (Nærsone) und kostet 14 NOK (1,91 Euro).

Wäre ich eine Haltestelle eher eingestiegen (250 Meter), hätte ich 27 NOK (3,67 Euro) bezahlen müssen, ich war aber schon unterwegs (hätte auch eine oder zwei Haltestellen eher einsteigen können), sah hörte den Bus kommen und halten und bin einige Meter zurück.


[17:15]

Bin bei Elkjøp und hebe Laserdrucker hoch (die kleinen wiegen rund zehn Kilo) und probiere Vielschreib-Tastaturen aus.

Obwohl die Tasten einen längeren Hub haben, schreibt es sich nicht wirklich besser, wenn man an eine Mac-Tastatur (und deren kurzen Hub) gewöhnt ist.

Außerdem sind es alles Windows-Tastaturen. Auch wenn sie am Mac funktionieren, gibt es einige Tasten nicht oder müssen anders belegt werden.

Ist aber kein Problem: als ich heute früh über drei Seiten fast ohne Unterbrechnung geschrieben hatte, war mein Kopf erschöpfter als meine Finger.

Der Anschlag der Mac-Tastatur ist zwar kürzer und härter, aber ich schreiben schon seit Jahren nicht mehr auf "Vielschreiber"-Tastaturen.


[17:40]

Sehe im Apple Store einen neuen iMac (sehr schmal, kein CD-Laufwerk, Einschub von SD-Karten auf der Rückseite).

Mein erster Gedanke: schade, daß ich nicht den alten als 27er gekauft habe.


[18:30]

Bin zurück.

War viereinhalb Kilometer unterwegs.

Hab mich wie ein Tourist gefühlt, der nach langer Zeit einen schönen Ort besucht.


[18:35]

Die Luft draußen scheint trockner zu sein als in der Wohnung, wo rund 45 Prozent Luftfeuchtigkeit sind. Jedenfalls haben draußen meine Augenlider "gerieben", während ich drinnen über die Augen "rutschen".

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Freitag, 21. Dezember 2012

[21.12.2012, fr, 3:10]

Draußen ist es null Grad Celsius.


[6:55]

Hab wieder einmal mein 27minütiges Video "Samstag-Abenteuer (bei Regen zu Hause)" gesehen.

Ich find es immer noch lustig.


[12:00]

Draußen ist es null Grad Celsius. Die Sonne scheint.


[18:00]

ePub ist ein offener Standard für E-Books.

Text, den ich mit Ulysses oder Pages geschrieben habe, kann ich als ePub speichern.

Im Gegensatz zu einem Dokument im PDF-Format, bei dem nur die Seiten vergrößert oder verkleinert wird, wenn man die Schrift größer oder kleiner haben will,

paßt sich der Text eines Dokumentes im ePub-Format neu an die Seite an, wenn man die Schriftgröße verändert.

Damit kann er uneingeschränkt auch auf kleinen Bildschirmen gelesen werden, während man bei einem PDF-Dokument die Seite hin- und herschieben muß.

Hier eine HTML-Seite mit verschiedenen Schriftgrößen.


[18:40]

Gehe ans Wasser.


[19:30]

War drei Kilometer unterwegs.

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Samstag, 22. Dezember 2012

[22.12.2012, sa, 7:15]

Draußen sind es minus zwei Grad Celsius.


[13:10]

Draußen ist es minus ein Grad Celsius.


[13:15]

Gehe ans Wasser.


[14:20]

War dreieinhalb Kilometer unterwegs.


[15:00]

Am Wasser war es sehr windig und entsprechend kalt.

Die Sicht war klar. Das Licht mild. Die Luft schmeckte nach Salz.

Die Küste und die kleinen Berge waren menschenleer. Nur drei Läufer (einer mit Hund) und ein Spaziergänger.

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Sonntag, 23. Dezember 2012

[23.12.2012, so, 5:00]

Draußen ist es ein Grad Celsius.


[5:40]

Habe ein Interview mit Stephen King gelesen (Der Spiegel, 4/2012):

Und dann bin ich plötzlich der Typ, der diese fetten Verträge bekommt. Es gibt Menschen - und ich war einer davon -, die haben ein goldenes Ticket wie "Charlie und die Schokoladenfabrik". Da heißt es, wir haben ein Bankett für Sie ausgerichtet. Sie können sich alles nehmen, was Sie wollen. Aber was Ihnen nicht gesagt wird, ist: Sie selbst sind der letzte Gang. Und dann essen sie dich. Wie Kurt Cobain. Wie Janis Joplin.


[6:05]

Einige Sätze vorher:

Falls dieser Roman ["Der Anschlag"] eine Moral hat - und ich habe es sicher nicht mit einer im Hinterkopf geschrieben -, dann würde die lauten: Die Dinge richten sich selbst. Die Geschichte ist gut wie sie ist. Sie ist ihre bestmögliche Version.


[8:50]

Eben hab ich den Anfang einer Geschichte gesucht, aber nicht gefunden.

Ich weiß genau, das ich über ein Thema geschrieben habe, bin überzeugt, den Text beim "Großen Plan" abgelegt zu haben. Aber dort ist er nicht.


[9:25]

Durch Zufall hab ich den Text gefunden: er versteckte sich in einer von 55 Ulysses-Dateien. Ich hatte ihn nicht beim "großen Plan" abgelegt, sondern unter dem Titel "Suche".

Daß unter "Suche" Geschichten liegen, hielt ich für unmöglich, war sicher, eine Funktion von Ulysses ausprobiert zu haben. Also hab ich überall gesucht, aber nicht dort, wo ich hätte suchen sollen.

Nachdem ich die "Gartenlüge" gefunden hatte, hab ich das Projekt "Suche" im Projekt "Plan" angefügt.


[15:40]

Gehe einkaufen.


[16:15]

War nur einen Kilometer unterwegs.

Zu mehr hatte ich keine Lust, weil es sehr windig und entsprechend kalt war.

Heute war es hier windiger als gestern am Wasser.


[20:00]

Seit ich einkaufen war, huste ich. Etwas will meine Lunge loswerden.

Den gestrigen Ausflug zum Wasser hab ich dagegen unbeschadet überstanden.

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Montag, 24. Dezember 2012 - Heiligabend

[24.12.2012, mo, 5:30]

Draußen ist es null Grad Celsius. Es hat geschneit.


[9:00]

Draußen ist es ein Grad Celsius. Es regnet mehr als es schneit.

Vom in der Nacht gefallenen Schnee ist kaum noch etwas zu sehen.


[9:05]

Gehe einkaufen.

Habe gestern Wurst vergessen.


[9:30]

Offizieller Sonnenaufgang.


[9:35]

Bin zurück.

War einen Kilometer unterwegs.

Regen ist mir lieber als Schnee. Wenn ich Schnee will, kann ich in die Berge gehen.


[15:30]

Einige Stelle in Stephen Kings Roman "Sie" habe ich schon gelesen. Jetzt hab ich am Anfang begonnen.

Konnte mich aber mit dem Schreibstil nicht anfreunden: mal wird erzählt, mal erzählt die Hauptperson. Oder kriege ich irgendwas nicht mit (Taschenbuch, Seite 26)?

Warum bin ich nicht in einem Krankenhaus? Das war eindeutig die Frage, die er stellen wollte [...]

Das ist der Stil, die Gedanken einer Person direkt vorzutragen. Manchmal auch irgendwo im Text. Manchmal ist kursiver Text aber auch kein Gedanke, sondern eine Hervorhebung.

Und dann sowas wie: "Hilfe. HILFE! H I L F E !" (von mir konstruiert, hab keine Luft das Zitat zu suchen)

Der Schreibstil von Kings "Der Anschlag" gefällt mir besser. Der Roman "Der Anschlag" gefällt mir besser.

Wenn ich mich an den Stil von "Sie" nicht gewöhne, werde ich das Buch nicht weiter lesen. Kenne aber den Film. Hab auch schon viele Seiten gelesen, aber immer nur mal hier, mal da. Ärgert mich trotzdem, weil mich das Thema des Buches fasziniert und ich es gern von komplett lesen will.


[15:42]

Offizieller Sonnenuntergang.

Die Tage werden wieder länger. Am 18. Dezember war offizieller Sonnenuntergang um 15 Uhr 39.


[15:45]

In Potsdam steht die Sonne nur rund anderthalb Stunden länger über dem Horizont.

Also auch dort geht man im Dunkeln zur Arbeit und kommt im Dunkeln nach Hause.


[16:00]

Die Wintersonnenwende auf der Nordhalbkugel ist am 21. oder 22. Dezember.

Mein Gefühl, was mich zum Nachschauen bewob, es wird später dunkel, stimmte.

Dabei hatte ich mich darauf gefreut, daß es noch länger dunkel wird. Aber dafür müßte ich weiter nach Norden ziehen.

Trondheim würde jedoch nicht reichen, denn dort schien die Sonne heute rund viereinhalb Stunden.

In Tromsø dagegen: Det er mørketid, sola står ikke opp. (Wörtlich: Es ist Dunkelzeit, Sonne steht nicht auf. Normales Deutsch: Polarnacht: die Sonne geht nicht auf.)


[20:30]

Lese in Cormac McCarthys Roman "Kein Land für alte Männer". Bin auf Seite 36 des Taschenbuches.

Das Buch ist noch eindringlicher als der Film.

Einiges, was ich im Film nicht nachvollziehen konnte, verstehe ich jetzt.


[22:00]

Draußen sind es vier Grad Celsius.

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Dienstag, 25. Dezember 2012 - Erste Weihnachtsfeiertag

[25.12.2012, di, 5:00]

Draußen sind zwei Grad Celsius.


[5:05]

Kleiner Morgenspaziergang.


[5:30]

War anderthalb Kilometer unterwegs.

Es hat leicht geregnet. Der Himmel war voller Wolken, weshalb es zu dunkel war, um im unbeleuchteten Gelände zu gehen.


[11:00]

Draußen sind es drei Grad Celsius. Grauer Himmel. Regen. Kein Wind.

Normales Winterwetter in Stavanger.


[17:10]

Draußen sind es fünf Grad Celsius.


[22:00]

Der Film "No Country for Old Men" weicht nicht in wesentlichen, aber ich einigen Punkten vom Buch ab.

Bin im Buch auf Seite 189. Lasse mir aber Zeit beim Lesen, denn das Buch hat nur 284 Seiten.

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Mittwoch, 26. Dezember 2012 - Zweiter Weihnachtsfeiertag

[26.12.2012, mi, 3:50]

Draußen sind es fünf Grad Celsius.


[4:00]

Habe wieder komplex und neuartig geträumt.

Der Roman "Kein Land für alte Männer" scheint mich sehr und angenehm anzuregen.


[5:10]

Hin und wieder denke ich, ich sei nicht normal, weil ich immer wieder in Sacksassen gerate.

Aber ist folgendes normaler:


[9:35]

Draußen sind es vier Grad Celsius. Es regnet.


[9:40]

Habe "Kein Land für alte Männer" zu Ende gelesen.


[10:08]

Beantworte die heutige eMail von S.


[12:18]

Habe die Antwort abgeschickt.

Löschte vorher jedoch über vier Seiten, weil das Geschriebene mehr zu mir gesprochen war gilt als eine Antwort zu sein.

Aus Sicht der eMail war der Text umsonst geschrieben. Für mich jedoch ist er wichtig. Kann mir jedenfalls nicht vorstellen, daß ich einfach so aus Spaß so viel über zu ersten Themen schreibe.


[16:40]

Hab noch erstaunlich viel Lebensmittel.

Weil "Frühling" geworden ist, hatte ich nur wenig Hunger.


[17:30]

Abendspaziergang.


[18:40]

War vier Kilometer unterwegs.

War zwar nicht weit unterwegs, aber sehr spannend. Endlich konnte ich herausfinden, was mich schon einige Zeit interessierte.

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Donnerstag, 27. Dezember 2012

[27.12.2012, do, 3:10]

Habe gestern abend die ersten Seiten in Jonathan Franzen's Roman "Die Korrekturen" gelesen.

Das scheint einen verwirrenden Traum ausgelöst zu haben, in dem eine Frau, die ich schon Jahre kenne, wir aber nie an einander interessiert waren, eine meiner nicht stoßfesten digitalen Uhren nach meinem Hinweise, die Nutzung durch sie sei ihr nicht bekommen, mit einer schnellen Bewegung aus dem Handgelenk, bevor ich an eine Reaktion denken kann, auf den Fußboden schleudert. Fassungslos wache ich auf.


[3:20]

Draußen sind es zwei Grad Celsius.


[3:40]

Fassungslos bin ich noch immer.

Was bringt mich im eigenen Traum dazu, mein Eigentum durch eine im Grunde fremde Frau, die außerdem in einem technischen Beruf arbeitet, kaputtmachen zu lassen?


[8:15]

Draußen ist es ein Grad Celsius.

Es ist erstaunlich, wie sich der Unterschied von vier Grad Celsius auswirkt: obwohl es in der Wohnung laut Thermometer nirgends kälter als 20 Grad ist, so wie auch die letzten Tage, an denen es draußen zwischen vier und fünf Grad waren, fühlt es sich doch kälter an.

Vielleicht ist der Unterschied zwischen der Temperatur in Kopfhöhe, wo die Thermometer befetigt sind, und auf dem Fußboden größer.


[12:10]

Draußen ist es null Grad Celsius. Die Sonne scheint.


[16:45]

Gehe ans Wasser.


[17:30]

Bin zurück.

War zweieinhalb Kilometer unterwegs.

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Freitag, 28. Dezember 2012

[28.12.2012, fr, 5:15]

Draußen ist es minus ein Grad Celsius.


[6:10]

Hab meine Geschichten "Die Karte" und "Die Schuhe" überarbeitet.

Sind nur Kleinigkeiten:


[12:45]

Draußen sind es zwei Grad Celsius.


[13:00]

Gehe ans Wasser und danach einkaufen.


[14:15]

Bin zurück.

War vier Kilometer unterwegs.


[20:10]

Draußen sind es drei Grad Celsius. Aber es ist sehr windig.


[21:20]

Gehe einkaufen. Hab Bananen vergessen.


[21:45]

Bin zurück.

War einen Kilometer unterwegs bei Wind und Regen.

Der kurze Weg hat gereicht, um meine Mütze zu durchnässen.

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Samstag, 29. Dezember 2012

[29.12.2012, fr, 5:40]

Draußen sind es offiziell acht Grad Celsius.

ACHT Grad? Da messe ich mal, wie warm es hier ist.


[5:55]

Mach meiner Messung sind es neun Grad Celsius.

Kaum zu glauben. Gestern um diese Zeit waren es minus ein Grad.


[13:00]

Habe die Einstellungen beim Umwandeln einen in Ulysses geschriebenen Textes in andere Formate verfeinert.

Im PDF-Format gefällt mir das Ergebnis. Im Word-Format muß ich leider noch einmal formatieren, weil die Einstellungen von Ulyssen nicht umgesetzt werden.

Die Word-Datei brauche ich aber nur, wenn ich Manuskript-Seiten ausdrucke, was ich aber nur muß, mein Texte an einen Verlag geschickt werden.

Ein Ausdruck der PDF-Datei, um nicht am Bildschirm lesen zu müssen, wird ansehnlich. Sogar Seitenzahlen sind eingefügt.


[14:40]

Wetter: acht Grad Celsius warme Waschküche mit Dusche.


[15:00]

Gehe spazieren und einkaufen.


[16:15]

Bin zurück.

War dreieinhalb Kilometer unterwegs.

Wo ich nicht von meiner Regenjacke bedeckt war, wurde ich naß bis auf die Haut.


[19:30]

Habe die Diktierfunktion von Mac OS X ausprobiert.

Vermutlich, weil die Internet-Verbindung gestört war, hat Mac OS X nicht immer geschrieben, wenn ich diktiert habe.

Die Funktion brauch ab, teilweise auch, wenn ich noch diktierte.

Bei 47 Worten, die nach meiner Ansage geschrieben wurden, wurde nur ein Fehler gemacht, der vermutlich auf meine Aussprache zurückzuführen ist: statt "Diktierfunktion" wurde "Diktierefunktion" geschrieben. Punkte und Fragezeichen wurden wie angesagt gesetzt.

Das eigentliche Problem beim Diktieren für mich ist aber, daß ich beim Schreiben ausreichend schnell bin und notfalls der Text fertig ist, nachdem ich ihn geschrieben habe. Diktiere ich, muß ich den Text noch einmal lesen, weil ich sonst nicht weiß, ob auch geschrieben wurde, was geschrieben werden sollte.

Etwas stört mich auch, daß es so laut ist, wenn ich diktiere. Wenn ich schreibe, spreche ich zwar hin und wieder, aber nur leise.


[22:30]

Draußen sind es acht Grad Celsius. Es regnet.


[23:00]

Habe die letzten Tage an einer neuen Fassung vom "Großen Plan" gearbeitet.

Hab etwas ausprobiert, was ich noch nie gemacht habe.

Bin sehr zufrieden. Sehe im neuen Ansatz einen Weg, mehr und komplexer zu schreiben als in meinen Geschichten.

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Sonntag, 30. Dezember 2012

[30.12.2012, so, 7:20]

Draußen sind es fünf Grad Celsius.


[8:45]

Hab vier eMails von S. beantwortet.


[11:40]

Hab über zweieinhalb Stunden am "Großen Plan" gearbeitet.


[11:45]

Draußen sind es fünf Grad Celsius. Heftiger Schneeregen.


[13:45]

Ich dachte, um mehr als kleine Geschichten zu schreiben, brauche ich meine noch in Potsdam lagernden Unterlagen und Bücher. Aber das scheint nicht der Fall zu sein: ich erfinde, was ich aus den Unterlagen und Büchern nehmen wollte, wenn ich entsprechende Informationen nicht im Internet erhalte.


[14:30]

Weil ich an den "Zirkel schreibender Arbeiter" dachte, an dem ich in Potsdam einige Jahre teilnahm, dachte ich auch an Grit Poppe, die dem Zirkel, wenn ich mich recht erinnere, vor mir beitrat, allerdings weniger oft bei den Treffen anwesend war, weil sie von 1984 bis 1988 am Literaturinstitut "Johannes R. Becher" studierte.

Deshalb hab ich amazon.de aufgerufen und nachgesehen, welche Bücher es von Grit Poppe gibt.

"Abgehauen". Ein Mädchen bricht aus dem Jugendwerkhof aus und flüchtet über Prag aus der DDR in die Bundesrepublik.

Der Roman beginnt:

Es war dunkel, vollkommen dunkel.

Dieser Satz leitet die Beschreibung der Einzelhaft in einem Keller ein. Das ist (nicht nur) für das Mädchen eine sehr unangenehme Erfahrung. Diese Dunkelheit ist bedrohlich, sie ist nicht gewünscht wie beim heimlichen Zusammensein. Deshalb kann sie nicht "vollkommen" sein. Es ist eine "völlige" Dunkelheit.

Die Autorin hat meine Verstellungskraft in eine völlig falsche Richtung gelenkt. Nach dem ersten Absatz habe ich die Leseprobe abgebrochen.


[15:10]

Gehe ans Wasser.


[16:00]

War zweieinhalb Kilometer unterwegs.


[16:15]

Led Zeppelin's "Stairway to Heaven", Kennedy Center Honors.

Robert Plant auf dem Theaterrang zu Tränen gerührt.


[20:00]

Draußen sind es fünf Grad Celsius. Es regnet.


[23:00]

Habe den Film "Twister" in der Original-Fassung gesehen.

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Montag, 31. Dezember 2012

[31.12.2012, mo, 8:00]

Draußen sind es sechs Grad Celsius. Es regnet.


[11:10]

Gehe einkaufen.


[11:55]

War zwei Kilometer unterwegs.

War genauso naß wie nach dem dreieinhalb Kilometer langen Spaziergang am Samstag.


[20:00]

Ich werde das insgesamt gute Jahr 2012 ruhig ausklingen lassen.

Die ersten Monate waren hart, weil ich kein Arbeitslosengeld bekam und nicht erfuhr, weshalb.

Nachdem die erste Auszahlung erfolgt war, wurde mein Leben allmählich besser.

Wenn das neue Jahr so anfängt, wie das alte aushört, werde ich keinen Grund zum Klagen haben.


[21:30]

Ich gehe ins Bett.

Bis die Knallerei losgeht, werde ich lesen und schlafen.

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