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Tagebuch - Februar 2005

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Freitag, 4. Februar 2005

[04.02.05, fr, 17:30]

Habe eine Elektro-Kochplatte (Bomann) für 39,99 Euro im MarkoMarkt im BahnhofsCenter gekauft.

Die alte (siehe Tagebuch vom 15.02.03) ging heute kaputt. Sie hielt knapp zwei Jahre.

Die alte hatte nur eine Kochplatte. Die neue hat zwei. Eine leistet 1500 Watt, eine 1000.

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Samstag, 5. Februar 2005

[05.02.05, sa, 19:30]

Da meine alte Pfanne für den neuen Herd zu groß ist (steht sie auf der großen Platte, kann ich die kleine nur eingeschränkt benutzen), habe ich mir heute im Kaufland zwei Tefal-Pfannen (20 und 26 cm Durchmesser) für 17,99 Euro gekauft.

Jetzt habe ich nicht nur einen Elektrokocher mit zwei Platten, sondern kann auch auf zwei Platten gleichzeitig kochen.

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Sonntag, 6. Februar 2005

[06.02.045, so, 10:25]

Kündigen sich Außerirdische an? oder warum geht am Freitag meine Elektro-Kochplatte, am Samstag mein Tiefkühlschrank kaputt?

Den hatte ich übrigens vor rund zehn Jahre geschenkt bekommen. Damals lief er schon einige Jahre, so daß sich die Außerirdischen einmal ein zweckentsprechend benutztes, aber wohl überlastetes Gerät, einmal ein sehr altes für ihre Ankunftsmeldung gewählt haben.

Zum Glück habe ich noch einen Tiefkühlschrank, brauchte also nur den kaputten auszutausuchen.

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Montag, 7. Februar 2005

[07.02.05, mo, 4:10]

Heute erwachte ich mit folgender Fantasie:

Ich hänge auf dem Boden mit Blick aus dem Fenster zur untergehenden Sonne.

Auf meinem Schreibtisch liegt ein Zettel: Ich schaffe es nicht.

 

[6:05]

Da quäle ich mich also viele Jahre, um seelisch und körperlich gesund zu werden, lote mein Leben in seinen Extremen aus, und am Ende sehe ich meine Zukunft in einem Balken, einem Haken und einem Strick, alle so stark, daß sie meine 110 Kilo halten und mich als menschliches Pendel zur Ruhe kommen lassen, während die Abendsonne in mein Gesicht scheint und auf meinem Schreibtisch ein nichts- und allessagendes "Ich schaffe es nicht" auf einen hoffentlich gefaßten Finder wartet.

Später dann stelle ich fest, niemanden zu haben, der meine Homepage zu Ende führt, und sage mir: dann mußt du es eben selbst tun.

Das finde ich äußerst seltsam und launenhaft, und plötzlich liege ich im Bett und bin nur deshalb nicht gestorben, weil ich niemanden meine Homepage anvertraue, und ich grinse vor mich hin, und ich sage mir: du bist vielleicht ein Verrückter!, und schlafe ein.

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Dienstag, 8. Feburar 2005

[08.02.05, di, 15:00]

Die Meldung: "Medikamente im Trinkwasser", die meint, Spuren von Medikamenten lassen sich im Trinkwasser nachweisen, bestärkt mich, weiterhin Trinkwasser zu trinken, denn nur so komme ich auch demnächst in den Vorzug einer vorbeugenden medikamentösen Versorgung.

Das nenne ich "demokratische Prophylaxe"!

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Mittwoch, 9. Februar 2005

[07.02.05, mi, 8:30]

Habe zwei alte, noch in Fraktur gesetzte Bücher Karl Mays zur Ansicht bekommen.

Heute werde ich einen Karl-May-Tag machen!

 

[22:00]

So liebe ich mein Leben: die geringste Zeit des Tages verdinge ich mich als Tagelöhner, die meiste Zeit des Tages fröhne ich meinen Interessen und Leidenschaften!

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Donnerstag, 10. Februar 2005

[10.02.05, do, 17:00]

Hatte meinen zweiter, wunderbaren Karl-May-Tag!

 

[20:00]

Gott kann mir nicht helfen! Aber vielleicht Karl May?

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Freitag, 11. Februar 2005

[11.02.05, fr, 18:00]

Oder vielleicht Carl Jung?

Habe nach langer Zeit wieder einmal Carl Gustav Jungs Texte gelesen und bin, was ich nicht anders erwartete, wieder entzückt und begeistert.

Morgen werde ich aus seiner 11bändigen Werkausgabe "Antwort auf Hiob" und "Psychologie und Religion" bestellen. Diese Bände kaufte ich 1995 nicht, weil mich damals Religion wenig und Hiob gar nicht interessierten.

Inzwischen habe ich aber viel in verschiedenen Bibeln gelesen und habe zumindest einen groben Überblick, was Religion ist oder sein soll. Zudem bin ich fasziniert vom biblischen Buch Hiob. (Übrigens ebenso vom Buch Ruth.)

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Samstag, 12. Feburar 2005

[12.02.05, sa, 16:00]

Habe einige Bände der Karl-May-Ausgabe des Haffmans Verlag erstehen können.

Diese historisch-kritsche Ausgabe folgt den Werken Karl Mays letzter Hand. Sie zu lesen, ist ein kultureller Schmaus.

Wie ich es immer wieder genießen, des Autors eigenen Stimme zu hören (bzw. zu lesen)!

Nicht nur Luthers Bibelübersetzung ist durch nachfolgende "Verbesserungen" nicht besser geworden, auch Karl Mays "Schatz im Silbersee" und andere seiner Erzählungen haben unter lektoratem "kreativen Fleiß" gelitten.

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Sonntag, 13. Februar 2005

[13.02.05, so, 16:40]

Aber vielleicht kann mich weder Gott, noch Karl May, noch Carl Jung retten, sondern nur ich mich selbst.

Also letztendlich kann mich doch nur einer retten, nämlich Gott.

Wie ich das im einzelnen meine, lesen Sie auf meiner Seite Gott.

 

[19:45]

Für mich ist immer wieder am schwierigsten, mich mit unangenehmen Gegebenheiten abzufinden. Deshalb kann ich mich dem virtuellen Leben schwerlich entziehen.

Am liebsten würde ich nur noch virtuell leben, und wenn ich zusätzlich mit dieser Art zu leben auch noch Geld verdienen würde, würde ich ins wirkliche Leben wohl nur noch dorthin zurückkehren, wo es mir gefällt.

Das könnte ich doch aber auch jetzt schon tun.

Ja, das könnte ich. Aber wenn im wirklichen Leben keinen Kontakt mehr zu jemand hätte, dann habe ich diesen jemand völlig verloren, nicht nur das vermieden, was mich gestört hat.

Im virtuellen Leben würde ich die mich störende Eigenschaft ändern. Damit wäre das Problem gelöst.

 

Das ist die einfache Lösung. Die schwierige wäre, mich von dem jemand zu trennen oder mich mit seiner schlechte Seite zu leben.

 

[22:10]

Was wollte ich eigentlich sagen?

Warum rede ich schon wieder um die heißen Brei herum?

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Montag, 14. Februar 2005

[14.02.05, mo, 11:30]

Ganz klar: Weil er mir zu heiß war!

 

Meine Gedanken einleitend, wollte ich folgendes zitieren:

Auf meinen vielen Reisen und weiten Wanderungen habe ich [...] sehr oft Menschen gefunden, die mir liebe Freunde wurden und denen ich noch heute ein treues Andenken bewahre und bis zu meinem Tode weiter bewahren werde. Keiner aber hat meine Liebe in dem Grade besessen wie Winnetou, der berühmte Häuptling der Apatschen.
[Karl May, Old Surehand 1, Anfang von "Old Wabble", Fehsenfeld-Ausgabe; online auf der Homepage der Karl-May-Gesellschaft]

 

Als ich las "keiner aber hat meine Liebe in dem Grade besessen wie Winnetou", fühlte ich mich sehr verstanden, denn sehr gern möchte ich auch meinen besten Freund selbst erschaffen.

 

[14:01]

Oder eine neue Familie.

 

Bei meiner Mutter sollte man nicht mehr Worte als eine Katze oder ein Hund sagen. Es sei denn, man spielt ich einer ihrer Lieblings-Vorabend-Serien mit.

Nicht, daß meine Mutter mich nicht lieb hat, aber wäre ich ein Hündchen, würde sie mich vergöttern. Wäre ich ein Mädchen, sicherlich auch.

So bleibt mir also, entweder eine Geschlechtsumwandlung oder ein Körpertausch oder eine Wiedergeburt als kleine Hündchen oder meine Mutter so zu nehmen, wie sie ist.

Das beste wäre wohl, ein Hündchen noch einmal auf die Welt zu kommen.

 

Bei meinem Vater sollte man nicht mehr Sätze sagen als eine Nachrichtenzusammenfassung braucht. Oder Gedanken in schönen Fotos schöner Autos ausdrücken.

Noch besser wäre es wohl, als wandelfähiges Auto der Familie auf die Welt zu kommen, das immer die Form, Farbe, Ausstattung nach den Wünschen meines Vaters hat.

 

Bei meinem Bruder sollte ich ... - Ich weiß nicht, was oder wie ich bei meinem Bruder sollte.

Vielleicht sollte ich bei meinem Bruder ebenso voller Haß gegen alles und wohl vor allem gegen mich selbst sein, wie er es ist.

 

[14:30]

Vermutlich sind meine Mutter, mein Vater und mein Bruder auch nicht mit mir zufrieden.

Das nenne ich ausgleichende Gerechtigkeit.

 

Wie würde ich meine Familie denn werden lassen, wenn ich Schriftsteller wäre?

Tja, ich würde sie so lassen, wie sie ist, denn wichtiger als alles andere ist mir, daß meine Mutter, mein Vater und mein Bruder glücklich sind.

Das aber können sie nur, wenn sie ihr eigenes Leben leben.

 

[19:35]

Außerdem wird es Zeit, daß ich endlich eine eigene Familie gründe. Dann kann ich ja alles richtig viel besser machen!

Und mich bereitwillig den Wünschen und der Kritik meiner Kinder stellen.

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Dienstag, 15. Februar 2005

[15.02.05, di, xx:xx - Nachtrag]

Habe zwei Bücher des Deutschen Taschenbuch Verlages aus der 11bändigen Werkausgabe Carl Gustav Jung gekauft:

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Samstag, 19. Februar 2005

[19.02.05, sa, 11:30]

Habe die Seite Kosten ergänzt.

Erstaunlich wie sehr ich meine Fixkosten herabsetzen konnte.

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22. Februar 2005

[22.02.05, di, 17:00]

Mußte den am 4. Februar 2005 gekauften Elektro-Kocher umtauschen, weil die große Kochplatte nicht mehr heizte.

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24. Februar 2005

[24.02.05, do, 17:30]

Einige meiner treuen Leser bedauern, daß ich in den letzten Tagen wenig in meinem Tagenbuch geschrieben habe.

Ich schließe mich ihnen nicht nur an, sondern vermisse schmerzlich das Leben in meiner virtuellen Welt, in der ich mich doch auch immer wieder aufs neue für die Kämpfe und Leidenschaften in der wirklichen vorbereite.

So sehr ich auch hier bei mir und hier bei euch sein wollte, ich konnte nicht.

Doch jetzt bin ich wieder da.

In alter Stärke.

Nein: Stärker als zuvor!

Und vor allem: Nicht mehr für alltägliche Pflichten selbst gedrosselt.

 

[19:00]

Das feiere ich mit Elton John's "The Classic Years" - Mitschitten von Konzerten in London und New York.

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Freitag, 25. Februar 2005

[25.02.05, fr, 19:30]

Tja, heute habe ich wieder nichts in mein Tagebuch geschrieben.

Habe ich gestern nur leere Versprechungen gemacht?

Ich hoffe nicht. - Heute war ich fast den ganzen Tag unterwegs. Geschäfte. Geschäfte.

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Sonntag, 27. Februar 2005

[27.02.05, so, 6:15]

Sonntags um 6 Uhr 15 aufzuwachen, ohne geweckt zu werden, kann nicht gesund sein, es sei denn, man steht wochentags zwischen 3 und 4 Uhr auf.

Draußen sind es minus 7 Grad. Ich wiege 112 Kilo.

 

[7:15]

Habe die Seite Exmatrikulation ergänzt.

 

[7:22]

Am Freitag und Samstag habe ich das Konzept eines Onlinehandels umgesetzt und zwei Homepages gebaut.

Eine bietet den Einstieg, zeigt die Produkte und verweist auf einzelne Postion der Onlinehandelsoftware.

Die andere ist der Onlinehandel selbst, also die Seite, auf der Produkte im Warenkorb sammelt werden und an der Kasse die Zahlung vereinbart wird.

 

[14:30]

Habe wieder meinen Computer aufgeräumt und viele Daten auf CD ausgelagert.

Dazu gehören mehrere hundert MB, die ich zur Bibel und Karl May sammelte. Beides fasziniert mich zwar noch immer stark, interessiert mich aber weniger.

 

[17:27]

Ich glaube, ich sollte die Themen "Studium" und "Eltern" abschließen.

Beim Studieren an der Universität habe ich mich nie richtig wohl gefühlt: Meist habe ich, wie schon in der Schule und während meines ersten Studiums an der Offiziershochschule, gehofft und gewartet, daß endlich die Themen behandelt würden, die mich interessieren.

Meine daraus entstehende Unzufrieden ist durch meine private Studien immer stärker geworden.

Gleichzeitig wurde auch mein Ärger größer, an der Universität mein Wissen und auch meine Erfahrungen nicht anbringen zu können.

Mittlerweile hat mich das alles so frustriert, daß ich mit den "Verrückten", die Psychologie studieren oder studiert haben, nicht mehr zu tun haben will.

An der Universität kann ich einfach nicht zeigen, was ich alles kann, sondern muß ich ständig disziplinieren, obwohl das im Grunde nicht nötig wäre, würde ich mit dem Universitätsstudium aufhören.

Wenn ich daran denke, wie wohl ich mich beim Aufbau des Onlinehandels fühle, wie sehr ich einfach ich sein kann, hasse ich meine Selbstdisziplinierung und sollte mir versprechen, nie wieder Orte aufzusuchen, an denen ich nur anerkannt werde, wenn ich meine besten und wichtigsten Seiten verberge.

Manche Menschen wollen mich eben nicht so, wie ich bin. Soll ich mich deswegen umbringen?

 

Als ich am Freitag meinen Eltern mitteilte, ich würde einen Onlinehandel unter anderem mit dem Ziel aufbauen, endlich meinen Weg zu gehen und ohne ihre finanzielle Unterstützung mein Leben meistern, äußerte sich mein Vater nicht erfreut. Mir schien es, ich würde durch meine aus meiner Sicht sehr gute Veränderungen eine Krise in seinem Leben auslösen.

Seine depressive Stimmung übertrug sich auf mich. Wieder fühlte ich mich schuldig, immer alles falsch zu machen. Habe mich aber nicht von meinem Vorhaben abbringen lassen. War nur bis Samstag abend sehr traurig. Dachte immer wieder, auch kurz nach dem Aufwachen: meinen Eltern kann ich es nicht recht machen, die wollen mich auch nicht so, wie ich wirklich bin.

Heute morgen rief ich noch einmal bei meinen Eltern an. Als ich unter anderem sagte: "Vermutlich haltet ihr mich für einen Versagen, weil ...", lachte meine Mutter, vermutlich, ohne es zu wollen, ganz spontan auf, als würde sie sagen wollen, genau das denke ich ganz tief in mir drin.

Ich bin auf ihre "Zwischenbemerkung" nicht eingegangen, dachte nur, während ich weitersprach: a) du mußt dich dazu melden, hast du vermutlich in deinem Leben mehr geträumt als deine Träume ausgelebt, obwohl jeder auf den ersten Blick Vati für den größeren Träumer hält; b) ich bin doch der einzige von uns dreien, der wirklich lebt.

Deutlich ist mir wieder einmal geworden: zwischen meinen Eltern und mir liegen Welten!

Dafür kann ich aber nur zum Teil etwas. Soll ich, damit wir eine Familie werden, meine Träume nicht mehr leben?

 

Nein. Und noch einmal Nein.

Wenn ich die Kraft dazu habe, werde ich mich weder von der Universität noch von meinen Eltern formen lassen, sondern meine tief in meiner Seele versteckten Formen verkörpern, pyramidisieren.

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Montag, 28. Februar 2005

[28.02.05, mo, 6:30]

So kalt war es diesen Winter noch nicht: minus 14 Grad!

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