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Tagebuch, Februar 2004

01, 04, 08, 14, 15, 16, 17, 23, 24, 25, 26, 29


Sonntag, 01.02.04

[01.02.04, so, 11:44]

Im Protokoll zum Lauf 254 kündigte ich an, heute mal wieder an einem Sonntag zu laufen.

Ich glaube jedoch, heute wird dieser Sonntag nicht sein.

Draußen sind es 9 Grad. Aller Schnee ist seit gestern getaut. Vermutlich, denn ich habe das Haus noch nicht verlassen, ist der Boden aufgeweicht und feucht.

Da reizt es mich nicht, durch den Wald zu laufen.

 

[15:20]

Es regnet schon seit Stunden!

Also werde ich heute nicht mal einen kleinen Spaziergang unternehmen.


Mittwoch, 04.02.04

[04.02.04, mi, 12:05]

Heute morgen um 3 Uhr 30 waren es 12 (zwölf) Grad!

Wird jetzt schon Frühling?

Die Tage werden ja schon lange wieder länger. Brauchen sie wegen mir aber nicht. Ich hab gern dunkel.

 

[12:10]

Daß ich seit einigen Tagen keine Zeitung mehr lese und auch keine andere Art der Nachrichten verfolge, bekommt mir sehr gut.

Das gibt mit die Ausgeglichenheit, mich in meinem neuen Leben zurechzufinden.

Was mir mir noch immer nicht gelungen ist.

 

Ich bin aber weit entfernt, mir etwas einzureden oder etwas ßVernüftigesß zu tun.

Ich möchte herausfinden, wofür ich im Leben bestimmt bin.

Darum geht es: zu tun, wofür man auf der Welt ist!

Das muß nicht unbedingt das sein, was man will.

Ich würde sehr gern singen, bezweifle aber, jemals über meine ganz persönlichen, in Abgeschiedenheit stattfindende Vorträge hinauszukommen.

Ich bin wohl nicht auf die Welt gekommen, um ein Sänger zu werden, obwohl ich sehr musikalisch bin.

 

Was ich aber schon seit meinen frühsten Tagen mache, ist folgendes: ich versuche die Wünsche andere zu erkennen und sie zu erfüllen.

Das macht aber nicht immer Spaß.

Aber was ich auch immer wieder mache, immer komme ich darauf zurück.

 

[20:26]

Dagmar hat mich angerufen (AB).

Ich habe an ihrer Stimme gehört, daß es ihr gutgeht und gern zurückgerufen.

Wir haben lange Stunden telefoniert. Wenn Dagmar gut drauf ist, ist das immer noch ein großer Spaß!


Sonntag, 08.02.04

[08.02.04, so, 4:55]

Draußen sind es 3 Grad. Ich wiege 101 Kilo.

Der Wecker weckt mich. Heute fahre ich wieder zu meinen Eltern nach Berlin und bringe meinem Bruder mein Mobilteil Siemens Gigaset 3000 (gekauft für 249 DM), um es ihm zu schenken.

Ich brauche es nicht mehr, und da ich meinen Eltern am 25.01.04 meine Basisstation Siemens Gigaset 3000 (gekauft für 299 DM) geschenkt habe, dachte ich, ich sollte auch mal alle beschenken.

 

[5:40]

Ich habe mich naßrasiert.

Einmal mit dem Messer mit dem Strich, zweimal mit dem Wilkinson Quattro gegen den Strich plus einige Nachrasuren. Eingeseift habe ich mich mit Kabinett-Rasierseife (gekauft im Frisörfachhandel), die ich mit Olivenöl angereichert habe.

 

[5:50]

Ich verlasse die Wohnung und gehe zur Straßenbahn.

 

[5:55]

Ich bin an der Straßenbahnhaltestelle Zeppelinstraße, Ecke Kastanienallee. Die nächste Bahn fährt in erst 7 Minuten.

Ich heute schneller als letztens gelaufen oder oder eher los?

Das Warten nervt mich. Ich bin heute irgendwie nervös.

 

[6:02]

Die Straßenbahn fährt ab.

 

[6:16]

Ich bin auf dem S-Bahnsteig Potsdam Haupt(Stadt)-Bahnhof.

 

[6:20]

Die S-Bahn fährt ab.

 

[6:55]

Ich komme auf dem S-Bahnhof Schöneberg an.

 

[7:00]

Der Zug nach Spindlersfeld fährt ab.

 

[7:10]

Ein junger Mann mit einer extremen Alkoholfahne steigt in den kurzen Wagen (4 Türen auf jeder Bahnsteigseite) ein.

 

[7:12]

Mir wird schlecht. Ich muß den Platz verlassen.

Als ich die Alkoholfahne nicht mehr rieche, setze ich mich hin.

 

[7:13]

Es riecht nach Erbrochenen.

Ich überlege, wieder in auf die Alkoholseite zu wechsel, bleibe aber, weil mir dort übler wurde.

Das ist eine schöne Fahrt, denke ich, bei der Wahl zwischen Suff und Kotze entscheide ich mich für die Kotze.

Auf den Gedanken, beim nächsten Halt in einen anderen Wagen umzusteigen, komme ich nicht.

Na ja, war ja auch ein Kurzzug ...

 

[7:25]

Der Zug kommt in Spindlersfeld an.

 

[7:35]

Ich bin bei meinen Eltern.

Sie scheinen eben aufgestanden zu sein.

 

[8:10]

Wir frühstücken.

Ich esse zwei Brötchen.

 

[11:00]

Mein Bruder und seine Hündin Peggy kommen.

 

[11:20]

Wir essen Mittag: Eisbein, Kartoffeln, Sauerkraut.

 

[11:45]

Mein Bruder und ich vertragen uns gut.

Liegt bestimmt daran, daß wir vor einigen Tagen am Telefon einige Themen abgearbeitet haben.

 

[12:50]

Nachdem mein Bruder (mit Peggy) gegangen ist, sagt mein Vater, wenn mein Bruder und ich uns verstehen, sind wir ihm zu stark, zu gefährlich.

 

[14:30]

Wir essen Abendbrot.

Noch bevor es richtig losgeht, hat meine Mutter große Portionen Steak mit Champions serviert.

Als ich aufgegessen habe, kommen meine zwei Brötchen. Auf die war ich so fixiert, daß ich sie essen muß, obwohl ich eigentlich satt bin.

 

[15:15]

Ich breche auf und gehe zum Bahnhof Spindersfeld.

 

[15:31]

Der Zug fährt ab.

 

[15:55]

Ich komme in Schöneberg an.

 

[15:58]

Ich fahre in Schöneberg ab mit dem Zug nach Potsdam.

 

[16:35]

Ich komme in Potsdam an.

 

[16:38]

Die Straßenbahn fährt vom Potsdamer Hauptbahnhof ab.

 

[16:51]

Die Straßenbahn kommt in der Kastanienallee an. Ich steige aus.

 

[16:58]

Ich bin zu Hause.

 

[21:00]

Ich esse eine halbe trockene Stulle, weil mir irgendwie schlecht ist und mein Bauch tut weh.

Aber nicht, weil ich zuviel gegessen habe, sondern weil das Essen zu fett war.

Für mich, denn ich bin solches Essen nicht mehr gewöhnt.


Samstag, 14.02.04

[14.02.04, sa, 13:36]

Ich schreibe in letzter Zeit nicht deswegen kaum noch, weil nichts mehr in meinem Leben passiert, sondern weil ich gut mit den Erlebnissen klarkommen und keine Hilfe meiner Homepage als virtuellen Psychotherapeuten benötige.

Und um einfach nur zu notieren, kostet mich das Schreiben zuviel Zeit und Kraft.

 

In gewisser Weise bedauere ich das, denn was derzeit in meinem Leben passiert, ist äußerst interessant und rundet meine Bemühen um meine eigene Befreiung ab.

Gehört also festgehalten, damit man mein Projekt des virtuellen Psychotherapeuten vom Anfang bis Ende betrachten kann.

 

Vielleicht sollte ich doch einiges berichten.

So zum Beispiel, daß S. mir am 12.02.04, Donnerstag, geschrieben hat:

Ich denke, an dieser Stelle ist unser Kontakt wohl ein für alle Mal beendet.

Darüber bin ich sehr froh!

 

Äääähhhhh?, werde Sie vielleicht machen und sich fragen, warum ich mich freue, daß die Frau, die ich vor kurzem noch wie irre geliebt habe, den Kontakt zu mir abbricht?

Darauf gibt es keine kurze Antwort. Leider. Sonst würde ich sie bringen, denn zur langen haben ich keine Lust.

Vielleicht reiche ich sie mal nach.

 

Dann gab es auch ein Gefecht zwischen Dagmar und mir.

In dem zeigte sie, nichts von ihrer alten Schlagkraft verloren zu haben.

Die einzige Verbessung seit 20 Jahren ist dabei nur, daß sie heute ihre Angst eingesteht, bevor sie sich ßverteidigtß.

 

Sehr faszinierend finde ich die Ähnlichkeit zwischen S. und Dagmar in vergleichbaren Situationen.

Manchmal muß ich sehr stark überlegen, wer von beiden was zu mir gesagt oder geschrieben hat, so ähnlich sind sich die beiden Frauen in ihrer Reaktion auf mich.

 

Aber auch im Doppelpack erschüttern sie mich nicht.

Auch darin besteht meine neu gewonnene Freiheit! :-))

 

Leider kann ich nicht auf Einzelheiten eingehen, um meinen ßTriumphß zu preisen: ich möchte nichts sagen, was den Damen schaden könnte.

So gern ich auch über meine Gedanken und Gefühle rede und schreibe, so wenig entscheide ich, welche Vertraulichkeiten andere öffentlich sein dürfen.

 

Das bedaure ich sehr.

Gern würde ich mich über jede Einzelheit auslassen... :-)

 

Auch wenn es ein schlechtes Bild auf mich wirft, denn immerhin habe ich diese beiden Frauen geliebt.

Wobei ich sagen möchte: S. ist die harmlosere von beiden, Dagmar geht zweifellos weiter, wenn sie glaubt, sich verteidigen zu müssen.

 

Nicht zu fassen ist dabei, wie sehr Dagmar die Wirklichkeit umgestaltet.

Normalerweise vergißt man etwas, was unangenehm ist. Dagmar gelingt es immer wieder, Geschehnisse so umzukontruieren, daß sie sie gar nicht vergessen braucht, weil sie durch ßkleineß Korrekturen aus einer ihrer schallensten Niederlagen einen Sieg entstehen läßt, aus dem sie außerdem den Grund für weitere für ihr Leben wichtige Entscheidungen ableitet.

 

Ich würde soooo gern die ganze Geschichte erzählen ...

Allein schon der Gedanke, ich erzähle sie jetzt, reißt mich so auf meiner Mittagsschläftigkeit, daß ich wohl noch nicht mehr heute abend würde sein würde, würde ich jetzt mit dem Schreiben der kompletten Geschichte beginnen.

Tragisch dabei ist nicht, daß Dagmars Entscheidungen mein Leben entscheidend beeinflußten, sondern das von Julia.

Vielleicht hat Dagmar deshalb soviel Angst, daß Julia und ich uns treffen.

Selbstverständlich rührt Dagmars Angst aber daher, daß ich so ßdurcheinanderß bin, wie sie ausdrücklich betont.

Was hat sich in Julias Leben alles abgespielt, daß ich mich nicht mit ihr über unserer schöne und friedliche Zeit austauschen darf?

 

Weiß Julia vielleicht auch noch nicht, wie Dagmar es organisierte, daß ich ... nein, ich verlasse das Thema, ansonsten schreibe ich mehr als ich jetzt will.

Mag sein, daß ich zu fair bin, aber das Maß andere ist nicht meins.

Ich werde aufhören, denn schon fallen mir Details über Details ein ...

 

Heute bin ich sehr froh, daß mich Dagmar damals rausgeschmissen hat!

Ich wäre heute psychisch nicht so gesund, wenn sie unsere Beziehung vor rund 20 Jahren nicht beendet hätte.

 

In diesem Sinne: Schönes Wochenende!


Sonntag, 15.02.04

[15.02.04, so, 10:36]

Eben habe ich eine Fassung meiner Homepage erstellt, die nicht-öffentlich sein wird.

Gleichzeitig habe ich in der öffentlichen Fassung die Tagebucheinträge vom Februar 2004 gelöscht.

Die öffentliche Fassung wird noch von weitere Einträgen bereinigt, die nicht-öffentliche Fassung durch Einträge ergänzt, die es in der öffentlichen nicht geben wird.

 

[10:43]

gestern habe ich and's naßrasur-page von www.and.gmxhome.de nach andreasthieme.de/nassrasur geholt, um das and-gmx-postfach zu löschen: zuviele unerwünschte mails kommen jeden tag dort an.

außerdem wissen immer mehr leute vom forum nassrasur.com, wer ich bin, deshalb habe ich gestern auch als homepage andreasthieme.de/nassrasur angegeben.

einige zeit, nachdem ich umgezogen war, spürte ich ein unbehagen, einen verlust. kurze zeit später habe die seiten wieder auch and.gmxhome.de übertragen und habe nur zwei orte, an denen and's naßrasur-page lagert.

etwas in mir hatte angst, daß die oberkontrolleure wieder alles bestimmen wollen und deshalb die page auf and.gmxhome.de schließen.

das ist aber nicht der fall, deshalb ist es mir auch nicht schwergefallen, and's naßrasur-page an zwei stellen in der gleichen fassung zu lagern.

wenn ich sie bearbeite, verändere ich sie auf and.gmxhome.de und übertrage sie dann zusätzlich nach andreasthieme.de/nassrasur.

so habe ich ein gutes gefühl.

 

daß ich heute eine nicht-offzielle fassung erstellte, gibt mir auch ein gutes gefühl, selbst wenn ich mich teilen muß.

aber mit dem teilen habe ich gute erfahrungen gemacht.

ich glaube inzwischen sogar, lerne ich mich zu teilen, ohne psychische nachteile zu erhalten, werde ich produktiver sein.

weil sich der eine teil besser erholen kann, wenn mit dem anderen arbeite oder lebe.

deshalb ist für mich das webleben im forum nassrasur.com wohl so aktiviertend und schön: ich kann sehr aktiv sein und gleichzeitig sehr passiv.


Montag, 16.02.04

[16.02.04, mo, 11:03]

Mein Vater schickt mir in letzter Zeit gern Zeitungsartikel (er gibt sie meinem Bruder, der scannt sie ein und schickt sie mir per Mail).

Gestern kam einer zum Thema Ausbildungsförderung von Studenten an.

Bestimmt war das gutgemeint, aber es kommt für mich nicht in Frage, weitere Schulden zu machen.

 

Ich habe überlegt, ob ich meinen Vater anrufe oder nicht, dachte aber, er hat sich die Mühe gemacht, dann sollte mich wenigstens melden.

Nachdem ich gesagt habe, was ich dazu sagen wollte, meinte mein Vater: ich brauchte mich demnächst nur zu melden, wenn ich mit den Information etwas anfangen kann, wenn nicht, sollte ich sie einfach vergessen.

Ich sagte: hoffentlich bist du dann nicht sauer, wenn ich mich nie melde.

Er sagte: dann kannst du ja alle 10 Stück mal eine Sammelmeldung abgeben.

Gut, sagte ich, das ist eine Lösung, die mir gefällt, und fügte an: he, Vati, du wirst immer besser.

 

[15:40]

Habe mit meiner Mutter telefoniert und mich bei meinen Eltern abgemeldet, damit sie mich nicht vermissen, wenn ich mich für Experimete in mein Lobor zurückziehe.

Habe gesagt, sie sollen es nicht persönlich nehmen, wenn ich mich eine, zwei, vielleicht auch drei Wochen nicht bei ihnen melde.

Meine Mutter meinte nur: ßWenn du das solange aushältst.ß

Ich sagte, ich denke schon.

 

Der Grund, warum ich mich jetzt abgemeldet habe, liegt darin, daß mein Vater wieder an von ihm bestimmte Bedingungen geknüpfte finanielle Angebote macht, um mich zu zum Studium motivieren.

Ich sagte ihm, wenn ich mich nicht selbst motivieren kann, werde ich nicht weiterkommen.

Ehrlicher wäre gewesen, wenn ich gesagt hätte: Ich habe schon genug Druck, weil ich zu einem Ende kommen will, so oder so, deinen brauche ich nicht auch noch.

Oder stärker: wenn ich etwas an meinem jetzigen Leben wirklich nervt, sind es deine Versuche, mich in eine dir gefällige Richtung zu drängen. Warum studierst du nicht selbst? Da kannst du dir doch soviel Druck machen, wie du willst.

Oder noch stärker: warum machst du nicht mal endlich aus deinem Leben was (mit diesen Worte kritisiert er mich nicht selten), damit du mit zufrieden bist? Dann läßt du mich vielleicht einfach mein Leben leben.

 

Ich habe aber auf solche Auseinandersetzungen keine Lust. Vermutlich meint mein Vater das auch gar nicht so, sondern weiß es nicht besser. Aber ich brauche meine Kraft für mein neues Leben und kann mich nicht um ihn kümmern. Er ist ja auch Rentner und hat genügend Zeit, sich um sich selbst zu kümmern.


Dienstag, 17.02.04

[17.02.04, di, 12:02]

Bevor ich mich gestern bei meinen Eltern abgemeldet habe, sagte ich meiner Mutter, daß sie mir jetzt nicht mehr helfen können (außer hin und wieder durch finanzielle Unterstützung), weil es jetzt ganz allein an mir liebt, ob und wie ich mit dem Studium zu Ende komme.

Darin sehe ich etwas Positives, sagte ich weiter, denn ich dachte ja auch schon anders darüber und mache euch verantwortlich für mein Scheitern.


Montag, 23.02.04

[23.02.04, mo, 11:00]

Ich habe in derletzte Woche von Montag bis Freitag viele Stunden am Tag einem Freund beholfen, seinen Computer in Ordnung zu bringen.

So gern ich auch mit ihm zusammen arbeite, so sehr fühlte ich mich an mein Leben erinnert, in der ich die meiste Zeit für andere aktiv war: um für mich wichtige Dinge zu tun, blieb dann keine oder sehr wenig Zeit.

Im Grunde habe ich eine Woche von der Zeit, die ich mich von meinen Eltern abmeldete, verschenkt.

Auch wenn die Erfahrung meine Erinnerung auffrischte, frustriete sie mich sehr stark.

So stark, daß ich nicht mehr glaube, in meinem Leben würde es einmal richtig gut werden.

Das hat meine Todessehnsucht wieder verstärkt.

Vielleicht finde ich doch einen für mich annehmbaren Weg, nachdem ich mir dessen bewußt geworden bin.

 

[12:00]

Jetzt ist die ßneueß Rechtschreibung auch bis in die Medien gekommen!

n-tv.de empfiehlt heute im Artikel ßSex and the City - Wie die Serie endetß Fans der Serie, die nicht den Ausgang der letzten Folge sehen wollen:

Dann sollten Sie an dieser Stelle am Besten zu Lesen aufhören.

Denn gleich würde man erfahren, wie die Serie endet.

 

Die Schreibung ßam Bestenß wird bestimmt bald in den Duden als Neuerung aufgenommen, denn ich las sie bereits in Newsgroups, Foren und nun bei n-tv.de.

Wenn die Bild-Zeitung auch so schreibt, was sie vielleicht schon tut, ich es nur nicht weiß, weil ich Bild sehr selten lese, dann wird ßam Bestenß offiziell und in den Duden aufgenommen.

JAWOLL!!!

 

... zu Lesen aufhören? - meint man ßmit dem Lesen aufhörenß oder ßzu lesen aufhörenß?

 

[18:00]

Ich bin sehr verzweifelt. Ich weiß nicht, was ich noch tun kann, um mich in eine erfreuliche Zukunft zu steuern.


Dienstag, 24.02.04

[24.02.04, di, 10:10]

Nachdem ich von der Zeitungstour gekommen war, hat mich zuversichtlich gemacht, was ich in der Berliner Morgenpost unter dem Titel ßSchneller durch die Schuleß über Hochbegabte gelesen habe:

Zwei bis drei Prozent aller Kinder sind weit überdurchschnittlich intellektuell befähigt und gelten somit als hochbegabt. Eine Normalverteilung der Intelligenz vorausgesetzt, entspricht dies einem Intelligenzquotienten von 130 oder mehr. Hochbegabte Kinder zeichnen sich durch sehr früh entwickelte, weit überdurchschnittliche Fähigkeiten und Interessen aus. Damit sind sie Gleichaltrigen oft beträchtlich voraus.

Dies kann den logisch-mathematischen, den sprachlichen, den musikalischen, den bildnerisch-künstlerischen, den sportlichen oder den sozialen Bereich - manchmal auch mehrere Gebiete gleichzeitig - betreffen. Hochbegabte Kinder haben zuweilen in der Schule und im sozialen Umgang Schwierigkeiten, weil ihre intellektuellen Bedürfnisse lange Zeit nicht wahrgenommen oder akzeptiert werden. Aus diesem Grund können sie oftmals ihre Fähigkeiten nicht entfalten.

[...]

Sie können Informationen besonders schnell aufnehmen und verarbeiten, haben eine außergewöhnliche Denk- und Problemlösefähigkeit und können extrem schnell denken. Zudem zeichnen sie sich durch sehr früh entwickelte, weit überdurchschnittliche Fähigkeiten und Interessen aus und sind Gleichaltrigen damit oft beträchtlich voraus. Werden sie entsprechend gefördert, haben sie meist nicht mehr oder weniger Schwierigkeiten als andere Kinder. Problematisch wird es allerdings, wenn ihre intellektuellen Bedürfnisse lange Zeit nicht erkannt werden und sie ihre Fähigkeiten deshalb nicht entfalten können. Oft führen diese Kinder sich dann als Klassenclown auf, um beachtet zu werden. Oder sie verweigern sich und zeigen trotz hoher Intelligenz für Außenstehende unverständlich schwache Leistungen.

 

Meine Mutter erzählte letztens, nachdem ich eingeschult war, sagte man in der Schule, man hätte mich nicht erst mit 7 Jahren, sondern schon mit 5 einschulen sollen.

Ich sagte darauf, mein Hauptproblem sei die Umschulung vom Linkshänder auf Rechtshänder gewesen.

Wahrscheinlich, so denke ich jetzt, ist das nur zum Teil richtig, obwohl ich ein ausgesprochener Linkshänder war, alles mit der linken Haut machte.

 

Die Zeit läßt sich nicht zurückdrehen, aber ich kann mir jetzt geben, was ich als Kind gebraucht hätte.


Mittwoch, 25.02.04

[25.02.04, mi, 11:55]

Seit heute morgen schneit es.

Ich hätte nicht gedacht, daß vor dem Sommer noch einmal Schnee fällt - hier im Märkischen Land.

 

[21:45]

Ich selbst würde mich nie als hochbegabt bezeichnen, auch wenn ich die Kategorie erfülle.

Jedoch nicht extrem, was für mich mit einem IQ über 150 beginnt. Auch nicht in vielen kognitiven Gebieten, sondern nur in einigen, vielleicht zwei oder drei.

Mathematik gehört auf keinen Fall dazu ;-), sonst hätte ich, trotz aller Neurosen, die Statistik-Prüfungen schon längst geschafft.

Ich bin zwar nicht schlecht in Mathe, aber auch nicht sehr gut oder besser.

 

Wer weiß, vielleicht bin ich in einigen Gebieten doch extrem hochbegabt, ich habe ja nur einen allgemeinen Test gemacht, nie spezielle.

Sagen muß ich aber noch: ich habe eine Abneigung gegen Tests!

Sobald ich merke, ich werde getestet, werde ich mißtrautisch und stelle ich mich ßdoofß. Das habe ich gelernt im Zusammensein mit meinem (Stief-)Vater, der es in seinen jungen Jahren gar nicht vertragen hat, wenn ich schlauer als er war (oder schneller, wie er es bezeichnen würde).

Auch bin ich nicht auf Tests trainiert wie eine Freundin. In Tests zur Kreativität erreichte sie immer mehr Punkte als ich, im wirklichen Leben konnte ich sie aber immer wieder mit meinen Vorschlägen überraschen und im Grunde würde ich sie nicht als kreativ bezeichnen, obwohl ihre Testwerte das Gegenteil aussagen.


Donnerstag, 26.02.04

[26.02.04, do, 13:17]

Als ich meiner Mutter entgegnete, mein Haupproblem sei wohl die Umschulung auf die rechte Hand gewesen, sagte sie: ßdu hättest aber überall Probleme bekommen.ß

Ich war überrascht, weil ich nicht mit einer Reaktion meiner Mutter gerechnet hatte, und habe nicht geantwortet.

Als ich in der S-Bahn saß und nach Hause fuhr, dachte ich: hört sich so an, als wenn sie sich damals, zu meiner Einschulung, hätte entscheiden können.

Bisher war ich davon ausgegangen, es gab damals, 1966, in Crimmitschau nur eine Version, in der Schule zu schreiben: mit der rechten Hand.

Ich kann mir vorstellen, daß meine Mutter anregte, mich mit der linken Hand schreiben zu lassen - immerhin habe ich auch mit der linken Hand gezeichnet.

Ich weiß aber noch nicht, ob ich meine Mutter frage, ob linkshändiges Schreiben in der Schule ein Thema war.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich wissen will, was damals warum durch wen entschieden wurde.

 

[13:46]

Gestern ist mir beim Nachdenken über meine kognitiven Vorlieben folgendes in den Sinn gekommen:

Wenn ich rechne, dann nicht mit Leidenschaft, sondern um meinen Haushaltsplan zu entwerfen oder verschiedene Dinge (ist etwas wirklich billiger oder die Menge nur kleiner) und Methoden (wie wirkt sich der Fahrstil auf den Kraftstoffverbrauch aus) zu vergleichen.

Daß mich dabei manchmal Leidenschaft erfaßt, hat nichts mit dem Rechnen zu tun, sondern mit dem Thema.

 

Denke ich aber an ßEin weißes Blattß (statt ß6,85 Euro für 150 Gramm zu 5,85 Euro für 500 Grammß) erhalten ich viele Bilder, die immer wieder neue Bilder ergeben und ich könnte erzählen, ohne ein Ende zu finden.

Bei ß6,85 Euro für 150 Gramm zu 5,85 Euro für 500 Grammß finde ich auch Worte, komme aber schnell auf ein anderes Thema.

Und wenn ich nur ß1ß denke, muß ich mich ermutern, Gedanken oder Bilder zu finden.

Irgendwie ist mir ß1ß egal.

Auch ßPiß, die nie endende Zahl, die viele Menschen so sehr entzückt, ist für mich eben eine Zahl.

Tja, was soll ich machen ... ;-)

Denke ich aber ßein Tonß kann ich einen Ton anschlagen und danach lange Zeit anderen Töne folgen lassen und mich erfreuen, wie viele Töne es gibt, welche tollen Musik man auch aus Alltagsgeräuschen machen kann ...

Da fällt mir ein: ich habe als Kind gern in der Küche Musik gemacht oder irgendwelche Geräusche, Stimme mit dem alten, riesigen Bandgerät meiner Mutter aufgenommen.

Sehr gern habe ich auch klassische Konzerte im Fernsehen verfolgt und dirigiert. Dabei war ich gern viel wilder als der Dirigent ;-).

Nie habe ich aber eine Zahl geschrieben, um ihr andere Zahlen folgen zu lassen.

Wenn ich ß1ß schreibe - welche Zahl soll dann folgen?

Eher würde ich ß1ß als Treffer werten und von Treffer auf Sex kommen.

Das war ja klar... ;-)

Ich habe auch schon wieder Kopfschmerzen, weil meine Eier dick sind. Und heute nacht träumte ich auch wieder von Sex.

 

Konnte ich etwas verdeutlichen, um was es mit geht?

 

Ich mache mich bereit für einen gemütlichen Lauf.


Sonntag, 29.02.04

[29.02.04, so, 16:50]

In der Nacht von Donnerstag zu Freitag wachte ich kurz nach halb zwei auf.

Als erstes dachte ich eine Lösung zu einem Problem mit einer von einer externe Datenbank abhängigen Homepage, mit dem sich ein Freund und ich über eine Woche beschäftigt haben, aber nicht lösen konnten.

Anfang der Woche gaben wir auf und mein Freund wandte sich an den Herren, der die Homepage entwickelt und installiert hatte. Seitdem habe ich für mich die Suche nach einer Lösung des Problems abgeschlossen.

Bewußt abgeschlossen, denn ich dachte nicht mehr eine Minute darüber nach.

Unbewußt arbeitete ich aber weiter und fand in der genannten Nacht einen neuen Ansatz, das Problem zu lösen.

Am Freitag ging ich zu dem Freund, er setzte meine Idee um und löste das Problem.

 

Auf meine Frage, wie ich auf den Lösungsansatz gekommen war, konnte ich ihm nicht antworten.

Ich hatte mir ja keine Gedanken gemacht, sondern mit dem Aussatz einer Lösung aufgewacht. Ein bewußtes Davor oder Danach gab es nicht.

Weil er immer wieder fragte, sagt ich schließlich: Tja, das ist das Geniale! ;-)

 

[17:11]

Heute ist übrigens der erste 29. Februar, an dem ich etwas in mein Tagebuch schreibe. :-)