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Tagebuch, November 2003

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Samstag, 01.11.03

[01.11.03, sa, 11:22]

Heute nacht habe ich nicht gut geschlafen.

Ich lag zwar gegen 22 Uhr im Bett, aber kurze Zeit später hörte ich schwere Schritte die Treppe heraufkommen.

Ich dachte, na, heute ist wohl wieder ein Feier unter mir.

Und richtig, kurze Zeit später ging es in der Wohnung unter mir wieder zur Sache.

Zwar hatte ich den Eindruck, daß der Party-Lärm weniger stark zu mir nach oben dringt, so als wäre an der Zimmerdecken Dämmaterieal angebracht, aber was an Geräche zu mir durchdrängt, reichte zum Mitsingen. Und dazu, daß ich lange nicht einschlafen konnte.

 

Irgendwann war es dann ganz plötzlich leise. Aber nach kurzer Zeit ging die Feier weiter, allerdings nicht mehr ganz so laut.

Irgendwann bin ich eingeschlafen, habe aber sehr unruhig geschlafen.

Da ich aber weniger erkältet bin, kam ich kurz nach 3 Uhr gut aus dem Bett.

 

Die Haustür war zweimal abgeschlossen. Sonst ist sie nur eingeklingt, was eigentlich auch reicht, denn wir außen läßt sich die Tür nur mit einem Schlüssel öffnen.

Eigenartig war, daß sie aberfalls abgeschlossen war, als ich von der Zeitungstour kam.

Wer geht in der Nacht runter zu Haustür, um sie abzuschließen?

Vielleicht ging die Party noch mal los. Oft brechen die Jungs und Mädchen mitten in der Nacht auf, komme dann gegen Morgen wieder.

Vielleicht war es auch heute so, nur ich habe das nicht mitbekommen, weil ich arbeiten war.

 

[19:30]

Ich habe bis eben mit einer Freundin an ihrer Homepage gebastelt.

Verbunden waren wir übers Internet durch Messenger-Konferenz und FTP-Programm. Hat viel Spaß gemacht und die gewünschten Ergebnisse gebracht.

Die heutige Art der Zusammenarbeit verursachte rund 100 MB Traffic. Sollte öfter so kommunizieren, brauche ich einen anderen DSL-Tarif, weil ich mit den 1 GB meines jetzigen nicht mal den halben Monat reichen werde.

 

[20:57]

Ich gehe ins Bett und werde schlafen. Die Aktion war zwar sehr schön, aber auch anstrengend.

Hoffentlich wache ich nicht schon um 3 oder um 4 Uhr auf.

Ich bin aber auch zu müde, um noch munter zu bleiben, um meine Aufwachzeit hinauszuschieben.

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Sonntag, 02.11.03

[02.11.03, so, 0:40]

Als ich munter wurde, hörte ich aus der Wohnung unter mir dieses schlagende, schnelle Sprechen in kleinen Wortgruppen, so daß keine gleichmäßiger Redefluß herrscht, sondern ein Pink-Ponk-Sprechen, bei dem die Wortgruppen bei Gegenüber bzw unter meinem Bett mit einem Knall aufschlagen.

Da ich trainiert bin, mitten in der Nacht auf bei den ersten Piepser eines Weckers aufzuwachen, auch wenn ich noch müde bin, überhöre ich leichter gleichmäßig lautes Gespräuch als welches mit lauten Spitzen, das einen Wecksignal (lautes und keine Signal im Wechsel) gleicht.

Und ich kann mich dann auch nicht einfach umdrehen und weiterschlafen, weil ich kondidioniert bin, nach dem Aufwachen aufzustehen, wie müde ich auch bin.

Was an meinen Arbeitstagen die Voraussetzung ist, auch nach wenigen Stunden Schlaf aufzustehen und ohne Einschlafen, meiner Arbeit nachzugehen, macht mich an arbeitsfreien Tag verrückt.

Blöd ist auch noch, daß es nicht jeder Nacht unter meiner Wohnung lauter als in den Nebenwohnungen ist - sonst könnte ich mich daran gewöhnen und würde im Unterbewußtsein unterscheiden, welches ßWecksignalß tatsächlich für mich ist.

Das eigentliche Problem ist aber, daß es dem Mieter und seinen Freunden scheißegal ist, ob andere Mieter im Haus belästigt werden oder nicht - ich bin ja nicht der einzige, der genervt ist.

Der Mieter, der zuvor in der Wohnung wohnte, kaum auch nachts aus der Kneipe nach Hause, hat auch Musik gehört oder TV gesehen, hatte auch Besuche empfangen, hat sogar ständig zu zwei in der Wohnung gewohnt, aber nie wurde ich durch Lärm, nicht mal durch Geräusche seiterseits munter.

Das macht den Unterschied!

Und deshalb rege ich mich laufend über den Herren unter mir so auf: die Ursache für die Lärmbelästiung ist eben nicht das hellhörige Haus, sondern das rücksichtsloses Verhalten des Mieter unter mir.

ßLeiderß ist die Belästigung aber nicht so stark, daß die Polizei geschaltet werden kann. Zur Zeit ist es unter mir nicht so laut, daß ich aus dem Bett fallen und denke, es hat einen Bombe eingeschlagen, sondern eben ßnurß so laut, daß ich aus meinem Schlaf gerissen werden oder nicht einschlafen kann.

Um die Polizei einschalten zu können, müssen die Beamten schon vor der Haus den Krach hören, es muß also überdeutlich sein, daß eine Ruhestörung vorliegt, nicht gerade mal so.

Die Belästigung muß so stark sein, daß auch das Umweltamt die Lautstärke als Belastung einstuft und eine Anzeige erstatten kann.

Ich glaube, daß weiß der Herr unter mir inzwischen sehr gut. Jedenfalls war ich nicht mehr bombenlärmig unter mir, seit wir bei Polizei, Umweltamt und Bußgeldstellen waren und eine Anzeige aufgegeben haben.

Die allerdings ohne Wirkung bleibt, weil uns der Beweis der Ruhestörung fehlt.

Als die Polzei vor einige Zeit im Haus war, um für Ruhe zu sorgen, haben wir es versäumt, durch die Polizei eine Anzeige ans Umweltamt weiterleiten zu lassen.

Wir dachten, wenn die Polizei für Ruhe sorgt, reicht das. Selbstverständlich wurden wir durch die Beamten vor Ort nicht auf die Verfahrensweise hingewiesen - sie hätten ja die Schreibarbeit gehabt.

Erst als wir auf dem Präsidium waren, wurden wir umfassend über den Verfahrensweg unterrichtet.

Ich bedaure sehr, mich nicht eher eingehend mit der Materie beschäfftigt zu haben, ansonsten wäre das Lärmproblem schon lange gelöst, weil der Mieter unter mir nicht mehr hier wohnen würde.

Außerdem bedaure ich, daß es in unserem Haus nicht möglich ist, sich zivilisiert auf einander abzustimmen, daß ein einzelner Mieter nicht begreift, wie sehr er alle anderen Mieter im Haus belästigt, nervt und streßt, daß es der Vermieter bisher nicht ernst genug war, die von ihm erlassene Hausordnung durchzusetzen.

Denn selbst, wenn noch kein amtlicher Beweis für Ruhestörung vorliegt, haben sie doch bereits mehrere Mieter mehrmals über den Mieter unter mir beklagt.

Nicht nur, weil er eines Nachts, als er seinen Schlüssel im Suff nicht fand oder verloren hatte oder was weiß ich, die alte, massive Tür seiner Wohnung eintrat.

Das war nicht, als würde man einmal gegen eine Papptür fallen, das war als würde man mit einer Ramme gegen ein Tor stoßen, mehrmals stoßen, bis es aufbricht.

Damals bin ich mit einem Schlag aus dem Schlaf gerissen worden und dacht, während mein Herz noch nicht wußte, ob es schlagen oder nicht schlagen sollte: jetzt brechen sie deine Tür auf und schlagen dir eine auf die Fresse!

Ich habe Angst um mein Leben gehabt!

Ich habe bereits erfahren, wie es ist, wenn mehrere Besoffenen auf einen schlafenden Einzelnen losgehen, um ihn zur ßOrdnungß rufen. Alle Wunden von damals sind verheilt. Zurückgeblieben ist eine Nabe an meiner Oberlippe, wo ich in der Nacht genährt werden mußte.

Damals - das war noch in der DDR, wo sich kaum ein Zivilist getraut hatte, Gewalt gegenüber anderen auszuüben. Heutzutage ... lassen wir das ... wenn ich nicht schon gesehen hatte, wie ... ich würde Leute, die sowas erzählen, für Spinner halten.

 

[2:56]

Vielleicht sollte ich langsam wieder ins Bett gehen.

Aber ich bin nicht so recht müde. Vor allem: im Haus ist so herrlich still, nichts lenkt meine Konzentration ab, bildreich folge ich meinen Gedanken, finde Worte, ohne zu suchen.

 

[2:10]

Vorhin habe ich einen 2 GB DSL-Tarif bei 1&1 angemeldet (siehe DSL, Eintrag vom 02.11.03).

[3:12]

Ich bin müde geworden und lege mich wieder hin.

 

[7:06]

Ich konnte sehr schlecht einschlafen und lag bis nach halb fünf wach.

Als ich eingeschlafen war, träumte folgendes:

Während ich meine Wohnung aufräumte, spielte meine Katze und sauste umher.

Plötzlich tauchte eine kleinere Katze auf. Sie war unterernährt, ihr Fell unsauber, Haarbüschel schienen herausgerissen.

Sie jagte meiner Katzer erstaunlich schnell und sehr aggressiv hinterher, wollte aber nicht mit ihr spielen, sondern sie töten.

Ich griff die fremde Katze, als beide an mir vorkreisten, und wollte sie auf der Wohnung werfen.

Sie biß mich mit einem Maul, das mein Handgelenk packen konnte. Ich war erschrocken. Nie hatte ich der kleinen Katze zu getraut, solche Brocken dermaßen fest packen zu können.

Ich konnte sie nicht abschütteln, ich könnte sie nicht losreisen. Ich dachte, sie hat Tollwut, du darfst sie nicht entwischen lassen.

Ich griff sie mit meiner anderen Hand am Hals und würgte sie.

Sie biß noch stärker zu, als wollte sie die Hand, die sie am Rumpf hilt, abtrennen.

Ich drückte stärker zu.

Sie biß stärker zu.

Ich drückte stärker zu.

Sie biß stärker zu.

 

Ich wachte auch, wohl von meinen eigenen Schreien.

Ich wollte noch auf den Wecke gucken und die Zeit notieren, schlief aber kurz nach dem Gedanken ein.

 

Später hatte ich einen weiteren Traum.

Ich sitze in einem Flugzeug, das eigentlich eine Rakete ist. Hinter dem Fenster sehe ich die Erde immer kleiner werden.

Ich renne über Gleise, viele Gleise und gelange in ein dreckiges Bahnhofsklo.

In eine Duschecke hat jemand hingekotzt. Man gibt mir einen Wasserschlauch in die Hand, damit ich die Kotze wegspülen kann. Fahrgaste warten ungeduldig, treiben mich an, weil sie endlich duschen wollen. Ich werde aber nicht richtig fertig, weil Leute umherlaufen und ich das Sauberspritzen unterbrechen muß. Oder jemand kotzt wieder in die Dusche.

Plötzlich bin auf dem Bahnsteig. Auch hier hat jemand hingekotzt. Der ganze Bahnsteig ist vollgekotzt. Wo immer ich auch saubergespitzt habe, ist kurze Zeit wieder Kotze. Bis ich die Kotze nicht mit dem Wasserstrahl in die Abflüsse schiebe, sondern über den Bahnsteig hinweg zwischen den Schotter der Gleise. Dort verschwindet er.

 

Ich wachte um 6 Uhr 40 mit Kopfschmerzen auf, obwohl ich sehr, sehr selten Kopfschmerzen habe.

Die Träume, so denke ich, haben mit dem unter mir wohnenden Herren und meinem Ärger über seine Wohnkultur zu tun.

Wenn ich die Träume richtig verstehen, dann wird er (im Traum die fremde Katze bzw. die Kotze) sich nicht ändern, sondern muß verschwinden.

Ich bin froh, daß ich die Katze im Traum nicht getötet habe. Wäre ein schlechtes Vorzeichen gewesen.

 

[8:03]

Ich lege mich wieder hin, um endlich auszuschlafen.

 

[9:56]

So richtig habe ich noch nicht ausgeschlafen.

Unter mir scheint man die ganze Nacht munter zu sein - oder hat er, weil er sich einsam fühlt, das TV, das Radio angelassen?

Dann wäre er ja genau der Held, die ich besonders leiden kann.

 

[10:28]

Der Streß durch meinen zum wiederholten Male unruhigen Schlaf durch den Herren unter mit ist mir auf Magen und Herz geschlagen.

Wie jeder anderer Mensch auch, brauche ich ausreichend und ruhigen Schlaf, um mich zu regenerieren.

Wenn ich jeden Morgen zu einem 8 bis 10 Stunden Arbeitstag aufbrechen müßte, vielleicht noch nach Berlin, wie es viele aus der Gegend tun, wäre ich schon lange ausgerastet.

So arbeite ich ßnurß zu Hause und kann mich während der Arbeit auch hinlegen und schlafen.

Das ist kein Grund, nicht auf eine Verhaltensänderung oder einen Auszug des unter mit wohnenden Herren zu drängen.

 

[15:40]

Das Wetter ist schön. Ob ich noch ein kleines Läufchen mache?

 

[16:20]

Zu spät, die Sonne geht schon unter.

Ich würde erst wieder im Dunkeln zu Hause sein. Das muß ich nicht haben.

 

[16:22]

Ich wollte auch nicht unbedingt laufen, sondern ausgestaute Adrenalien abarbeiten. Ich habe mich zu sehr über den Krach unter mir aufgeregt.

Ich werde mich rasieren. Das entspannt mich auch immer sehr. Ebenso wie eine Körperwäsche. Außerdem kann ich eine Rasur wieder mal brauchen.

 

[17:20]

Es ist bereits dunkel.

 

[17:31]

Ich bin offiziell mit meinen aktuellen Seiten nach AndreasThieme.org gezogen.

Kurzzeitig habe ich auf AndreasThieme.de zwar wieder mit zwei Schichten gearbeitet, aber es nervt mich, wenn ich immer mit so vielen HTML-Seiten zu tun habe, von den die meisten seit langer Zeit nicht mehr aktualisiert sind.

Ich möchte sie aber auch nicht löschen, weil sie zum Gesamtbild gehören.

Ich möchte sie auch an keinen anderen Ort ablegen, weil viele Suchmaschinen sie dann nicht mehr finden würden.

Ich möchte auch ungern meine Hauptseiten in Unterzeichnissen unterbringen, wie ich es auf andreasthieme.de/03 getan habe.

Also bleibt mir nur, mit meinen aktuellen Seiten auf eine andere Domain zu gehen.

AndreasThieme.org habe ich wieder beantragt, als ich mein Puretec-Paket von Basis auf Star erhöhte und eine freie Domain erhielt.

AndreasThieme.org ist zwar nicht meine neue Wunschadresse, weil ORG bei mir schon immer für Organisation steht, also einen Ort, an dem ich Organisatorisches erledige, aber ich weiß einfach nicht, ob ich nur auf andreasthieme.COM oder andreasthieme.NET meine Homepage fortsetze.

(Meine Domains mit Zahlen im Namen wie AndreasThieme2.de mag ich nicht, sonst würde ich einfach auf AndreasThieme2. fortsetzten. Ich kann nicht mal sagen, warum ich sie Domains nicht mag. Sieht irgendwie blöd aus und erweckt den Eindruck, einer Notlösung: bekommt man AndreasThieme.de nicht, hängt man eben eine 2 an. Ich weiß, ich bin ziemlich zickig, aber was soll, es muß ja zuerst mir gefallen, damit meine Homepage auch mir selbst so nahe wie möglich kommt.)

Ich neige zu NET, aber dort wollte ich eigentlich etwas für mich Neues machen. Die Endung COM mag ich eigentlich nicht so richtig.

Am liebsten wäre mir ja eine Lösung, mit der ich auf andreasthieme.DE weitermachen könnte, aber ohne Seiten zu löschen oder verschieben, was ich nicht will, werde ich mich auf ewig mit den vielen Seiten im Hauptverzeichnis ärgern.

Meine Kleinen allerdings neigen dazu, andreasthieme.ORG und andreasthieme.NET auf meinen Namen registrieren zu lassen, sie aber, auch, wenn ich zeitweise nicht mehr nutze, nicht gleich wieder zu löschen.

Denn eigentlich sind beide Domains noch auf meinen Namen registriert, weil ich für ein Jahr bezahlt habe: com bis 16.03.04, net bis 20.07.04.

Aber ich muß ja immer, wenn ein Projekt fehlschlägt, die Spuren vernichten! Das ist jetzt die Strafe!

Wobei andreasthieme.org ja nicht so schlecht aussieht, eben nur in meinem Kopf anders besetzt ist.

Ist etwa so, als wenn man mit den Arbeitshosen zu einer Feier geht. So gern man seine Arbeitshose auch hat, geht man aus, sieht man andere an.

Oder man arbeitet auch nicht mit den Hose, mit denen man ausgeht.

Sofern man denn zwei Hose hat ... ;-))

Ich mache Witze, aber den Zeitpunkt werde ich wohl noch erleben, nur eine Hose zu haben.

Wobei es schon Zeiten gab, an denen ich sehr viel gearbeitet habe, wo ich aus den Arbeitklamotten gar nicht rausgekommen bin, und da ich viel in der Stadt unterwegs war, hab ich während der Arbeit meine Pause eben im Buchladen verbracht.

 

Ich könnte aber auch mein Star-Paket zu einem Profi-Paket erweitern. Dann könnte ich wieder PHP nutzen. Hätte 250 MB Webspace, muß also nicht immer, wenn ich für jemand eine große Datei hochlade, diese löschen, sobald ich die nächste hochladen will. Brauche ich die erste wieder, muß ich sie erneut hochladen.

Wenn ich ein Profi-Paket habe, könnte ich auch eine der noch bezahlten, aber gelöschten Domains kostenlos noch einmal beantragen.

Aber welche beantrage ich nur: COM oder NET.

 

Vielleicht sollte ich erstmal alles so lassen und sehen, wie sich meine Seiten auf ORG entwickeln.

Denn immerhin habe ich heute schon einen neuen DSL-Tarif beantragt, der mich im Monat rund 8 Euro kosten wird.

Acht Euro sind nicht viel. Dafür bekommt man ein dünnes Buch. Aber wenn man bedenkt, daß ich monatlich nur 50 Euro für Essen, Trinken, Haushaltsmittel und was man sonst alles so braucht eingeplant habe, bekommen 8 Euro ein anders Gewicht.

Vernüftig wäre, cool zu bleiben. Lust habe ich aber, auf ein größeres Puretec-Paket und neue Domains. Das ist wohl die letzte Sucht, die mir geblieben ist...

 

Warum ich unbedingt weiterhin will, daß meine Seiten von Suchmaschinen gefunden werden?

Nicht wenige Menschen sind duch Suchmaschinen auf meine Seiten gestossen und habe in ihnen etwas gefunden, was sie lange schon suchten: Hilfe für sich von einem Fremden, der ihnen doch nah ist.

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Montag, 03.11.03

[03.11.03, mo, 1:25]

Guten Morgen, neue Woche!

Auch nach Sommerzeit wäre ich zu früh aufgewacht (2 Uhr 25), ist wohl mein neuer Rhythmus.

 

[4:37]

Hoffentlich nicht, denn die Zeitungen kommen nicht mehr vor 2 Uhr, sondern gegen halb 3.

Als ich zu meiner Ablagestelle kam, lagen noch keine Zeitungen dort.

Ich fragte mich, ob ich die Orientierung verloren hatte und heute vielleicht ein Feiertag ist.

Während der Austragens begann es zu regnen (es regnet immer noch).

Diese Woche hat ja gut angefangen ;-)).

 

[4:46]

Inzwischen finde in Ordnung, daß meine aktuellen Seiten auf andreasthieme.org lagern.

Vielleicht kündige ich außer andreasthieme.de alle anderen Domains: agto.de, andreasthieme2.de und andthieme.de.

agto.de habe ich wieder auf meinen Namen registrieren lassen, weil ich gern ein T-Shirt mit einer meiner Domains haben wollte.

www.andreasthieme.de schien mit zu lang, um auf eine Zeile zu passen.

www.agto.de würde bestimmt gut passen, dachte ich.

Inzwischen würde ich aber auch kein Problem haben, wenn auf dem T-Shirt drei Zeilen stehen würden:

www.
AndreasThieme
                    .de

Wenn ich nur noch andreasthieme.de und andreasthieme.org habe, zahle ich für keine Domain mehr, da beide im Star-Paket enthalten sind.

 

[5:06]

Ich habe die Domains zum Ende der Vertragslaufzeit gekündigt.

Letztendlich lange ich doch immer wieder bei andreasthieme.de, welche Domains ich auch immer zwischenzeitlich nutzte.

Auf Dauer gebraucht habe ich nur KopfDemokratie.de, aber jetzt auch nicht mehr, weil ich KopfDemokratie keine eigene Domain mehr braucht.

Im Grunde hat AndreasThieme.de die Aufgaben von KopfDemokratie übernommen, indem ich die Methode KopfDemokratie zu meinem Alltagsgut gemacht habe.

 

[11:25]

Mein Biorhythmus ist völlig durcheinander.

Bis gegen halb 8 war ich munter, habe dann unruhig bis gegen 11 Uhr geschlafen.

Und habe geträumt.

Ich habe eine Frau kennengelernt. Wir waren in einander verliebt, kletterten auf einen Kirschbaum, naschten Kirschen und Küsse.

Ich mußte mich mit dem rechten Arm festhalten, damit ich nicht vom Baum falle. Immer, wenn die Küsse intenviser wurden, versagten meine Muskeln im rechten Arm, ich drohte vom Baum zu fallen und mußte den Kuß beenden.

Das wiederholte sich mehrmals, trotzdem konnte ich auf die mürrischen Blicke der Frau nichts Glaubhaftes vortragen, so daß sie mit unterstellte, ich könnte nicht küssen und den Baum verließ.

 

Das war kein schöner Traum, aber eine schöne Frau, und die Kirschen schmeckte auch gut.

 

[13:40]

Die FAZ schreibt heute auf Seite 23 (Netzwirtschaft):

ßDen Preis für ein Gigabyte übertragungsvolumen hält Freenet mit 2,90 Euro konstantß

und meint und empfiehlt damit den Tarif ßfreenet DSL startß.

Aber meine Herren, lesen Sie das Kleingedruckte!

Darin heißt es:

Jedes weitere angefangene GB (Gigabyte) Traffic nur 7,90 Euro.

Ergänzend wird erwähnt:

... gilt nicht für rein zeitbasiert abgerechnete Tarife und Flatrates, bei DSL-by-Call traffic erfolgt die Abrechnung mit 1 cent pro MB.

Zunächst fragt man sich, ob der Tarif ßfreenet DSL startß ein ßrein zweibasiert abgerechneterß Tarif ist, in dessen Erklärung es heißt:

20 Stunden Surfen monatlich inklusive, danach nur supergünstige 1 cent pro Minute

und

1 GB (ca. 1.000 MB) Traffic mtl. inklusive

kommt aber zu keiner eindeutigen Antwort, sondern spekuliert eher.

Andere Anbieter überschreiben ihre Tarife deutlich mit ßUnsere Zeittarifeß oder ßUnsere Volumentarifeß.

Ich denke aber, Freenet sieht seinen Tarif ßDSL startß als einen nicht-zeitbasiert abgerechneten Tarif.

Und dann gilt, wenn 1 GB Traffic, wobei Freenet ausführlich erläutert, ob bei ihnen 1 GB 1.073.341.824 Byte oder 1.000.000.000 Byte sind, und die Verwirrung ein zweites Mal erhöht, überschritten ist, sei es auch nur ein Byte, 7,90 Euro fällig werden.

Danke, FAZ, für die Empfehlung des ßgünstigenß DSL-Tarifes!

 

Zum Vergleich: bei GMX zahlt man 3,99 Euro für den Tarif 1 GB. Jedes weitere MB kostet 1,2 Cent, wobei erst zur Rechnungsstellung auf volle MB gerundet, bis dahin bytegenau jede Verbindung protokuliert und und in Zehntel MB aufgelistet wird. So steht in dem Protokoll zum Beispiel (Datum, Dauer, Traffic):

01.11.2003 05:2849 0,91 MB

Das kann man einige Tage zeitversetzt online einsehen und mit seiner persönlichen Abrechnung (zum Beispiel mit dem Speed-Manager der Telekom) vergleichen.

Für meinen jetzigen Abrechnungszeitraum (11.10.03 bis 10.11.03) weist GMX bis 01.11.03 einen Verbrauch von 936,74 MB aus.

Meine Rechnung ergibt 941,71 MB. Ich habe also eine kleine Sicherheit von rund 5 MB.

 

Ich wollte jetzt keine Werbung für GMX machen, sondern verdeutlichen, wie man seriös arbeitet.

 

[18:10]

Ich faß es nicht, ich habe von meiner Ex-Frau, mit der ich Mitte der 1980er Jahre zusammen war, so deutlich geträumt, daß ich mich frage, woher diese Details, an die ich mich nicht mehr erinnern kann, kommen.

Nicht Einzelheiten ihres Aussehens, sondern ihres Verhaltens beim Umgang mit Menschen, das ich nicht hätte beschreiben können, aber eben geträumt habe, als wäre es eben geschehen.

Wenn auch nicht mit mir, sondern mit einem anderen Mann.

Ich selbst habe mich im Traum gar nicht gesehen, sondern nur die und diesen anderen Mann, den sie für einige Tage bei sich aufgenommen hatte.

Verblüffend, was mein Gedächtnis gespeichert hat, ich aber nicht direkt abrufen kann.

 

[18:39]

Den Traum hatte ich nicht beim ßnormalenß Schlaf, sondern als ich aufgewacht war und eigentlich schon aufstehen wollte, dann aber dachte, was soll, ist bestimmt besser, wenn du denn Tag in Ruhe zu Ende bringst, und noch mal einschlief.

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Dienstag, 04.11.03

[04.11.03, di, 6:12]

Ich habe wieder Gefallen gefunden an Sub-Domains.

Die kosten nichts im Star-Paket und können wie eine Domain eingesetzt werden.

Zur Zeit lagern meine aktuellen Seiten auf www.2003.andreasthieme.de.

Außerdem wird andreasthieme.org wieder für das frei, wofür es beantragt wurde: zum Organisieren und Testen.

 

[6:33]

Ich bin lieber nach www.2000plus.andreasthieme.de gezogen.

Unter der Domain heißt diese Tagebuch-Dateien 031104.html. Unter der Domain www.2003.andreasthieme.de 1104.html.

Es fehlt also die Jahresangabe im Datei-Namen. Das finde ich nicht gut, weil mir eine Orientierung in den Jahren fehlt.

Wenn ich 1104.html lese, weiß ich nicht, von welchem Jahr die Datei ist. Ich muß er sonstwo gucken.

Lese ich aber 031104.html, weiß ich, es ist die Datei von heute. Nicht von heute vor einem oder mehr Jahren oder von heute in einem oder mehr Jahren.

Tja, so funktioniert nur mal mein intuitives System.

Muß ich mich schon nach richten, sonst verliere ich mich in der Zeit. ;-))

 

[7:00]

ich habe habe 2000plus.net registrieren lassen.

 

[10:50]

da wollte ich etwas neues beginnen und habe doch wieder von der armee geträumt.

von eggesin.

herrlicher standort! sie können nach greifswald fahren oder nach stralsund, nach rügen ... dabei hat gestern jemand in mein vornamenachname.de-gästebuch geschrieben, in seiner eggesiner zeit wäre auch selbstmorde geschehen. wie auch in meiner.

ich wollte etwas neues geginnen und lande ganz tief wieder im vergangenen, das vor fast 20 jahren geschah, aber noch immer lebendig scheint.

das irritiert mich.

in gewisserweise bin ich abergläubig und verspüre eine neigung, das projekt 2000plus.net aufzugeben, die domain wieder zu löschen.

aber nicht zum vertragsende, sondern SOFORT, um die schade ungeschehen sein zu lassen.

ja, schade nicht in anführungszeichen, weil ich sie fühle.

was war denn an vornamenachname.org oder 2000plus.vornamenachname.de so falsch, daß ich 2000plus.net anmelden müßte.

 

hah, ich suche nach gründen, nichts neues zu beginnen.

ich habe wohl angst bekommen vor mir selbst?

 

[11:39]

ich spüre aber auch, wenn ich auf 2000plus.net auf neue weise die suche nach mit gehe und das gefundene auslebe, werde ich nicht mehr der sein, der ich jahrelang auf vornamenachname.de war.

ich werde ein andere werden. nicht nur im virtuellen leben wird man mich nicht wiedererkennen, sondern auch im wirklichen.

 

[12:10]

ich ertrage die helligkeit nicht mehr, außer in meinen träumen. ich lege mich wieder hin.

 

[12:51]

Ich werde in die Stadt laufen und Zumbauch ßMeisterwerke kurz und knapp: Ulyssesß kaufen, obwohl ich noch gestern das Buch nicht kaufen wolle, mich entschlossen hatte, James Joyce's Ulysses weiterhin nur zur Inspiration zu lesen.

Aber 2000plus.net gibt mir ein Zeichen: meine Angst vor dem Neuen in mir.

Ich denke, ich sollte mich nicht unterkriegen lassen und auf meine Angst zwar achten, mich aber nicht durch sie vom Neuen abbringen lassen.

 

[13:03]

Ich mache mich fertig zu einem kleinen Lauf in die Stadt, um aus der Humboldt-Buchhandlung ein bestelltes Buch abzuholen.

 

[13:25]

Ich starte.

 

[16:45]

Ich bin zurück vom Lauf 217.

Habe unterwegs viele liebe Menschen getroffen, mit denen ich mich unterhalten habe.

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Mittwoch, 05.11.03

[05.11.03, mi, 3:30]

Heute ich wieder um 3 Uhr 20 aufgestanden.

Sieht so aus, als wenn ich morgens wieder beizeiten auf dem Bett kommen, ohne noch einmal ein halbes Stündchen schlafen zu müssen.

 

[13:25]

Heute morgen hatte ich sehr schlechte Laune und war sehr wütend.

Erst dachte ich, das sei wegen meiner gestrigen Veränderungen, auf die ich HIER nicht weiter eingehen möchte. Aber dann wurde mir klar, ich konnte wieder mal nicht einschlafen, weil unter mir in der Wohnung gegen 22 Uhr wieder ßTruppsß anrückten, die ihren feucht-fröhlichen Abend anklingen ließen.

Heute vormittag verstand ich dann aber: ich kann mich noch wenig aufregen und wütend werden, bis ich Galle kotze, das wird die Herren und Damen in der Wohnung unter mir nicht beeindrucken und sie nicht bewegen, ihr Verhalten zu ändern - sie finde es nämlich normal und denken, so vermute ich, ebenso wie ich: warum macht der so ein Aufhebens - ist doch alles normal.

Genau, die Leute unter mir leben ganz normal, ich lebe ganz normal. Wir passen nur nicht zusammen.

 

Das gleiche trifft für mich und einige der Dozenten zu: beide Parteien sind davon überzeugt, das richtige zu tun bzw. tun das, vor dem sie glauben, es zu müssen oder zu dürfen.

Der Konflikt Ich-Uni ist jedoch einfacher lösbar, weil die ßMachtsituationß eindeutig ist. Ich bin und werde als Student an der Uni immer der Unterlegene sein. Das heißt entweder passe ich mich an oder ich kann mit dem Studieren aufhören.

Das ist keine neue Erkenntnis, geht es doch darum, wie ich mich anpassen, wie weit ich bereit bin zu gehen, ohne mich zu verlieren.

 

[17:31]

Gestern habe ich nach dem ßpornographischenß Kapitel in ßUlyssesß gesucht, in einem Buch, das die Kapitel nicht ausdrücklich angibt und in dem die Kapitel unterschiedlich lang sind, kein Aufgabe, die schnell erledigt ist.

Auch nicht, wenn ich durch Zumbach's ßJoyce' Ulyssesß weiß, daß ich nach dem 13. von 18 Kaptitel suchen muß.

Die Nausikaa-Episode beginnt auf Seite 481 der gebundenen Suhrkamp-Ausgabe in der übersetzung von Hans Wollschläger und endet Seite 536.

Auf Seite 511 hat Gertrude MacDowell einen Orgasmus, wenn ich richtig verstehe.

Es steht nicht geschrieben, sie oder er hätte einen Orgasmus. Auch wird nicht deutlich, was genau ihn ausgelöst hat. Vielleicht das Feuerwerk oder/und Gertrudes Wunsch?

 

[17:59]

warum zerstörst du einen mythos?

seit 1994 bist du von james joyce fasziniert, liest immer mal wieder im ulysses oder anderen werken des meistern, liest viel in büchern über ihn.

willst du dir jetzt beweisen, das war alles nichtsnutze intellektuelle haberei?

 

[18:38]

Du hast recht, es gibt keine Grund, über ßUlyssesß zu schreiben, als meine naive Leidenschaft als solches zu entlarven und mir den Antrieb, das Werk doch einmal vollständig zu lesen, zu nehmen.

 

[18:55]

Ich habe das Limit bei meinem 1 GB DSL-Tarif bis auf 3 MB ausgeschöpft, der neue Abrechnungszeitraum beginnt aber erst am 11.11.03, also in 5 Tagen.

Ich möchte ihn nicht überschreiten.

Dabei geht es nicht so sehr um die einigen Euro, die ich mehr bezahlen müßte, sondern darum, nicht mehr als vorhanden ist, zu verbrauchen.

Es ist also eher eine übung als ein finanzielles Anliegen, die ich im Grunde aber nicht erfüllen kann.

Ich weiß noch nicht, wie ich mich entscheide. Vielleicht gehe ich einige Tage nicht online.

Am liebsten wäre es mir, wenn morgen die Zugangsdaten meines 2 GB 1&1-Tarif kämen.

Den beantragt, ich eigenlich schon wieder bereue. Denn so günstig der Vertragsabschluß auch ist (3 von 6 Monaten keine Grundgebühr), entstehen doch kosten, die durch die Video-Konferenzen und verschicken großer Dateien verursacht werden.

Im Grunde wollte ich kein Geld mehr für etwas ausgeben, dessen Nutzen auch andere haben. Habe ich mir fest vorgenommen! Auch um zu lernen, mein und unser zu unterscheiden.

Ich trage vollkommen allein allen Kosten, die meine Homepage verursacht, von der nicht wenige Menschen auch ihren Nutzen ziehen. Das ist in Ordnung. Solange minimale Kosten entstehen.

Die Aufrüstung vom Basis- zum Star-Paktet ist mir eigentlich auch schon zuviel, denn meine aktuelle Homepage beansprucht rund 18 MB - 25 MB Webspace bietet ein Basis-Paket.

Durch diese gewollte Einschränkung will ich auch meinen Spielraum fürs Hin- und Herschieben meine Homepages und ihrer Fassungen einengen. Ich habe immerhin genug zu tun, auch ohne diese Spielereien.

 

Ich mag vielleicht zu streng erscheinen, aber ich möchte mir meine wirkliche Situation deutlich machen, so daß ich die FüHLEN kann.

Sich zu sagen, man hat keine Geld (aus welchen Gründen auch immer, seinen sie auch selbst gewählt), ist das eine, es zu fühlen das andere und viel wichtigere.

Hört sich vielleicht witzig an, ist aber Tatsache: ich armer Schlucker fühle mich NICHT arm!

Und das verleitet mich nicht selten schneller dazu, Geld auszugeben, das ich nicht habe, als ich einschreiten kann.

Sicherlich bin ich auch nicht arm, ich habe eben nur sehr wenig Geld.

Was mir aber wichtig ist, mein geistiger und idealler Reichtum im allgemeinen wächst täglich, obwohl ich wohl schon genug angesammelt habe. Ich denke, es gibt nicht wenige Menschen, die meinen Reichtum haben wollen, aber nie erhalten werden, weil sie wohl zu sehr nach dem finanziellen und materiellen Reichtum im allgemeinen streben.

Ich würde auch gern beides haben! Aber in meinem Leben hat es sich so gefügt, daß mit dem einen für den anderen bezahlen muß. Mit dem Geschäft bin ich aber einverstanden. Ist doch besser, als würde ich meine Seele verkaufen, oder?

 

Das wollte ich mal los werden.

Vielleicht sollte ich doch nicht so streng und so kleinlich sein. Wenn ich eventuelle einen oder zwei Euro unerwartet ausgebe.

Wenn ich die nächsten 5 Tage jeweils 10 MB Traffic verursache, würde ich zusätzlich 56 Cent bezahlen. Ist ein Klacks, ich weiß, aber trotzdem.

 

[19:27]

übrigens: ich habe eine neue Domain, die (bisher) nirgendwo auf meiner Homepage erwähnt ist.

Sie ist öffentlich zugänglich wie andreasthieme.de oder andreasthieme.org - sonst funktioniert mein virtueller Psychotherapeut ja nicht - ist aber trotzdem ßgeheimß.

So angenehm der Kontakt zu meinen Lesern und ihre Reaktionen sind (einige Bären-Ficker ausgenommen), so brauche ich doch auch bei gewissen Projekten öffentliche Isolation. Die habe ich auf meinen bekannten Domains ja nicht mehr.

 

[19:39]

Dafür 56 Cent gibts vielleicht 1 1/2 Tafel Schokolade. Da sollte ich nicht so kleinlich sein.

Aber bei dem 1&1-DSL-Tarif, der rund 8 Euro kostet, eröffnen sich schon andere Dimensionen.

Das Buch, das ich letztens gekauft habe, hat 7 Euro 90 gekostet.

Was ist mir mehr wert, Video-Konferenzen und große Dateien für 8 Euro im Monat oder ein Buch zum gleichen Preis?

Ich neige dazu, für mich das Buch zu entscheiden.

Bitte, ihr, die ihr das lest und wißt, daß ihr gemeint seid, nehmt das nicht persönlich. Es geht nicht um euch!

Meine selbst gewählte Knausrigkeit bedeutet nicht, daß ich den Kontakt zu euch unangenehm finde. Ganz im Gegenteil! Aber auch ging es doch um die Qualität, nicht um die Quantität, oder.

Durch euch beschäftige ich mich wieder mit einem Autor und meiner Leidenschaft zu ihm. Durch euch habe ich den Mut gefunden, endlich mal eine öffentliche Isolation zu wählen, indem ich meine neue Domain nicht preisgebe (habe ich vorher nicht mal einen Tag durchgehalten!)

Außerdem hab ihr mich zu nichts gewungen. Ich habe alles freiwillig gegeben.

- vielleicht war ich nicht immer bei sinnen?

Vielleicht hast du wildes Luder meinen Verstand geraubt. Zumindest zeitweise. Dafür wirst du bezahlen, nicht mir Geld, sondern mit Seelenqualen.

Ich werde in dir sein, in jedem deiner Gedanken. Ich werde in dir sein, in jedem Stück deines Körpers.

- selbstverständlig explizit in einigen speziellen!

Dort werde ich deine Lust auf Geist und Körper ins Unermeßliche steigern, die in dir erzeugte Intensität zu deinem Foltermeister machen, ohne jemals Gnade walten zu lassen.

Ich. Du. Wir.

Dann werde ich dich verlassen, vorübergehend, damit du das von uns neu geschaffene Universium in aller Stille und Konzentration für dich allein betrachen und erschließen kannst.

 

Und da ich, um diese neue Welt zu schaffen, nur einen kleinen Datenstrom brauche, einen kurzen starken kleinen Datenstrom, werde ich den 1&1-DSL-Tarif bestimmt auch wieder kündigen, ohne daß du dich sorgen mußt, von mir weniger als jetzt zu bekommen.

Das gilt auch für dich, der du im Abseits deinen Spaß an unserem Zicken-Ringen hast.

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Donnerstag, 06.11.03

[06.11.03, do, 2:57]

Kurz nach 3 aufzustehen, ist in Ordnung. Kurz vor 3, und sind es nur einige Minuten, ist zu früh!

 

Gestern konnte ich sogar mal wieder in Ruhe einschlafen.

Ich lasse abends vorm Einschlafen sehr gern meine Gedanken ungestört ausklingen. Das konnte ich gestern wieder einmal, allerdings erst gegen Mitternacht, obwohl ich schon halb 10 im Bett und bereit zum Einschlafen war.

Ich ßdurfteß aber noch etwas Fernsehen hören und witzigen Gesprächen folgen. Ich gehe davon aus, daß sie witzig waren - ich hörte ich Lacher.

Und als ich dann dachte, oh, ist das herrlich still, dauerte es nicht lange, bis die äußere Stille zur inneren Ruhe wurde und ich eingeschlafen war.

Vielleicht sollte ich meinen Rhythmus umstellen. Drei Stunden Schlaf reichen doch in der Nacht. Ich kann doch nach der Arbeit bis Mittags schlafen.

Nein, kann ich eben nicht. Nicht jeden Tag, auch nicht, wenn ich die Zeit dazu hätte. Denn manchmal steht man in der Wohnung unter mir auch schon mal um 7 auf.

 

Wie gesagt, ich würde ich gern anpassen und meinen Rhythmus umstellen, aber unter mir gibt es keinen Rhythmus, außer daß es zu laut in der Wohnung ist.

 

[5:23]

Während der Zeitungstour habe ich mich entschlossen, meinen Auftrag an 1&1 zur Einrichtung eines 2 GB DSL-Tarifes zu stornieren. Gleichzeitig wollte ich mein Webspace vom Star- auf Basis-Paket (100 auf 25 MB) verkleinern. Aber als ich eben meinen Mail-Postfach abfragte, erhielt ich die Mitteilung: Auftrag ausgeführt.

In den nächsten Tagen erhalten ich die Unterlagen für den 1&1 DSL-Zugang.

Tja, dachte ein Teil in mir: noch mal gut gegangen!

Ein anderer, der überaus strenge, hat sich vor Schreck gleich zurückgezogen. Ich spüre ihn nicht mehr. Auch nicht mehr den Wunsch, mein Webspace-Paket zu verkleinern.

Im Gegenteil. Etwas Fröhliches in mir sagt: wenn wir schon 3 GB Traffic haben, können wir auch aus dem Star- ein Profi-Paket machen und haben dann 250 MB Webspace. Außerdem auch wieder PHP, so daß wir wieder das PHP-Skript Alphabetisches Inhaltsverzeichnis einsetzen können. Vielleicht sogar auch ein Such-Skript.

Dann, so denkt es fröhlich in mir weiter, könnten wir kostenlos andreasthieme.NET einrichten und endlich war ein nette Homepage schaffen. Nicht immer nur Arbeit, Arbeit, Arbeit.

Und, sagt es auch nich fröhlich in mir, wir freuen uns auf die ausgedehnten Video-Konferenzen. Wegen uns kann die Verbindung den ganzen Tag stehen! Dann können wir euch immer sehen und ihr mich. So als wären wir Zimmer an Zimmer: Wenn man mag, guckt man einfach mal nach nebenan. Wenn nicht, streckt man die Zunge raus und macht die Klappe der Webcam zu. Dann hört man den anderen nur noch wie leise den Wind, wenn die Sonne untergeht. Gute Nacht.

 

[10:29]

Ich habe bis jetzt herrlich geschlafen und geträumt.

Irgendwann heute morgen piepste der Wecker in der Wohnung unter mir nur kurz, nicht wieder stundenlang, daß nicht richtig wach wurde und außerdem gleich wieder einschlief.

 

[11:00]

Das Wetter ist trübe, sieht aus, als würde es bald nieselregnen. Keine Sonne zu sehen. Fünf Grad.

Auch wenn ich heute laufen wollte, aber bei dem Wetter muß das nicht sein.

Schade, gestern war das Wetter gut, aber ich bin ja erst vorgestern (Lauf 217) gelaufen.

 

[13:00]

Habe die Daten für meinen 1&1-DSL-Zugang bekommen.

Allerdings war die Post schneller als die Technik: die Zugangsdaten stehen noch nicht in der entsprechenden 1&1-Datenbank, deshalb kann ich mich heute noch nicht einwählen.

Der Vorgang ist aber in Bearbeitung, so daß ich mich wohl morgen, spätestens übermorgen über 1&1 mit DSL online gehen kann.

Damit hat sich dann auch meine Knausrigkeit für die nächsten Monate erledigt.

Dabei fand ich das so schön. ;-))

Vor allem, wenn ich eine Mails bekommen habe, in der es hieß, daß einer Frau meine Knausrigkeit voll auf den Sack geht.

Selbstverständlich bestehe ich darauf, ihren Sack anzugreifen! ;-))

Und mal runter bis zu den Knien zu ziehen! ;-))

Um dann hallalihallalo zu spielen! ;-))

 

[16:55]

Es wird schon wieder dunkel, bevor das Wetter besser geworden ist.

Heute werde ich nicht mehr laufen.

 

[19:00]

Heute habe ich das erste Mal einen Gästebucheintrag in Zusammenarbeit kommentiert. :-))

Sehen Sie den Gästebucheintrag vom 06.11.03, 17 Uhr 12.

 

[19:58]

Ich habe DSL-Zugang über 1&1.

Nun kann ich mich wieder mal dumm und dämlich surfen!

 

[21:53]

Da kennt die Frau mich nun länger als ihr Sack hängt, ist aber heute das erste mal nach potsdam.de gesurft und hat endlich festgestellt, wie schön es in Potsdam ist!

Vielleicht sollte ich mehr von Potsdam schreiben.

Auch über meine Laufstrecke. Sie hatte sich gedacht, ich laufe an einem Flüßchen entlang. Dabei ist es ein Fluß, der breite Seen durchzieht, die ich mich ohne spezielles Training nicht wagen würde, zu durchschwimmen.

Die vielen Parks und Schlösser. Im Grunde läuft man in Potsdam von einem Park mit Schloß zum nächsten Park mit Schloß, von einem See zum nächsten See.

Und alles zusammen ist von Wasser und Wald umgeben. Und wenn da nicht noch Berlin an der Grenze wäre, gäbe es nichts zu meckern. ;-))

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Freitag, 07.11.03

[07.11.03, fr, 4:30]

Heute bin ich schon mit der Arbeit fertig!

Cool, nicht wahr?!

Das Wetter ist kühl und knackig. Ich glaube, heute wird die Sonne scheinen und angenehmes Lauf-Wetter werden.

 

[9:33]

Das Wetter sieht leider ebenso trüb wie gestern aus.

Schade, ich hätte bei der klaren Luft heute morgen wetten können, daß heute schönes Wetter wird.

 

[10:16]

Ist zwar noch immer kein schönes Wetter, sind gerade mal 5 Grad, die Sonne scheint nicht, aber ich habe das Gefühl, ich sollte mich warm anziehen und laufen, um meinem Körper etwas Gutes zu tun und ihm zu ermöglich, sich auf angenehme weise an das blöde kalte wetter anzupassen.

Außerdem kann mein Körper mal wieder eine richtige Durchblutung gebrauchen. Auch eine Durchwärmung von innern heraus.

Ich mache mich also fertig zum Laufen.

 

[10:45]

Ich starte.

 

[12:30]

Ich bin zurück vom Lauf 218.

 

[12:40]

Während des Laufens fiel mir ein, daß ich heute nach der Zeitungstour im Traum wieder Musik gemacht habe.

Mir schreint, daß ich wieder ewig lange am Synthesizer gespielt habe, wieder eine Melodie, einen Sound, den ich noch nie gehört habe.

 

[17:03]

Ich bin zu viel gelaufen - jetzt fühle ich mich ßuntenß.

ßZu vielß heißt nicht, zu weit, sondern zu intensiv. Ich habe mich zu stark gespürt, war mir zu nahe, war zu glücklich. Jetzt klingt diese Gefühl wieder ab, und ich spüre, wie ich ßfalleß.

Ich hasse dieses Gefühl!

 

[18:00]

Ist fast wie ein Entzug... Jetzt heißt es durchhalten. Das pegelt sich von allein wieder ein, wenn ich nicht ßnachlegeß, durch Naschen, Fressen oder etwas Vertrücktes, das ich tue.

 

[21:00]

Was habe ich getan, das rechtfertigt, mich so schlecht zu fühle?

Ich habe doch nur Gutes getan, für mich und für andere. Es gibt kein Grund, daß ich bestraft werde.

 

[21:25]

Ich fühle mich so abgrundtief schlecht!

 

Warum nur?

 

Ich habe das nicht verdient!

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Samstag, 08.11.03

[08.11.03, sa, 2:40]

Ich bin schon wieder auf! :-))

 

[5:10]

Ich bin schon wieder zu Hause.

Jetzt starte ich ins Wochenende! :-))

 

[6:03]

Ich bin froh, daß ich gestern meine tiefe Stimmung ausgehalten habe, nicht durch Naschen, Fressen oder das Tun verrückter Dinge, meine Stimmung auf ein ßkünstlichesß Hoch gebracht habe, denn heute habe ich bereits wieder auf dem dunklen, kalten Keller verlassen, ganz von allein, weil sich mein Körper wieder eingerichtet hat.

Hätte ich ßnachgelegtß, hätte ich diesen natürlichen und normalen Vorgang gestört und verzögert. Außerdem hätte ich meine Gefühle wieder manipuliert und es mir schwerer gemacht, in mich hineinzufühlen und den Kern meiner Gefühle zu erkennen.

 

[8:30]

Ich bin aufgewacht, weil ich vom Essen geträumt habe.

Nachdem ich meinen Hunger mit einer halben Stulle gestillt habe, lege ich mich wieder hin.

 

[11:40]

Jetzt hab ich wohl ausgeschlafen.

 

[15:10]

Habe 25 und 40 Watt Glühlampen gekauft.

Die 60 Watt Glühlampen sind mir zu hell. Heute abend, wenn es dunkeln ist, werde ich mal sehn, ob ich die 25 oder 40 Watt Glühlampen einschraube.

Selbstverständlich lese ich nicht bei dieser geringen Licht, sondern das sind Lampen, die ich nur anmache, wenn ich durch die Zimmer gehe.

Ganz ohne Licht bzw. nur mit dem spärlichen Schein, der vom Arbeitzimmer kommt, ist es mir zu dunkel. Nicht, daß ich mich nicht zurechtfinden würde. Aber bei den Lichtverhältnisse könnte ich auch die Augen schließen.

Ich will nur etwas Dämmerung haben, dazu ist das Licht der 60 Watt Glühlampe oder der 15 Watt Sparlampe (entspricht 75 Watt Glühlampe) zu hell.

Ich kann die Dunkelheit kaum erwarten, damit ich ausprobieren kann, ob ich auch mit einer 25 Watt Glühlampe noch genug sehen.

Wenns so hell wie bei einer Kerze ist, wäre das schön.

 

übrigens: am billigsten kaufte ich die Osram 25 Watt matt Glühlampen bei Rewe in der Haeckelstraße ein (2 Stück für 1,53 Euro), alle anderen Geschäfte boten dies Lampen teure, teilweise deutlich teurer an.

Ist aber nicht schlimm, so bin ich zu einem schönen Spaziergang gekommen. Ohne Grund draußen rumzugehen, mag ich ja nicht, außer ich laufe.

 

[20:04]

Die 25 Watt Glühlampen sind toll!

Allerdings nur, wenn ich nichts weiter im Zimmer mache oder noch sehr müde bin, wie meist, wenn ich morgens aufstehe, um zur Zeitungstour zu starten, und ohnehin nicht viel sehe.

Beim Kochen oder Hantieren schalte ich weiterhin eine 60 Watt Glühlampe oder eine 15 Watt Sparlampe ein.

 

Toll finde ich auch, daß eine 25 Watt Glühlampe so wenig Licht gibt, daß ihr Schein, wenn sie im Flur brennt, fast nicht durchs Bad und den dünnen Vorhand am Badfenster dringt, so daß man draußen auch im Dunkeln das Licht nicht sieht.

Ich kann mich also ßunsichtbarß ober ßnicht anwesendß machen, obwohl ich ausreichend Licht in der Wohnung habe. Nicht nur im Flur, Bad und in der Küche, sondern auch im Arbeitszimmer.

Das Licht dort gibt aber eine 15 Watt Sparlampe, deren Licht man von draußen allerdings auch nicht sieht.

 

[20:10]

Heute werde ich wohl nicht mehr lange munter bleiben.

Bin ja die ganze Woche zeitig ins Bett. Davor war ich schon immer sehr zeitig auf den Beinen.

Die Zeitungstour trägt sich besser, wenn ich um 3 starte, weil die Natur ruhiger ist und wenige Fahrzeug und Menschen-Verkehr.

Außerdem kann ich, wenn ich denn Lust habe, schon wieder um 8 oder um 9 aufstehen und bin einigemaßen ausgeschlafen.

Das ist wichtig, wenn ich wieder zur Uni gehe.

 

Warum sollte ich auch abends bis sonstwann aufbleiben? Was ich mir wichtig ist, kann ich auch am Tage machen. Und bin dann, wenn alle anderen schlafen, frisch und kann in den Tag starten.

Ich weiß nicht warum, aber ich habe den Eindruck, abends gibt es mehr traurige Menschen als mogens.

In diesem Sinne: Gute Nacht, der nächste Morgen kommt auf jeden Fall.

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Sonntag, 09.11.03

[09.11.03, so, 7:00]

Sieht so aus, als hätte ich heute sehr lange geschlafen.

Stimmt aber nur bedingt, denn ich bin doch noch länger munter gewesen und erst gegen halb zwei eingeschlafen.

Ich war gestern nach 20 Uhr zwar müde, so wie jeden Tag in der Woche, hatte aber keine Lust, schon wieder gegen 2 oder 3 Uhr munter zu werden, deshalb legte ich mich nicht ins Bett.

Als ich dann gegen 22 Uhr noch munter war, hätte ich meine Einschlafpunkt übergangen und konnte nicht mehr einschlafen.

Ist aber nicht schlimm, weil ich es so wollte, nicht dazu gezwungen wurde.

Hin und wieder aus dem Bio-Rhythmus zu kommen, ist bestimmt gut für die Seele, wie ein kalte Dusche für den Körper: macht anpassungsfähig und härtet ab.

 

... oh, ich bin noch müde, kann kaum schreiben ...

 

[19:00]

Heute ich einen interessanten Traum, eine Variante meiner Armee-Träume:

Mein Polit-Offizier sah aus wie Jaschka Fischer, seine junge Freundin wie die ehemalige Kommilitonin, die ich diesen Dienstag getroffen habe. Mein Bataillions-Kommandeur war Kapität eines Kreuzfahrtschiffes. Ich war in der Ausbildung und der Assistent des Kapitäns.

Joschka Fischer kommt wohl in den Traum, weil Katharina in mag. Aufs Kreuzfahrtschiff kommen wir wohl, weil S. demnächst eine Kreuzfahrt macht. Und ich bin wohl in der Ausbildung, weil es in meinem Leben noch mal von vorn beginnt. Aber in positiver Sicht.

Die Kommilitonin faßte nach der Unterhaltung mit mir ihre Analyse in folgenden Worten zusammen: Du willst anders werden, ohne dich zu veränderten; das ist nicht möglich.

Ich sagte, doch. Mein Erfolg (Nicht-Trinken, Nicht-Rauchen, Näher-an-meinen-Gefühlen-sein u.v.m.) beruht genau darauf.

Selbstverständlich verändere ich mich, aber ich werde eben nicht anders, sondern schaffe nur Bedingungen für mein Gesunden.

Je gesunder ich bin, desto weniger Energie brauche ich zur Selbsterhaltung, desto mehr Energie kann ich zum Meistern neuer Anforderungen einsetzen.

Insofern verändere ich mich nicht (schon gar nicht, durch mich selbst erzwungen), sondern wachse und genüge damit - fast wie von selbst - neuen Anforderungen oder welchen, an denen ich vormals scheiterte.

 

[22:00]

Wollte Macromedia Dreamweaver MX 2004 testen.

Ging nicht: die Version braucht mindestens Windows 98 SE. Ich hab nur Windows 98, deshalb wurde die Installation abgebrochen.

Empfohlen wird mindestens ein Pentrium 3 mit 600 MHz. Ich hab einen Pentium 2 mit 300 MHz.

Tja, damit hat sich der Test erledigt.

 

Ist aber nicht so schlimm, denn beim Erstellen meinen einfach gestalteten Seiten bin ich mit Dreamweaver 4 bestens bedient.

Die von mir am meisten benutze Funktion, ist das überprüfen von Hyperlinks. Den HTML-Editor brauche ich im Grunde nur, um meine Seite nicht im Code schreiben und lesen zu müssen. Wobei ich das auch könnte, denn viel Code verwende ich nicht. Den auf dieser Seite benutzen HTML-Code könnte ich auch ßper Handß eingeben.

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Montag, 10.11.03

[10.11.03, mo, 4:57]

Heute habe ich während der Zeitungstour gefroren. Es sind zwar 1 Grad, aber es weht ein sehr kalter Wind.

Wäre es noch etwas kälter gewesen, hätte ich zu Hause ein Fußbad machen müssen, um mich aufzuwärmen, bevor ich mich wieder erkälte.

 

[10:29]

Durch Wilfrieds Tip bin ich auf ein Programm zum überprüfen von externen Links gestoßen: Gästebuch-Eintrag vom 10.11.03, 8:24.

 

[11:33]

War doch schon etwas zu kühle heute morgen.

Ich überlege, ob ich ein kleines Läufchen machen, um mich durchzuwärmen und odentlich zu durchbluten, damit mein Körper besser auf die sich leicht zurückmeldende Erkältung reagieren kann, aber draußen sind es 3 Grad, die Sonne scheint nicht, und der eisige Wind weht noch immer.

 

[14:20]

Ich war nicht laufen, sondern habe geschlafen.

 

[16:50]

Endlich hab ich es hinbekommen, über den Mikro-Eingang der Soundkarte meines PCs aufzunehmen.

Ich nehme gerade einen Song auf.

Selbstverständlich ist die Qualität nicht toll, aber besser als wenn ich mit dem Mikro der Webcam aufnehme.

Was ich mit meiner Musik sagen will, sollte aber auch bei geringer Audio-Qualität deutlich werden.

Schade, daß ich nur in Mono aufnehmen kann, hört man doch nur in Stereo, wie die Töne zwischen den Boxen hin- und herwandern.

Irgendwann werde ich meinen DAT-Recorder wieder hier haben und vor allem auch das Geld, den Tonkopf reparieren zu lassen. Zur Zeit kann ich nämlich werder DAT-Bänder hören noch aufnehmen, den DAT-Recoder nur als Analog-Digital-Wandler nutzen.

Ich kann also, was ich einspiele, nicht auf DAT-Band aufnehmen, aber das analoge Signal meines Synthesizers in ein digitales wandeln und im PC bearbeiten und speichern. Aber eben nur von Songs, die ich noch aufnehmen werden, nicht von denen, die ich bereits aufgenommen habe.

 

[17:41]

Eben habe ich ßWie ein Zauberß übertragen. Der Titel ist rund 45 Minuten lang.

Jetzt übertrage ich ßEin Tag wie ein andererß. Der Titel beginnt ziemlich schaurig! Am liebsten würde ich abbrechen.

Wie bin ich denn auf den Titel ßEin Tag wie ein andererß gekommen? Habe ich mich damals, Mitte der 1990er Jahre, wirklich soweit im Keller meiner Seele gefühlt?

Ist ja schaurig!

 

[17:57]

Ich staune, was ich mit nur einem Synthesizer hinbekommen habe!

 

[18:05]

Leider wird bei der Aufnahme der Kontast weniger deutlich.

Ich spiele gern im Wechsel zwischen sehr dunklen und sehr hellen Tönen, auch gern beide zusammen.

Außerdem sehr schnelle und sehr langsame Wellen, die ich auch gern wechsle und mische.

Im Grunde mache ich gern etwas einzeln, aber auch sehr gern alles zusammen. ;-))

Meist habe ich mehrere Spuren eingespielt, Spur für Spur. So konnte jeder meiner Seelenteile seine Meinung loswerden. ;-))

Demensprechen komplex ist meine Musik. Zudem noch lang. Denn die müssen immerzu quasseln und quasseln. ;-))

 

[18:12]

Endlich ist der Kampf überstanden, kann die Treppe hinauf ins Licht gegangen werden! Ganz warme, ruhige Strings ertönen.

Na, ich hab wohl Angst vor dem Licht! Die schaurigen Motive kehren zurück.

 

[18:16]

Trotzdem wird es immer heller. Immer heller.

Die Kräfte, die mich ins Dunkel zurückziehen wollen, werden aber auch immer stärker. Oh, Gott!

 

[18:18]

Endlich: die Oboen!

JETZT geht es nicht mehr zurück!

 

[18:20]

GLEICH ist der Aufstieg geschafft!

Tommeln, wilde Trommeln.

 

[18:22]

ICH SEHE DAS LICHT!

ENDLICH!

Mir wird ganz warm ums Herz. Ich muß weinen. (Meine Musik hat mich wieder einmal erreicht.)

 

[18:24]

Geschafft.

Jeden Tag kann nicht zwei dieser sehr intensiven Titel hören.

 

[18:28]

ßEin Tag wie ein andererß ist rund 46 Minuten lang.

 

[18:38]

Zur Entspannung höre ich eine Kassette von Super Tramp, die ich gern mit Esra auf unseren Reisen hörte: Breakfast in America.

 

[18:57]

Ich lade die beiden Songs gerade hoch, damit sie heruntergeladen werden können: meine Musik.

Wer Lust hat, kann (endlich mal) hören, wovon ich schon sehr oft geschrieben habe.

 

[19:33]

Die Daten sind alle übertragen.

 

[20:42]

Die zweite Datei funktioniert nicht. Ich muß sie noch mal erstellen und hochladen.

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Dienstag, 11.11.03

[11.11.03, di, 2:35]

Oh, heute sind es nur 0 Grad.

Ich hoffe, es weht nicht dieser kalte Wind wie gestern.

 

[3:06]

Ich lade eben den zweiten Titel noch mal auf den Server von Purtec. Die Datei, die gestern noch fehlerhaft zu sein schein, ist schon hochgeladen.

Wahrscheinlich ist die Verbindung gestern abgebrochen wegen der Verbindung, nicht wegen der Datei. Immerhin lud ich die Daten abend zur Spitzenzeit zwischen 20 und 21 hoch.

 

[3:15]

Alle Dateien sind hochgeladen.

Ob wirklich alles in Ordnung ist, werde ich erst nach dem Runterladen, Entspacken und Abspielen wissen.

Das mache ich aber erst, wenn ich von der Zeitungstour zurück bin.

 

[5:30]

Heute wehte kein Wind, trotzdem war es kalt.

Ich WILL den Sommer wiederhaben!

 

[5:40]

Auch die zweite Musik-Datei ist in Ordnung.

 

[10:57]

Die Sonne lacht!

Daß es draußen trotzdem nicht warm ist, ist egal, ich habe ja meine tolle Winter-Laufunterwäsche!

Ich bereite mich auf einen Sonnenlauf vor :-)).

 

[11:05]

Gestern schrieb Lydia in mein Gästebuch:

Als ich in deinem Tagebuch zu lesen begann, konnte ich nicht mehr aufhören, ganz einfach aus dem Grund, da mir teilweise schien, als hättest du mir aus meiner Seele geschrieben. [Gästebucheintrag vom 10.11.03, 20:37, Lydia]

Schon im allgemeinen freue ich mich über solche Einträge.

Lydias Eintrag hat mich jedoch sehr berührt, outete sie sich als Bulimie-Kranke, die sich in gewisser Weise auf meine Homepage wiedergefunden hat, sich also weniger allein mit ihren Sorgen, vielleicht mit ihrer Krankheit fühlte.

Ich kenne dieses Gefühl sehr gut! Wie sehr hat es mir immer wieder Mut gemacht, durchzuhalten in meinem Ringen, gesund zu werden!

Meinen Dank dafür sehe ich auch darin, meine ßalteß Homepage weiterhin so zu belassen, wie sie von vielen Suchmaschinen gekannt und aufgerufen werden kann, damit Leser, die wie Lydia zum Beispiel nach ßSuchtpersönlichkeitß suchen, nicht in Leere laufen, sondern meine sehr persönliche Art einer Antwort finden.

Ich habe vom Internet und den Menschen, die es machen, Hilfe und ein Zuhause erhalten, und ich möchte dem Internet und den Menschen, die Hilfe und ein Zuhause suchen, meiner Ort der Besinnung und des Findens weiterhin offenhalten.

Tretet ein und bleib solange ihr möchte!

 

[11:45]

Nachdem ich meinen Geist Bewegung und Entspannung gegeben habe, soll beides nun mein Körper bekommen.

Ich starte zum Lauf.

 

[13:54]

Ich bin zurück vom Lauf 219.

 

[15:40]

Hatte heute wieder einmal einen Abenteuer-Erkundungs-Lauf. Hat sehr viel Spaß gemacht.

War fast wie im Urlaub, nur ohne Urlaubsstreß und Urlaubskosten ;-)).

 

[18:40]

Eigentlich wollte ich heute nachmittag nach dem Lauf noch in die Stadt, einen Freund besuchen, aber ich dachte mir, ich sollte meine durch den sehr schönen Lauf erzeugte Euphorie abklingen lassen, nicht steigern.

So könnte ich vermeiden, dachte ich, wieder so tief zu stürzen.

Ich habe gut entschieden. Jetzt, nach einem sehr entspannten Schlaf, bin ich ruhiger, verspüre nicht mehr den Drang, Hans Dampf in allen Gassen sein zu müssen, sehe mich und die Welt gelassener und kann mich wieder auf das Wesentliche konzentrieren.

Wäre ich losgezogen, hätte ich bestimmt viel Spaß gehabt, wäre aber überdreht nach Hause gekommen. Hätte mich bestimmt nicht mehr hingelegt, obwohl ich eigentlich müde war, meinen Schlaf übergangen und hätte wohl auch am Abend schlecht einschalfen können.

So war es jedenfalls schon einige Male.

Heute habe ich in mich hineingehört, das Aufgedrehte herausgefiltert: übrig geblieben ist Zufriedenheit, Erschöpfung und Müdigkeit.

Da war es ganz klar, daß ich mich hinlegen, nicht noch mal losziehen sollte.

 

[18:56]

Vielleicht sollte ich demnächst einmal über meine erfolgreiche Knie-Therapie schreiben.

Am 07.02.03 kaufe ich mir das erste Mal Gelatine, um das Knacken meiner Kniescheiben zu beseitigen. Seit einige Zeit, knacken meiner Kniescheiben nicht mehr. Erst hörte die linke, Wochen später die rechte auf.

Das führe ich nicht nur auf die Gelatine zurück, sondern auch auf das konsequente Warmhalten meiner Knie auch während der Sommer-Läufe durch Tragen langer Laufhosen, sanfteres Warmlaufen, Dehnungspausen während der Läufe und Gymnastik für die Knie, um sie im vollen Winkel (mit geraden und links- bzw. rechts-verdrehten Fuß) zu bewegen, nicht nur in dem Maße, wie sie alltäglich benutzt werden, sowie mentales Training, mehr Blut an meine Knie zu schicken.

 

[19:55]

Ich gehe heute mal wieder zeitig ins Bett und lese noch etwas.

 

[22:15]

Ich glaube, ich ziehe mich einige Tage aus der Öffentlichkeit zurück, werde zu Hause bleiben und nicht online gehen.

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Mittwoch, 12.11.03

[12.11.03, mi, 11:23]

Die Sonne scheint und erwärmt die Luft auf 10 Grad.

Heute morgen zur Zeitungstour waren es minus 2 Grad. Auch wenn nur ein leichter Wind wehte, ist die Kälte sehr in meine Knochen gekrochen.

Ich werde gleich zu Lidl gehen und etwas einkaufen.

 

[13:25]

Bei dem schönen Wetter habe ich vor dem Einkauf noch einen Spaziergang gemacht in meine alte Wohngegend Zetkinstraße.

Dort habe ich sehr gern gewohnt. Wenn das Haus nicht saniert worden wäre, würde ich wohl noch immer dort wohnen.

 

[13:50]

Ich beginne zu begreifen, daß ich im Grunde fast allein auf dieser Welt bin.

Ich glaube, daß war ich schon immer, nur ist das nicht aufgefallen.

Es fehlt mir ja nicht an Menschen, mit denen ich etwas unternehmen kann. Auch gibt es genug Menschen, mit denen ich mich über Alltägliches austauschen kann.

Aber Menschen, von denen ich VERSTANDEN fühle, gibt es sehr wenige. Und denen bin ich wohl meist zu ßanstrengendß.

So war es schon immer. Solange ich denken kann.

 

Aber erst jetzt bin ich bereit, das anzunehmen.

Früher habe ich mich mit einem Bierchen darüber hinweggetröstet. Oder habe mich angepaßt.

Dazu habe ich einfach keine Lust mehr! Zumal es meine Situation nicht ändert, wenn ich sie verleugne.

 

Jetzt bin ich also dabei, zu erkennen und auszuhalten, was mir nicht, gar nicht gefällt.

 

Gleichzeitig sehe ich aber nicht, gar nicht ein, von meinem Weg abzugehen, denn so zufrieden und glücklich mit mir war ich noch nie. Auch habe ich mich mir selbst noch nie so nah gefühlt wie jetzt.

Wahrscheinlich bin ich dem Andreas Thieme, der ich immer war, den ich aber immer versteckt habe, noch nie so nah gewesen wie jetzt.

Daß ich mich allein fühle, weil ich allein bin, sollte kein zu hoher Preis für das gute Auskommen mit mir selbst sein, nicht wahr.

 

[14:08]

Ich höre SUPERTRAMP "Breakfast in America". Das singe ich schon den ganzen Tag vor mich her. Die Songs scheinen heute gut zu mir zu passen.

 

[18:00]

Heute wollte jemand von der Energieversorgung die Zählernummern überprüfen.

Ich fragte mich, warum, stehen diese doch immer auf der Rechnung.

Ich rief bei der Energieversorung an, aber weder bei der Abrechnungsstelle noch bei der Technik konnte mir jemand sagen, um was es geht.

Wenn Probleme mit dem Vermieter, der Energie oder mit der Telekom gibt, bekomme ich ganz schnell Streß.

Zwar weiß ich, daß meist alles nicht so dramatisch ist, aber diese Probleme scheinen Urängste in mir zu wecken.

Ganz schlimm ist es, wenn die Telekom mir schreibt, ich soll doch endlich den Rechnungsbetrag überweisen, sonst würde mein Anschluß stillgelegt.

Borrr, ohne Telefon- und Internet-Anschluß - das ist ja schlimmer, als aus der Wohnung zu fliegen! ;-))

 

Inzwischen habe ich den Herren erreicht, der bei mir war, mich aber nicht angetroffen hat.

Er sucht einen Gaszähler.

Wahrscheinlich meinen, für den keine Rechnung erstellt wird, weil ich kein Gas-Anschluß habe.

Als ich in die Wohnung einzog, habe ich alle Gas-Geräte abgeklemmt und das der Energieversorgung mitgeteilt.

Ich bat sie, den Gas-Zähler abzubauen, aber sie meinten, wer weiß, ob der nächste Miete wieder Gas-Geräte nutzen möchte, dann müsse man nur wieder einen Zähler einbauen, einen Anschluß legen. Man wolle ihn gern drinnen lassen, ohne mir Zählermieter zu berechnen.

Durchschnittlich alle 1 1/2 Jahre, wenn die Abrechnungsfirma wechselt oder so, sucht man diesen Zähler.

Wahrscheinlich ist das Problem gelöst, hat aber wieder Urängste in mir hervorgerufen und mir Streß gemacht.

Der mir leider wieder aufs Herz, nicht auf den Magen geschlagen ist.

Einerseits ist das zwar gut, denn mein Magen ist noch nicht wieder vollkommen gesund. Andererseits finde ich es gefährlicher, wenn mit Streß aufs Herz schlägt.

Ich habe dann richtig Herzschmerzen. Fühlt sich an wie ein leicher Muskelkater. Wenn ich nach einer längeren Pause wieder mit dem Laufen beginne und zu schnell starte, fühlt es sich eben so an.

 

Ich werde heute noch einige Entspannungsübungen machen und nett zu meinem Herzen sein.

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Donnerstag, 13.11.03

[13.11.03, do, 2:30]

Draußen sind es minus 3 Grad.

Mein Herz tut noch immer etwas weh. Ich finde es nicht gut, daß mir Aufregung wieder aufs Herz, nicht mehr auf den Magen schlägt.

Die Schmerzen sind zwar nicht mehr so stark wie gestern abend, aber noch vorhanden.

Ich bin zurzeit, wie immer, wenn sich meine Seele verändert, überempfindlich. Ich sollte aufpassen und negative Reize filtern, bis ich mich wieder stabilisiert habe.

Vielleicht wird das Wetter heute wieder schön und ich kann wieder einen gemütlichen und Körper und Seele sehr entspannenden Lauf machen.

Außerdem sollte ich über mein Urängste einmal nachdenken. Kann doch sein, meine Seele benutzt solche im Grunde harmlosen Probleme wie die Nachfrage nach einer Zählernummer oder die Erinnerung der Telekom, die Rechnung zu bezahlen, um mich zu drängen, mich mit meinen Urängsten zu befassen.

 

[5:00]

Das war eine gute Idee.

Allein schon der Gedanke, ich würde mich mit meinen Urängsten befassen, hat mich und meine Herz sehr entspannt: meine Herzschmerzen sind weg.

Mein im Grunde größe Urangst ist, meine Mutter würde nicht mehr nach Hause zurückkehren.

Damals, als meine Mutter und ich allein zusammenlebten, ist sie wohl öfter spät nach Hause gekommen. Sie war eine junge Frau und hatte öfter Verabredungen. Ich, der ich überbehütet war, reagierte wohl sehr verängstigt, wenn sie später als sonst nach Hause kam.

Vielleicht, denke ich jetzt, war es für mich kleinen Jungen auch zu schwer, allein zu Hause klarzukommen.

Einmal, erinnere ich noch ganz deutlich, habe ich den Wasserhahn nicht mehr schließen können. Ich drehte ihn sehr auf, damit ganz viel Wasser aus der Leitung kommt, und konnte ihn nicht mehr schließen. Ich drehte von einer zur anderen Richtung, aber das ausströmende Wasser wurde nicht geringer.

Ich rannte runter zur Kneiperin und bat sie um Hilfe, aber auch sie konnte den Wasserhahn nicht schließen. Das Wasser sprömte weiter so rauschend ins Waschbecken, daß ich befüchtete, es würde überfließen.

Die Wirtsfrau mußte den Wasserhaupthahn abstellen, hatte aber in der Wirtschaft auch kein Wasser mehr.

Meine Mutter konnte wir nicht erreichen oder sie konnte nicht kommen, weil sie in der Schule unterrichtete. Ich glaube, sie sagte, sie schwer kann es nicht sein, einen Wasserhahn zu schließen.

Wie sich dann herausstellte, waren die Wirtin und ich nur zu panisch - das Wasser rauschte aber auch wie verrückt ins Waschbecken, wir wohnte in der Mitte des Berges, so daß ungeheurer Druck anlag -, drehten den Wasserhahn von Anschlag zu Anschlag so schnell, daß das Vertil wieder offen war, bevor der Wasserstrom richtig abklingen konnte.

Irgendwer drehte den Wasserhahn bei geschlossenem Haupthahn dann zu, drehte den Haupthahn auf: alles war in Ordnung.

Das war für meine Mutter natürlich ein gefundenes Fressen, wie man in Sachsen sagte: nicht nur ihr Sohn hat sich ßdoofß angestellt, hat die Wirtin bestimmt so gesagt, weil meine Mutter in der Hilfsschule unterrichtete und beide Frauen sich nicht so verstanden, sondern die Wirtin hat sich ßsaudoofß angestellt.

 

[5:40]

übrigens: heute war es zwar kälter als gestern, aber auch milder, weil kein Wind wehte.

 

[10:08]

Ich überlege, ob ich heute laufe oder zur Wohngeldstelle gehe.

Am 18.11.03, das ist nächsten Dienstag, habe ich Termin, Lohnbescheinigungen abzugeben.

Wenn ich wüßte, wie das Wetter am Dienstag wird, könnte ich mich besser entscheiden.

Heute scheint nämlich wieder die Sonne sehr schön, da habe ich eigentlich keine Lust, auf der Wohngeldstelle rumzusitzen.

Außerdem bin ich letztens dort ausgerastet. Man ist mir (wiedermal) sehr blöd gekommen, da habe ich nicht mehr eingesehen, immer alles hinzunehmen und habe die Bearbeiterin angeschrien.

Sie werden sagen, ist ja auch nicht die feine Art, aber die ist mir so blöd gekommen ...

Das erzähle ich jetzt nicht. Mann, wenn ich so meine Zeitungen austragen würde, wie auf der Wohngeldstelle gearbeitet wird, wäre ich meine Arbeit los.

Unfaßbar, was sich dort in der Stadtverwaltung abspielt.

Und dann muß man mindestens 4 1/2 Monate warten, bis der Antrag bewilligt wird.

 

[10:20]

So richtig regt mich das jetzt aber nicht auf. Das finde ich gut. Wie es aussieht, war es sehr gut, daß ich über meine Urängste schrieb, die mich wohl viel stärker belasten als der Ärger auf der Wohngeldstelle.

Den den ich im Grunde nichts machen kann, außer ihn gelassen entgegen zu treten. Ich bin ihm also ausgeliefert. Während ich mich mit meinen Urängsten befassen kann. Hier funkt mit niemand dazwischen, hier wird die Leistung, die ich erbringe, honoriert: von meiner Seele, von meinem Körper, die kritischsten und ehrlichsten und fairsten Zeitgenossen, die ich kenne.

 

[11:02]

Ich werde zur Wohngeldstelle gehen. Einen so langen Lauf wie am Dienstag sollte ich heute nicht machen. Außerdem wollte ich sogar noch weiter laufen, das an einem Berg liegende Feld hoch- und runterrennen, wie beim Wettrennen zwischen Hase und Igel. Wobei ich jedoch der Hase sein wollte.

Ich denke schon seit Dienstag, als Lauf 219 absolvierte, an das rund 800 Meter lange, zwischen Wald liegende und Süden nach Norden ansteigende Feld, das nur teilweise in Laufrichtung einen schmalen, noch nicht festgetretenen Feldweg hat, so daß das Laufen auf dem Feld eher dem Laufen an einem sandigen, lange ansteigenden Strand gleicht.

Ich sehe deutlich die übung: ich laufe das Feld nach oben, was meinen Kreislauf ziemlich fordert, wie ich nach der bereits absolvierten Hälfte spürte, wende und laufe das Feld nach unten, während ich mich erhole, jedoch weil das Feld ablällt, nicht weil ich stehenbleibe.

Unten wende ich und laufe das Feld wieder nach oben. Wo ich wieder wende.

Das mache ich solange, bis ich den Igel endlich besiegt habe ;-)).

 

[11:51]

Ich ziehe mich an und rücke ab zur Wohngeldstelle.

 

[17:40]

Obwohl es heute auf der Wohngeldstelle alles gut lief - bin wieder an eine kompetente Mitarbeitenin gekommen -, streßt mich der Besuch der Behörde jedes Mal.

Ich habe im Grunde ja keinen Grund, mich unplatziert und unwohl zu fühlen, ist doch Wohngeld die einzige Leistung, die ich erhalten, ohne sie zu erarbeiten.

Wenn ich, wie heute in einem Gespräch beim Warten auf der Wohngeldstelle sage, ich würde rund 370 Euro im Monat Arbeitslohn erhalten und Wohngeld, gucken mich die Leute immer ungläubig an und sagen, ich könnte ja noch mindestens soundsowie Geld soziale Leistung bekommen, ohne es zurückzahlen zu müssen. Außerdem sagen sie, wenn sie sowenigl Arbeitslosen- oder sozialhilfe wie ich Arbeitslohn bekommen würde, würden sie auf dem Amt total ausrasten.

Ich sage dann, tja, ich bin schon jetzt dort, wo unsere Politiker uns alle hinhaben wollen: Kein Weihnachtsgeld, keinen bezahlten Urlaub und Arbeit von Montag bis Samstag.

Ehrlicherweise verschweige ich nicht, daß ich nicht 8 Stunden täglich arbeite. Aber dafür beziehe ich ja auch entsprechend weniger Lohn.

Ich beklage mich auch nicht über meinen Stundenlohn, sondern darüber, daß ich seit über einem Jahr versuche, erfolglos versuche, etwas mehr zu arbeiten.

Als ich mit den Zeitungen Anfang der 1990er Jahre anfing, konnte ich gar nicht soviel arbeiten, wie man mir Touren anbot. Zeitungen auszutragen war das letzte! So früh aufstehen für die paar Mark - vergiß es!

Heute hält jeder, der eine Tour hat, an ihr fest, und wer eine bekommen will, muß geduldig warten.

Aber nicht, weil die Stundenlöhne gestiegen sind - sie sind gefallen, weil immer weniger Menschen eine Zeitung abonnieren -, sondern weil immer mehr Menschen arbeitslos sind bzw. weniger verdienen als noch vor Jahren.

Dabei geht es den Menschen in Potsdam und Berlin im Vergleich mit anderen Region Ost-Deutschlands noch gut.

Ich beklage mich also nicht über meinen gesunkenen Stundenlohn, weil ich Arbeit habe, und daß ich vergeblich versuche, etwas mehr zu arbeiten, laste ich auch nicht meinem Arbeitgeben, sondern den Politikern, die die Menschen immer mehr verunsichern, mit einer aberwitzigen Reform nach der anderen.

Und so scheint es doch irgendwie klar, daß ich auf der Wohngeldstelle wie ein Betrüger behandelt werde: Was, davon können Sie leben?!?!

Oder: Hören Sie doch auf mit Studieren, dann können Sie wieder arbeiten gehen!!!

Ja, klar, vor allen Dingen KANN ich dann wieder arbeiten!

Hallo, Enre an Mars: Ich gehe bereits arbeiten!

Hallo, Erde an Mars 2: Ich könnte auch jetzt mehr arbeiten! Es liegt nicht an mir.

 

Sagt mir jetzt keiner: das ist eben Demokratie, da werden neue Lösungen im parlamentarischen Ringen gefunden.

Mir, der ich diese Demokratie sei über 10 Jahren direkt verfolgen kann, fällt nur auf:

  1. Gemeinsam wird immer dann über die Fraktionengrenzen gehandelt, wenn es ums eigene Geld geht oder
  2. wenn unliebsame Parlamentarier ßabgeschossenß werden sollen.

Ich erinnere an Jürgen Möllemann (FDP), ich erinnere an Rudolf Scharpin (SPD), ich erinnere an Oskar Lafontaine (SPD). Nur drei Politiker, die mir auf Anhieb einfallen. Ganz schwach erinnere ich auch einen Politiker der Grünen, dessen Name wir aber jetzt nicht einfällt. Und Martin Hohmann (CDU), auf den ich gleich zu sprechen komme.

Paßt den politisch Führenden die Meinung eines anderen Politikers nicht in den Kram, wird dieser abserviert, dabei sollte es doch gerade in einer Demokratie möglich sein, eine nichts in die Richtung passende Meinung auszuhalten.

Es sollte nicht nur möglich sein, es ist notwendig, ansonsten verkommt der Apparat zu einer Versammlung von Ja-Sagern!

 

Der Fall Martin Hohmann.

Ich wollte mich dazu eigentlich nicht äußern. Es ist in Deutschland sehr gefährlich, sich zu einem Menschen zu Wort zu melden, über dem der Bann des Antisemiten liegt.

In der DDR beschuldigte man jemand als Klassenfeind oder Verräter der Interessen der Arbeiterklasse. Ich habe am eigenen Leib erfahren, wie sich Kollegen und Freunde von einem abwenden, wenn man ein Klassenfeind war.

In der Bundesrepublik Deutschland bezichtigt man jemand, ein Antisemit zu sein und schon wagen es nur wenige offizielle Menschen, für den Menschen einzustehen.

 

Aus dem, was ich sagen, können Sie schließen, daß ich Martin Hohmann nicht für einen Antisemiten halte.

Das heißt jedoch nicht, daß ich seine Rede vom 3. Oktober begrüße oder sie selbst so und nicht anders halten würde.

 

Es ist immer sehr schwierig, wenn man ein starkes Gefühl hat, aber keine passenden Worten finden kann und nun nach Rationalem sucht, um sein Gefühl deutlich zu machen.

Das Gefühl ist: laß mich, laßt uns endlich in Ruhe, wir haben für das, was die Deutschen im Krieg getan haben, genug bezahlt, obwohl ich und viele andere nie oder nur als Kinder im Krieg waren; nicht nur wir Unbeteiligte sind kein Tätervolk, es gibt überhaupt nirgends ein Tätervolk.

Ich werde mich hüten, Beispiele aufzuführen, wie absurd es ist, ein Volk als Tätervolk zu bezeichnen, weil seine Regierung etwas Verwerfliches, um mich unverfänglich auszudrücken, tut, ohne daß sie vom Volk davon gejagt wird.

Ich könnte einiges anführen, aber ich möchte mir nicht nachsagen lassen, ich sei anti-US-amerikanisch oder anti-israelisch (was wohl anti-jüdisch wäre und damit anti-semitisch, oder) oder anti-russisch oder anti-chinesisch oder ...

Selbstverständlich ist die planmäßige Vernichtung aller Juden ohne Beispiel, einzigartig. Aber das zu bestreiten, darum ging es Martin Hohmann nicht, wenn ich ihn richtig verstehe, denn der Begriff des Tätervolkes ist nicht an das Ausmaß des verübten Verbrechens gebunden, sondern an sein Stattfinden.

 

Ich möchte die FAZ vom 11. November 2003 zitieren, die auf den Punkt bringt, worum es mir geht.

Im Kommentar auf Seite 1 schreibt die Zeitung unter dem Titel ßDer Prozeßß:

Die Union erklärt sich aber als erziehungsunfähig, wenn sie zum politischen Todesurteil Zuflucht nimmt. ßIntegrierenß hieß einst das Zauberwort, mit dem sich etwa Stoibers Lehrmeister Strauß in pädagogischer Absicht um die irrlaufenden Wähler kümmerte. Aber wie soll jemand an den Rändern überzeugen können, wenn er, statt Einsicht zu fördern und zu fordern, den Ausschluß anstrebt?

 

Damit möchte ich meine politischen Aussagen für heute beenden.

Es war mir jedoch sehr wichtig, mich zu diesen Themen zu äußern.

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Freitag, 14.11.03

[14.11.03, fr, 9:32]

Schade, heute scheint die Sonne nicht. Draußen ist es trüb bei null Grad.

Heute wird das Wetter auch nicht mehr besser, vermute ich.

 

[10:27]

Die 22 Grad in meiner Wohnung sind mir zu kalt, obwohl ich nicht mehr nackt bin. Wie sehe ich mich nach den 30 Grad, die ich im Sommer in der Wohnung hatte!

Die Kälte, die fehlende Sonne hat mir Durchfall gemacht.

Ich werde jedoch nicht von außen heizen (die Tempertur in der Wohnung erhöhen), auch nicht von innen, indem ich etwas esse (durch das viele Naschen - Schokolade ist Sonne für die Seele im Winter - wiege ich 98 Grad, habe also ganz schön Winterspeck zu gelegt), sondern von innen durch einen Lauf. Kann ja nicht viel unterwegs passieren: die Scheiße ist ja raus ;-)).

Vielleicht gelingt es mir so, daß mein Körper endlich einsieht, bis zum nächsten Sommer wird es noch dauern, wir müssen und die nächsten Monate auf kluge Weise mit kalten Tagen arrangieren, wenn wir nicht wieder über 100 Kilo wiegen wollen.

Ich denke, ein Lauf, gerade wenn die Sonne nicht scheint, ist ein richtiges Signal, weil ich fühlen werden, auch ohne daß die Sonne mich wärmt, kann mir sehr schön warm werden.

 

[10:36]

Ich bereite mich zum Laufen vor.

 

[10:44]

Ich lese eben auf FAZ.net: Hohmann ausgeschlossen.

Weiter heißt es:

Fraktionsvorsitzende Angela Merkel sagte anschließend, das Ergebnis sei eindeutig, „politisch richtig und alternativlos“. Sie räumte ein, diese Ausschlußentscheidung sei vielen Fraktionskollegen „menschlich schwergefallen“. Es sei deutlich geworden, daß viele Kollegen sich mit der Entscheidung „gequält“ hätten. Gleichwohl: „Das Ergebnis zählt“, betonte Merkel.

Ich konnte diese Frau noch nie leiden, obwohl ich es vielleicht sollte, kommt sie doch aus dem Osten.

Jetzt hat sie bei mir total verspielt! Ich mag ihre Methoden nicht.

Ich würde mich freuen, wenn, wie ich gestern gelesen habe, der Fall Hohmann zu einem Fall Merkel werden würde!

Mann, regt mich das auf. Ich hätte nicht noch vor dem Laufen nach FAZ.net gehen sollen, jetzt ärgere ich mich bestimmt den ganzen Lauf. Und dann noch bei diesem Scheiß-Wetter.

Aber ich kann die widrigen Umständen als Herausforderung und als Training sehen, mich nicht unterkriegen zu lassen.

How, dicker weißer Mann hat gesprochen! ;-))

 

[12:05]

Ich starte.

 

[13:15]

Ich bin zurück vom Lauf 220.

 

[13:50]

Habe bei meinen Eltern angerufen, um mich bei meinem Vater zu enschuldigen.

 

[16:06]

Warum nur bin ich so sehr traurig?

Ich werde mich erst mal hinlegen. Vielleicht war ich heute zu streng mit mir.

 

[18:30]

Ich hatte einen Traum.

Ich sehe mich als Kind mit meinem lieben Hündchen spielen. Wir haben viel Spaß und haben uns ganz dolle lieb.

Mein (Sief)Vater kommt und macht etwas mit der Hundehütte. Mein Hündchen kann sie nicht mehr benutzen, muß auch wenns regnet oder kalt ist draußen bleiben.

Ich kann meinem lieben Hündchen leider nicht helfen, weil Vati sagt, das mit der Hündehütte ist besser so, es wird mir schon noch gefallen.

Plötzlich kommt ein Junge angerannt und sagt: Guck mal in die Hundehütte, da drinnen kocht es!

Ich renne zur Hundehütte, gucke rein: ich sehe ein Wollknäul mit Fleischstäbchen.

Ich wache auf.

So etwas hat sich in meinem Leben nicht abgespielt.

Das Hündchen war eine Riesenschnauzer-Dame, die bei meiner Großeltern in Crimmitschau gelegt hat. Sie wurde in hohem Altern eingeschläfert, nachdem mein Großvater tot und meine Großmutter krank war und niemand mehr mit der Hündin spazierengehen konnte.

Ich war damals 15 oder 16 Jahre alt und verbrachte einen Teil meiner Sommerferien bei meinen Großeltern. Ich war in einem Radsportverein und hatte mein Renn-Trainigsrad, also mit Schlauchreifen und so, mit in Crimmitschau.

Ich wohnte aber schon zu lange in Berlin und hatte ich Crimmitschau keine Freunde mehr, wohnte ich doch schon 4 oder 5 Jahre nicht mehr in meiner Heimatstadt. Außerdem hatte ich meine Freunde in der Schule und in der Gegend, wo ich wohnte, nicht dort, wo meine Großeltern wohnten.

Deshalb war ich viel mit dem Rennrad allein unterwegs oder ging mit der Hündin spazieren.

Als ich zu Besuch kam, erkannte sie mich sofort wieder!

Das war eine Freunde!

Als kleiner Junge habe ich oft mit ihr zusammen am Tage in der Hundehütte geschlafen. Sie hatte keine Kinder, bestimmt sah sie in mit ihr Kind.

Sie war aber schon alt geworden und hatte sehr wenig Bewegung. Mein Großvater war schon einige Zeit tot, meine Großmutter hatte sehr mit ihrem Asthma zu tun.

Als Assi mich begrüßte, sah ich, daß sie mit den Hinterbeinen kaum aufstehen konnte. Meine Großmutter antwortete auf meine Frage, sie sei eben alt und das würde nicht mehr besser.

Das eigentliche Problem waren jedoch nicht die Knochen der Hündin, sondern ihr Leben.

Sie lag fast den ganzen Tag auf einer Decke unter dem Tisch in der Stübe und hatte keine Freunde mehr im Leben.

Das sollte sich ändern, als ich jeden Tag mehrmals mit ihr spazieren ging.

Langsam konnte sie wieder laufen, guckte auch nicht mehr so traurig.

An ihrem letzten Abend machte ich einen besonders schönen Spazierung mit ihr.

Als ich am nächsten Morgen aufstand, lag ihr ihr Halsband auf dem Tisch in der Stube. Ich traute mich nicht zu fragen, ob Assi tot ist. Ich glaube, meine Großmutter und ich sprachen auch später nicht darüber, sondern nur bevor es geschah.

Ich fand das alles sehr traurig, erst recht, weil aus der lebensmüden Hündin nach nur einigen Tagen schöner Spaziergänge wieder eine jünge Hunde-Dame wurde.

Ich konnte damals nicht weinen. Das habe ich heute ausgiebig nachgeholt.

 

Um auf meinen Traum zurückzukommen: Ich glaube, er bedeutet, mein (Stief)Vater war und ist meinen wirklichen Leistungen immer im Wege.

Meine erwachsenen Seelenteile in mir waren traurig, weil ich seit fast drei Wochen weder mit meinem Vater noch mit meiner Mutter gesprochen habe. Deshalb habe ich heute angerufen und mich entschuldig, auch wenn ich nur die Hälfte des ßZerwürfnissesß begetragen habe. Aber, so sagte ich mir, mein Vater wird sich nicht mehr ändern, ich kann ihn nehmen, wie er ist, oder ihn und meine Mutter nicht mehr sprechen und nicht mehr sehen. Nie mehr. Aber das wollte ich nicht. Ich habe doch nur eine Familie.

Meine kindlichen Seelenteile hat es nicht gestört, daß ich bei den Eltern nicht angerufen habe. Für sie bin ich ja ihre Eltern. Sie haben sich am 26.10.03 sehr über meinen Vater geärgert. Gar nicht mal wegen des Vorfalls an sich, sondern über das, für was er steht. Und sie hatten einfach keine Lust mehr, sich das die nächsten Jahrzehnte auch nicht anzutun. Sie waren also froh und fühlten sich endlich frei.

... die sollen mich, ihren eltern mal fragen! mir gehen die kleinen mächtig auf die nerven! seit über 40 jahren schon!

 

Meine Entscheidung, bei meinen Eltern anzurufen, ist mir aber nicht schwer gefallen, weil die Hälfte in mir für diesen Anruf war, dazu noch die Erwachsenen, die sich ohnehin ja um alles kümmern müssen.

Wenn die Kleinen sich nicht gut fühlen, hat das auf meinen Alltag keinen großen Einfluß: ich kann arbeiten gehen, für die Uni arbeiten, ich bin nur etwas weniger schlagfertig, intelligent, kreativ. Ich bin eben mehr Erwachsener, weniger Kind. Ich bin etwas ruhiger, langsamer, weniger ßspitzigß, dafür aber ausdauernder, zielstrebiger, ßlangweiligerß.

Fühlen sich aber die Erwachsenen nicht gut, bricht alles zusammen, und um die Kleinen kann sich auch niemand mehr kümmern. Deshalb habe ich mich entschieden, bei meinen Eltern anzurufen.

Ich bereue es auch nicht, hatte nur nicht gedacht, daß meine Versöhnung diese negativen Folgen haben würde.

 

Aber es hilft ja nicht: wenn ich nur nach den Wünschen meiner Kleinen lebe, habe ich zwar viel mehr Spaß, aber gar keine Lust mehr zum Arbeiten.

Wenn ich es mir leisten könnte, würde ich nie wieder arbeiten und immer nur tun, was mir Spaß macht.

Als Kind in Crimmitschau habe ich gut gelebt. Wenn meine Mutter in der Schule und ich zu Hause war, habe ich viel Spaß gehabt. Schon damals forschte ich gern. Einfach so, weil es toll ist, etwas zu untersuchen, zu beobachten, auf den Grund von etwas zu kommen.

Fast lebe ich heute ja auch wieder so. Aber noch nicht ganz.

Vielleicht aber gleich, wenn ich wieder in Bett gehe und dieses Mal einen schönen Traum habe.

Gute Nacht!

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Samstag, 15.11.03

[15.11.03, sa, 12:01]

Meine kleinen Seelenteile sind selbstverständlich nicht nur die guten. Ich glaube, meine Süchte werden von einem Teil der Kleinen ausgelebt, weil sie maßlos sind. Sie essen und naschen eben soviel, wie rein geht, und das ist soviel, daß ich immer zu-, nicht abnehme, wenn ich nicht kontroliert esse.

Leider ist Kontrolle und Aufforderung zum maßvollen Umgang in gewisser Weise Unterdrückung. So fordern meine Süchtigen auch: Soll doch jeder selbst sehen und lernen, was gut und was schlecht für ihn ist.

 

[13:17]

Heute morgen habe ich wieder einmal eine ßUmfrage im Volkß gemacht.

Selbst Menschen, die SPD wählen, finden die Fraktionsausschluß von Martin Hohmann skandalös, unterstürtzen Hohmanns Aussage, gehen sogar noch weiter.

Das will und kann ich hier nicht wiedergeben, weil ich diese Meinung nicht unbedingt teile und mir nicht die Zustimmung von Menschen erschreiben will, auf die ich keinen Wert lege.

 

Falls es nicht deutlich geworden ist, möchte ich es hier noch einmal ausdrücklich betonen: ich bin nicht gegen das, was mit Martin Hohmann geschehen ist, weil er ßrechteß Auffassungen vertritt. Ich wäre auch gegen solch ein Verfahren, wenn jemand ßlinkeß Meinungen vertreten hätte.

Das Problem ist doch: ßrechtsß ist nicht immer ßböseß, ßlinksß nicht immer ßgutß, auch hier in Deutschland. Ich sehe das ganz kopfdemokratisch und denke, alles hat im Ganzen seine Aufgabe, und sei es ßnurß, daß Gleichgewicht herzustellen, denn unterm Strich müssen sich alle Kräfte auswiegen.

 

In der Wohnung unter mir wird wieder die Nippel durch die Lasche gezogen. Nicht so richtig dolle laut, aber trotz des Klappers meiner Tastatur höre ich den Song doch deutlich. Und vorhin bin ich von dem Scheiß auch aufgewacht. Vielleicht sollte ich mal runtergehen, um die dortigen Laschen so zu dehnen, daß meine Faust auch als Nippen dienen kann.

Aber vielleicht gehören diese Wichsen in unserer Haus genauso wie ich. Vielleicht finde ich erst richtig klasse, wie leise es hier ist, nachdem ich mich über die unter mir aufgeregt habe.

Na ja, das ist jetzt sehr wohlwollend. Ich habe die Stille vorher auch schon genossen und zu schätzen gewußt, nämlich im Kontrast zum Lärm der Straßen und der Stadt.

 

Unter Strich müssen sich alle Kräfte aufwiegen.

Ich möchte behabten: wenn die ßrechtenß Parteien mehr nach ßlinksß gehen würden, die ßlinkenß mehr nach ßrechtsß, wären wohl alle zufrieden. Aber, so scheint mir, jemand geht freiwillig von seiner Position ab und muß, um seinen Selbstwert zu verdeutlichen, sich von etwas abgrenzen.

Was wären schon Umweltschützer, wenn alle die Umwelt schützen würden?

Was wäre Menschrechtler, wenn es keine Menschenrechtsverletzungen gäbe?

Was wären Chefs, wenn der Laden ohne Anleitung läuft?

 

Spielt sich Frau Merkel deshalb so in den Vordergrund? Geht es auf allen Seiten nur mal wieder um die Macht und damit ums Geld?

 

Weil ich beim Geld bin.

Was mich gestern sehr erschüttert hat, möchte ich heute zur Sprache bingen.

Gestern titelte die Berliner Zeitung, die ich nicht sehr mag: Die Holocaustmahnmalgrosteke.

Hintergrund ist die Entscheidung, die Firma Degussa darf sich beim Bau des Holocaustmahnmales weiterhin beteiligen.

Ich zitiere:

Die jüngste Auseinandersetzung um die Frage, ob die Chemiefirma Degussa am Bau des Holocaustmahnmals beteiligt werden darf oder nicht, war nur die Konsequenz aus den bisherigen Fehlentscheidungen. Es ist tatsächlich nicht zu begreifen, dass eine Firma erst einmal bei der Vernichtung der Juden verdient hat und dann noch einmal einstreicht beim demonstrativen schamvollen Erinnern daran. Ein Holocaustmahnmal ist nicht ein Bauauftrag mehr, ist kein weiterer Pluspunkt in einer Unternehmensbilanz. Wer am Holocaustmahnmal baut, sollte darin seinen Beitrag zum Erinnern an die Judenvernichtung sehen. Er sollte es kostenlos tun.

Die Höhen der reinen Groteske hatte die Debatte ums Holocaustmahnmal gestern glücklich erreicht, als die eingesetzten Rechnungsexperten des Stiftungskuratoriums diesem nahe legten, der Beschluss, Degussa vom Bau des Holocaustmahnmals auszuschließen, sei rückgängig zu machen, Degussa müsse also wieder mitmachen, weil das Holocaustmahnmal sonst 2,3 Millionen Euro teurer werden würde.

Vorgestern noch war der Gedanke an Betonverflüssiger im Mahnmal ßunerträglichß. Für 2,3 Millionen war Degussa auschwitzmoralkompatibel. Dieses Lehrstück ist eine Groteske.

 

Im Grunde ist es jetzt so, daß Degussa vom Steuerzahler Gelder bekommt, um durch ein zusätzliches Geschäft die Aufwendungen der Zwangarbeiterentschädigung auszugleichen.

Also wir, alle Deutschen, auch die jungen, bezahlen dafür, daß die Wiedergutmachungskosten einer Firma, die an der Verzichtung unzähliger Menschen verdient, geschmälert werden.

 

Außerdem meint der Kommentator zum Sinn des Mahnmals:

Es gibt viele Gründe, die nichts mit der Beteiligung von Degussa haben, die dazu führen werden, dass viele - Juden und Nichtjuden - das Mahnmal nicht aufsuchen werden. Da ist vor allem die Gigantomanie der Anlage, die weniger den Umfang des zur Schau getragenen Schuldbewusstseins offenbart als vielmehr die wilde Entschlossenheit, sich als Weltmeister der Schuldverarbeitung zu präsentieren.

Die Entstehung des Holocaustmahnmals ist ein Lehrstück, bei dem sich jeder sich so gut blamiert wie er kann. Zum Beispiel Lea Rosh. Was soll man von der Bauherrin einer Gedenkstätte halten, die darauf setzt, dass die Umstände, unter der sie erbaut wurde, möglichst schnell vergessen werden? Ihr ßIch hoffe, dass sich das verwächstß wird zu einem Klassiker der Holocaustliteratur werden. Das ganze Gemisch falscher Empfindungen, die konstitutive Verlogenheit des Projektes scheint in diesem Satz auf.

Dass das Mahnmal ein Kunstwerk sein soll, ist lügnerische Grundidee des Ganzen. Sollte das Mahnmal einmal stehen und sollte es jene erschütternde Wirkung entfalten, von der das Kuratorium, von der der Architekt träumt, dann wird es gerade nicht die Vernichtung der Juden sein, die unsere Gemüter bewegt, sondern das geschickte Arrangement einiger Betonblöcke. Es wird das Schaudern sein, das wir zwischen den Säulen von Karnak [Ort des Amun-Heiligtums, Ägypten] empfinden oder bei den überresten von Stonehenge [Steinkreis-Anlage im Süden Englands].

Mit dem Holocaust, an den das Mahnmal erinnern soll, hat das nichts zu tun. Im Gegenteil: Das Mahnmal wird - je besser es im Sinne der Erbauer funktioniert, desto deutlicher - uns klar machen, dass uns keineswegs vor Erschütterung über die Ermordung von Millionen Juden die Knie weich werden, sondern weil ein geschickter Architekt, mittels jener Techniken, über die seine Berufsgenossen seit dem Neolithikum - wo immer und von wem immer es gewünscht wird - in souveräner Freiheit verfügen, die Hebel unseres Gemütes in Bewegung zu setzen versteht. Man kann dafür Architekturpreise - ßdas Schaudern ist der Menschheit bestes Teilß - vergeben, aber ein Holocaustmahnmal wird das nicht. Es ist bestenfalls großartiger Kulissenzauber, antifaschistische Geisterbahn, Betrug.

 

Ich finde es bemerkenswert und mutig, daß jemand öffentlich auspricht, was viele, so auch ich, denken, obwohl er sich dem Vorwurf, Antisemit zu sein, aussetzt.

Mein Problem mit dem Mahnmal war immer, daß ich die Verbindung zur Vernichtung der Juden durch die Deutschen (ich lasse das so pauschal stehen, ich als Deutscher darf das so sagen) gesucht habe.

Zwar konnte ich den Erläuterungen des Architeken folgen, aber das war ein rationaler Vorgang.

Mir scheint, daß Mahnmal soll eher eine Stätte für die überlebenden des Holocaust werden, als eine Mahnung und Erinnerung für die Deutschen.

Wer einmal in einem ehemaligen Vernichtslager war und sich anhand der verbliebenen Gebäude und Verbrennungsöfen deutlich machen konnte, wie die Vernichtung von Menschen maschinell betreiben wurde, wird das nicht vergesse.

Dabei schreibe ich bewußt, ßdeutlich machenß, nicht ßvorstellenß, denn richtig vorstellen kann man sich das doch nicht.

In meinem Kopf gibt es eine Sperre, die nicht zuläßt, mir vorzustellen, Menschen werden wie Tiere zur Schlachtbank geführt, beraubt, geschoren, vergast, und bevor die verheizt werden, werden ihnen noch die Goldzähne herausgebrochen.

In meinem Kopf gibt es diese Sperre, damit ich nicht all meine Zivilisation verliere und meine Achtung vor Menschen, nicht zu letzt vor mir selbst.

Aber es waren Menschen, die die Befehle gabe, die Menschen einfingen, zusammentrieben, die die Gashähne öffneten, die Türen der Öfen verschlossen, damit das Feuer ordentlich lodern konnte.

Es waren Menschen, die die Verbrennung perfektionierten, viele technische Probleme lösten, damit der Plan erfüllt werden kann.

 

Ich wünschte mir, daß das viele Geld, was man für das Mahnmal aufbringt, genutzt würde, um die ehremaligen Vernichtungslager zu erhalten und auch nächste Generationen zu zeigen.

Ich wünschte mir weiterhin, daß Zentren der nazional-sozialistischen Macht ausgegraben werden, um sie zu nutzten, uns Deutschen zu zeigen, daß keine Außerirdischen von einem Raumschiff auf Endumlaufbahn die Befehle gabe und sie ausführten, sondern wir Deutsche es selbst waren.

Ich könnte es sogar aushalten, den ehemaligen Führerbunker zugänglich zu machen, um jedermann zu zeigen: hier hat der oder einer der Hauptverantwortlichen des Holocaust seiner Verantwortung entzogen.

Ich würde diesen Ort der Schade jedem zugänglich machen.

Schade? Ja, denn Hitler hat sich seiner Verantwortung und seiner Strafe entzogen.

Er war nicht bereit, was er mit anderen tuen ließ, mit sich selbst tun zu lassen.

Ich finde, in bestimmten Fällen sollte jeder Täter mit dem bestraft werden, was er anderen angetan hat.

Für Hitler und die anderen Hauptverantwortlichen des Holocaust war Hängen ein zu milde Strafe. Selbst die Gaskammer wäre zu mild gewesen.

Dabei geht es mir nicht um Vergeltung (ich habe niemanden im Zweiten Weltkrieg verloren). Sondern darum, ganz tief ins Bewußtsein aller einzubrennen: was ich anderen antue, wird mir selbst angetan.

 

Sicherlich würde sich der ehemaliger Führerbunker als Ort der Anschauung auch mißbrauchen lassen. Aber auch muß man aushalten, das müssen wir Deutsche aufhalten, denn nur, wenn wir offen, also tabulos, ohne Redeverbot oder Einschränkung der Meinung uns unserer Vergangenheit stellen, also auch die Meinungen zu Wort kommen lassen, die wir nicht hören wollen, können wir wirklich unserer Vergangheit aufarbeiten.

 

Damit schließt sich der Kreis.

Martin Hohmanns Rede hat nicht allen Gefallen, trotzdem gibt es genug, die sie unterstützen, sich aus der Seele gesprochen fühlen.

Wir dürfen diesen Menschen nicht einfach das Wort verbieten, denn sie haben ebenso ein Recht auf ihre Meinung, ihren Prozeß der Aufarbeitung der Vergangenheit und Gegenwart wie jeder anderer auch.

Und weil sie ohne Umschweife ihre Meinung sagen, ihren Gefühle ausdrücken, für die sie nicht immer Worte finde, und schon gar nicht immer die richtigen. Und weil sie ihre Gefühle ausdrücken, obwohl sie Benachteiligung fürchten müssen, sind diese Meinungen für mich wichtiger als alle offiziellen Reden, die wohl meist nur so ehrlich und authentisch sind, wie man ein bedrucktes Stück Papier für etwas verantwortlich machen kann.

 

Das gilt auch für mich.

Was ich hier schreibe, was ich mir hier in meinem virtuellen Psychotherapeuten verspreche, zählt erst, wenn ich es umsetzte.

In der letzten Zeit habe ich mich zuwenig um mich selbst gekümmert. Ich habe mich vernächlässigt. Daß ich immer noch im Sommer lebe, liegt daran, daß nicht auf meine Gefühle eingegangen bin, sondern mich über sie hinweggesetzt habe.

Ich hätte zu meinen kindlichen Seelenteilen sagen sollen, daß der Sommer, so schön er auch war, nun leider zu Ende ist. Daran können wir leider nichts ändern. Schon gar nicht, wenn wir ßbockigß sind. Dann werden wir nur krank, weil wir es nicht für nötig halten, uns an die kalte Jahreszeit anzupassen.

Meine Verantwortung für mich zu verletzten, schadet niemanden, außer mir selbst. Aber damit beginnt das übel, das irgendwann ein Ventil sucht, und dann werde ich auch anderen schaden.

 

[15:22]

Etwas Gutes für sich zu tun, heißt auch, etwas Gutes für die Welt zu tun.

Vielleicht sollte ich ßGutesß definieren.

Es gibt immer eine moralische Komponente und eine funktionale.

Wenn ein Mensch extrem durch einen Mord-Trieb gequält wird, ist es gut für ihn, wenn er ihn auslebt, als mordert. In dem Moment. Die Energie des nicht ausgelebten Triebes entlädt sich und der Mensch kann sein Leben wieder normal führen.

Ich würde jedoch immer folgendes moralische Komponente zur Hälfte bei der Bewertung, was etwas Gutes ist, hinzuziehen: Gut kann nur sein, was ich auch gut finde, wenn es mir selbst widerfährt; gut für andere kann nur sein, weil die anderen gut finden.

Um bei meinem perversen, überdeutlichen Beispiel zu bleiben: Gut wäre es also, wenn der Mensch mit einem quälenden Trieb zum Morden jemand findet, der ermorden werden will (vielleicht will er sterben, kann sich aber nicht selbst töten). Wenn sich beide dann noch über die Art der Ausführung einigen werden und keinem anderen Schaden entsteht, wäre die Sache für mich etwas Gutes.

 

Damit ist das Problem für den mordtriebigen Menschen jedoch nicht gelöst, denke ich, weil sein Mordtrieb einen Mißhandlung seiner selbst folgt.

Ich glaube jedenfalls nicht, daß jemand als Mörder, es sei denn, er ist organisch krank. Dann hat er aber ohnehin keine Wahl und kann in dieser Frage nie frei entscheiden. Dann wäre es wohl auch ziemlich egal, wie er sich gegenüber sich selbst verhält.

 

Aber ich will mich nicht über Mörder im allgemeinen auslassen, sondern darüber, wie Menschen mit sich umgehen müßten, damit soetwas wie der Holocaust nicht mehr geschehen wird.

Soetwas Folgerichtiges, möchte ich sagen.

So wie der Mörder seinem Trieb ab einem bestimmten Punkt folgen muß, um an den Qualen seines Zerrissensein (soll ich, soll ich nicht) nicht zu zerreißen, mußte der Holocaust geschehen. Wage ich zu behaupten.

Und damit lehen ich mich wohl sehr weit aus dem Fenster. Und ich behaupte weiter, ab einem bestimmen Punkt in der Geschichte, nicht nur Deutschlands, ließ sich der Holocaust nicht mehr vermeiden.

 

über Jahrhunderte, Jahrtausende hat die christliche Welt Juden als Gottesmörder, als geldgierige, betrügerische Geschäftleute, als Gottlose, Kommunisten gebrandmarkt.

Lag es in einer Zeit, wo die Weltwirtschaft in einer tiefen Krise lag, nicht nahe, endlich mit dem ßübel an sichß auszuräumen?

Waren die Deutschen als Perfektionisten nicht zur Lösung des Problems prädestiniert?

Mit den Juden gleich noch die Kommunisten auszurotten - hat das nicht auch anderen Regierungen und Völkern ins Konzept gepaßt?

 

Leider haben, so scheint es mir, einige der mächstigsten Menschen das eigentliche Problem noch nicht verstanden. Vielleicht, weil sie es nicht verstehen mußte, denn noch immer gilt: war ich siegreich, habe ich recht.

Heute jagen Christen nicht mehr Juden, sondern Moslems, die man Gottlose, Terroristen nennt. Oder waren Terroristen etwas anderes?

Terrorist ist jemand, der gegen uns ist, und das für an Gott glauben, ist der Terrorist ein Gottloser.

Genau!

 

Irgendwann wird sich dieses Denkschema sie tief in den Köpfen sein, daß es durch Taten materialisiert werden muß.

Dann werden die ßGuteß wieder gegen die ßBösenß ziehen. Aber auch dann werden die ßGutenß nicht nur gut, die ßBösenß nicht nur bösen sein.

Aber auch dann werden wir alle auf dieser Erde leben.

Wir sollten dem anderen zugestehen, was wir für uns fordern.

Wir sollten den anderen und das andere wertschätzen, wie uns und unseres.

Denn es könnte sein, das der andere einmal mächtiger wird, als wie jemals waren. Dann sind wir die gottlosen Terroristen, die sich zu jagen und zu strecken es gilt.

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Sonntag, 16.11.03

[16.11.03, so, 0:10]

Ich konnte nicht einschlafen, obwohl ich mich gegen 22 Uhr 30 ins Bett gelegt habe.

 

[2:50]

Jetzt scheine ich richtig müde zu sein. Bestimmt schlafe ich gleich ein.

 

[7:10]

Ich bin aufgewacht, bin aber noch nicht munter. Und fühle mich übersättigt.

Habe ich mich noch gestern abend gefreut, weil ich ßnurß 98 Kilo wog. Als ich nach einen normalen Abendessen ins Bett ging, glaubte ich, den Aufwärtstrend eines Gewichtes gestoppt zu haben. Aber gegen 2 Uhr hatte ich einen kleinen Freßanfall.

Nun wiege ich 99 Kilo und mein Magen noch so voll, daß ich jetzt auf keinen Fall zu einem Lauf starten werde, weil ich alles Blut zum Verdauen brauche und keins zum Versorgen meiner Muskeln übrig ist.

 

[7:38]

Ich werde auch keinen Spaziergang machen. Ich bin zu müde und werde mich wieder hinlegen.

Ich ärgere mich über mich selbst. Wäre es so schwer gewesen, mich heute nacht zu beherren und nur eine halbe Stulle stall drei zu essen?

Ist das meine eigene ßRacheß, weil ich mich in den letzten Tagen und Wochen mehr um meine Gedanken als um meine Gefühle gekümmert habe?

Ich muß es deutlicher formulieren: Ist das meine Selbst-ßBestrafungß, weil ich meine Gefühle in den letzten Tagen und Wochen ignoriert habe?

Jetzt kann ich das nicht mehr ändern.

 

[7:45]

Ich lege mich hin und versuchen heraus zu finden, was schief gelaufen ist.

 

[11:50]

Ich habe ganz fest und tief geschlafen, kann mich an keinen Traum erinnern und habe ausgeschlafen.

 

[12:25]

Seit heute nacht habe ich nichts mehr gegessen, nur etwas getrunken - ich hatte keinen Hunger mehr, und mein Appetit ist mir vergangen: jetzt wiege ich 98 Kilo, fühle mich aber immer noch abgefüllt.

Ich werde zu einem kleinen Lauf starten, der mich zur Tankstelle Pirschheide führen wird, vermutlich auf der Straße, nicht auf dem Weg am Wasser, um mir eine FAZ Sonntagszeitung zu kaufen.

Die wollte ich schon lange mal wieder lesen, war aber zu knausirg, mir eine zu kaufen, obwohl ich noch viele Gutscheine für FAZ Sonntagszeitung habe.

Ich war zu streng zu mir in den letzten Wochen und Monaten.

Auch habe ich meine Leistungen nicht ausreichend gewürdigt, sondern als normal vorausgesetzt.

Außerdem habe ich einige meiner Gefühle ignoriert, damit einiger meiner Seelenteile mit Nichtachtung gestraft.

Ich habe die ßRacheß meiner Seelenteile, die ßterroristischen Anschlägeß, wenn man so will, bedient, denn meine Versprechen nicht eingehalten.

Ich habe lieber über andere gemeckert, obwohl ich den an die gesatzten Maßstäben nicht entsprochen habe.

Ich habe die ßRacheß verdient.

 

[12:33]

Ich mache mich zu einem kurzen, gemütlichen Lauf fertig, der wohl eher ein schneller Spaziergang wird.

 

[12:55]

Ich starte zum Lauf.

 

[13:45]

Ich bin zurück vom Lauf 221.

 

[14:20]

Habe eben mit meinem Vater telefoniert.

Es hat sich gefreut, wieder mal mit mir zu sprechen.

Wir haben auch einige Minuten geplaudert, obwohl meine Bruder und seine Freundin, Frau, 2. Mutter oder was auch immer zum Mittagessen da waren.

Heute haben den den Bogen, haben nicht zu viel, nicht zu wenig gesprochen.

Vielleicht werden wir beide Zicken doch noch besser ;-)). Mein Vater sagte: es fände es gut, daß nicht nur er zickig ist ...

 

[14:35]

Hatte den Eindruck, daß mein Bruder zum 2. Weihnachtsfeiertag, wenn ich zu meinen Eltern fahre, nicht anwesend ist.

Würde mich nicht stören. Ich fahre nach Berlin, um meiner Eltern zu treffen.

 

[17:30]

Kaum war ich im Bett und habe etwas in der FAZ Sonntagszeitung gelesen, bin ich tiefen, traumlosen Schlaf gefallen.

Vor dem Einschlafen dachte ich, ich sollte es aufgeben, immer alles unter einen Hut bringen zu wollen, das heißt ich sollte nicht mehr versuchen, nur als Ganzes zu leben, sondern eher in verschieden gleichberechtigen Teilen.

Ich mag die Vorstellung nicht, aber ich sehe keine Möglichkeit, mit der ich glücklich werden kann, wenn ich alles meine Seelenteile immer zufriedenstelle.

 

Ich meine, ist es nicht legitim, Träume als Wünsche herauszustellen, ohne zu verzweifeln, wenn sie Wünsche bleibe, keine Tatsachen werden.

Ich glaube, einer meiner Fehler in der letzten Zeit war, daß ich meine Träume verleugnet habe, nicht, daß ich sie nicht erfüllen konnte.

 

[17:48]

Habe noch mal schnell bei meinen Eltern angerufen.

Hab ich falsch gedeutet: mein Bruder kommt auch zum zweiten Weihnachtsfeiertag. Hab ich ja kein Problem damit.

 

[18:31]

Wenn ich das schon wieder hören: WIR WOLLEN EINE EIGENE DOMAIN!

Hab ihr doch: es ist ... kann ich nicht verraten, sie ist doch geheim ...

- die gefällt uns nicht, dort sind die intellektuellen kleinen, die reden über irgendwelche schriftsteller, die sie nie lesen, aber toll finden ...

- Die müssen doch aber auch irgendwo schreiben, oder?

- NEIN! die müssen nicht schreiben! DIE können weiter spinnen. WIR müssen schreiben!

- Ihr meint, die sollen ihre (geheime) Domains gehalten und ihr wollt eine neue?

- JA!

- Damit ihr dann wieder irgendwelche Randgruppe sich auf der Domains austoben laßt und wieder eine neue haben könnt?

- JA! :-))

- Ist das der Preis, damit ihr eurer Streike beendet?

- MHMMM! :-))

- Also eigentlich wollte ihr nur mal wieder einen neue Domain, weil es euch soviel Spaß macht?

- JA! wenn mir schon keine neue mutti und keine neue schwester bekommen können, dann wollen wir wenigstens eine neue domain.

- Ihr wollte eine neue Mutti und eine neue Schwester?

- JA!

- Wie soll ich das verstehen?

- WIR fanden dagmar toll und julia ganz, ganz lieb und süß. wenn du mit dagmar nicht klargekommen ist, ist das deine schuld. du streitest dich ja auch immerzu mit s. kann es sein, daß du probleme mit frauen hast?

- Ja, kann sein.

- dann bringe die in ordnung. wir haben keine lust bis an unserer lebensende mit DIR allein zu sein. du nervst und bist kein toller vati.

- Das ist aber jetzt ziemlich hart.

- aber wahr!

- Gibts noch was zu sagen?

- ja. du verstehst die frauen eben nicht, tust nur immer so. ein richtiger mann bist du aber auch nicht...

- Das geht zu weit!

- ... der läßt sich nämlich nicht so unterkriegen wie du. der nimmt von frauen, was sie ihm geben wollen, und ansonsten geht er seinen weg. du jammerst rum, brauchst hilfe, damit du dein studium schaffst, aber sind frauen denn dazu da, damit du dein studium schaffst? nein. wenn du es nicht allein schaffst, dann sei kerl genug, das einzusehen, aber sag nicht laufend, wenn die oder die mit dir zusammenarbeiten würde, dann ... vergiß es. oder zieh doch wieder bei deiner mutti ein ;-)), dir wird dir schon erzählen, was los ist ...

- Das geht aber wirklich zu weit!

- ... du hast uns gefragt, ob es noch was zu sagen gibt: jetzt hört gefälligst zu, sonst streiken wir wieden - dann wirst du immer fetter und fetter und fetter ... ;-)) WIR sind die starken! es ist nicht nur so, das du weniger spaß hast, wenn du dich mit uns anlegst. wir können dich total fertig machen! nicht weil wir das wollen, sondern weil wir der grund sind, warum du auf der welt bist.

- ???

- kannst du glauben. du denkst nur immer, daß du der kern von uns allen bist. du bist nur der, der den ganzen tag schreibt wie ein blöder ;-)). du schreibst doch nur, um uns einzulullen. wenn du mehr TUN würdest, würden wir auf deiner seite stehen. aber du schreibst, schreibst, schreibst.

- Das ist gemein.

- ja, du hast recht. aber schreiben allein und an sich macht nichts anders oder besser. wenn schreiben etwas bringen soll, dann mußt du 1) auch uns zu wort kommen lassen und 2) schreiben nur als vorstufe von handeln sehen.

- Mache ich das nicht?

- NEIN, in letzter zeit nicht. du ... wir glauben, wir haben dir für heute genug gesagt. so schlimm ist es mir dir ja auch nicht. wir wollen ja auch nicht, daß du gleich losjagst und ein treffen mit der frau, die dir laufend den verstand raubt, zu vereinbaren. wobei wir gern mal wieder in einer richtigen familie leben würden, nicht nur immer mit uns zusammen.

- Wollt ihr jetzt noch eine neue Domain?

- NEIN, im moment nicht mehr. du hast uns ausgiebig zugehört. das reicht. wir brauchen jetzt keine domain mehr. wir beenden auch unseren streik. vorerst. wenn du dich wieder zu sehr nur mir dir beschäfftigst, uns irgnorierst, werden wir uns wieder melden. vergiß nicht, du bist dafür da, das wir alle glücklich sind. das ist deine aufgabe. wenn du sie nicht erfüllt, werden wir dich bekämpfen und vertreiben! und uns einen neuen vertreter und umsetzter unseren wünsche und interessen schaffen! - das wars. wir haben gesagt, was wir sagen wollen. jetzt ziehen wir uns wieder zurück. es ist einfach zu anstrengend mit dir ...

 

Na schön, jeder wirft jedem vor, wie anstregend der anderer ist.

Jetzt kann ich ja mal sagen, wie DIR mich nerven!

Aber sie haben ja recht. Sie haben sich nur gemeldet, weil ich wieder einmal den Kontakt zu mir selbst verloren habe. Ich habe mich über Gott und die Welt aufgeregt und mich selbst dabei vergessen.

Ich bin nicht auf die Welt gekommen, um die Welt besser zu machen. Wenn ich mich besser mache, dann ist das schon mehr, als die meisten tun.

 

[19:15]

Eben habe ich gelesen, Bayern will Studiengebühren erheben, falls das Verbot von Studiengebühren vom Bundesverfassungsgericht aufgehoben wird.

Man denkt an 400 bis 600 Euro im Semester.

Diese Vorstellungen werden auch bald Brandenburg erreichen. Leider bezweifle ich, daß das Studieren dann besser werden wird.

Ist irgendwie wie mit den Rundfunkgebühren: es wird kassiert, und der alte Scheiß wird fortgesetzt.

 

Als ich mit dem Studium begann, zahlte ich pro Semster 35 D-Mark.

Dann wurden Verwaltungskosten erhoben oder erhöht, dann wurde eine Abgabe für die Stadt eingezogen, dann das Semester-Ticket, das man nehmen muß, auch wenn man es nicht braucht (wie ich, der ich vor dem Semester-Ticket zur Uni ging oder mit dem Fahrrad fuhr).

Inzwischen zahle ich pro Semester etwas über 200 euro.

 

Leider kann ich mich nicht für eine Zeit abmelden, sondern ich kann nur Urlaubssemester nehmen, was aber auch 104 Euro gekostet hat und das nur, weil ich keine Semester-Ticket nahm. Im Grunde spare ich nichts, wenn ich ein Urlaubssemester habe.

Es geht ja auch nichts ums Sparen, sondern darum, daß meine Semester nicht immer weiterzählen, ohne das eine Minute an der Uni war.

Ich würde mich gern einige Zeit abmelden, also kein Student sein, und mich erst wieder anmelden, wenn ich studieren kann.

So wie man seinen Telefonanschluß stillegen kann, ohne seine Nummer zu verlieren.

 

[20:23]

Ich habe etwas gemacht, was ich normalerweise nicht tue: ich habe etwas getan, von dem ich weiß, daß es keine Bestanden haben wird, weil ich es jetzt so tun wollte, weil ich jetzt sehr stark fühlte, es tun zu wollen. Ich war also unvernüftig.

Aber nicht in dem Sinne, daß ich Geld ausgab, ohne es zu haben, sondern ich habe meinem Gefühl entsprochen, obwohl ich weiß, es wird keinen Bestand haben.

Im übertragenen Sinne könnte ich sagen: ich habe meiner Verliebheit nachgegeben, obwohl ich weiß, sie wird nicht ewig sein.

Aber woher will ich das wissen? Und was ist schon ewig.

 

[21:22]

Ich habe endlich die Kompakt-Kassette gefunden, die ich die letzten Tage vergeblich gesucht habe!

Auf ihr ist der Titel ßDas weiße Weiß im Wald des Traum vom Walß! :-))

Der Titel ist zweimal 30 Minuten lang und damit der längste Titel, den ich produziert habe.

Er wurde damals inspiriert, als ich mit Esra den Film ßFräulein Smillas Gespür für Schneeß im Kino gesehen habe.

Ich glaube, diese Titel ist mein reifster.

Der Film kaum wohl im Frühjahr 1997 in die deutschen Kinos, dementsprechend habe ich habe ich den Titel auch im Frühjahr 1997 aufgenommen. Ich glaube, er war das letzte große Stück, das ich einspielte. Mein Alterswerk, sozusagen ;-)).

 

[21:55]

Oh, wie lieblich ich die Strings spiele!

Bis ein Klavier hineinschlägt.

Das wird auch bald ganz zart.

Aber die Strings werden traurig, ängstlich, greischen, flüchten.

Dann entflammt der Kampf.

Verirrt. Hoffnungslos. Große Walzen donnern heran.

 

[22:05]

Endlich kommen die Wale und singen das Lieb des Lebens!

Das Meer rauscht, die Möven rufen mich.

Das Meer beschützt mich.

 

[22:12]

Ich bin allein mit dem Meer und den Walen.

 

[22:14]

Nur noch das Meer und der Wind. Und Möven - die mich rufen?

 

[22:19]

Ich bin so traurig wie das Meer leise davonrauscht.

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Montag, 17.11.03

[17.11.03, mo, 13:04]

Seit gestern abend regent es ununterbrochen.

Jedoch nicht sehr stark, von einigen Schauern abgesehen, so daß ich heute bei der Zeitungstour nur etwas naß wurde.

Für das, was ich heute erledigen will, spielt das Wetter keine Rolle.

Also soll es ruhig regnen!

 

[13:17]

Ich habe eben mit meiner Mutter telefoniert.

Es ging um mein Studium. Ich stelle meine neusten überlegungen vor: ich setzte mir einen Zeitpunkt, bis zu dem ich meine Studierprobleme gelöst habe oder mit dem Studium aufhöre.

So richtig schien meiner Mutter das nicht zu gefallen, denn sie sagte, wenn es noch lange dauert, sei sie schon tot. Dann sagte sie, ich sollte mich anstrengen und die Klappe gegenüber den Dozenten halten, gegen die (sie nannte ein Schimpfwort, das ich nicht wiederholen möchte) würde ich doch nicht ankommen.

Ich bin ganz ihrer Meinung. Auch in folgendem:

Sie würde, sagte meine Mutter, mal richtig die Zähne zusammenbeißen und ackern, damit es endlich vorwärtsgeht.

Leider gibt es einen Unterschied zwischen meiner Mutter und mir: wenn sie sich Druck macht, geht es nach vorn; wenn ich mir Druck mache, bricht alles zusammen.

Vielleicht, so sagte ich, bin ich ja doch schon einigermaßen gesund geworden, und das Risiko eine Rückfalls zum Trinken ist weniger hoch.

Weiter überlegte ich: wohin ich auch gehe, überall gibt es Menschen, die mir nicht gut gesinnt sind; es ist eine Art der natürlichen Auslesen, trotzdem sein Ziel zuverfolgen oder abzuweichen.

Ich finde das gut. Ich mag Verhätschelungen nicht. Oder sogeannte Gleichmacherei. Wenn man jeden gleich behandeln wollte, müßte mal jeden anders behandeln, weil keine zwei Menschen sich gleichen. Gleiche Chancen für jeden kann es nicht geben.

Für meine Mutter, die auch einmal studiert hat, oder für S., die studiert, ist es leichter, den Anforderungen des Studium zu entsprechen als für mich: beide regen sich über die gleichen Dinge auf, finden sie ebenso unmöglich wie ich, lassen sich aber dadurch nicht vom Studieren abbringen.

Vielleicht sind Frauen einfach härter im Nehmen?

Ich jedenfalls bin in dieser Frage ein Weichei. War ich schon immer. Nur habe ich mich früher ßhart gesoffenß.

Ich will aber nicht mehr trinken, weil mir das Leben als Trinker nicht gefallen hat. Das Trinken selbst war ja gar nicht so schlecht. Aber die Folgen des Trinken haben wir nie gefallen.

Als ich getrunken habe, wollte ich immer alles mögliche machen, bin aber meist nie über die Anfänge hinausgekommen.

Außerdem hatte ich als Trinker irgendwie keine Gefühle. Ich hatte nur Durst oder keine Durst.

Wieder mit dem Trinken zu beginnen, um mit dem Studium weiterzukommen, ist also für mich keine Lösung.

 

[13:55]

Ich sollte wenige ßdogmatischß sein.

Einmal ist es gut, wenn ich auf meine Gefühle höre. Einmal ist es nicht gut, wenn ich auf meine Gefühle höre.

Einmal ist es gut, wenn ich mich durchsetze. Einmal ist es gut, wenn ich verliere.

Es sind, leider, immer Einzelfallentscheidungen. Es gibt, leider, keine Regeln, die für alles gelten. Außer ganz allgemeine.

Höre ich auf meine Gefühle, die meine Sehnsucht nach eine Familie ausdrücken, verliere ich an Biß. Denn im Grunde geht es mir wie jedem anderen: ich will glücklich sein. Eine Familie würde mich glücklich machen.

Gleichzeitig möchte ich aber auch beenden, was ich begonnen habe, durch mein Trinken und dessen Folgen aber nicht ins Ziel bringen konnte.

Die beste Lösung wäre, eine Familie zu haben, mit der ich auch meine Aufgaben zum Erfolg führen könnte. Aber ob ich das noch erlebe?

Ich bin auch nicht der Mensch, der seine Familie ßausbeutetß. Wenn ich eine Familie habe, dann bekommst sie von mir auch, was für sie wichtig ist. Dementspechend weniger bleibt für mich selbst.

Das ist keine Klage. Die Zeit mit Dagmar und Julie war einer der schönsten meines Lebens. Weil Julia so toll war und Dagmar so lecker.

Ich habe aber den vielen Ärger nicht vergessen. Dagmar war für eine Familie nicht geeignet und wollte sie wohl auch nicht, außer in der Zeit, als Julia klein war.

Wie auch immer, das ist fast 20 Jahre her ... Trotzdem, wie oft denken ich an meinen kleinen lieben Frosch Julia! :-))

 

Denke ich deshalb so oft an die eine Frau, weil ich glaube, sie hat eine Tochter? Fühle ich mich also mehr zu dieser Frau, die ich sehr lecker finde, stärker hingezogen, weil ich glaube, sie sei Mutter einer Tochter?

Ich hatte schon mal, bevor ich Dagmar kennenlernte und Julia geborgen würde, eine Beziehung zu einer Frau mit kleiner Tochter. Die Tochter fand ich ganz süß. Die Frau weniger.

Ich kann diese Gefühle schwer auseinanderhalten.

 

[17:09]

Habe meinen Titel ßDas weiße Weiß ...ß hoch auf den Server geladen (zum Herunterladen: meine Musik).

Leider mußte ich ßEin Tag wie ein andereß löschen, da mein Webspace nicht gereicht hat.

 

[20:49]

Habe mit einem Audio-Editor die Stücke ßsauber geschnittenß. Also Kratzer am Anfang und Ende und einige Leerstellen in den Stücken, an denen die Aufnahme aussetzte, weggeschnitten.

Hab noch nicht verlernt! :-)) Ist nämlich gar nicht so einfach, aus einem Stück etwas herauszuschneiden, ohne daß man es hört.

 

[20:57]

Leider gibt es immer noch fehlerhafte Stelle.

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Dienstag, 18.11.03

[18.11.03, di, 7:05]

Ich habe gestern mein Star-Paket auf ein Profi-Paket vergrößert. Nun habe ich 250 MB Webspace.

 

Habe alle vier Musik-Titel überarbeitet, das heißt fehlerhafte Stelle aufgespürt und herausgeschnitten, und hoch auf den Server geladen.

 

[7:20]

Alle Titel habe ich zur Probe heruntergeladen und angehört.

Besser kann ich meine Musik erst wiedergeben, wenn ich meine Anlage wieder zu Hause habe und meine Musik vom DAT-Band einlesen und in Stereo-MP3-Dateien wandeln kann.

 

[11:50]

Ich bin noch sehr müde.

Es regnet noch. Seit heute morgen schon.

Ich werde heute wohl nicht laufen. Ist aber nicht schlimm.

 

[12:56]

Die Arbeit der letzten Tage - das In-Ordnung-bringen der Aufnahmen meiner Musik von Kompakt-Kassetten - war sehr anstregend. Auch wenn es viel Spaß gemacht hat.

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Mittwoch, 19.11.03

[19.11.03, mi, 13:04]

Mein Bio-Rythmus ist völlig durcheinander.

Obwohl ich gestern gegen 21 Uhr ins Bett gegangen bin, war ich gegen 22 Uhr noch nicht eingeschlafen. Auch hatte ich so das Gefühl, immer munterer zu werden. Also stand ich wieder auf.

Als ich dann müde wurde, war es nach Mitternacht.

Als ich eingeschlafen war, vermutlich kurz vor 1 Uhr.

 

Heute morgen nach der Zeitungstour konnte ich dann auch nicht einschlafen, so daß ich erst nach 9 Uhr ins Bett bin.

Nach 12 Uhr bin ich dann aufgewacht. Munter bin ich aber noch nicht.

Ob ich mich gleich wieder hinlege?

 

[17:30]

Neulich habe ich gesehen, daß der neuen Naßrasierer von Wilkinson in den Geschäften liegt.

Eben war ich in der Stadt, um einen Quattro zu erweben. In meiner Erinnerung kostete er 6,99 Euro, aber ich scheine mir den Preis eines anderen Gerätes eingeprägt zu haben. Ich hätte aber schworen können, daß der Quattro 6,99 gekostet hat.

Aber bei Rossmann im Markt-Center, wo ich ihn neulich entdeckte, wird er für 9,99 Euro angeboten.

Ein Wilkinson Quattro plus zwei Klingen für 9,99 Euro - das ist unerhört!

Aber noch nicht genug: Acht Klingen kosten 17,99 Euro, die Klinge also 2,25!

Für 6,99 Euro, wie der Gillette Mach 3 kostet, oder auch für 7,95, wie der Mach 3 Turbo kostet, hätte ich mir einen Quattro gekauft, einfach mal, um ihn auszuprobieren.

 

[18:00]

Ich habe mich im Markt-Center so geärgert, daß ich, eher ich es richtig merkte, beim Bäcker einen Honig-Kuchen (55 Cent), eine Mürbeteig-Ecke (55 Cent) und eine Baguette-Stange (90 Cent) kaufte, obwohl ich beim Betreten des Markt-Centers werde Hunger noch Appetit hatte.

Der Honig-Kuchen und die Mürbeteig-Ecke haben sehr gut geschmeckt. Das Baguette-Stange war so trocken, daß ich die wieder zurückbringen und der Verkäuferin auf den Tisch knallen wollte.

Zusammen ich für meinen Frustkauf 2 Euro bezahlt: Hätte ich 1 Euro mehr ausgegeben, hätte ich den Quattro für meine gewünschten 6,99 kaufen können.

Die sind aber nicht real, weil der Mach 3 kein neues Gerät ist. Ich müßte also schon den Preis für einen Mach 3 Turbo zum Vergleich wählen: 7,95 Euro plus 2 Euro beim Bäcker sind 4 Cent weniger als mich der Quattro gekostet hätte.

 

[18:15]

Ich hätte also, statt beim Bäcker Naschereien gegen meinen Frust zu kaufen, den Wilkinson Quattro kaufen können.

Zumal ich ja bald Nikolaus ist und meine Kleinen auch mal wieder was zum Spielen bekommen wollen und könnten.

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Donnerstag, 20.11.03

[20.11.03, do, 5:38]

Nun gut, habe ich mir gesagt, dann wirst du heute deinen Nachmittagsschlaf mal ausfallen lassen und am Abend richtig schön müde sein.

Ich bin dann gegen 21 Uhr ins Bett, auch gleich eingeschlafen.

Habe herrlich geschlafen...

Als ich aufwachte, dachte ich: übernahme - das ist etwas nehmen, aber auch zuviel von etwas nehmen.

Ich war so munter, daß hätte aus dem Bett springen können. Als ich auf die Uhr sah, war es aber erst 23 Uhr.

Scheiße, dachte ich, was machst du jetzt bis um 3?

 

Mein Plan ist nicht aufgegangen: ich habe den Nachmittagsschlaf nur auf 21 Uhr verschoben!

 

Ohnehin fühle ich mich seit Dienstagnachmittag nicht so gut.

Nachdem ich meine Musik, soweit ich auf Kompaktkassette habe, in den PC übertragen habe, verlassen mich meine Lebensgeister, zieht wieder trister Alltag in meine Leben ein.

 

Der letzte Titel, den ich übertrug, machte ich zudem noch sehr melancholisch.

Er hat bisher nur einen Arbeitstitel. Irgendeine Zahl, die wohl ein Datum sein soll.

Heute morgen fragte ich mich, warum mich der Song so trübsinnig machte. Weil es der letzte, war, den ich derzeit übertragen kann?

Nein, sagte ich mir, er macht mich so schwermütig, weil er genau beschreibt, was ich so hasse: den Alltag!

Schon hatte ich Jahre, nachdem ich den Song produzierte, endlich einen Titel: Alltag.

 

Wobei ich mir denke, nicht wenige werden meinen Alltag spannend finden. Ist doch besser, als sich jeden Tag von einem Chef durch Leben jagen zu lassen.

Aber ich stehe eben auf leidenschaftliche Bewegung, die tief in mir seinen Anfang findet und mein Blut zum Wallen bringt. Die normalen Aufregungen interessieren mich nicht so sehr.

Daß ich nicht jeden Tag die Kraft habe, solche Geburt durchzustehen, weiß ich. Aber wie heißt es so schön: lieber verbrennen, als verrosten.

 

[5:56]

Gestern vorm Einschlafen habe ich seit Tagen wieder meine Laufstrecken vor meinem geistigen Auge gesehen.

Ich bin wohl allmählich wieder bereit für einen Lauf.

 

[17:00]

Bin von Lauf 222 zurück.

Habe heute Laufen und Einkaufen verbunden.

 

[19:00]

Daß der Wilkinson Quattro so teuer ist, regt mich immer noch auf. Mal sehn, ob es den auch billiger gibt.

 

[19:30]

Bei der Suche nach Wilkinson Quatto in Internet stieß ich auch auf das Forum von nassrasur.com.

Dort wird werden unter anderem vergleichende Tests zwischen Gillette Mach 3 und Wilkinson Qauttro besprochen.

Sehr interessant!

 

[20:00]

Habe viel über Naßrasur im allgemeinen gelesen. Das hat mich animiert, eine Naßrasur mit meinem Wilkinson Classic und dem billigsten Naßrasierer aus der DDR zu wagen.

Ich habe einfach keine Lust, soviel Geld für Klingen auszugeben.

Für meinen Mach 3 habe ich zwar noch viel Klingen, aber der Bestand wird nur dann noch lange halten, wenn ich die Klingen nutzen, bis sie gar nicht mehr rasieren. Nehme ich immer dann eine neue, wenn meine Haut nach der Rasur nicht vollkommen glatt ist, brauche ich auch alle ein bis zwei Wochen eine neue Klinge. Soll nur der Bart ab, nutze ich sie oft Monate.

Aber dann sieht man auch nach der Rasur noch die Barthaare, wenngleich man sie nur etwas fühlt. Aber eine ordentliche Rasur ist das nicht. Glatt wie ein Kinderpopo ist meine Haut dann auf keinen Fall.

 

Vielleicht kann ich ja wieder auf klassische Rasierer mit zweischneidigen Klingen umsteigen.

Wobei ich mit den beiden, die ich habe, nie recht klargekommen bin. Vielleicht liegt es ja nur an meiner Technik. Ich werde jetzt, nach eingehendem Studium auf rassrasur.com mich wieder einmal an die Geräte wagen.

 

[20:20]

Ist mir beides aber nicht bekommen. So gerötet war mein Haut schon lange nicht mehr. Seit ich mich mit Gillette Mach 3 rasiere, immerhin schon über ein Jahr, habe gar nicht mehr gespürt, mich naß zu rasieren.

Als ich noch meinen Wilkinson FX Diamond benutzte, hatte ich öfter entzündete Haut nach dem Rasieren. Von dem Rasierer bin ich enttäuscht. Reflektiere ich deshalb auf den Quattro?

Die Klingen des FX Diamond sind zwar scharf, kratzen aber an der Haut. Die vom Protector 2D waren sanft zur Haut, aber nicht sonderlich gründlich.

 

[21:00]

Im Forum von nassrasur.com wird von Hobel, das sind Naßrasiergeräte, der Firma Merkur geschwärmt.

Die billigen Geräte der Firma sehen nicht viel anders aus als meine Teil aus der DDR. Müssen aber anders sein, denn meine Haut brennt noch immer.

Vielleicht sollte ich mir einen Merkur Original 23C für rund 20 Euro kaufen. Wäre dich eine bessere Investion in die Zukunft als einen Quattro zu kaufen. Schon mal, weil eine Merkur-Klinge ähnlich viele Rasuren hält wie die eines Quattro, aber nur einen Bruchteil kostet.

 

[21:30]

Ich werde morgen mal sehen, ob ich einen Merkur 23C in Potsdam bekommen.

Aber wo? Wo ich meine anderen Naßrasierer kaufte, habe ich keine von Merkur gesehen.

Im Forum von nassrasur.com schreibt etwas von Fachgeschäften, die Messer verkaufen.

Da gibt es ein kurz hinter dem Markt-Center in der Charlottenstraße. Dort habe ich schon mal ein tolles Messer gekauft. Waffen gibt es doch auch.

Na ja, eine Rasur mit einem Hobel kann auch wie eine Behandlung mit einer Waffe sein ;-)).

Gute Nacht!

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Freitag, 21.11.03

[21.11.03, fr, 0:40]

Habe meinen Nachmittagsschlaf wieder auffallen lassen, weil ich unterwegs war.

Habe mich dann gegen 22 Uhr ins Bett gelegt. Nun bin ich schon wieder munter.

 

[1:30]

Ob es sich noch lohnt, sich jetzt hinzulegen, wenn ich spätenstens halb vier aufstehen muß?

 

[2:59]

Ich habe die ganze Zeit gelesen auf nassrasur.com.

Seit Jahren rasiere ich mich wieder naß und besitze mehrere Naßrasierer, die ich je nach Lust und auch in vergleichenden Tests einsetze.

Auf nassrasur.com wird ausführlichst über solche Tests berichtet. War das eine Freude beim Lesen!

 

[6:45]

Nächstes Jahr werde ich das erste Mal einen FAZ-Kalender haben - er lag heute der Zeitung bei.

 

[9:10]

Ich gehe in die Stadt. Vielleicht gibt es in dem Messer-Geschäft in der Charlottenstraße Naßrasierer von Merkur.

 

[11:00]

Leider haben sie dort nur den Merkur Futur. Der ist fast doppelt so teuer wie ein Merkur 23C.

Beim Futur kann man den Klingenspalt einstellen, damit die Rasur sanfter oder gründlicher machen.

Das kann man beim 23C jedoch nicht. Vielleicht ist die Rasur mit einem 23C weniger sanft als die mit einem Merkur. Vielleicht bringt die Veränderung des Klingenspaltes gar nicht soviel.

Fragen, Fragen.

 

[17:00]

Ich habe einige Test durchgeführt.

Ich habe bei meinen klassischen Naßrasieren die Klinge nicht festgezogen (gespannt), sondern etwas lose gelassen (entspannt). Damit habe ich den Klingenspalt vergrößert.

Und tatsächlich: die Rasur wird gründlicher, schabt aber auch richtig auf der Haut (habe an meinem rechten Unterarm getestet).

Wenn ich mir noch einen klassischen Naßrasierer kaufe, dann stehen die Chancen für eine sanfte Rasur bei dem Merkur höcher als bei dem 23C, weil der Klingenspalt des 23C vermutlich einen Kompromiß auf sanft und gründlich darstellt.

Ich werde mir also einen Merkur Futur kaufen. Vielleicht kann ich noch einen kleinen Rabatt heraushandeln. Immerhin kenne ich den Inhaber schon seit einigen Jahren.

 

[17:55]

Bin zurück von Lauf 223.

Habe wieder Lauf und Einkauf verbinden:

Habe mir einen Naßrasierer Merkur Futur gekauft.

 

[19:30]

Obwohl ich mich erst gestern abend rasierte (mit meinem Wilkinson Classic und meine Naßrasierer aus der DDR), meine Haut noch immer brennt - kannte ich gar nicht mehr, seit ich meinem Gillette Mach 3 nutze - und mein Bart erst etwas gewachsen ist, werde ich den Merkur Futur testen.

 

[19:50]

Toll!

Mit dem kleinsten Klingenspart (etwas unter Stellung 1) rasiere ich mich gründlicher als mit dem Mach 3, aber ebenso schonend!

Und nachdem ich mich eingecremt habe, brennt meine Haut deutlich weniger als nach der gestrigen Rasur.

Das ist ja toll! Und dann noch bei einem Klingen-Preis von 35 Cent pro Stück!

 

[20:30]

Ich bin bereit für ein Leben ohne die teuren Rasierapparate von Wilkinson und Gillette.

Zwar deuert die Rasur länger und ich muß auch vorsichtiger sein (auch bei der sanftesten Stellung beim Merkur), um mich nicht zu schneiden. Aber unterm Strich werde ich gründlicher rasiert sein und bezahle auf die Dauer weniger.

Ist aber ein eigenartiges Gefühl, nie wieder einen Rasierer zu suchen und zu testen, weil ich mit meinem nicht zu frieden bin, weil mir die Klingen zu teurer sind.

Eine höhere Investion am Anfang, geschicktes Einarbeiten, und am Ende einen Erfolg.

Könnte doch auch ein Rezept sein, damit ich mit meinem Psychologie-Studium erfolgreich zum Ende komme.

Wenn ich dafür auf einige meiner ßSpielereienß verzichte, ist das doch in Ordnung, oder?

Gute Nacht.

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Samstag, 22.11.03

[22.11.03, sa, 3:00]

Mir ist heute wie Sonntag. Warum muß ich nur um diese Zeit aufstehen?

 

[6:00]

Ich rase durch die Zeit, hin und her.

Da ich wie beim Aufstehen wie am Sonntag fühlte, war beim Austragen der Zeitungen selbstverständlich Montag - sonntags trage ich ja keine Zeitungen aus.

Weil ich am ßMontagß unterwegs war, habe ich einige Zeitungen, die ich nur am Samstag zustelle, vergessen.

Zum Glück ist es mir während der Tour aufgefallen, nicht am Ende, wenn ich die Restexemplare entsort habe.

So konnte ich noch odentlich zustellen, hatte nicht mehr weiter zu laufen.

 

[10:30]

Jetzt muß ich nicht nur einen Wilkinson Quatro kaufen, sondern auch noch einen Gillette Mach 3 Turbo.

Was soll denn das jetzt?

An meinem, immerhin erst gestern gekauften Merkur Futur gibt es doch nichts auszusetzten.

Ich verstehe meine Welt nicht mehr. Daß ich den Quattro kaufen muß, kann ich ja noch einsehen. Warum auch immer, ich scheine zu denken, einen Naßrasierer von Wilkinson gegenüber einen von Gillette immer favorisieren zu müssen, und da ich mit dem Wilkinson FX Diamand nicht so zufrieden war, werde ich eben den Wilkinson Quattro kaufen. Aber warum zusätzlich noch einen Gillette Mach 3 Turbo, obwohl ich mit dem Mach 3 zufrieden bin - der Mach 3 ist mein bisher bester Naßrasierer!

Ich verstehe meine Welt nicht mehr. Ich lege mich hin. Vielleicht träume ich eine Antwort.

 

[12:40]

Ich habe wieder nur irgendwelchen, nichtssagenden Müll geträumt, wie auch schon heute morgen nach der Zeitungstour.

Ich weiß nicht, was ich noch machen soll, wenn ich nicht zerreißen will, als diese beiden Rasierer zu kaufen.

 

[12:50]

Also gut: ich stelle mich meinem Kaufzwang und sehen ihn als Strafe an, die ich ohne Wenn und Aber annehme.

Ich werde den Kauf nicht mit einem anderen Weg oder einer anderen Tätigkeit verbinden, damit die Strafe mich in ihrer gewollten Stärke treffen kann.

Ich werde also zur Sparkasse Nansenstraße gehen - nicht laufen -, 20 Euro abheben und bei Rossmann im Markt-Center zwei Rasierapparate kaufen: Wilkinson Quattro und Gillette Mach 3 Turbo.

Ich werde nicht ins Kaufland gehen und sehen, ob es dort die Produkte billiger gibt. Auch werde ich im Kaufland nicht jeweils einmal Persil Kraft- und Color-Gel mit 15 Prozent mehr Inhalt kaufen, bevor es nur noch die Flaschen mit 100 Prozent Inhalt gibt, um meinem Kaufzwang einen Sinn zu geben und seine Sinnlosigkeit zu schmälern.

Ich nehme die Strafe also ohne Wenn und Aber an.

Sie wurde mir von einigen meiner Seelenteile verhängt, weil ich durch das Wachsen anderer meiner Seelenteile ihren Tod heraufbeschworen habe, ohne wenigstens ein Wort mit ihnen zu wechseln.

Ich war entschlossen, einige meiner Seelenteile ohne Vorwarnung, ohne Chance, sich zu retten, sich vielleicht zu entwickeln, selbst in eine neue Funktion zu wachsen, zu töten, damit sich einige meiner Seelenteile, die ich unbedingt brauche, um mein Studium und andere schwierige Aufgaben zu meistern, in ihre mögliche nud nötige Stärke entfalten könne.

So will ich aber nicht besser werden! Das habe ich mir geschworen!

Dann kann ich auch wieder Trinken oder mich durch andere Drogen stählen und zu höheren Leistungen dopen.

 

[12:55]

Kaum sehe ich mich deutlich auf dem Weg zur Sparkasse, dort zähneknirschend Geld abheben und bei Rossmann meine Starfgebühr entrichten, fühle ich den Schmerz meiner Seelenteile, die ich töten wollte, und ihr Schmerz tritt durch meine Tränen aus mir heraus.

Plötzlich MUSS ich nicht mehr los, um diese Rasierapparate zu kaufen!

Es ist wie ein Wunder: Als ich die Strafe ohne Wenn und Aber angenohmen habe, wird sie mir erlassen.

Nicht nur das: Mir wird auch vergeben!

Ich vergebe mir selbst, weil ich mich als mich selbst annehme, auch wenn ich mir teileweise nicht gefalle, mich teilweise sogar hasse.

 

[15:25]

Jetzt bin ich dort, wo ich am Mittwoch, 19.11.03, 18 Uhr, schon einmal war: Ich möchte und kann, den Wilkinson Quattro kaufen, um ihn auszuprobieren.

Aus dem MUSS der letzten Tage ist wieder ein KANN geworden.

 

[18:00]

Ich habe sehr schön und tief geschlafen. Vor allem tief.

Die Kämpfe der letzten Tage haben mit viel Kraft gekostet.

 

[18:02]

Meine Kleinen werden wieder etwas unruhig.

Sie glauben mir nicht so recht, daß ich ihre Interessen nicht mehr übergehen werden.

Da haben sie recht. Es gibt keine Garantie dafür, nicht ich sie nicht wieder rausschmeißen will. So sehr ich mir auch vornehme, fair zu ihnen zu sein.

Immerhin sind auch sie ich!

 

[18:05]

Vielleicht sollte ich einfach dort ansetzten, wo ich am Mittwoch abgekommen bin.

Jetzt erst recht, möchte ich sagen, nachdem ich für die Erwachsenen einen teuren Naßrasierer gekauft habe.

Wenn ich meinen Kleinen die Zeit geben will, erwachsen zu werden, muß ich ihre Interessen ebenso berücksichtigen wie die meiner Erwachsenen.

Dann haben sie auch Anspruch auf einen Naßrasierer. Zumal der Merkur Futur nichts für Kleine ist!

Also mache ich mich auf den Weg, um einen Wilkinson Quattro für mein Kleinen zu kaufen. Ich möchte ihnen nicht sagen, sondern auch zeigen, daß ich ihre Interessen ernstnehme.

Das ist insofern glaubwürdig, da ich, der Erwachsene gar keine Lust habe, mich mit dem Quattro zu rasieren. Ich bin mit dem Mach 3 zufrieden und habe mit dem Futur einen Rasierer, mit dem ich in die Zukunft inverstiert habe.

 

[18:25]

Ich starte zum Lauf.

 

[20:03]

Ich bin zurück vom Lauf 224.

 

[20:05]

Habe mir einen Wilkinson Quattro mit zwei Klingen für 9,95 Euro im Kaufland gekauft.

Meine Kleinen sagen ßHohohoho!ß Ist ja auch ein Rasierapperat wie ein Raumschiff oder ein Luftkissen-Fahrzeug. :-))

Daß meine Kleinen keine Lust haben, ihn zu benutzen, sondern nur ansehen und anfassen wollen, ist in Ordnung.

Es ist ihr Rasierer, und sie können damit machen, was sie wollen. Wegen mir auch an einen Freund verschenken. (Sie haben die Packung ganz vorsichtig geöffnet.)

 

[21:23]

Der Wilkinson Quattro ist der schönste Rasierer, den ich jemals hatte!

Ich kann ihn gar nicht mehr aus den Augen lassen ;-)).

Trotzdem werde ich ihn nicht benutzen. Er soll, zumindest vorerst, jungfräulich bleiben.

Außerdem war meine Rasier gestern abend so gründlich, daß ich heute nur so wenig Bart habe, wie nach eine schlechten Rasur mit dem Mach 3.

Damit sage ich nichts gegen den Mach 3. Es ist nur der Rasierer, die ich zu letzt am meisten benutzt habe.

 

[21:27]

Im Kaufland habe ich auch Palmolive Rasierschaum 2 in 1 (Shave & Creme) gekauft.

Die Klingen des Mach 3 haben zwei Gleitstreifen. Der Merkur Futur hat keinen. Deshalb und weil ich nur Palmolive Rasiercreme Classic, nicht Sensitive auftrug, war meine Haut nach der Rasier mit dem Futur trocken.

Das kannte ich gar nicht mehr. Ich dachte schon, meine Haut verträgt die Rasur besser und nutzte keine spezielle Rasiercreme für empfindliche Haut mehr. Nun weiß ich, daß die Gleitstreifen der Rasierklingen die Pflege meiner Haut während der Rasur übernahmen.

 

[22:20]

Vielleicht sollte ich den Quattro NIE nutzen, um mir meinen Traum nicht zu zerstören?

Damit ich nicht auf den nächsten Wilkinson-Rasierer warten muß.

 

[22:30]

Im Forum von nassrasur.com habe ich viele spezielle Rechtschreibungen entdeckt.

So schrieb jemand:

Ich bin über aus zu Frieden.

Sowas habe ich noch nie gelesen!

Zwar verstehe ich, was gemeint ist, aber gesehen habe ich es nicht, nur gehört.

 

Seit der neuen Rechtschreibung gibt es viele sehr exotische Schreibungen.

Daß man gar kein ß mehr schreibt, ist da noch am harmlosesten. Oder am Harmlostesten?

Denn wenn man schreibt:

Finde ich am Besten.

Dann kann man auch schreiben: das ist am Harmlosesten, oder?

 

Ich war ja auch schon in Newsgroups unterwegs, als ich neue Rechtschreibung noch nicht bis zu den Massen durchgedrungen war.

Damals, so erinnere ich mich, ging es mit der Rechtschreibung nicht so sehr durcheinander.

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Sonntag, 23.11.03

[23.11.03, so, 4:10]

Heute ist wirklich Sonntag.

Das war aber nicht mein Gedanken beim Aufwachen, sondern folgender:

Wenn ich den Wilkinson Quattro gekauft habe, kann ich auch den Gillette Mach 3 Turbo kaufen.

Die Augen noch nicht geöffenet, stutzte ich: wer meldet sich denn jetzt?

Es waren die nicht mehr ganz Kleinen, die sich wohl eher rasieren werden als die, die gestern den Quattro bekommen haben.

Ist klar, schenke ich den einen etwas, dürfen die anderen nicht leer ausgehen.

 

[4:46]

Bei Waschen hatte ich so ein Gefühl, daß es bald vorbei sein würde mit meiner Leidenschaft, hin und wieder ein Gerät testen zu wollen, weil es mir vielleicht genügend Spaß macht, eine neue Methode des Umgangs mit mir selbst auszuprobieren.

Nicht zu letzt an der Uni.

Seit gestern ist mir klar geworden, daß mein Problem nicht ist, ob und was ich an der Uni mache, sondern wie ich mich dazu bringe, es zu tun.

Entscheide ich autoritär und unterdrücke einige meiner Seelenteile, fühle die sich verstoßen und wehren sich. Dann bekomme ich Appetit auf Schokolade oder muß plötzlich noch etwas Leckeres essen, obwohl ich eben müde war und ins Bett gehen wollte. Oder muß eben mal so ein Gerät, das ich im Grunde nicht brauche, testen.

 

Gestern abend lag ich so friedlich, mit mir zufrieden und ausgeglichen im Bett, daß ich nichts wollte und brauchte, außer den Tag langsam ausklingen zu lassen.

Hätte man mich gestern abend gefragt, ob ich viel Geld haben würde, hätte ich verneint, selbst wenn ich es bekommen würde, ohne meine Seele zu verkaufen.

Denn wieviel Geld ich auch haben würde, noch einmal so fair zu mir zu sein wie heute, ist keine Frage des Geldes.

Eher verleitet Geld dazu, weniger fair zu sich zu sein, ist es doch leichter, irgendwelche sich selbst auferlegten Strafen zu begleichen.

Oder man neigt ganz einfach dazu, viele Umwege zu gehen, bevor man den eigentlichen und einzig richtigen geht.

 

[4:58]

Weißst du was? Ich lege mich einfach noch mal hin.

Ich bin schon wieder müde, und heute ist ja auch Sonntag.

 

Mein Quattro lag übrigens die ganze Nacht dicht neben meinem Bett, und als ich das Licht anschaltet, sah ich zu ihm rüber und sagte: Guten Morgen, du ßMonsterß, und grüßte damit auch gleichzeitig meine ganz Kleinen.

Die haben sich gefreut, denn meist werfe ich ihnen nur einen abfälligen Blick zu. Aber sie können nichts dafür, daß sie auf der Welt sind, denn ich habe sie auf diese Welt gebraucht.

Ich darf das nicht vergessen.

 

[11:15]

Ich habe sehr schön geschlafen. Bin aber leider aufgewacht, weil der Herr in der Wohnung unter mit wieder ein Konzert gibt.

Nicht so laut, daß er damit das ganze Haus unterhält, aber die Stockwerke über und unter seinem bestimmt.

Wenn ich meine Wohnungtür öffen, höre ich durch seine geschlossene Wohnungstür, trotz offenen Flurfensters und meine laufenden Waschmaschine, deutlich seine Musik.

Ich habe aber keine Lust, mich heute mir ihm anzulegen. Er hindert mich nicht bei der Arbeit, hat mir eben nur das Ausschlafen am Sonntag verdorben.

Wenn ich wieder für die Uni arbeite und auch zu bestimmten Zeiten am Tag fit sein muß, weil ich sonst gar nicht erst zur Uni zu fahren brauche, lasse ich mir das nicht mehr gefallen.

Einer Vorlesung oder einem Seminar, die beide meist nicht sehr spannend sind, aufmerksam zu folgen, wenn ich müde und mißgestimmt bin, strapaziert meine Nerven zuviel.

Ich brauche an der Uni volle Konzentration, weniger, um dem Stoff folgen zu können, sondern um meinen Signalen zu lauschen.

Wenn etwas in mir sagt, ich verstehe das nicht, laß uns nachfragen, dann muß ich blitzschnell, nämlich bevor ich mich gemeldet oder etwas gefragt habe, entscheiden.

Meist würde ich mir selbst sagen: bitte melde dich nicht, auch wenn der Dozent am Anfang der Veranstaltung wieder gesagt hat, das er jede Frage gern beantwortet, dafür ist er ja hier, denn ich glaube, er hat nicht wirklich Lust, sich um uns zu kümmern. Außerdem ist er keiner, der Wissen gut vermitteln oder gar erklären kann. Melde dich also nicht, merke dir nur, was du nicht verstanden hast, ich werde mich mit dir zusammen nach der Veranstaltung mit der Frage befassen. Solange, bis du das alles verstanden hast.

 

Der Herr unter mir scheint seine Möbel hin- und herzurücken. Mann, der soll sich lieber einen wichsen, dann hat er genug Bewegung. Außerdem ist er danach sicherlich befriedigter.

 

Nachdem ich gestern so nett zu mir war, sagte eine Stimme in mir: Nicht was du wann an der Uni machst, ist wichtig, sondern wie du es machst - sei fair und verständnisvoll zur dir, gibt dir, was du braucht, verlange es nicht von anderen, auch wenn es ihr Aufgabe ist und sie sehr gut dafür bezahlt werden.

Und, das ist wohl das wichtigste: Laß dich nicht mehr auf diese Psycho-Spiele ein! Die Damen und Herren Dozenten sind alle mindestens Diplom-Psychologen - sie müssen wissen, wie sie mit ihren ßMackenß umgehen sollen.

 

Mir fällt eben ein, wie ich das erste Mal in einen Psycho-Falle eines Psychologen fiel.

Im Sommer 1996 war ich sehr verzweifelt. Ich hatte mein Studium unterbrochen. Nach einem Referat, das ich super gehalten hatte, wollte ich mich umbringen. Meine Angst, mit bei der nächsten guten Leistung das Leben zu nehmen, wurde so groß, daß ich nicht mehr an die Uni gehen konnte, weil ich auf keine Lust hatte, immer den Idioten zu geben.

Alle Versuche, mir selbst näher zu kommen und eine Lösung zu finden, scheiterten. Dabei war ich damals im Umgang mir mir selbst bereits nicht mehr unerfahren: Bereits mehrere Jahre war ich erfolgreich trockener Alkoholiker.

Ich befand mich in eine wirklichen Notsituation. Ich mußte professionelle Hilfe aufsuchen.

Den Therapeuten kannte ich noch aus meiner ersten Psychotherapie Mitte der 1980er Jahre.

Bis zu dem ßZwischenfallß dachte ich auch, wir würden uns gut leiden können.

Warum es zu seinem Angriff kam, haben wir nie geklärt.

Der Kern bestand darin: Ich hatte ihm ein Software mitgebraucht und er ßbeschuldigteß mich einige Sitzungen später, ich hätte versucht ihn zu manipulieren, damit er immer nur sagt, was ich hören will.

Das brachte er mir gegenüber so unerwartet und kalt an, daß ich nicht mehr wußte, wo vorn oder hinten war, glaube, just in dem Moment sei ein großes Magengeschwür in mir aufgespriest.

Ich flehte ihn an, mir doch bitte am nächsten Tag eine Sitzung zu gewähren, weil ich total durcheinander sei, gar nicht mehr wissen, was mir mir los ist und schreckliche Magenschmerzen hätte.

Nachdem er zuerst entgegnete, er freute sich über meine intensive Reaktion, nun scheinen wie wohl in der Therapie endlich Fortschritte zu machen, dazu gehöre aber auch, daß ich lernte, zwischen den Sitzungen mein Leben zu führen, gab er mir für den nächsten Tag einen Termin.

Aber er gab keine Ankunft, warum er mir so sehr weh getan hatte. Auch in den nächsten Sitzungen bis zu meinem Therapeutenwechsel.

 

Damals hätte ich auch cooler sein sollen.

Selbstverständlich ist es seine Aufgabe, mir zu helfen. Selbstverständlich ist ein Psychotherapeut auch ein Mensch und nicht perfekt.

Selbstverständlich muß ich mich um meinen Scheiß zuerst allein kümmern!

 

Damals glaubte ich aber noch an so etwas wie Handwerkerehre. Ich war überzeugt, sie wie ich meine Arbeit ordentlich mache, tut es auch die anderen.

Vielleicht ist es aber auch teilweise eine Frage des Könnens. Vielleicht hat der Therapeut sich alle Mühe mit mit gegeben, konnte den ßAngriffß auf mich aber nicht vermeiden, war vielleicht sogar selbst überrascht von der Heftigkeit seiner Gefühle und Handlungen.

 

Vielleicht gibt der Dozent auch immer alles, aber bringt es eben nicht besser.

Daraus ist ihm ja kein Vorwurf zu machen. Im Grunde ist er ja sehr clever: kassiert mächtig ab, ohne dafür qualifiziert zu sein.

Ich dagegen bin sehr unclever: ich bin für das Zeitungenaustragen überqualifiziert und entsprechend auch unterbezahlt. ;-))

Tja, Thieme, dein Gerechtigkeitssinn bringt sich nicht vorwärts!

 

[12:00]

Der Krachmacher unter mir weiß ganz genau, daß er Krach macht.

Kaum ist es 12 Uhr, hört er keine Musik mehr. Oder so leise, daß man es nicht hört.

Hört sich so an, als wenn er sich Mühe gibt.

Muß ja frustrierend sein, zu eine bestimmten Zeit mit seiner Leidenschaft aufzuhören.

Da ich beim Musikhören freiwillig niemand störe (wenns laut sein muß, setze ich Kopfhörer auf), bestimmte ich, wann ich aufhöre und wann nicht.

 

[12:08]

Es spielt doch keine Rolle, daß ich mir beim Arbeiten immer viel Mühe gegeben habe. Was meine Aufgabe war, wofür ich Geld bekommen habe, habe ich immer odentlich gemacht.

Nicht selten war ich sogar übereifrig und habe mir dadurch Feinde gemacht.

Ich sollte lockerer werden. Zu Hause kann ich ja weiterhin alles geben, ansonsten sollte ich nur noch Dienst nach Vorschrift machen.

Deshalb muß ich ja nicht schlampig arbeiten. Aber ich sollte meinen Chefs im weitesten Sinne nicht zu nähe kommen. Die meisten wollen Chefs sein und bleiben, auch wenn sie deshalb dumm sterben, sage ich jetzt einfach mal.

 

[12:12]

Ist das ein herrliches Arbeiten, wenn meine Gedanken am lauteste im Haus sind!

 

[12:46]

Ich habe mir etwas gekocht und Mittag gegessen.

 

[13:15]

Ich habe Wäsche gewaschen und aufgehängt.

 

[13:18]

Das tollste habe ich noch gar nicht erzählt: Heute morgen habe ich mich das erste Mal richtig, nicht nur zur Probe, mit meinem Merkur Futur rasiert!

Der Unterschied zwischen einzelnen Klingenspalten ist deutlich zu spüren:

  1. ganz sanft (ich meine fast, sanfter als mein Mach 3), gründlich (gründlicher als Mach 3),
  2. weniger sanft, etwas gründlicher,
  3. noch weniger sanft (für mich heute zu unsanft) und noch gründlicher.

Man spürte den Grad der Sanftheit nicht nur, sondern hört ihn auch: je gründlicher die Rasur, desto lauter hört man es schaben.

Insgesamt habe ich heute dreimal Rasiercreme aufgetragen:

Neue gereizte Hautstellen sind nicht hinzugekommen, habe mich nur einmal etwas am Kinn geschnitten.

Richtig testen kann ich aber erst, wenn meine von den Experimenten mit meinen alten, klassischen Rasierern verletzte Haut verheilt ist.

Bisher bin ich mir meiner Investition Merkur Futur sehr zufrieden!

Ich hätte nicht gedacht, daß die Veränderung des Klingenspaltes um eine Einheit sich so deutlich spürten läßt.

 

Ich wäre jedoch nie, nachdem ich schon im Bett gelegen habe und mein Bart außerdem noch gar nicht richtig gewachsen war, noch mal aufgestanden, um mich am Sonntag um kurz nach 5 Uhr zu rasieren.

Aber die nicht mehr ganz Kleinen waren so wild danach. Sie wollte auch mal ßPapasß Rasierer ausprobieren. Das dürften sie!

Jetzt wollen sie keinen Gillette Mach 3 Turbo mehr, sondern sich immer mit dem Merkur Futur rasieren.

 

Die ganz Kleinen sind im Bett liegen geblieben und haben sich über IHREN Wilkinson Quattro befreut. ;-)).

 

[16:36]

Habe ein neues Experiment gestartet.

Kein Alkohol und keine Zigaretten mehr im Haus zu haben, stört mich nicht, weil ich nicht mehr trinken und rauchen mag.

Keine Naschereien oder nur noch ödes Essen im Haus zu haben, damit ich weder einen Nasch- noch einen Freßanfall ausleben kann, finde ich dagegen nicht tut. Denn ich für weder aufs Naschen noch aufs gute Essen verzichten.

Deshalb habe ich gestern bei noch Schokolade, Kekse und leckeres Kräuter-Butter-Schmalz gekauft.

In allem könnte ich mich reinlegen, so gern esse ich es.

Die Herausforderung und in gewissen Sinne die Prüfung besteht darin, nur dann zu Naschen oder nur soviel von leckeren Speisen zu essen, wie ich mag, nicht soviel, wie mir mein Nasch- oder Freßzwang diktiert.

Dabei setzte ich nicht auf meine Willenkraft, sondern auf fairen Umgang mit meinen Seelenteilen.

Nachdem ich gestern die Strafe angenommen habe und dann trotzdem einen Quattro kaufte, waren alle Seelenteile in mir zufrieden.

Keiner meiner Seelenteile mußte auf sich durch Nasch- oder Freßanfälle aufmerksam machen.

So liegen die Schokolade, die Kekse und die leckeren Speisen im Kühlschrank und warten darauf, Stück für Stück genossen, nicht zwanghalft verschlungen zu werden.

Von den Keksen und dem Schmalz habe ich schon gegessen. Von der leckeren Schokolade mit Nüssen noch nicht, auch noch nicht von den Schoko-Kokos-Flocken. Hatte noch keinen Appetit auf sie. Auch nicht auf das leckere Eis, von dem noch zweimal 500 Gramm im Tiefkühlfach lagern.

Einige kleine Lebkuchen und Keks hab ich gestern gegessen.

Warum ich dann soviel eingekauft habe? Um die Versuchung größer zu machen!

Habe ich nur ein Stücken Schokolade im Kühlschrank, heißt es nachher, ich hätte es nicht gegessen, um mir eine Reserve zu halten.

 

[16:51]

Cool, das viele Schreiben über Schokolade und so hat mir keinen Appetit aufs Naschen gemacht. Ich esse jetzt einen Apfel. Die schmecken mir auch lecker.

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Montag, 24.11.03

[24.11.03, mo, 5:16]

Es ist eine klare, kalte (5 Grad) und hellhörige Nacht.

Oft habe ich in den schönen Himmel gesehen und die Stern bewundert.

Ist es nicht eine schöne Arbeit, bezahlter Sterngucker sein?

 

[11:25]

Ich starte zum Lauf.

 

[12:33]

Ich bin zurück vom Lauf 225.

 

[13:30]

Habe mich heute schon wieder naßrasiert. ;-))

Es macht mir zur Zeit einfach sehr viel Spaß!

 

Heute habe ich mal die Rasur des Gillette Mach 3 mit der des Merkur Futur verglichen.

Dafür habe ich in den Mach 3 eine unbenutzte Klinge eingelegt. Im Futur verblieb die, die ich am Freitag und am Sonntag benutzt habe.

 

In Stellung 1 war der Futur nicht gründlicher als der Mach 3 - das an an der nicht mehr scharfen Klinge gelegen haben -, aber sanfter.

Mit dem Mach 3 rassierte ich eine Häfte des Gesichts zweimal, wobei ich auch zweimal Rasierseife auftrug.

Nachdem ich meine Haut mit dem Mach 3 nicht mehr glatter bekam, setzte ich den Futur in Stellung 2 an (neuen Schaum) und rasierte noch einmal deutlich ab.

Danach fühlte ich nur an ganz wenigen Stellen ganz kleine Stoppeln. Die beließ ich, denn ich wollte meine vom Rasieren mit meinen alten Geräter noch nicht erholte Haut nicht weiter stapazieren.

In Stellung 2 empfand ich den Futur nicht unsanfter als die neue Klinge des Mach 3, aber deutlich gründlicher.

 

Eine Klinge des Mach 3, die schon einige Mal benutzt wurde, braucht zum Vergleich gar nicht anzutreten, denn obwohl die noch rasiert, sieht man auch nach einer zweimaligen Rasier immer noch die Ansätze jedes einzelnen Barthaares.

 

Nun bin ich gespannt, wie lange ich mich mit einer Merkur-Klinge gut rasieren kann.

Ich muß ja nicht jeden Tag ein wie ein Kinderpopo glattes Kinn haben, aber hin und wieder muß es schon sein. Insofern ist der Mach 3 für eine schnelle, unkomplizierte Rasur, aber nicht für eine sehr gründliche geeingnet.

 

[19:30]

Das Motto auf den Weg zu meinen zukünftigen Erfolgen lauter:

Konsequent und sanft!

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Dienstag, 25.11.03

[25.11.03, di, 11:17]

Ich sichere endlich wieder mal Daten auf CD.

Das habe ich seit 6 Monaten nicht mehr getan. Immer in der Hoffung, daß das einzige Expemplar der Daten nicht zerstört wird.

Das geht ja schneller, als man gucken kann, wie ich leider schon erleben mußte (siehe Linux). Und dann ist alles weg! Für immer!

In meinem Fall ja nicht nur einige Briefe, sondern Daten in einem Volumen von rund 1,9 GB.

 

[11:21]

Gestern waren es 14 Grad (im Schatten) und Sonnenschein, heute sind es 10 Grad und trübes Wetter.

Gestern wollte ich beim Laufen schon fast meine Trainingsjacke ausziehen, heute würde ich sie wohl bis oben geschlossen halten.

Zum Glück muß ich heute nicht das Haus verlassen: die CD-Rohlinge, die ich noch habe, reichen, um meine Daten zu sichern.

Wenn auch nur einmal. Die zweite Kopie werde ich später machen (müssen).

 

[11:27]

Heute habe ich eine Mail bekommen, aus der ich schloß, daß das Wesen meines virtuellen Psychotherapeuten nicht verstanden wurde.

VIRTUELL bedeutet nicht nur, daß der Psychotherapeut nicht wirklich, sondern nur virtuell ist, sondern auch, daß ich Verhaltensweisen simuliere und Seelenteile materialisiere.

Eine bewährte Methode sind meine EXPERIMENTE.

Baue ich meine Homepage um, probe ich zum Beispiel neune Verhaltensweisen, ohne jemand auf die Füße zu treten.

Teste ich Rasierer, materialisiere ich zum Beispiel Seelenteile.

Selbstverständlich nicht nicht ausschließlich. Manchmal baue ich meine Homepage auch deshalb um, damit sie besser funktioniert. Aber auch dann läßt dieser Umbau auf meinen Seelenzustand schließen.

Selbstverständlich teste ich auch Dinge, um sich zu testen. Aber meist eher nicht.

 

In den letzten Tagen habe ich meine Rasierer-Test deshalb so ausführlich beschreiben, weil ich durch sie das Hauptproblem meines Versagens an der Uni für mich sichtbar machen könnte: Inkonsequenz und härte.

Ich habe erzwungen, ohne zu wollen, und dann auch noch nicht konsequent genug, sonst hätte ich vielleicht erfolg haben können, auch wenn ich dabei nicht glücklich geworden wäre und ich einen zu hohen Peis hätte bezahlen müssen.

Auf Einzelheiten will ich jetzt nicht eingehen. Dazu habe ich mich vor Monaten genügend ausgelassen, wenn auch nicht immer ausdrücklich.

 

Durch meine Rasierer-Test habe ich das Problem für mich entlich sicht- und fühlbar gemacht. Danach war es ein leichtes, die Grundzüge meines Verhaltens zu korrigieren.

Wenn ich zu inkonsequent war, sollte ich jetzt konsequent werden.

Wenn ich zu hart war, sollte ich jetzt sanft werden.

 

Ob ich durch den anderen Umgang mir mir mein Psychologie-Studium jemals absolvieren werde, wird sich zeigen. Klar geworden ist mir allerdings, daß der harte Weg bei mir zu nichts anders führt, als zu Verhärtung, Frustration und Rückzug.

 

Wir werden sehen, wie sich meine neues Motto auswirken wird.

 

[11:47]

Ich wiederhole noch einmal: wenn ich meinem Drang, Naßrasierer zu kaufen, um sie zu testen, nicht nachgegeben, ihn nicht als Strafe akzeptiert hätte, hätte ich den erkannt, das mein Uni-Problem im Grunde der Problem meines falschen Umgangs mit mir selbst ist und durch aus dem resultiert, was Dozenten oder Studenten mir mir tun.

Warum mir diese Erkenntnis ausgerechnet dann gekommen ist, als ich meinen Kauf- und Test-Zwang als Strafe ansah, kann ich nicht sagen. Aber ich weiß, wenn ich mich einfach nur gegen meinen Drang gewehrt hätte, was ich ja locker mit fehlendem Geld oder dem Sparen auf die nächste Rückmeldung zum Semester hätte begründen können, hätte ich diese Erfahrung nicht gemacht.

Diese doppelte Erfahrung: im Grunde bestand sie ja darin, mich meinem ßSchicksalß zu fügen, und als ich mich ihm fügte, wurde ich erleuchtet, daß mein Problem nicht mein Schicksal ist, sondern mein Umgang mit ihm.

 

Und wenn man bedenkt, daß der finanzielle Einsatz minimal ist im Vergleich zu einigen meiner früheren Test, der Nutzen (eines tollen Naßrasieres) dazu noch für Jahre bestehen kann, dann sind meine Rasierer-Experimente ein rundherum erfolgreiche Aktion.

 

Die ich zu dokumentieren mich deshalb soviel Mühe gegeben habe, weil ich das erste Mal richtig deutlich machen könnte, wie wichtig meine Experimente für meine pschotherapeutische Selbst-Therapie sind.

 

[12:09]

Inzwischen scheint die Sonne. Außerdem ferige ich doch noch eine zweite Kopie meiner Daten an. Und vielleicht laufe ich doch noch zu Vobis ins Kaufland, um mir neue CD-Rohlinge zu kaufen.

Aber so nötig ist das auch nicht, denn die Daten des letzten 6 Monate passen auf 3 CDs (plus 3 für die zweite Kopie). Vier 80-Minuten-CDs in Papier-Hüllen habe ich noch. Nur zur Datensicherung.

Will ich jemand Daten mitgeben, habe ich dafür noch zehn 70-Minuten-CDs in Plaste-Hüllen.

 

[12:15]

Wobei, nur vier CDs zur Datensicherung zu haben, mich schon nervös macht.

Allerdings habe ich eigentlich keine Lust, schon wieder 5,6 Kilometer bis zum Kaufland und zurück zu laufen.

Zum Fahren mit der Straßenbahn aber auch nicht. Zum Gehen schon gar nicht.

Aber was ist, wenn das Wetter scheiße ist, gerade dann, wenn ich CD kaufen MUSS?

Dann habe ich eben Pech gehabt. ;-))

 

[12:18]

Außerdem waren die Kosten meiner Rasierer-Käufe nicht ohne. Ich sollte mit dem Kauf von CDs lieber bis Weihnachten warten.

Und nur bis ins Kaufland zu laufen, um 10 CDs zu kaufen, das muß wohl nicht sein.

 

[12:33]

Außerdem, habe ich eben gemerkt, bin ich eigentlich schon wieder müde, habe aber keine Lust, mich schon wieder hinzulegen, weil ich noch viel tun wollte.

Nun wird sich zeigen, ob ich konsequent und sanft sein kann, nämlich mich auf sanfte, natürliche Weise munter gekomme oder mich eben hinlege, um zu ruhen oder zu schlafen.

 

[12:35]

Schade, daß Vobis nicht mehr im Markt-Center ein Geschäft hat. Das ist im Grund (fast) gleich um die Ecke, nicht mal 2 Kilometer für den Hin- und Rückweg.

Der Hin- und Rückweg zu Vobis im Hauptbahnhof ist fast dreimal so lang.

Hier in der Zeppelinstraße wohne ich am Stadtrand. Die Wege von der Zektinstraße sind kürzer. Und waren kürzer, denn als ich noch dort wohnte, war das Markt-Center DAS Einkaufszentrum im westlichen Potsdam und im Stadt-Zentrum.

Inzwischen ist es am Hauptbahnhof, rund 1,5 Kilometer östlicher, während ich rund 1 Kilometer weiter an den westlichen Stadtrand gezogen bin.

Nicht daß ich hier nicht gerne wohne, aber die langen Wege zum Einkaufen gefallen mir nicht.

 

[12:58]

Ich schlafe gleich ein. Deshalb leg ich mich jetzt hin.

Meine Nach war anstrendend: vor dem Einschlafen ging ich in Gedanken das Wissen durch, was vom Psychologie-Studium bei mir noch hängengeblieben ist. Wahrscheinlich habe ich das die ganze Nacht getan.

 

[18:20]

War CD-Rohlinge einkaufen.

Habe 30 Stück gekauft (3 Packungen a 10 Stück zu 3,29 Eruo). Sind CDs in Papierhüllen.

Teste eben, ob mein Brenner mit den Rohlingen zurechtkommt, weil ich nicht die Sorte bekommen habe, die ich die letzten Jahre benutze.

 

[18:36]

Hat alles geklappt.

Die CDs sind sogar hochwertiger als meine bisherigen.

 

[19:12]

Weil mir bißchen traurig war, habe ich schnell noch einen Rasierer-Test gemacht: Wilkinson Quattro vs. Gillette Mach 3 Turbo.

Hoppla, hab ich ja noch gar nicht gesagt: gestern mittag hab ich mir, damit meine Sammlung komplett ist, einen Mach 3 Turbo gekauft (8,49 Euro).

Der Mach 3 Turbo rasiert gründlicher als der Mach 3.

Zwischen dem Mach 3 Turbo und dem Quattro besteht nur ein leichter Unterschied, wobei ich den Mach 3 Turbo für etwas gründlicher halte.

Die Handhabung des Mach 3 Turbo finde ich besser. Vielleicht ist die des Quattro aber auch nur gewöhnungsbedürftig.

Zusammenfassung des Tests: die Verbesserungen der beiden Rasierer sind nicht so, daß ich den Mach 3 gegen einen der beiden tauschen würde. Den Wilkinson FX Diamond aber sofort.

Wenn ich zwischen Mach 3 Turbo und Quattro wählen müßte, würde ich den Mach 3 Turbo vorziehen, weil er, nach meinem Empfinden, etwas gründlicher und etwas sanfter rasiert, besser zu handhaben ist und, vor allen Dingen, der Rasierer und die Klingen billiger sind.

Daß der Quattro besser, moderner aussieht, beeinflußt meine Entscheidung nicht.

 

Sieger des Test ist aber ein anderer Rasierer: mein Merkur Futur!

Durch ihn habe ich wieder die gründlichste Rasur geschafft, auch wenn ich den Klingenspalt heute auf Stellung 3 stellen mußte, um schärfer als mit den neuen Klingen des Mach 3 Turbo und des Quattro zu rasieren. Aber die Klinge des Futurs diente heute auch der vierten sehr gründlichen Rasur, die durch die Veränderung des Klingenspaltes ebenso gründlich war wie die erste.

 

Durch die Veränderung des Klingenspaltes werde ich wohl noch einige Rasuren so scharf wie bei der ersten rasieren können.

Das ist, neben dem niedrigeren Preis der Klingen (rund 0,35 Euro gegenüber 1,50 bis 2,50 Euro pro Klinge), wohl der größte praktische Vorteil des Futurs gegenüber anderen Rasierern.

 

Wertsteigernd kommt für mich die zeitlos-schöne Form, die gute Handhabung und die ausgesprochen individielle Rasur hinzu: kann ich bei Mach und Quattro nur ein Klingen-Paket, bei dem die Klingen immer den gleichen Anstellwinkel haben, über die Haut ziehen, kann ich mit dem Futur nicht nur die Stellung der Klinge verändern, sondern auch direkter Rasieren, wenn die Klinke selbst auf die Haut kommt, nicht ein Klingen-Paket, geführt durch Gleit- und Straffungsstreifen.

 

So komfortable es sich mit Mach und Qauttro rasiert, will man die Rasur erleben und sich deutlich spüren, empfehle ich den Merkur Futur (ober einen vergleichbaren Rasierer).

 

[21:43]

Habe sehr interessiert auf kernenergie-wissen.de.

Unter anderem über die 4. Generation von Kernkraftwerken.

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Mittwoch, 26.11.03

[26.11.03, mi, 3:15]

Heute regnet es so stark, daß ich wohl beim Zeitungenaustragen sehr naß werde.

Ich überlege, ob ich später das Haus verlasse, denn nicht selten hört es auf zu regnen, wenn die Sonne beginnt aufzugehen. Allerdings ist das im Winterhalbjahr zu spät, und ich kann meine Arbeit wohl nicht pünktlich beenden.

Also werde ich mich anziehen und hoffe, daß ich nicht zu naß werden.

 

[3:26]

Ist ja eigenartig: kaum habe ich das geschrieben, regnet es sehr viel weniger.

Bin ich jetzt ein Regenaufhörer?

 

[5:55]

Es hat so wenig geregnet, daß es nicht der Rede wert ist. Nicht mal einzelner Worte.

 

[10:55]

Ich habe nicht gut geschlafen.

Jetzt noch eine Mail geschrieben, zu der ich keine Lust hatte, weil ich vermute, das nicht verstanden wird, was ich gesagt habe. Aber ich wollte mich unmißverständlich äußern, damit ich nicht weiterhin mein applaudieren erwartet wird, wo ich den Kopf schüttle.

 

[10:58]

Sie Sonne scheint. Vielleicht sollte ich einen gemütlichen Lauf machen.

Gestern zu Vobis im Hauptbahnhof bin ich hin mit dem Auto mitgefahren, zurück gegangen. Mein letzter Lauf war also vorgestern. Und dann noch nicht mal 5 Kilometer lang.

 

[11:08]

Im Schatten sind es nur 12 Grad. Dolle ist das nicht, oder?

 

[11:13]

So richtig ist mein Kopf nicht frei fürs Laufen.

Ich will ihn auch nicht freibekommen, weil ich ja noch einiges erledigen will, zudem ich durch die Mail bisher nicht gekommen bin.

Aber die Mail mußte sein, um nächsten Mißverständnissen vorzubeugen.

 

[11:24]

Vielleicht sollte ich, bevor ich laufe, erst darüber schreiben, was mich zu dieser Mail betrieben hat. Und mich, nebenbei gesagt, vergessen ließ, zu frühstücken. Weshalb mir jetzt der Magen knurrt und ich etwas essen muß, bevor ich für eine oder zwei Stunden unterwegs bin.

Jetzt kann ich also gar nicht mir dem Lauf beginnen.

Mit einem leeen Magen zu laufen und hin und wieder etwas zu trinken, ist in Ordnung, aber mit Hunger zu starten nicht.

 

[12:27]

Ich sollte vielleicht auch deshalb über diese Mail schreiben, weil andere Leser vielleicht ebenso mißverstehen, was ich mache und was ich sagen will.

Wobei ich glaube, es kein Mißverständnis ist, sondern ein Nichtverstehen, denn ich habe ich zu diesem Sachverhalt ausdrücklich geäußert, also nicht nur angedeutet.

Und Nichtverstehen psychischer Zusammenhänge bedeutet bei einem intelligenten Menschen wohl eher nicht zum Verstehen bereit zu sein. Für bestimmte Veränderungen noch nicht bereit zu sein.

Da hilft auch ausführlichstes Erklären nicht.

 

[15:08]

Ich laufe heute nicht mehr, gehe aber noch etwas spazieren.

Ich hoffe, morgen scheint die Sonne so schön wie heute.

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Donnerstag, 27.11.03

[27.11.03, do, 10:07]

Draußen sind es 6 Grad, es ist neblig.

Kein Wetter, bei dem ich Lust zum Laufen habe.

 

[11:28]

Ich habe etwas gearbeitet.

Seit ich dem Motto ßkonsequent & sanftß folge, muß ich einige meiner Verhaltensweisen anpassen, damit ich nicht weiter nach dem Motto ßinkonsequent & hartß agiere.

 

[11:30]

Ich glaube, heute laufe ich nicht mehr.

Das Wetter ist noch nicht besser geworden. Ich habe aber auch keinen Lauf-Bedarf.

 

[14:12]

Es sind noch immer nur 6 Grad. Es ist noch immer neblig. Trotzdem werde ich einen gemütlichen Lauf machen. Mein Körper soll eine Chance bekommen, sich auch an dieses beschissene Wetter zu gewöhnen.

 

[14:24]

Ich starte zum Lauf.

 

[16:48]

Ich bin zurück vom Lauf 226.

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Freitag, 28.11.03

[28.11.03, fr, 11:50]

Heute hab ich ja lange geschlafen ;-)).

War wohl auch nötig, denn den gestrige Lauf 226 ohne Pause haben meine Muskeln und Gelenke prima verkraftet, aber nicht mein Herz.

Gestern abend hatte ich sowas wie einen Muskelkater des Herzmuskels, der noch nicht ganz verschwunden ist.

Wahrscheinlich war es aber nicht die Dauer des Laufes, sondern die Geschwindigkeit und damit Herzfrequenz am Ende.

Ich fühlte mich nämlich so gut durchgewärmt und in Form, daß ich die letzten 2 Kilometer meine Geschwindigkeit steigerte bis zum gemäßigsten Endspurt.

Meinem Herz scheint die Mäßigung nicht genug gewesen zu sein, denn nicht mal eine Stunde nach dem Lauf wurde ich sehr aggressiv, obwohl es ein schöner Lauf war, der mich ganz mild hätte stimmen müssen.

Erst Stunden später, am Abend, als mein Herz leicht schmerzte, glaubte ich die Ursache entdeckt zu haben; meinem Körper war aber schon kurz nach dem Lauf klar, daß ich es etwas übertrieben hatte.

 

Ich bin jedenfalls überzeugt, daß meine hohe Aggressivität daher kommt, denn auch wenn ich lange keinen Lauf mehr machte, bei dem ich ohne Dehnungspausen lief, so sind die Pausen doch nicht so lang, daß meine Herzfrequenz deutlich unter den Belastungspuls fällt und weit vom Ruhepuls entfernt ist.

Aber schnell und deshalb mit hoher Herzfrequenz bin ich sehr lange nicht mehr gelaufen.

Ging gar nicht, weil ich meine Knie und die entsprechenden Sehnen und Muskel schonen wollte: ein schneller Lauf ist auch einer, bei dem meine Knie stärker belastet werden, weil bei jedem Schritt höher und stärker springe, während ich beim gemütlichen Lauf kaum Auf- und Abbewegungen meines Körpers ausgleichen muß.

 

Um nach der leicht zu hohen Belastung nicht wieder bis zum nächsten Lauf einen Puls kurz übern Einschlafen zu haben, bis ich eben spazieren gewesen.

Das Wetter ist leider noch genauso traurig wie gestern.

So tief empfand ich es die letzten Jahre nicht.

Ich möchte sogar behaupten: sie tief ich das ich es überhaupt noch nicht.

Seit dem letzten Sommer scheint meine Fähigigkeit zu empfinden ein breites Spektur zu umfassen.

Nicht nur was das Wetter angeht, sondern auch alles, was man so fühlen kann.

Ich finde das nicht unangenehm. Zumal die übergänge sanfter sind.

Früher war ich entweder super gut drauf oder sehr trübsinnig. Heute, so würde ich es beschreiben, sind die Spitzen flache, aber das Spektrum größer.

 

[18:00]

Ich habe geträumt, ich fahre mit der Straßenbahn und erzähle allen Fahrgästen, wie toll ich es finde, daß Präsident Bush zu Thanksgiving, dem US-amerikanischen Erntedankfest, in Bagdad Soldaten besuchte und mit ihnen feierte.

 

[19:00]

Mein Herz hat sich erholt und hüpft wieder fröhlich bei jedem Schlag.

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Samstag, 29.11.03

[29.11.03, sa, 20:30]

Habe mir im Kaufland zweischneidige Rasierklingen gekauft, um herauszufinden, ob sie besser als die von Merkur sind.

  1. Gillette Super Silver, 10 Stück, 3,95 Euro,
  2. Croma Diamant, 10 Stück, 1,09 Euro.

Die Klingen von Merkur kosteten 3,50 Euro 10 Stück.

Bis jetzt nutze ich noch die erste Merkur-Klinge in meinem Naßrasierer Merkur Futur.

Inzwischen habe ich damit 7mal rasiert. Die Klinge ist zwar stumpfer geworden, aber die Rasur wird noch ebenso gründlich wie bei ersten Mal.

 

[20:45]

Habe mir, auch im Kaufland, die Zeitschrift ßTechnology Reviewß für 6,90 Euro gekauft.

Besonders interessiert hat mich das Thema: ßAtomkraft - Ja bitte?ß.

Ich bedaure sehr, daß die derzeitige Bundesregierung den Ausstieg auf der Kernenergie durchgesetzt hat.

Dieser Beschluß ist für mich kurzsichtig, weltfremd und ideologisch.

 

Nicht nur an sich, sondern ganz besonders, weil keine Alternativen anwendungsbereit sind.

So wird also der Strom, der nicht mehr aus der Kernenergie kommt zum großen Teil durch das Verbrennen fossiler Brennstoffe erzeugt.

Und das ist auf keinen Fall ökologisich!

 

Oder es wird vielleicht Strom aus Frankreich eingekauft, wo rund 70 Prozent aus Kernenergie erzeugt wird. Das ist dann ökologisch, aber ideologisch nicht vertretbar.

 

Ich wünsche mir, daß das Thema Kernenergie wieder ohne ideologische Scheuklappen betrachtet wird.

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