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Tagebuch - November 2011

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Dienstag, 1. November 2011

[01.11.2011, di, 12:10]

Mein neuer, norwegischer Führerschein ist mit der Post gekommen.


[13:30]

War beim Arzt.

Er maß meinen Blutdruck: 150 zu 90.

Ich maß mit meinem Gerät kurz nach ihm, um zu sehen, wie genau meine Messungen sind: 153 zu 93.

Der Unterschied ist zu vernachlässigen.

Nur auf den ersten Blick scheint mein Blutdruck nicht viel besser als beim letzten Arztbesuch zu sein, denn ich bin ziemlich schnell zum Arzt gegangen (rund ein Kilometer, zuvor war ich noch in der Stadt, rund viel Kilometer), habe nur kurz im Wartezimmer gesessen und der Doktor hat sofort gemessen, als ich bei ihm ins Zimmer kam.

Letztens hatte ich 160 zu 70. Auch wenn der Unterschied zwischen 160 und 150 gering ist, so erwartet man bei einen zweiten Wert von 70 einen niedrigeren Wert, vielleicht 130.

150 zu 90 ist jedoch normal nach einer gewissen Aktivität.

Die Konsultation hat 136 NOK gekostet.


[14:10]

Habe weitere 14 Tage Zeit, um mich an die neue Medizin zu gewöhnen und wieder so gesund zu werden, daß ich als Busfahrer einsatzbereit bin.

Nach dem zehn Kilometer langen Spaziergang letzte Woche Freitag, war heutiger mein Gang in die Stadt und zum Arzt der zweite Versuch, mich wieder so fit zu machen.


[14:45]

Mein Hausarzt spricht auch deutsch.

Als ich ihn heute (wieder) nicht verstand, sprach er deutsch mit mir.

Ich antworte ihm zwar norwegisch, sagte aber am Ende der Konsultation auf Deutsch: ich versuche immer, mich norwegisch verständlich zu machen, aber es ist sehr schön, daß wir bei komplizierten Sachverhalten deutsch sprechen können. Er antwortet (deutsch): Ja, das können wir.

Eigentlich verstehe ich die Leute in Stavanger ganz gut. Deshalb fragte ich (norsk) den Doktor, ob er Stavanger-Dialekt spricht.

Oslo-Dialekt, antwortet er.

Eigentlich, dachte ich, sprechen Osloer so wie man es im Fernsehen hört und wie ich Norwegische gelernt habe und sagte: aber Spezial-Oslo-Dialekt, was ihm zum Lachen brachte.

Kann gut sein, daß er aus der Umgebung von Oslo kommt, aus einem Tal, wo man einen eigenen Dialekt spricht.


[17:30]

Hab meinen Krankenschein auf Arbeit abgegeben.


[21:00]

Habe den Film "The Tourist" mit Johnny Depp und Angelina Jolie (USA 2010) gesehen.

Keine Ahnung, warum der Film so schlechte Kritiken bekommen hat. Ich habe mich gut unterhalten.


[23:30]

Habe den Film "True Grit" mit Jeff Bridges und Hailee Steinfeld (USA 2010) gesehen.

Ich finde die Neuverfilmung besser, weil authentischer als den Film mit John Wayne von 1969.

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Mittwoch, 2. November 2011

[02.11.2011, mi, 19:30]

Habe eben einen Brief von der Post geholt: der Betrieb hat mir geschrieben und mir meine Kündigung zum 30. November 2011 mitgeteilt.


[19:45]

Mein Blutdruck beträgt 125 zu 80.

Das bedeutet nicht, ich habe keinen Streß, sondern die neuen Medikamente wirken.


[22:50]

Mein Blutdruck beträgt 137 zu 85.

Ich habe versucht, den Text der Kündigung zu verstehen. Ist nicht einfach, weil es kein Arbeitsplan ist, sondern ein Text zu einem für mich neuen Thema.


[23:00]

Am besten, ich gehe morgen aufs Arbeitsamt und melde mich als arbeitslos ab 1. Dezember.

Vielleicht bekomme ich dort auch Hinweise, was ich am besten wie mache.

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Donnerstag, 3. November 2011

[03.11.2011, do, 3:30]

Hab im Bett gelegen, konnte aber nicht schlafen.

Obwohl ich mich sehr geärgert habe, sehe ich die Art und Weise der Kündigung schon nicht mehr so tragisch, habe ich mich nicht in Wut immer höher geschaukelt.

Das wäre mir ohne die neuen Medikamente nicht gelungen.

Ohne die neuen Medikamente hätte mein ärger meinen Blutdruck hoch getrieben, worüber ich mich geärgert hätte, was meinen Blutdruck höher getrieben hätte, worüber ich mich wieder geärgert hätte, was meinen Blutdruck noch höher getrieben hätte, worüber ...

So aber, mit der neuen Medizin, beträgt mein Blutdruck 119 zu 78.


[12:00]

War auf der Sparkasse und auf dem Arbeitsamt.

Auf der Sparkasse hab ich eine Bankkarte mit Bild beantragt.

Immer, wenn ich mich ausweisen muß und meinen norwegischen Führerschein, auf dem auch mein Foto ist, zeige, fragt man mich, ob ich eine Bankkarte mit Foto habe.

Man scheint Bankkarte mit Foto als Legitimation gewöhnt zu sein. Also habe ich eine beantragt.

Auf dem Arbeitsamt war ich, um meine Arbeitslosigkeit ab 1. Dezember zu melden.

Das ist jedoch noch nicht nötig, weil ich noch verhandeln kann. Außerdem reicht es, daß ich mich arbeitslos melde, wenn ich arbeitlos bin. Ich kann mich eher melden, muß es aber nicht.

Das kenne ich von Deutschland nicht, deshalb hab ich nachgefragt und bekam die Antwort, wenn ich zum 30. November gekündigt bin, die Verhandlungen also nichts gebracht haben, reicht es, wenn ich mich am 1. Dezember melde.

Dann sei man auch für mich zuständig, jetzt jedoch nicht und verwies mich an die Arbeitsbehörde, falls ich Fragen zur Kündigung und zum Verfahren habe.


[19:00]

Wollte mich heute mit einem ehemaligen Kollegen treffen, aber der ist Anfang der Woche umgezogen.

Ich war überrascht, sprachlos. Ich wußte zwar von seiner überlegung, nach Bergen zu ziehen, glaubte aber, er würde es erst im nächsten Frühjahr tun.

Er sagte, er habe schon einige Zeit eine passende Wohnung in Bergen gesucht, und wenn man dann eine findet, kann man nicht warten, sonst mietet sie ein anderer.

In Stavanger war er seit Mai des Jahres arbeitslos. Nun versucht er sein Glück in einer anderen Stadt.

Ich überlege auch, umzuziehen, aber habe ich keine Lust, schon wieder von vorn anzufangen.

Außerdem bin ich mit Stavanger noch nicht fertig.

Mal schnell umziehen kann ich auch nicht. Der Kollege konnte seine Habe in zwei Koffern verstauen. Das kann ich inzwischen nicht mehr, obwohl ich mit zwei Reisetaschen nach Norwegen gekommen bin.


[23:00]

Hab den Film "Burlesque", USA 2011, gesehen und mich sehr gut unterhalten.

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Freistag, 4. November 2011

[04.11.2011, fr, 9:30]

Gehe zur Arbeit, um meinen Anspruch auf Verhandlung wegen Kündigung schriftlich einzureichen.


[14:00]

Ist bißchen mehr geworden als nur ein Schreiben abzugeben.


[19:00]

Den nächsten ernsten Termin hab ich erst in rund zwei Wochen. Würde mich sehr freuen, wenn ich mich endlich erholen und gesund werden kann.


[20:00]

Fühle mich nicht gut. Dabei hatte ich heute einen guten Tag. Werde noch mal bißchen rausgehen.



[22:00]

Den Film "Burlesque" hab ich inzwischen mehrmals gesehen bzw. seine Musik gehört.


[23:00]

Daß ich mich heute nicht so gut fühle, bedeutet auch, daß ich mich gestern gut gefühlt habe.

Das ist ein Fortschritt, denn die letzte Zeit fühle ich mich jeden Tag nicht gut, habe es nur nicht unbedingt so empfunden, weil meine Stimmung jeden Tag gleich war.

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Samstag, 5. November 2011

[05.11.2011, sa, 12:45]

Wollte heute mit dem Fahrrad auf Arbeit fahren, um einen Brief abzugeben, aber körperlich geht es mir heute nicht gut.

Vielleicht war der gestrige Tag doch zu anstrengend und ich bin einfach noch nicht so fit, wie ich glaube.

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Sonntag, 6. November 2011

[06.11.2011, so, 7:40]

War mit dem Fahrrad auf Arbeit und habe einen Brief für meinen Chef abgegeben.

Habe gut Luft bekommen.

Mit zu hohem Blutdruck hab ich oft gepumpt und geschnauft, obwohl ich gar nicht so schnell unterwegs war.

Mein Blutdruck beträgt, gerade angekommen und das Fahrrad nach oben getragen, 152 zu 96.


[7:45]

Mein Blutdruck beträgt 137 zu 84.


[8:00]

Bin nur zur Arbeit und zurück gefahren, mit einem ganz kleinen Abstecher zur Internationalen Schule, die direkt neben der Arbeit liegt.

Hatte keine Lust auf eine längere Ausfahrt oder größere Entdeckungsreise.

Ist schon eigenartig: ich arbeite schon drei Wochen nicht, nehme seit zwei Wochen neue Medizin, aber ich bin weder richtig gesund noch richtig erholt.

Meine Erkältung ist fast überstanden, aber wieder fit wie vor der Krankheit bin ich noch nicht. Und ich war in der ganzen Zeit nicht einmal auf Tour, bin nur hin und wieder einige Kilometer in der Stadt zu Fuß unterwegs gewesen, hab nur einmal außer Haus einige Fotos aufgenommen (Canon Power Shot), um meinen Besuch eines Foto-Automaten zu dokumentieren.


[19:30]

Mußte die Batterien meiner Computer-Funk-Maus wechseln.

Wenn ich recht erinnere, das erstemal, seit ich sie nutze.

Ich kaufte sie am 11. Juni 2010. Sie war fast jeden Tag in Betrieb.


[22:00]

Nun hab auch in den Film "Avatar", USA 2009" gesehen.

Man liest, einige wünschen sich, in Pandora wiedergeboren zu werden und zwar so schnell, daß sie sich dafür sogar umbringen würden. Das kann ich nicht nachvollziehen: Pandora hat für mich zuviel von dem, was mich im Hier und Heute schon stört.

Außerdem ist Pandora eine Film-Welt. Keine Ahnung, wie man dort wiedergeboren werden kann, da eine Wiedergeburt in einer Real-Welt schon schwierig genug ist.

Ich frage mich, warum in Pandora leben:

Trotzdem ein beeindruckender Film. Und das ist das Problem: es ist ein Film.

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Montag, 7. November 2011

[07.11.2011, mo, 13:00]

War auf einer kleinen Fototour am Wasser, um die Nebellandschaft festzuhalten.

War wieder mit Stativ unterwegs.


Dadurch konnte ich trotz wenig Licht mit der Canon 5D Mark II bei Blende 8 oder 10 belichten und große Schärfentiefe erreichen, ohne hohe ISO-Werte einstellen zu müssen.


Die Olympus E-5 ist durch den kleineren Sensor in dieser Sache weniger anspruchsvoll. Folgendes Foto entstand bei Blende 4,5 freihand.


[13:30]

Ich weiß, so toll sind die Fotos nicht, um sie unbedingt zeigen zu müssen.

Allerdings wollte ich meine erste Fototour nach über drei Wochen dokumentieren.

Zudem wollte ich mitteilen, daß bei solchem Wetter die 5D Mark II ihre Vorteile nicht ausspielen kann und die E-5 besser ist.

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Dienstag, 8. November 2011

[08.11.2011, di, 22:00]

War zu einem kleinen Spaziergang draußen.

Um Lichter der Straßenleuchten sieht man Nebelschwaden vorbeiziehen. Woher sie kamen, konte ich nicht ausmachen.

Zuerst glaubte ich, der Nebel kämme vom Wasser, aber er scheint vom höher gelegenen Teil der Halbinsel zu kommen.

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Mittwoch, 9. November 2011

[09.11.2011, mi, 2:20]

Gehe los, um bei Nacht und Nebel zu fotografieren.


[2:50]


[3:20]

In einem der vielen kleinen Häfen.



[3:30]

Auf dem Weg nach Hause.


[9:45]

Im Traum besichtige ich in einer Gruppe von Menschen eine technische Anlage, die in einer hüglichen Landschaft am Wasser liegt und von einem Soziologen geleitet wird.

Er spricht deutsch und verteilt einen Abreißzettel mit seinem Namen und seiner Telefonnummer falls sich Fragen ergeben.

Ich weiß nicht, in welchem Land das passierte, vermute aber, es war Deutschland, vielleicht an der Ostsee.


[10:00]

Keine Ahnung, warum ich das geträumt habe.

Gestern abend sah ich den Film "Rambo 4" und befürchtete Alpträume.

Daß ich mich die letzten Tage mit Aussagen Karl Marx' auseinandergesetzt habe, scheint mich jedoch mehr zu beschäftigen.


[18:15]

Auch während eines Mittagsschlafes träumte ich fleißig. Allmählich scheint sich mein Hirn zu erholen.

Es erstaunt mich, wieviel Zeit vergangen ist, bis ich wieder normal funktioniere, immerhin arbeite ich schon dreieinhalb Wochen nicht und schlafe entsprechend viel, nehme schon zweieinhalb Wochen neue Medizin, die meinen zu hohen Blutdruck auf normale Werte herabsetzt.


[18:20]

Wobei ich mich erst seit zwei Wochen erholen.

Am Montag vor zwei Wochen (24. Oktober) gabs die neue Medizin. Davor hatte ich durch den zu hohen Blutdruck noch genug Streß, auch wenn ich nicht arbeiten war.

Eigentlich weniger als zwei Wochen, weil ich oft mit betrieblichen Angelegenheiten beschäftigen mußte, zweimal sogar im Betrieb war.

Auch heute sind wieder Unterlagen mit der Post gekommen, die ich nicht einfach ablegen kann, sondern durchsehen muß.


[18:30]

Ich meinen Träumen bin ich nicht Bus gefahren, kam nicht einmal ein Bus vor.

Dabei denke ich oft an meinen Arbeit als Busfahrer. Aber vielleicht hat sich mein Unterbewußtsein schon von diesem Beruf verabschiedet, weil er auch in Stavanger mit viel Streß und langer Arbeitszeit verbunden ist.

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Donnerstag, 10. November 2011

[10.11.2011, do, 19:00]

Heute hat viele Stunden die Sonne geschienen.

Morgen soll wieder schönes Wetter werden. Vielleicht gehe ich wieder einmal auf Tour.

Vielleicht aber auch nicht. Bisher habe ich mich noch nicht so fit gefühlt, um auf eine Tour zu gehen, bei der ich nicht jederzeit in ein öffentliches Verkehrsmittel einsteigen kann.

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Freitag, 11. November 2011

[11.11.2011, fr, 10:55]

Breche auf zu einer kleinen Tour nach Tau (ohne Fahrrad).

Werde gleich am Hafen in die Berge gehen, wo ich noch nie war.

Ich will heute mit nicht zu viele Kilometer zumuten, aber außerdem auch etwas Neues kennenlernen.


[16:10]

Bin wieder zu Hause.

War zwar nur fünf Stunden unterwegs, habe nur neun Kilometer zurückgelegt (in Tau fünf plus vier für den Weg von zu Hause bis zur Fähre in Stavanger und zurück, war nur auf 124 Meter Höhe und bin nur insgesamt 170 Meter aufgestiegen, aber ich habe mir trotzdem meine Hose wieder bei übersteigen eines Zaunes aufgerissen und ich bin wieder mit den (knöchelbedeckenden) Bergschuhen soweit im Morast versunden, daß die kalte, schwarze Brühe über den Rand lief.

Viel mehr Abenteuer gibts auch nicht, wenn ich 16 und mehr Stunden unterwegs bin.


[17:00]

Besonders viel Spaß haben mir folgende Schilder gemacht, die hin und wieder neben dem Weg an Bäumen oder Sträuchern angebunden waren und fragte oder aufforderten:

Wieviel Beine hat eine Ameise?


Wie heißt Norwegens Hauptstadt, die aller größte Stadt in Norwegen?


Was werden wir anrufen, wenn es beginnt zu brennen?


Sing ein Lied über einen Zug!


Ach, könnte ich noch einmal im Kindergarten sein, hier in Norge!


[18:00]

Die Schilder waren an einem Weg zum Berg befestigt. Diesen Weg fand ich erst beim Abstieg, nachdem ich querfeldein aufgestiegen war.

Um auf einen Berg zu kommen, suche ich von der Straße aus einen Einstieg. Finde ich keinen Weg, steige ich ein, wo es machbar ist.

Heute begann ich im Hinterhof eines Hotels (das weiße Haus im Hintergrund).

Nach zwei Minuten hatte 50 Metern Weg und 16 Höhenmeter zurückgelegt, hatte ich den ersten Zaun, der Weiden eingrenzt, überstiegen (und mir, weil ich noch nicht so recht munter war, die Hose eingerissen) und bin gleich außer Sicht.


Dreieinhalb Minuten später war ich weitere 100 Meter gegangen und 14 Meter höher.

Ich sehe das Hotel noch, aber vom Hotel sieht man mich wohl nicht mehr.


[18:30]

Ich steige höher, überwinde Hügel ...

... und steige höher.


Obwohl ich lange nicht in den Berge war, komme ich gut voran, bin nicht außer Atem.

Durch meinen normalen Blutdruck funktioniert der Gasaustausch viel besser als bei zu hohem: ich muß weniger Atmen, damit die gleiche Menge Sauerstoff in meinen Körper kommt.

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Samstag, 12. November 2011

[12.11.2011, sa, 9:10]

Das Wetter scheint so schön wie gestern zu werden.

Allerdings sollen laut Wettervorhersage ab 10 Uhr Wolken aufziehen, die ab 14 Uhr so stark sind, daß die Sonne nicht mehr zu sehen ist.

Es soll heute also Wetter werden, wie es fast die ganze Woche war. Morgen auch. Erst am Montag soll das Wetter wieder schön werden.


[11:00]

Gestern, etwas später als jetzt, war ich mit der Fähre auf dem Weg von Stavanger nach Tau.


Diesen Berg wollte ich besteigen.

(Das Vorschaubild zeigt nur einen Teil des 4.012 Pixel breiten Fotos, das durch einen Klick auf das Vorschaubild angezeigt wird.)

Rechts am Hafen wollte ich beginnen, mich hinter dem Bergkam auf einer waldfreien Fläche hocharbeiten, um auf der linken Seite über einen Weg ans Wasser zu gelangen. Vor dort wollte ich am Wasser entlang zurück zum Hafen.

Tatsächlich hab ich nicht einmal den ersten (von rechts) Bergrücken geschafft, weil ich in einen dunklen und kalten Wald kam, der mich gefangennahm.


[12:00]

In der Sonne war es herrlich warm.



Ich zog meine Jacke aus, verstaute sie.


Windgeschützt hinter Bäumen, direkt Sonnenschein war mir auch im T-Shirt warm genug, um Landschaft und Stille zu genießen.

Ich wollte jedoch nicht hinunter ins Tal, sondern nach links zum Waldrand, hinter dem es zum Gipfel ging.


Zum Waldrand kam die tiefstehende Sonne nicht. Dort, im Schatten, war es kalt. Sehr kalt.

Der von Reif überdeckt Boden war auch nach 13 Uhr so kalt, daß ich meinen Atem sehen konnte.


Nachdem ich einige Zeit am Wandrand entlang gelaufen war, sah ich endlich eine Holztreppe, die über den Zaun führte ...


... hinein in einen dunklen Wald.

Geradeaus geht es vom Berg hinunter zum Parkplatz.


Rechts auf den 144 Meter hohen Gipfel.

Auf 110 Meter bin ich bereits. Weitere 34 Höhen Meter sollten kein Problem sein.


Ich nahm den Weg zum Parkplatz, um herauszufinden, wo ich das nächste Mal "ordentlich" aufsteigen könnte.


Dabei ging ich einige Zeit durch den dunklen, feuchten und kalten Wald.

Irgendwie fühlte ich mich zuhause.

Leider kann ich mich nicht mehr erinnern, aber ich glaube, nachdem ich meinen Wohnorte in Thürigen besucht habe, daß ich in meiner frühen Kindheit oft in den angrenzenden Thüriger Wäldern war und schon damals von der Dunkelheit, Kühle und Feuchtigkeit angezogen wurde.


[14:00]

Nach einigen Minuten wurde es immer heller ...


... der Weg breiter.


Dann sah ich sogar das Wasser und den Hafen wieder.


Eigentlich wäre mein schöner Ausflug zu Ende gewesen, wenn ich nicht Schilder entdeckt hätte, auf denen Kinder unter anderem gefragt wurden: Hva heter den aller største byen i Norge?


[14:30]

Habe meine Bankkarte mit Bild aus dem Breifkasten geholt.

Jetzt habe ich sozusagen einen norwegischen Personalausweis, denn norwegische Bankkarten mit Bild werden in Norwegen als Legitimation anerkannt.


[16:00]

Das Wetter war den ganzen Tag gut, auch wenn zuletzt etwas bevölkt.

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Sonntag, 13. November 2011

[13.11.2011, so, 17:00]

Ich arbeite schon vier Wochen nicht.

Kann mich nicht erinnern, daß ich so lange gar nicht gearbeitet habe, also nicht einmal ein oder zwei Stunden am Tag.

Gar nicht zu arbeiten, muß nicht sein. Zehn oder mehr Stunden am Tag aber auch nicht.

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Montag, 14. November 2011

[14.11.2011, mo, 17:00]

Wollte heute eigentlich nach Tau fahren, aber das Wetter hat mir nicht zugesagt.

War ich als Ersatz eben bißchen in Stavanger unterwegs. Bin sieben Kilometer gegangen.

Ist aber kein Vergleich zum Ausflug nach Tau am Freitag.

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Dienstag, 15. November 2011

[15.11.2011, di, 11:10]

Gehe los, um mit der Fähre nach Tau zu fahren.


[17:40]

Bin wieder zurück.

Habe in Tau sechs Kilometer zurückgelegt (plus vier von zu Hause bis zur Fähre und zurück), bin insgesamt 239 Meter aufgestiegen, 150 Meter maximal.

Das Wetter was sehr schön. Habe einige Zeit auf dem Berg gesessen und in die untergehende Sonne geschaut.


[17:50]

Hab Post bekommen.

Ein Formular wurde nicht vollständig ausgefüllt, weswegen kein Krankengeld gezahlt werden kann.

Nun ist es, so hoffe ich, vollständig ausgefüllt. Morgen werde ich bei der entsprechenden Stelle abgeben.


[20:00]

Zwei Fotos vom dunkeln Wald in Tau nahe des Hafens.

Die Sonne ging bereits unter, als ich vom Gipfel (144 Meter) abstieg.


Und schien schon nicht mehr in den Wald, bevor ich im Hafen (auf null Meter) war.

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Mittwoch, 16. November 2011

[16.11.2011, mi, 5:45]

Draußen sind es minus zwei Grad Celsius. Die Auto sind mit Reif überzogen.


[9:30]

Die Sonne scheint, aber es sind nur minus ein Grad Celsius.


[9:55]

Gehe los, um mein Krankengeld-Formular abzugeben.

Werde jedoch danach nicht nach Tau fahren, sondern wieder nach Hause gehen: fühle mich heute nicht so gut - gestern abend nach der Tour wurde mit plötzlich sehr kalt, kann sein, daß ich mich erkältet habe.

Wärmer wurde mir auch nicht, als ich warm angezogen (einschließlich mit Mütze) am PC saß.


[10:50]

Bin zurück.

Fühle mich nicht besser (hab einen leicht dicken Hals).

Werde heute nicht auf Tour gehen, obwohl das Wetter wieder sehr schön ist, sondern mich gleich wieder hinlegen.


[15:30]

War gut. Hab fast drei Stunden geschlafen.

Ist jedoch schade, daß ich heute nicht in Tau war. Das Wetter war sehr schon. Auch hatte ich schon Vorstellungen, wo ich heute fotografieren wollte.


[21:00]

War gut, daß ich heute nicht auf Tour war, sondern mich auskuriert habe.

Na ja, bißchen Schnupfen hab ich noch, aber die Erkältung ist nicht schlimmer geworden.

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Donnerstag, 17. November 2011

[17.11.2011, do, 7:00]

Draußen sind es sechs Grad Celsius.


[12:50]

Fahre in den Betrieb zur Verhandlung, um meine Position gegen eine Kündigung darzustellen.


[15:15]

Bin wieder zu Hause.

Meine Position wurde verstanden, wird aber nicht unterstützt.

Das bedeutet, der Betrieb hält an der Kündigung fest, auch wenn sich die Bedingungen etwas ändern.


[23:00]

JETHRO TULL.

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Freitag, 18. November 2011

[18.11.2011, fr, 1:10]

Ich habe mich so frei gefühlt ... Da hab ich an S. gedacht und ihr nach vielen Jahren wieder einmal eine eMail geschrieben.

Dabei weiß ich nicht, ob ihre eMail-Adresse noch aktuell ist ...


[2:00]

Hab mir ein zweites Konto (online) eingerichtet, um mein ersten Konto, auf dem auch über Karte zugegriffen werden kann, zu schützen, falls ich Opfer von Kartenmißbrauch werde.


[2:30]

Eigentlich wollte ich schon lange im Bett sein und schlafen. Aber ich bin so sehr aufgekratzt, daß ich einfach nicht zur Ruhe komme.

Dabei bin ich nicht gestreßt. Mein Blutdruck beträgt 123 zu 79 (am Schreibtisch sitzend).


[3:20]

S. hat geantwortet. Das haut mich um.


[6:00]

Draußen sind es zehn Grad Celsius.

Ich war immer noch nicht im Bett.


[7:00]

Ich gehe ins Bett.


[12:00]

Bin aufgewacht.

Ist Leben im Haus, und zwei Häuser weiter sind Handwerker.

Nicht ungewöhnlich, daß ich so spät ins Bett gehen: Komme ich von der Nachschicht und bin 5 Uhr 30 zu Hause, wie zum Beispiel am 15. Oktober, kann ich auch nicht vor 6 Uhr oder 6 Uhr 30 schlafen.

Allerdings müßte ich dann spätestens 16 Uhr wieder aufstehen, damit ich pünktlich auf Arbeit zur nächsten Schicht bin.

Das brauche ich heute nicht.

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Samstag, 19. November 2011

[19.11.2011, sa, 11:00]

Habe in Grimmelshausen's "Simplicissimus Teutsch" gelesen.

In Deutschland hab ich den Faksimile-Druck einer Ausgabe von 1669 vom Niemeyer Verlag.

Im Internet gibt es eine Fotokopie der Ausgabe der Herzog August Bibliothek. Damit hab ich jetzt auch in Norwegen "Original" und Nachdruck.


[11:15]

Erstaunlich immer wieder, wie wenig sich der Mensch seit damals verändert hat, wenn überhaupt.

Außerdem habe ich beim Lesen des Buches oft den Eindruck, Teile seinen in Norwegisch geschrieben, weil sie für mich eher norwegisch als deutsch klingen.


[15:00]

Gern lese ich auch immer noch in Melville's "Moby-Dick", übersetzt von Friedhelm Rathjen.


[16:40]

Fahre mit dem Fahrrad los, Freunde besuchen.


[23:20]

Bin wieder zurück.

War schön. Die beiden sollte ich öfter besuchen.

Insgesamt fuhr ich 20 Kilometer mit dem Rad.

Auch auf dem Rückweg kam ich gut voran, obwohl es Abendbrot und danach Kuchen gab.

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Sonntag, 20. November 2011

[20.11.2011, so, 16:00]

Gehe spazieren.


[20:38]

Eben ist das Schiff UBC Cork aus Stavanger ausgelaufen.


[21:00]

War sehr interessant, die Handlung vor und beim Auslaufen zu beobachten.

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Montag, 21. November 2011

[21.11.2011, mo, 13:10]

Fahre in den Betrieb.


[16:45]

Bin wieder zurück.

Wenn alles gut geht, ist der Vorgang noch diese Woche abgeschlossen.


[22:00]

Auch wenn beim Blutdruck bei Streß nur noch wenig steigt, so spüre ich doch die Anspannung und fühle mich auch unwohl.

Erst jetzt habe ich mich wieder beruhigt, läßt der ärger nach.

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Mittwoch, 23. November 2011

[23.11.2011, mi, 14:10]

Fahre in den Betrieb.


[16:15]

Bin zurück.

Alles soweit erledigt. Muß nur noch einige Sachen abgeben.

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Donnerstag, 24. November 2011

[24.11.2011, do, 10:00]

Habe geträumt, daß ich nach Norwegen umziehe und meine deutsche Wohnung kündige.


[10:25]

Gehe in die Stadt.


[12:25]

War auf dem Arbeitsamt. Vermutete einen Fehler bei der Berechnung des Krankengeld, hat sich aber nicht bestätigt.


[12:30]

Auf dem Rückweg hab ich einen Staubsauger gekauft (199 NOK). Wenn ich richtig erinnere, ist das der erster, den ich gekaufte.


[16:00]

Der Teppich wird durch Saugen viel sauberer als durch Bürsten.

Jahrzehnte hab ich Staubsaugen gehaßt, weil mich das immer an meinen Stiefvater erinnerte.

Vorhin hab ich lange staubgesaubt, aber nicht einmal an ihn gedacht, mich nur gefreut, daß die Teppiche super sauber werden.

Wie sehr mich auch die letzten Monate belastet haben, unterm Strich scheint mir Norge sehr gut zu bekommen.

Anders kann ich mir nicht erklären, daß ich auf einmal Staubsaugen kann, ohne eine Krise zu bekommen.

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Freitag, 25. November 2011

[25.11.2011, fr, 1:00]

Hab dreieinhalb Stunden mit meinem alten Bus-Freund telefoniert.


[11:40]

Gehe in den Betrieb, um die letzten Dinge zu erledigen (Wechselgeld, Schlüssel, Uniform zurück).


[13:10]

Bin zurück.

Hat alles geklappt.

Jetzt muß ich nur noch einmal in den Betrieb, falls es Probleme mit alten Abrechnungen gegeben hat oder um Kontoauszüge zu holen.

Ansonsten ist das Kapitel abgeschlossen und ich kann uneingeschränkt in meine Zukunft gucken.


[13:45]

Hab einen Flug nach Deutschland gebucht.

War zwei Jahre nicht mehr in Deutschland. Will vorrangig nach meiner Wohnung sehen.

So wirklich Lust oder Sehnsucht auf Deutschland hab ich eigentlich nicht.

Auch keinen Heißhunger auf etwas, was es in Norge nicht gibt oder anderes schmeckt.

Ein Kollege, der am Montag nach Deutschland gefahren ist, sagte vor der Abreise, er kann es kaum erwarten, wieder einmal ... (keine Ahnung, was er meinte) zu essen.


[14:15]

Bin gespannt, in welchem Zustand meine deutsche Wohnung ist.

Hoffe, es ist nicht so schlimm und ich kann zwei Tage dort bleiben.

Zwar habe ich keinen Strom, kein Internet, aber ich werde nicht frieren, weil die Wohnung einen Kohleofen hat und noch genug Kohlen im Keller sind.

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Samstag, 26. November 2011

[26.11.2011, sa, 14:30]

Hab eine kleine Taschenlampe eingekauft, damit ich in meiner deutschen Wohnung, die keinen Strom hat, etwas Licht habe, um zum Beispiel Kerzen zu finden.

In Geschäft traf ich einen Kollegen (Busfahrer), der auch Taxi fährt.

Er hatte mir in einer Pause einmal erklärt, wie Taximeter, GPS und Datenverbindung zur Zentrale sowie zwischen den Taxis funktioniert.

Warum ich nicht auf Taxi fahre, fragte er mich.

Ja, warum nicht, antwortete ich.


[21:00]

Gehe noch mal raus.

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Sonntag, 27. November 2011

[26.11.2011, so, 2:00]

Bin wieder zurück.

Hab unangemeldet Freunde besucht.

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Montag, 28. November 2011

[28.11.2011, mo, 21:00]

Für meine Reise nach Deutschland ist alles bereit.

Muß morgen früh nur noch aufstehen und losfahren.

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Dienstag, 29. November 2011

[29.11.2011, di, 5:30]

Stehe auf.


[6:10]

Gehe in die Stadt, um mit dem Bus zum Flughafen zu fahren.


[6:39]

Fahre vom Byterminalen zum Flugplatz.


[8:00]

Habe eingecheckt.

Mußte mich nicht legitimieren, sondern nur meine Bordkarte vorweisen, die mir zuvor an einem Automaten ausgeben wurde.

Dazu hatte ich den mit einer SMS gesendeten Strichcode vom Gerät einlesen lassen. Ich hätte aber auch eine Referenz-Nummer eintrippen können.

Gleich fliege ich nach Oslo.

Ich sitze am Fenster.


[9:25]

Verlasse das Flugzeug. Es sollte 9 Uhr ankommen.

Sind wir zu spät los, war unterwegs das Wetter zu schlecht. Ich weiß es nicht, weil ich keine Uhr tragen und mein Telefon im Flugzeug ausgeschaltet hatte.


[9:26]

Keine Ahnung, wohin ich muß, um den Flieger nach Deutschland zu erreichen, der 9 Uhr 35 starten soll.


[9:28]

Mein Name wird aufgerufen. Ich werde aufgefordert zum Flugzeug zu kommen.

Da ich den Flugplatz nicht kenne, bin ich an meinem Flugsteig vorbei, weil ich den falschen Gang gelaufen bin. Nun muß ich wieder zurück.

Ich renne, weiß nicht wie lange ich brauchen werde.


[9:30]

Bin in der Maschine nach Deutschland.

Schreibe eine kleine Mail. Kaum habe ich sie abgeschickt, gehts zur Startbahn.

Habe wieder einen Fensterplatz.


[11:10]

Bin in Berlin-Schönefeld gelandet.


[11:15]

Gehe auf Toilette.

An der Außentür steht ein Schild: eine andere Toilette findet sich ...

Nur ein Pinkelbecken. Ein Norweger ist fertig, kommt auf mich zu und sagt: Stort kapasitet.

Ich antworte: Det er Berlin.


[10:20]

Bin im öffentlichen Bereich des Flughafens.

Keiner der sächsisch sprechenden Zöllnern hat von mir und meinem Handgepäck Notiz genommen.


[11:24]

Habe für 500 NOK in Euro getauscht und habe 56 Euro 38 erhalten.

Am Geldautomat hätte ich wohl mehr bekommen, aber weiß nicht, ob meine Karte auch außerhalb Norwegens funktioniert, hatte aber auch keine Lust, vor der Reise zur Sparkasse zu gehen und nachzufragen bzw. Geld zu wechseln.

Der Kurs wird mit 8,35 angegeben und zusätzlich wird eine Gebühr von 3 Euro 50 berechnet.

Warum auch noch die Gebühr, dachte, Ankauf und Verkauf wird über verschiedene Kurs abgewickelt.

[Jetzt, da ich am Donnerstag, 1. Dezember 2011 diesen Text nachtrage, beträgt der Kurs 7,82. Für 500 NOK würde man online 63 Euro 94 bekommen. Am Automaten wohl etwas weniger.]


[11:30]

Habe den Flughafen verlassen.


[11:40]

Eine Flasche Mineralwasser (0,5 Liter) kostet 1 Euro 65.

Mein Flasche wurde leider in Stavanger eingezogen.


[11:45]

Habe eine Fahrschein Berlin BC Tagekarte (6 Euro 60) am Automaten, der auch Geldscheine annimmt) gelöst.


[11:53]

Eigentlich sollte der Regional-Zug fahren. Abfahrt wird auf 12 Uhr 7 verlegt.


[12:15]

Der Zug ist nicht gekommen.

Ist immer ein kleiner, bestehend auf Triebwagen mit Hänger. Den hab kann man nicht übersehen.

Das Wetter ist, die Sonne scheint. Ich telefoniere mit meinem Bruder und warte auf den nächsten Zug, weil ich keine Lust habe, durch Berlin zu fahren.


[12:30]

Der Zug ist wieder nicht gekommen. Niemand von der Bahn, den ich fragen könnte. Immer nur eine kaum verständliche Durchsage per Lautsprecher.


[12:40]

Ansage: Schienenersatz-Verkehr, Abfahrt vom Bahnhofsvorplatz.

Jetzt zum ersten Mal oder hab ich es jetzt erst verstanden?

Eigenartig: die Anzeige neben dem Bahnsteig wurde von 11:53 auf 12:07 korrigiert. Von Schienenersatz-Verkehr stand dort nichts.


[12:45]

Nur ein Schild, das auf Schienenerstatz-Verkehr hinweist. Kein Fahrplan.


[12:53]

Der Zug fähre jetzt gefahren, da sollte der Ersatz-Verkehr auch schon gefahren sein, zumal ein Bus länger als ein Zug braucht.


[13:10]

Niemand von der Bahn zu sehen. Busfahrer können mir nicht helfen.

Das Reise-Zentrum der Bahn ist geschlossen.


[13:20]

Fahre mit dem Bus nach Berlin-Adlershof.


[14:10]

Bin von Adlershof nach Hermannstraße gefahren und habe einen weiteren Fahrschein gelöst: Berlin ABC Einzelfahrt, 3 Euro.

Zwar hätte auch ein Anschlußschein für C für 1 Euro 50 gereicht, aber das fiel mir zu spät ein.

Wollte um Berlin herum fahren (BC), nun bin ich in Berlin und brauche ABC.

Da hätte mir noch gefehlt, daß ich kontrolliert werden und zig Euro Strafe bezahlen muß.


[15:00]

Bin endlich in meiner deutschen Wohnung.

Sie ist in einem besser Zustand als ich nach zwei Jahren unbwohnt erwartet habe: Es sind 13 Grad Celsius in der Wohnung (über Nacht sind es die letzten Tage null Grad und kälter gewesen), die Luft richt nur leicht abgestanden.

Mein erste Gedanke ist sogar: hier hat jemand sauber gemacht und aufgeräumt.

Der Klo-Schlüssel hängt leider nicht, wo er hängen soll. Vermutlich hat ihn der Mieter, der den Schlüssel für meine Wohnung hat. Vielleicht gab auf dem Klo, das eine halbe Treppe tiefer liegt, Probleme, und er wollte den Schlüssel griffbereit haben.


[17:00]

Fahre in die Stadt, um mich mit meinem Bus-Freund zu treffen, obwohl ich mich auch in Bett legen könnte. Aber morgen arbeitet er nicht, und ich will ich die wenige Zeit, die er bei seiner Familie ist, nicht beschneiden. Deshalb treffen wir uns heut, wenn er arbeitet.


[20:30]

Hole 50 Euro am Geldautomaten.

[Anmerkung am 2. Dezember 2011, 8:00: dafür wurden 398,77 NOK von meinem norwegischen Konto abgebucht, Kurs 7,9754.
Hätte ich nicht 500 NOK am Flughafen Berlin-Schönefeld gewechselt, sondern für 500 NOK am Automaten Euro gezogen, hätte ich 62 Euro 69 statt 56 Euro 38 bekommen, jedoch wußte ich nicht, ob meine einfache norwegische Bankkarte in Deutschland funktioniert.]


[20:40]

War einkaufen.

Als man mich fragte, ob ich den Bon haben will, antwortete ich: nei, takk.

Na ja, ich bin eben noch in Norwegen und noch nicht in Deutschland angekomen.


[22:30]

Habe nicht nur geheizt (habe einen Dauerbrant-Ofen) und Licht in der Wohnung, sondern auch Strom zum Laden des Mobilfons.

Habe inzwischen auch den Schlüssel fürs Klo.


[23:30]

Der Stadt kann ich nicht viel abgewinnen. Meine Wohnung ist nicht gerade gemütlich, obwohl nicht mehr kalt. Aber es ist sehr schön, wieder einmal bei meinen Büchern zu sein. Am liebsten würde viele am Donnerstag mit nach Norge nehmen.

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Mittwoch, 30. November 2011

[30.11.2011, mi, 2:00]

Ich wache auf.


[2:10]

Denke, ich könnte ja mal meine ehemalige Zeitungstour besuchen.


[2:20]

Ich gehe los.


[2:23]

Auf dem Weg sehe ich einen Zeitungszusteller, der einen Zeitungswagen zu meinem ehemaligen Zeitungsablageplatz schieb.


[2:25]

Es ist nicht der, der meine ehemalige Tour übernommen hat, sondern seine Vertretung.

Mein Nachfolger macht (vermutlich mit seiner Frau) Urlaub an der Ostsee.


[3:30]

Bin wieder in der Wohnung.

Bin die ganze Tour, die ich zuletzt aufgetragen habe, abgegangen.

Es gibt nicht viele Orte in der Stadt, die ich gut erinnere. Meine alte Zeitungstour gehört dazu.


[10:30]

Die Wecker zweier Telefone klingeln.

Zwischen 11 und 12 Uhr werde ich mich mit einem alten Freund treffen.


[11:00]

Er ruft an und sagt, er ist auf dem Weg und wird in rund 20 Minuten vor Ort sein.


[11:10]

Das Wetter ist gut, die Sonne scheint. Ich gehe raus.


[11:12]

Laufe vor dem Treffpunkt auf und ab. Autobesitzer starten ihre Fahrzeuge. Ich denke, gleich wird mich jemand fragen, warum ich hier hin- und hergehe.

Ich lege mir Worte für meine Antwort zurecht: Jeg venter på en venn.


[11:20]

Wir gehen am Wasser entlang in die Stadt.


[14:30]

Wir sind zurück, haben leckeres Mittag gegessen, uns gut unterhalten, wie in alten Zeiten, als ich ihn oft in seinem Geschäft besuchte, wir Auto probefuhren oder zusammen joggten

Vielleicht treffen wir uns das nächste Mal in Norwegen.


[15:00]

Eigentlich habe ich alles erledigt. Wenn ich mit dem Auto nach Deutschland gefahren wäre, würde ich jetzt wieder nach Norge fahren, so muß ich noch bis morgen warten.


[17:30]

Hab bißchen geschlafen und gehe nun einkaufen.


[18:30]

Hab Langeweile, weiß nicht, was ich bis morgen, wenn ich zum Flugplatz fahre, machen soll.


[19:30]

Habe einige Bücher eingepackt, so daß mein Rucksack nur Platz für die wenigen kleinen Dinge hat, die ich noch brauche und erst morgen früh einpacke.


[20:00]

Gehe los, um einen Blick in den Supermarkt zu werden, der gebaut wurde, nachdem ich nach Norge gegangen bin.


[20:10]

Kaum bin ich im Supermarkt, werde ich traurig. Eigentlich interessiert mich auch gar nicht, was die angeboten wird, aber ich weiß nicht, wie ich die Zeit bis zur Abreise überbrücken soll.

Als ich zu mir sagen: dauert nicht mehr lange, dann bin ich wieder zu Hause, kommen mir Glücktränen. So viel, daß ich kaum etwas sehen und versuche, so schnell wie möglich nach draußen zu kommen.


[20:20]

Nachdem ich einen Döner und einen Multivitamin-Saft gekauft habe, breche ich zu einem Besuch einer Ort oder Straßen auf, wo ich mich wohl gefühlt habe.


[22:30]

Bin wieder zu Hause.


[23:30]

Lege mich schlafen und hoffe, daß ich nicht vor dem Weckruf munter werden.

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