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Tagebuch - Juni 2006

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Donnerstag, 1. Juni 2006

[01.06.06, do, 8:00]

Ab heute bin ich seit Ende 1990 das erste Mal wieder arbeitslos.

Vielleicht aber nicht lange, weil ich gern den Busschein machen möchte und hoffe, daß das Arbeitsamt die Kosten übernimmt.

Wir würden ja beide sparen: Ich würde meinen Busschein kostenlos bekommen, das Arbeitsamt hätte in weniger als einem Jahr die Unkosten ausgeglichen und in den folgenden Jahren "Gewinn" machen.

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Freitag, 2. Juni 2006

[02.06.06, fr, 15:00]

Endlich regnet es mal nicht, sondern scheint die Sonne!

Bin ich doch gleich mal wieder gelaufen: Lauf 427.

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Samstag, 3. Juni 2006

[03.06.06, sa, 15:00]

Bisher hat es fast den ganzen Tag geregnet!

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Sonntag, 4. Juni 2006 - Pfingstsonntag

[04.06.06, so, 11:00]

Gestern hab ich nach langer Zeit wieder einmal Klaviermusik gehört. War sehr schön.


[11:30]

Seit einigen Tagen beschäftige ich mich mit Norwegisch (Bokmål), lese unter anderem in Knut Hamsuns "Markens grøde", das ich 1995 in Norwegen kaufte.

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Montag, 5. Juni 2006 - Pfingstmontag

[05.06.06, mo, 10:00]

Nach sehr langer Zeit war ich wieder einmal in einem alten Haus, das erneuert wird, um vorrangig den Grundriß anzusehen.

Heute war ich in einem Haus in Potsdam-West, das für Leute gebaut wurde, die sich Personal leisten konnten, einschließlich eines separaten, runden Treppenhauses auf der Hofseite für Personal und Dienstboten.

Sehr schöne große, hohe Wohungen.

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Dienstag, 6. Juni 2006

[06.06.06, di, 9:30]

Die Post hat Knut Hamsuns "Segen der Erde" gebracht.


[12:00]

Das Buch hatte ich schon einmal, merkte ich, als ich die ersten Zeilen las.


[16:00]

Eine beeindruckende Geschichte.


[21:00]

Habe in der "Bedienungsanleitung Defender" (PDF-Datei) gelesen. Das 191seitige Handbuch beschreibt nicht nur die Bedienung und Wartung eines Defender, sondern gibt auch Hinweise zum Fahren im Gelände.

Was bedeuten diese Zahlen: 1-8-4-3-6-5-7-2?

Das ist die Zündfolge des im Defender verbauten V8-Vergasermotor mit Zündverteiler.

Sehr interessiert habe ich im 1155seitigen Teilekatalog gelesen, aus dem man die Nummern aller verbauten Teile entnehmen kann, um sie zu bestellen, und die vielen Schnittdarstellungen angesehen. Insbesondere die Darstellung eines Vergasers für den V8-Motor und das Gestänge zwischen beiden Vergasern.

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Donnerstag, 8. Juni 2006

[08.06.06, do, 14:00]

Jetzt habe ich alles erledigt, um die Mühlen der Bürokratie mahlen zu lassen.

Erst wenn ich den Bescheid bekomme, kann ich den nächsten Schritt tun. Bevor ein positiver Bescheid erstellt wurde, bekomme ich keinen Termin beim Arbeitsvermittler Hartz 4.

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Freitag, 9. Juni 2006

[09.06.06, fr, 18:00]

Habe meine andere Ausgabe von Knut Hamsuns "Segen der Erde" gefunden.

Sie kaufte ich im Sommer 1995, auch bei dtv. Es ist dieselbe Übersetzung, derselbe Satz (auf den gleichen Seiten steht der gleiche Text). Damals bezahlte ich 16,90 D-Mark, umgerechntet 8,64 Euro, vor drei Tagen 11,50 Euro, umgerechnet 22,49 D-Mark.

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Samstag, 10. Juni 2006

[10.06.06, sa, 15:00]

In der Bibliothek am Platz der Einheit fand ich einige aktuelle Bücher zur Ausbildung von Kfz-Mechanikern. Damit habe ich nicht gerechnet, weil die meisten Bücher aus der DDR stammen.

Ich wollte mich aber unter anderem über Kraftstoffinspritzungen informieren, als würde ich heute meine Ausbildung machen, und freute mich sehr, mehrere entsprechende Bücher zu finden, die erst einige Jahre alt waren.

Ein hat mir sehr gut gefallen: Fachkunde Kraftfahrzeugtechnik aus dem Verlag Europa-Lehrmittel.

In diesem Buch fand ich endlich auch einiges über Zündfolge und Kröpfungswinkel von Kurbelwellen. Schon lange fragte ich mich nämlich: Wie sieht die Kurbelwelle eines V8-Motors aus?

Das war ein Glücksgefühl, wie ich es lange nicht mehr hatte!

Als ich das nicht nur sehr interessante, sondern auch sehr ansprechend gestaltete Buch in der Humboldt-Buchhandlung - sie ist im selben Gebäude - sah, habe ich es gekauft, obwohl ich es mir eigentlich nicht leisten kann. Aber ich war so glücklich, und bevor ich aus meinem Rausch erwachte, war ich mit dem Buch schon lange zu Hause.


[20:00]

Die Informationen des Buches halfen mir jedoch nur bedingt beim Beantworten der Frage, wie die Kurbelwelle eines Range-Rover-V8-Motors aussieht und in welcher Reihenfolge die Zylinder zünden, weil der Motor ein ursprünglich ein amerikanischer war, dessen Zylinder nicht nach DIN numeriert werden.

Außerdem gibt es bei V8-Motoren zwei Arten von Kurbelwellen: flache und gekreuzte. Flache sind 180 Grad gekröpft, gekreuzte 90 Grad. Die des Range Rover ist 90 Grad gekröpft und damit eine "echte" V8-Kurbelwelle, wie sie auch die großen amerikanischen V8-Motoren haben, die man von Cadillac, Buick oder Oldsmobile kennt.

Der V8, der Range Rover antreibt, basiert auf einen Anfang der 1960er Jahre gebauten Buick-V8 mit gekreuzter Kurbelwelle und 90 Grad zwischen den Zylinderblöcken.

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Sonntag, 11. Juni 2006

[11.06.06, so, 3:30]

In meinem Schlaf- und Arbeitszimmer sind es 25 Grad Celsius, obwohl mein kleines Klimagerät im Bad schon seit dem 21. Mai abends läuft und ausreichend kühlte.

Aber wenn ich zu Hause bin, heizt sich die Wohnung stärker durch PC, Waschmaschine und andere elektrischen Verbraucher auf.

Deshalb habe ich jetzt mein großes Klimagerät im Schlaf- und Arbeitszimmer angeschaltet.


[5:30]

Die vom großen Klimagerät aufgereitete Luft ist wieder sehr angenehm und fühlbar besser als die des kleinen Klimagerätes.


[7:40]

Draußen sind es im Schatten bereits 18 Grad Celsius!

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Montag, 12. Juni 2006

[12.06.06, mo, 10:30]

Jetzt geht der Sommer los!

Auch nachts kühlt es in meiner Dach-Wohnung nicht mehr ab: während es draußen morgens 15 Grad sind, fällt die Temperatur in meiner Wohnung nicht unter 23 Grad.

Ich freue mich schon auf die Nächte, in denen es in meiner Wohnung wieder 28 bis 30 Grad sind!

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Dienstag, 13. Juni 2006

[13.06.06, di, 9:30]

Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich seit einigen sowas wie Heuschnupfen und bin gleichzeitig leicht erkältet. Ist wirklich eklig: die Nase läuft, die Augen tränen, und laufend dieser trockene Husten.

Ob meine Anfälligkeit etwas mit den Medikamenten, die ich zum Senken meines Blutdruckes nehme, zu tun hat?


[14:00]

Draußen (im Schatten) sind es 32 Grad Celsius!


[15:50]

Vermutlich habe ich keinen Heuschnupfen, sondern sowas wie eine Sommergrippe, die in Potsdam die Runde macht.


[19:00]

In meinem Arbeits- und Schlafzimmer sind es 27 Grad Celsius, obwohl ich leichten Durchzug habe und die Sonne die Vorhänge nicht durchdringt.

Zum Schreiben bzw. am Computer zu arbeiten, ist mir das zu warm, zumal der PC den Raum aufheizt.

So gerne ich Dachwohnungen habe, im Sommer würde ich lieber im Keller wohnen.

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Mittwoch, 14. Juni 2006

[14.06.06, mi, 10:00]

Draußen sind es 32 Grad Celsius im Schatten, in meinem Arbeits- und Schlafzimmer 25.

Kühler wird es bei diesen Außentemperaturen ohne Klimaanlage nicht. Also werde ich auch die nächsten Tage geschwitzt haben, obwohl ich eben aus dem Bett aufgestanden bin.


[15:15]

Um mein Temperatur-Problem zu lösen, habe ich ein Klimagerät (bei Quelle) bestellt: DeLonghi CF 208.

Seit ich in der Zeppelinstraße wohne, hoffe ich jeden Sommer, mich im nächsten an die Hitze zu gewöhnen. Leider vergeblich. Ich mag und vertrage Hitze eben nicht.

Eben, bevor ich das kleine Klimagerät bestellte, sagte ich mir: du kannst noch weitere 5 Jahre warten, um dich endlich an die Hitze zu gewöhnen, um dann einzusehen, daß du dich nicht an sie gewöhnt hast und dir doch eine eine Kilmaanlage zu kaufen, so wie du 10 Jahre gewartet hast, daß dein Blutdruck endlich wieder normal wird, und dann dieses Jahr doch blutdrucksenkende Medikamente genommen hast, weil er ohne fremde Hilfe nicht mehr normal wird.


[17:50]

Jetzt sind es 27 Grad Celsius in meinem Arbeitszimmer. Ich schwitze am ganzen Körper, meine Hände kleben auf Tastatur und Maus.

Vielleicht schafft es das Klimagerät, die Luft auf 22 oder 23 Grad zu kühlen, damit ich nicht schon schwitze, ohne mich zu bewegen und nicht die heißen Tage vertroddeln muß, weil es mir einfach zu warm ist.

Viele Menschen freuen sich über Hitze. Wegen mir muß es aber am Tage draußen nicht wärmer als 25 Grad Celsius im Schatten sein. 32 Grad Celsius, wie heute und die letzten Tage, finde ich unerträglich. Von den 40 oder 50 in der Sonne, will ich gar nicht erst reden.

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Freitag, 16. Juni 2006

[16.06.06, fr, 9:00]

Endlich hat es etwas geregent. Die Luft ist abgekühlt, nur noch 26 Grad Celsius warm.

Habe die Fenster in Küche und Arbeitszimmer geöffent. Ein leichter, kühler Wind weht durch die Zimmer.


[14:45]

Heute scheint die Sonne zwar nicht so stark, dafür haben wir aber heute tropisch-heißes Wetter.

Ich sitze einfach nur am Schreibtisch, schreibe einige Zeilen, und mir läuft Schweiß von der Stirn.

Also: in die Tropen fahre ich niemals in den Urlaub!


[15:00]

Leider ist mein Klimagerät noch nicht gekommen.

Es wird zwischen 8 und 20 Uhr geliefert - wegen Bestellung "innerhalb 24 Stunden".

Hätte ich den Liefertermin auf vormittags oder nachmittags einschränken wollen, wäre die Ware nicht vor dem Montag geliefert worden.

Na ja, ich hatte gehofft, ich würde bereits vormittags beliefert, muß aber eben noch warten. Aber bis heute abend zu warten, ist mir lieber, als noch weitere "viele" Tage bei der Hitze auszuhalten.


[15:25]

Mein Klimagerät ist angekommen!


[15:45]

... und kühlt schon fleißig!


[17:25]

Hab ich sehr gut eingekauft!

Meine Thermometer zeigen zwar noch keinen deutlichen Temperaturabfall an, aber ich fühle ihn.


[20:30]

Jetzt sehe ich ihn auch: die Temperatur in meinem seit vielen Tagen aufgeheizten Arbeitszimmer ist um 3 Grad Celsius gesunken. Dabei ist es draußen nicht kälter als gestern. Außerdem läuft die ganze Zeit mein PC.

Im Grunde ist die Temperatur im Arbeitszimmer noch mehr gesunken, denn abends ist es in meiner Wohnung immer am wärmsten. Gestern waren es um 20 Uhr quälende 27 Grad, obwohl ich der PC nur nachmittags einmal kurz lief, am Abend nicht.

Jetzt sind es dort, wo ich gestern abend maß (auf meinem Schreibtisch), 24 Grad, obwohl, wie gesagt, der PC heute seit 14 Uhr 45 ohne Pause läuft.


[20:40]

Ich werde ins Bett gehen. Endlich muß ich nicht warten, bis die Sonne untergegangen ist, damit ich das Fenster im Arbeitszimmer öffnen kann, um wenigstens etwas von der Nachtkühle (gestern nicht kälter als 20 Grad) abzubekommen. Nicht nur das: heute brauche ich das Fenster nicht einmal zu öffen.

Da schlafe ich ruhiger, weil es in meinem Zimmer leiser ist. Luft hole ich mir durch geöffnete Küchenfenster.

Leider kann ich das Klimagerät nachts nicht laufen lassen, weil es zu laut ist. Das wußte ich jedoch vor dem Kauf. Wichtig war mir, daß ich am Tage nicht immer nur faul abwarte, bis es abends und hoffentlich kühler wird. Vielleicht muß das Klimagerät nachts auch gar nicht laufen, weil der Raum genug abgekühlt ist.

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Samstag, 17. Juni 2006

[17.06.06, sa, 8:40]

Gestern nachmittag startete mein Klimagerät bei 27 Grad Celsius, heute morgen bei 23, obwohl ich während des Schlafens das Gerät immer ausschalte.

Daß draußen zur Zeit 21 Grad sind, spricht nicht gegen die Leistung des Klimagerätes, denn auch wenn es die letzten Tage morgens kühler war, wurde es es in meiner Wohnung nie.


Nicht zu unterschätze ist folgendes: ich brauche nachts weder Durchzug zu schaffen noch das Fenster im Arbeitszimmer zu öffnen. Dadurch schlafe ich nicht nur ruhiger, sondern auch ohne "Kneipengeruch".

In der Wohnung unter mir wird sehr viel geraucht und nicht selten getrunken. Die Abluft der Wohnung zieht so dicht an dem Fenster meines Arbeitszimmers vorbei, daß ich selbst, wenn ich im vier Meter entfernten Bett liege, "Kneipe" in der Nase rieche.

Für mich, der ich viele Jahre nicht mehr rauche oder trinke ist das ein sehr unangenehmes Einschlafen. Das ist vorbei!


[9:00]

Bisher hat sich meine Arbeitszimmer, meine Wohnung insgesamt nachts ohne Arbeit des Klimagerätes nicht sehr aufgeheizt. Allerdings war es gestern abend auch nicht so warm wie die Tage zuvor.

Zudem ist es heute morgen kälter als gestern morgen: waren es gestern 26 Grad, sind es heute 23, so daß ich heute nur wenig zu kühlen brauche.

Außerdem habe ich gestern bereits den Wärmestau beseitigt, habe also die Innenwände und alle Gegenstände im Arbeitszimmer von 27 Grad auf 23 heruntergekühlt.


[9:15]

Inzwischen ist es in meinem Arbeitszimmer so kühl, daß ich nicht nur Hemd, sondern auch lange Hose und Strümpfe trage, damit ich, ohne zu frieren, ausprobieren kann, wie weit ich die Luft im Arbeitszimmer gekühlt bekomme.

Würde ich jetzt nicht testen, würde ich das Klimagerät ausschalten: 22 bis 23 Grad sind mir ausreichend kühl genug.

Insofern ist heute kein gutes Tag, um Klimageräte zu testen - bisher ist es draußen einfach nicht warm genug.


[9:30]

Muß mir übers Hemd einen Pullover überziehen, obwohl ich nicht im direkten Luftstrom des Klimagerätes sitze. Aber die 22 Grad, die laut Klimagerät jetzt im Arbeitszimmer herrschen, sind mir, wenn ich am Schreibtisch sitze, zu kalt, um nur im Hemd zu sitzen.

Eigentlich hätte ich schon lange die Kühlung ausgeschaltet, aber ich teste ja.


[9:42]

Test abgebrochen. Ich hab einfach keine Lust, mir noch eine Jacke überzuziehen.

Jetzt hab ich die zu erreichende Kühltemperatur auf 22 Grad gestellt. Das Gerät kühlt nicht mehr, bewegt nur noch Luft.

Sobald die Raumtemperatur wieder bei 23 Grad ist, sollte das Gerät wieder kühlen.


[9:45]

Bei 24 Grad hat es wieder mit dem Kühlen begonnen.

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Sonntag, 18. Juni 2006

[18.06.06, so, 12:30]

Mein Klimagerät funktioniert prima. Ich kann sogar Arbeitszimmer und Küche direkt kühlen, also durch den kühlen Luftstrom des Gerätes selbst, nicht durch Ausgleich zwischen den Zimmern.

Aber: das Gerät ist zu laut!

Nicht nur, daß ich es während des Schlafens nicht betreiben kann - das wußte ich vor dem Kauf -, auch wenn es nur leicht kühlt (niedrigste Gebläsestufe), ist es so laut, daß ich Ohrenstöpsel trage (reduzieren die Lautstärke um durchschnittlich 40 dB), wenn ich konzentriert am PC arbeitete.


[15:20]

Habe ein weiteres Klimagerät (DeLonghi PAC 70 Öko) bestellt, um es


"Angemessen zu kühlen" heißt nicht, daß ich in der Wohnung die gleiche Temperatur will, sondern daß die Unterschiede nicht fühlbar unangenehm sind. Das ist jetzt der Fall.

Das CF 208 ist auch nur für Räume bis 55 m³ ausgelegt.

Das PAC 70 Öko für Räume bis 100 m³. Außerdem hat es (in der Turbo-Stufe) eine rund 40 Prozent höhere maximale Kühlleistung.

Anmerkung am 6. März 2013, mi,13:40: In Stavanger, Norwegen, wohne ich auch unterm Dach, aber eine Klimaanlage brauche ich nicht. Der Hauptgrund wird nicht die vermutlich bessere Isolation sein, sondern die geringere Temperatur am Tage und zusätzlich die stärkere Abkühlung in der Nacht. Das für mich bessere Wetter hat nicht wirklich etwas mit Norge zu tun, denn in Oslo ist es ähnlich warm wie in Potsdam.


[16:00]

Plötzlich hab ich Appetit auf Makkaroni mit gebratener Wurst und Zwiebel in Tomatensoße.

Leider kann ich heute nicht kochen, weil einige Zutaten fehlen.


[17:30]

Obwohl es in der Sonne und damit auf der Hausseite, wo mein Arbeitszimmer liegt, 40 Grad Celsius sind, sind es im Arbeitszimmer auch nach anderthalb Stunden ohne Kühlung durch das Klimagerät nur 24 Grad.

Das sind zwei Grad weniger als draußen im Schatten und nur ein bis zwei Grad mehr als es während der Kühlung waren.

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Montag, 19. Juni 2006

[19.06.06, mo, 8:20]

Als ich eben vom Einkaufen komme, sehe ich, die Post am Samstag (17.06.06) meinen Bescheid Hartz 4 gebracht hat.

Das ging aber sehr schnell - immerhin hatte ich erst am 7. Juni Termin!

Werde ich gleich mal anrufen, um einen Termin für einen Arbeitsvermittler Hartz 4 zu machen.


[8:30]

Einen Termin kann ich noch nicht machen, weil der Computer mich noch nicht als Hartz-4-Empfänger führt, sagte man mir eben am Telefon. Man wird mir einen Termin zuschicken.


[16:30]

Heute hätte CF 208 fast die erste harte Probe gehabt.

Gegen 11 Uhr (wegen der Sommerzeit eigentlich erst 10 Uhr) waren es in der Sonne um die 50 Grad Celsius. Es wurde immer wärmer und wärmer, bis gegen 14 Uhr Wolken aufzogen. Also, CF 208, noch mal Glück gehabt!


Ich bin nicht zu streng mit CF 208, denn es ist nun ein kleines Klimagerät. Bevor die Sonne hinter Wolken verschwand, hatte es trotz vollstem Einsatz Mühe, die rund 43 m³ Luft im Arbeitszimmer auf 24 Grad abzukühlen.

Arbeitete es nur im Arbeitszimmer, stieg die Lufttemperarur in den anderen Zimmern auf 27 und mehr Grad.

Also schon bei leichter Hitze ist CF 208 mit dem Kühlen meiner Wohnung überfordert. Außerdem sollte ein Gerät, welches auch immer, nicht über Stunden vollste Leitung bringen.


Aufgefallen ist mir, daß CF 208 etwas "runder", "ruhiger" läuft. Wenngleich es dadurch nicht so leise geworden ist, um nicht mehr zu stören, nehme ich die Veränderung wahr.

Sollte ich das CF 208 behalten und es im Bad aufstellen, würde ich am Schreibtisch nur noch ein leises Brummen hören, das nicht mehr stört als ein arbeitender Kühlschrank.

Kann gut sein, daß das PAC 70 Öko, das den Platz des CF 208 einnehmen wird, durch seine Nähe lauter sein wird als das CF 208 nur seine Ferne.

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Dienstag, 20. Juni 2006

[20.06.06, di, 17:00]

Nachdem ich einiges auf meinen Norwegen-Seiten geschrieben habe, habe ich eben während meines Nachmittagsschlafes sehr lange und sehr bildlich von Norwegen geträumt.

Wenn ich meinen Busschein habe und wieder mehr Geld verdiene, ist im nächsten Sommer auf jeden Fall endlich wieder eine Reise nach Norwegen fällig.

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Donnerstag, 22. Juni 2006

[22.06.06, do, 7:45 (6:45 Normalzeit)]

Heute morgen waren es draußen 17 Grad Celsius, inzwischen sind es wieder 25, obwohl die Sonne sich hinter Wolken versteckt.

In meiner Wohnung sind es 25 Grad. In den letzten Tagen waren es minimal 24. Obwohl CF 208 alles gab, kühlte, wann immer ich munter war, bekam ich die Luft auch im Arbeitszimmer (rund 43 m³) nur abends kurz vorm Schlafengehen auf 23 Grad, wobei sie wenige Minuten nach dem Ausschalten von CF 208 wieder auf 24 Grad gestiegen war, um dann den größten Teil der Nacht bei 25 zu verharren.

Es wird Zeit, daß heute vormittag PAC 70 Öko von Quelle angeliefert wird.

Seine Leistung wird nicht ausreichen, um meine Wohnung bei Hitze ausreichend zu kühlen, vermute ich, nachdem ich weiß, wie das nur wenig schwächere CF 208 bei den jetzigen Temperaurten, die weit von Hitze entfernt sind, scheitert, weil meine Wohnung zu sehr aufgeheizt wird.

Nicht nur von außen, sondern auch vom Dach und der linken Wand (Boden) und rechten Wand (leerstehende Wohnung).


[8:12]

PAC 70 Öko ist angekommen!


[8:40]

PAC 70 Öko steht jetzt an Stelle von CF 208.

Und kühlt. Selbst im Super-Modus so leise, daß ich gar nicht glauben kann, PCA 70 Öko kühlt.


[8:46]

Dafür ist der Unterschied zwischen laut (Super-Modus) und leise (Sleep-Modus) so gering.


[9:46]

Seit einer Stunde läuft PAC 70 Öko volle Pulle (Super-Modus). Seit einer halben Stunde wird es von CF 208, das in der Küche steht, unterstützt (kleine Lüfterstufe).

Jetzt habe ich CF 208 auf volle Lüfterstufe geschaltet. Beide Klimageräte kühlen also mit voller Leistung. Im Arbeitszimmer sind es 24 Grad, in der Küche am Fenster, auf das die Vormittagssonne scheint, 27 Grad, in der Mitte der Küche 25 Grad.


[9:53]

Der Super-Modus scheint, wie es in der Beschreibung steht, nach einer gewissen Zeit abzuschalten, auch wenn es das Gerät nicht anzeigt.

Ist aber nicht schlimm: der Unterschied zwischen Super- und Wasser-Modus beträgt nur 260 Watt Kühlleistung. Mit 2640 Watt Kühlleistung (umgerechnet rund 9.000 BTU) kühlt das PAC 70 Öko immer noch um rund 29 Prozent mehr als das CF 208 mit 2050 Watt Kühlleistung (umgerechnet rund 7.000 BTU).


[10:10]

Das ist jedoch nebensächlich, weil auch das PAC 70 Öko meine Wohnung (rund 106 m³) nicht angemessen kühlt, obwohl es "geeignet für Räume bis zu 115 m³" ist, da meine Dachwohnung von mehreren Seiten extrem aufgeheizt wird.


[10:17]

Ja, PAC schalte nach einiger Zeit den Super-Modus zurück (die Anleitung schreibt "wird nach 15 Minuten automatisch abgeschaltet"), ohne es auf der Anzeige zu signalisieren.

Vermutlich wird das PAC nicht automatisch auf Super-Modus zurückgeschaltet.


[10:22]

Ja, PAC schaltet auf Wasser-Modus um - ich höre kein anderes Geräusch, nachdem ich PAC vom automatisch abgeschalteten Super-Modus auf Wasser-Modus geschaltet habe.

Kann das PAC aber sofort wieder auf Super-Modus schalten.


[10:43]

Habe CF ins Bad gebracht.

Dort kann es auch nachts arbeiten, und wenn ich PAC, das drei Meter neben meinem Bett steht, auf Sleep-Modus läuft, höre ich CF gar nicht.


[13:30]

Ich kann schlafen, wenn CF im Bad kühlt und die Tür zur Küche offen ist.

CF hört sich, wenn ich im Bett liege, ungefähr so laut wie der Kühlschrank, der im Flur steht, an.

PAC arbeiten zu lassen, selbst im Sleep-Modus, und zu schlafen, hat nicht geklappt.

Ist aber nicht schlimm, denn aus dem Bad, über den Flur und die Küche kommt ja kalte Luft bis ins Arbeitszimmer.

Dadurch ist die Temperatur im Arbeits- und Schlafzimmer nicht spürbar gestiegen, obwohl PAC rund anderthalb Stunde weder Luft gekühlt noch umgewälzt hat und es draußen im Schatten 30 Grad Celsius sind.


[14:15]

Noch immer nicht bin ich im Computer vom Arbeitsamt als Hartz-4-Empfänger registriert!

Als man mir das eben sagte, regte mich das sehr auf und brachte meinen Blutdruck in schon vergessene Höhen.


[15:40]

Richtig testen kann ich heute nicht, weil es zwar 30 Grad im Schatten sind, sich die Sonne aber hinter Wolken versteckt.

Trotzdem bin ich (vorläufig) aber zufrieden: in meiner heißen Dachwohnung sind es zwischen 23 und 25 Grad, nicht mehr im Arbeitszimmer 23, in Küche und Bad 27.

Diesen Temperaturunterschied empfand ich sehr unangenehm: während ich im Arbeitszimmer hin und wieder Hemd und Hose trug, zog ich in Küche und Bad am liebsten alles aus, weil mir zu warm war.

Jetzt muß ich mich in meiner Wohnung nicht mehr aus- und anziehen.

Perfekt ist die Klimatisierung zwar noch nicht, aber das ist wohl kein Problem der Geräte, sondern der Isolierung.

Die Wand zwischen Arbeitszimmer und Boden ist auf der Bodenseite angenehm kühl. Ich kühle also nicht nur die Luft meines Arbeitszimmers, sondern auch die des Bodens. Diese Wand und die Decke des Arbeitszimmers müßte ich isolieren. Die Wand zur Nachbarwohnung nicht, die ist es bereits in der Nachbarwohnung.


[18:30]

Auf der Sonnenseite sind es nur 38 Grad Celsius, weil sich die Sonne hinter Wolken versteckt.

Trotzdem ist die Temperatur im Arbeitszimmer in rund zwei Stunden ohne Kühlung um ein Grad gesunken, während in der Küche und im Bad kaum ein Abfall zu erkennen ist.


[19:30]

Durch meine Doppelkühlung muß ich beide Geräte ausschalten, damit mir nicht zu kalt wird.

Daß es draußen im Schatten nur noch 21 Grad sind, spielt zwar eine Rolle, aber keine sehr große, denn gestern waren es zwei Stunden später 21 Grad, aber ich bin in der Nacht, nachdem ich schon geschlafen hatte, aufgewacht, weil mir zu warm war, und habe das CF angeschaltet, um die Luft für eine nächste Runde Schlaf herunterzukühlen.

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Freitag, 23. Juni 2006

[23.06.06, fr, 9:40]

Draußen sind es im Schatten 26 Grad Celsius, in der Sonne 30.

Ich teste PAC 70 Öko im Smart-Modus. In dem bestimmt das Gerät selbst, ob es kühlt, entfeuchtet oder belüftet.

Die angestrebte, optimale Raumtemperatur kann maximal um +/- 2 Grad verändert werden.


[10:05]

Kann sein, daß ich nur Aushilfsbusfahrer werde und nur wieder in einem Gleitzonen-Beschäftigungsverhältnis entlohnt werde.

Das würde mich vermutlich nicht stören, weil ich zum einen kranken- und rentenversichert bin und zum anderen nicht unbedingt 180 Stunden und mehr im Monat arbeiten will.


[17:00]

Bringt mir nichts, weil ich einen Ausgleich zwischen der Luft im Arbeitszimmer und der in der Küche finden muß.

Deshalb ist es besser, die Luft im Arbeitszimmer tiefer als optimal herunterzukühlen, um das PAC, das im Arbeits- und Schlafzimmer steht, weniger oft und weniger lange laufen zu lassen.

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Samstag, 24. Juni 2006

[24.06.06, sa, 10:30]

Post vom Arbeitsamt: Termin mit einem Hartz-4-Arbeitsvermittler ist in drei Wochen.

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Sonntag, 25. Juni 2005

[25.06.06, so, 6:30]

Das geschlossene Doppelfenster kann den zwischen den Häusern schallenden, lallenden Gesang "Deutschland wird Weltmeister. Deutschland wird Weltmeister. Deutschland ..." nicht zurückhalten, und ich werde wie durch einen Faustschlag geweckt.


[9:00]

Meine sehr schlechte Laune ist verflogen. Es ist Zeit, meinen Schlaf fortzusetzen.


[11:15]

Bevor ich einschlaf, las ich noch einige Seiten in William Gaddis's "Die Fälschung der Welt" und "The Recognitions".

Absätze in der "Fälschung" sind nicht eingerückt wie in "The Recognitions".

Ich las (Seite 362f):

-Gentlemen ...
-Hier, vergiß deine Eier nicht. Geht's denn wieder?
-Wollen Sie meiner Kirche betreten? [Ende der Seite - weiter auf der]
Die Treppe der U-Bahn war der Einstieg ins Innere der Erde, Schöpfung unter Schöpfung, die Erde auf dem Wasser, das Wasser auf dem Fels, der Fels auf dem Rücken des Stiers, der Stier auf der Sandbank, der Sand auf dem Fisch, der Fisch auf einem stillen, alles erstickenden Wind, der Wind auf dem Tal der Finsternis, die Finsternis auf einem Nebel.
Und unter dem Nebel? Und unter dem Nebel lag Jahennem, bestehend aus wiederum sieben Etagen, eine unter der anderen.
-Die Geschichte über diese Heiligen, weißt du noch? Du hast mir doch von ihr erzählt. So verdammt wenig hast du mir erzählt, sagte Esme [...]


Ich fragte mich, wieso Esme plötzlich mit den Herren spricht, und sah in "The Recognitions", ob mir etwas entgangen sei (Seite 269):

   -Gentlemen ...
   -Here, don't forget your eggs. Will you be right now?
   -Would you like to join my church?

   Down from the surface of earth led the steps of the subway, one creation beneath another: the earch upon water; the water upon rock; the rock ohn the back of the bull; the bull on the bed of sand; the sand on the fisch; the fish upon a still suffocating wind; the wind on a vale of darkness; the darkness on a mist.
   And there beneath the mist? Jahennem, which consists of seven stages, one beneath another.
   -The story about the lady saint, do you remember? You told me about her. So precious little you have told me, Esme said [...]


Jetzt sah ich, daß Esme gar nicht mit den Herren gesprochen hatte.

Außerdem wurde mir klar, daß "die Erde auf dem Wasser" usw. Aufzählungen der Schöpfungen sind, was ich nicht erkannte, als ich die deutsche Übersetzung las, in dem englischen Original "Recognitions" aber durch den Doppelpunkt nach "another" sofort deutlich (und außerdem durch die Semikolons verstärkt) wird:


Zudem hätte ich "one creation beneath another" mit "eine Schöpfung unter der anderen" übersetzt, weil zum einen Gaddis die Formulierung "one ... beneath another" zweimal in zwei Absätzen verwendet und zum anderen Wyatt Farben genau anders herum aufträgt, eine über der anderen.


Solche Feinheiten interessierten den Übersetzer wohl nicht, vermute ich, wenn ich die vielen, vielen hier nicht erwähnten Unzulänglichkeiten seiner Übertragung überblicke.


Nein, kein weiteres (letztes?) Beispiel. Heute ist Sonntag. Ich möchte mich nicht ärgern.


[12:00]

In der Sonne sind es 50 Grad Celsius. Mindestens. Mehr als 50 Grad kann ich vom Thermometer nicht ablesen.

CF 208, das im Bad steht, kühlt die durchs Badfenster als einzig offenes Fenster meiner Wohnung herab und leitet sie hauptsächlich in den Flur weiter.

Diese 23-24 Grad kalte Luft sammelt sich in auf dem Boden des Flures (die Lufttemperatur an der Decke des Bades beträgt noch 28 Grad) und wird, wenn PAC 70 Öko im Arbeitszimmer arbeitet, in die Küche sowie das Arbeits- und Schlafzimmer gezogen. Wenn PAC (während ich schlafe) nicht läuft, verteilt mischt sich die Luft zwischen Küche und Flur durch den Temperturunterschied allein.

Dadurch sind es in der Küche 25 Grad, obwohl die 50 Grad heiße Luft nicht nur gegen das Badezimmerfenster, sondern auch das der Küche schlägt.

Im Arbeitszimmer kühle ich die Luft nun nur noch etwas, weshalb zwar CF seit heute morgen 6 Uhr 30 - auch während ich schlief - in der Küche läuft, aber PAC im Arbeitszimmer bisher heute nur wenige Minuten und auch mit minmaler Leistung gearbeitet.


[17:00]

Daß der Abluftschlach des PAC kleiner als der des CF ist und somit nicht dicht mit dem Offenrohr abschließt, ist in Ordnung, weil dadurch immer eine Zwangsentlüftung gegeben ist, so daß in das Arbeitszimmer auch dann kalte Luft aus dem Bad strömt bzw. warme durch den Schornstein abströmt, wenn PAC nicht arbeitet.


[18:30]

Obwohl die Klimageräte schon einige Zeit nicht arbeiten, war mir kalt. Hab deshalb mal das Fenster im Arbeitszimmer aufgemacht: die Sonne versteckt sich hinter Wolken, trotzdem 38 Grad Celsius. Auf der Küchenseite im Schatten sind es noch 30.

In meiner Wohnung waren es zwischen 23 im Arbeitszimmer und 25 in der Küche.


[18:40]

Borrr, nur zehn Minuten hab ich Durchzug geschaffen, und schon ist meine Wohnung voller eine heißer, drückende und stinkende Luft, die von draußen gekommen ist.

Klar, daß die Leute im Garten sitzen und Bier trinken: nüchtern kann man diese Schwüle gar nicht ertragen.


[18:42]

Hab die Fenster (außer im Bad) wieder geschlossen und die Klimageräte angeschaltet.

Lieber friere ich etwas bzw. ziehe mir etwas an, atme aber kühle, frische und trockene Luft und fühle mich gut, kann schreiben und lesen, warte nicht nur auf kühle Zeit.

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Montag, 26. Juni 2006

[26.06.06, mo, 10:00]

Heute ist nicht mehr Sonntag, also kann ich mich auch etwas ärgern.

   Air never came through the room; but now, behind her a fresh new smell penetratet the weight of the others which had filled the air so lang, resting there on the heavy smell of boiled stand oil risen from what looked like a pot of honey, to support the scent of lavender which was even now being driven away by something more fresh and pungent. -This color, he murmured.
   -What color? She came across the room quickly to look into the pan where Venice turpentine was being heated with verdigris.
   -The green, the green forming here.
   -It is beautiful green. Beautiful green from a long time ago, before us. [...]


Heißt es in "The Recognitions" auf Seite 270. In "Die Fälschung der Welt" wird daraus auf Seite 362:

Frische Luft drang so gut wie niemals in diesen Raum, doch übertönte ein neues Geruch das alte Dunstgemisch aus Lein- und Lavendelöl, das irgendwie von jenem Honigglas auszugehen schien und nun einem weitaus schärfenen Odeur weichen mußte. -Ich muß nur diese Farbe mischen, murmelte er.
-Was für eine Farbe? Und durchquerte mit schnellen Schritten den Raum, um in jene Pfanne zu blicken, wo Grünspan und Lärchenharzöl sich langsam erhitzten.
-Dieses Grün, es kommt langsam heraus.
-Es schönes Grün. Schönes Grün aus alter Zeit, wo wir noch nicht geboren waren.


Selbst, wer nicht viel Englisch kann, erkennt in der Gegenübestellung deutlich, wie stümperhaft ins Deutsche übersetzt wurde (zuerst eine Stelle aus "Recognitions", dann die gleiche aus "Fälschung"; mit Seitenzahlen):

Air never came through the room (270)
Frische Luft drang so gut wie niemals in diesen Raum (363)

She came across the room quickly to look into the pan (270)
Und durchquerte mit schnellen Schritten den Raum, um in jene Pfanne zu blicken (363)

The green, the green forming here. (270)
Dieses Grün, es kommt langsam heraus. (363)


Ich weiß nicht, ob Sie sich das vorstellen können, aber ich sitze vor dem Bildschirm, schüttle den Kopf und frage mich: Warum hat er (der Übersetzer) das getan?

Jeder, der in der Schule ober beim Studium auf diese Weise übersetzt, bekommt nur schlechte Noten, aber dieser Mann bekommt dafür sogar noch Geld. Nicht zu fassen!


[12:00]

Wenn aus "drunkard" durch die Übersetzung "Johannes der Säufer" als Anspielung auf Johannes den Täufer wird, muß das das Werk eines kranken Hirns sein! Oder eines Gotteslästers!

-I'm a drunkard. Would you like to join my church? (269)
Ich bin Johannes der Säufer. Wollen Sie meiner Kirche beitreten? (363)


Denn nur wer lästert, Gott lästert, kann "drunkard" mit "John the Baptist" gleichsetzen, um daraus "Johannes der Säufer" zu machen.

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Mittwoch, 28. Juni 2006

[28.06.06, mi, 19:30]

Es erstaunt mich immer wieder, wie gut Schreiben meiner Seele tut.

Seit Tagen ist es in meiner Seele so dunkel, daß ich mich von Stunde zu Stunde durch den Tag schleppe.

Dann schrieb ich heute in bezug auf meine Alkohol-Krankheit:

Wenn man von Krankheit sprechen kann, dann wohl eher davon, daß es hin und wieder sehr dunkel in meiner Seele wird.

Kurz danach hatte ich plötzlich eine Idee, wie ich doch zum Busschein sowie Kranken- und Rentenversicherung kommen kann, ohne von einem Busunternehmer eingestellt zu werden.

Und auch jetzt noch, obwohl sich meine Lage ja noch nicht verbessert hat, fühle ich mich sehr viel besser: die Sonne scheint wieder in meiner Seele.

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Donnerstag, 29. Juni 2006

[29.06.06, do, 14:00]

Nicht nur das: ich kann auch wieder deutsche Übersetzungen lesen, ohne daß "kreative" Wortwahl mich verzweifeln läßt und mich treibt, die Lektüre und den Textvergleich abzubrechen.

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Freitag, 30. Juni 2006

[30.06.06, fr, 18:00]

Heute morgen hat die Post ein sehr schönes Buch gebracht: James Joyce "Ulysses", herausgegeben als Oxford World's Classics, mit dem Text der Erstausgabe, die in 1.000 Exemplaren 1922 in Paris erschien, und rund 300 Seiten Einleitung, Anmerkungen zur Kompositions- und Editionsgeschichte sowie Texterläuterungen.

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