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Tagebuch - September 2000


3. September 2000, Sonntag, 6:30

Die letzten Tage sind wieder mal ziemlich schwierig. Seit ich diese ungeheuren Erlebnisse in meiner Zeit ohne Drogen hatte, ging es irgendwie mit mir bergab, obwohl ich weiterhin erfolgreich war. Aber als ich dann Wohngeld beantragt habe (Dienstag, 29.08.00), obwohl ich diese Gänge hasse, war der Punkt errreicht, an dem es nicht mehr besser werden "durfte".

"Durfte" von mir aus gesehen. Ich vertrage immer nur eine bestimmte Menge an Erfolg oder gutes Gelingen - zum Glück scheint sich das Maß zu erhöhen. Wird es aber überschritten, fühle ich mich sehr schlecht und kann auch nicht weitermachen, ich bin dann immer sehr froh, wenn ich meinen Stand halte, nicht etwas kaputtmache, was ich mir schwer erarbeitet habe.

Egal ist, daß ich weiß, woher das alles kommt, weil ich nicht viel Hoffnung habe, das dies irgendwann nicht mehr in mir wirken wird.

... ohoho, ich brauche nur daran zu denken, schon kommt eine riesige Portion Haß in mir hochgeschwappt. Das ist kein Selbsthaß, sondern Haß gegen meinen Stief- oder Zieh- oder einzigen Vater; meinen leiblichen Vater habe ich nie kennengelernt, er verunglückte tötlich, als ich 8 Wochen alt war: Günther.

[Anmerkung am 24.09.00, So, 6:24: Seit einige Zeit kommen wir aber gut aus, Heinz ist ruhiger geworden, zugänglicher, irgendwie auch zufriedener, seit er beim Wachschutz arbeitet, wo er soviel verdient, wie nie zuvor in seinem Leben.]


7:50

Habe eben meinen Lebensstationen einzelne Seiten gegeben und Text das erste Mal seit vielen Monaten gelesen (und korrigiert). Als ich sie schrieb, war ich froh, sie schreiben zu können, um sie noch einmal zu sehen, um sie zu korrigieren, fand ich aber nicht die Kraft. Das habe ich heute getan. Insofern hat mein seelischer Tiefpunkt etwas Gutes: geht es nicht mehr schlimmer, kann ich mich auch ans Schlimme heranwagen.


8:28

Jetzt ist es mir das erste Mal gelungen, die Mitschuld meiner Mutter am Tod meines Vater öffentlich aufzuschreiben (siehe Mitschuld). Ich habe mich darum gedrückt, weil meine Mutter noch lebt, ich wollte nichts schreiben, was sie in Mißkredit bringen kann, zumal ich ihr das so auch nie gesagt habe. Aber das ist auch kein Thema, dem sie aufgeschlossen gegenübersteht.


8:30

Wollte noch - weil ich eben in Form bin - Alpha In vervollständigen, habe aber nur einige Einträge geschafft - das Schreiben und die Reise zurück in meine Vergangenheit und zu meinen auch heute noch schmerzlichen Gefühlen hat mich sehr erschöpft.

Ich hoffe, ich kann nach einer Pause weiterschreiben, versinke nicht wieder in einen langen Zustand des Schweigens.


17:30

Manchmal bin ich so sehr wütend, daß ich umherrennen könnten und immerzu schreiben. Ich laufe dann durch die Wohnung, höre Musik, schreibe, wie jetzt, in mein Tagebuch, oder sause durch meine Homepage, um da und dort etwas zu schreiben, nachzutragen, zum Beispiel etwas über Heinz und seine Tips fürs Leben: Fahrradschlauchflicken.


18:06

Zur Zeit höre ich "QUEEN - Live At Wembley '86". Freddie Mercury, der am 5. September diesen Jahres 54 Jahre alt geworden wäre, habe ich auf unerwartete Weise ins Herz geschlossen. Vielleicht werde ich darüber einmal mehr schreiben.


20. September 2000, Mittwoch, 13:00

Gestern habe ich Theodor Icklers "Rechtschreibwörterbuch" bestellt, heute habe ich es abgeholt.

Es ist im Leibniz Verlag erschienen und kostet 29,80 DM.


siehe auch Icklers Rechtschreibwörterbuch.


23. September 2000, Samstag, 13:30

Heute habe ich in Frau Bellins "Internationalem Buch" in der Friedrich-Ebert-Straße, Ecke Brandenburgerstraße den "Duden 2000" gekauft, 39,90 DM.

[Anmerkung am 20. März 2016, sa, 11:25: Der Duden 2014 (26. Auflage) kostet 24,99 Euro.]

Siehe auch Duden 2000.


24. September 2000, Sonntag, 4:00

Als ich aufwachte und auf den Wecker gesehen habe, dachte ich, Scheiße, zu spät - als wenn ich auch am Sonntag kurz vor 2 Uhr aufstehen müßte.

Muß ich aber nicht, aber ich bin gern nachts munter, unterwegs oder arbeite gern, wenn andere schlafen, und immer lieber sehr früh morgens als sehr spät abends.

"Immer sehr früh mogens"? Nun ja, es gab auch Zeiten, in denen ich eher ein Nachtschwärmer war, aber eher deshalb, weil ich am Tage nicht genug für mich geschafft habe. So war ich in der Lehre oft bis sehr spät abends auf und habe gelesen. Morgens bin ich dann sehr schwer in die Gänge gekommen, und einmal war ich so müde, daß ich mich während meiner Lehre in einer Kfz-Halle in einem Haufen Putzlappen schlafen legte und den Feierabend um Stunden verschlief.

Im Grunde bin ich aber Frühaufsteher. Morgens bin ich tatkräftiger und realistischer. Abends schweift meine Fantasie eher ab. - Nun gut, ich glaube, so verallgemeinern kann ich das gar nicht.


5:20

Habe SMS von Christiane bekommen.

F. geht es nach der gestrigen Untersuchung nicht gut, er konnte lange nicht einschlafen, deshalb blieb auch Christiane munter.


6:07

Ich bin wieder müde.

Das finde ich schade, weil es draußen noch dunkel ist. Die kühle, klare Luft bekommt mir. Ich habe das Fenster groß geöffnet und sitze am PC angezogen, als würde ich draußen sein.

Die Luft ist so sauerstoffreich, daß ich beim Atmen an meine Tauchgänge denke. Nach einigen Metern Tiefe bekommt man Sauerstoff, als würde man eine Sauerstoff-Therapie machen.

Das ist mir immer sehr gut bekommen, deshalb habe ich oft im Potsdamer Heiligen See auf dem 10 Meter tiefen Grund gelegen, obwohl es ab 7 Metern bereits dunkel war und ab 5 Metern nichts Interessantes mehr zu sehen gab, wenn man von alten Fährrädern und ähnlichem absieht. Halt, einmal habe ich einen Aal aufgeweckt, der sich nicht völlig eingegraben hatte, als ich ihn berührte.

Die Fische und Krebse haben sich bis 4 Meter getummelt. Haben Sie schon mal einem Hecht in die Augen gesehen? Oder schneller geatmet als ein dicker Karpfen?


6:35

Ich bin müde, will aber noch nicht schlafen gehen. Ich will ganz lange aufbleiben. Je mehr ich schlafe, desto eher muß ich wieder arbeiten. Dazu habe ich keine Lust. Zum Träumen auch nicht. In letzter Zeit bin ich lieber wach und mache etwas, als ich schlafe und träume, obwohl ich meist sehr gewaltiger Träume habe. Etwas zu tun, finde ich besser, als davon zu träumen, auch wenn dazu zu träumen leichter ist.

So habe ich oft vom Fliegen ohne Hilsmittel geträumt, so als brauchte ich weder Flügel noch Düsenantrieb. Ich weiß nicht, ob ich als Kind vom Fliegen träumte, aber nachdem ich Tauchen war, hatte ich viele Träume, in den ich flog. Über die Schornsteine von Crimmitschau zum Beispiel ... Bis jetzt habe ich es noch nicht geschafft, wirklich zu fliegen, aber manchmal ist etwas in Wirklichkeit auch leichter.

Schreiben fällt mir leichter, wenn ich es wirklich tue. Vor Musik zu träumen ist wiederrum leichter, als die Musik wirklich zu machen, jedenfalls für mich. Aber nachdem ich meine Musik gemacht habe, träume ich nicht mehr von Musik.


6:58

Habe allen Tagebuch-Dateien neue Titel gegeben. 000404 sagt ja nicht viel. Meine Liebste ist ... aber auch nicht, oder?

Werde die Daten noch auf den Server laden, dann schlafen gehen.


7:15

Vor dem Schlafen werde ich noch etwas Eis essen und etwas Zeitung lesen. Ich habe mir gestern wieder eine Welt gekauft.

An der FAZ gibt es nichts zu meckern, außer, daß ich nicht immer ihrer Meinung bin, aber es scheint keine Zeitung zu geben, mit deren Meinung ich immer harmonisiere, und daß ich mehr Zeit zum Lesen brauche, weil die FAZ sehr anspruchsvoll schreibt: ehe ich es bemerkt habe, bin ich so ins Lesen vertieft, genieße die Sprache, daß es mir oft egal ist, zu welchem Thema ich etwas lese.

Außerdem: nur eine Zeitung zu lesen, die in der alten Rechtschreibung erscheint, ist nicht gut, wenn ich auch irgendwann einmal in der neuen Rechtschreibung schreiben will (siehe Rechtschreibreform). Die Welt schreib auch auf hohem Niveau, wenn auch etwas tiefer als die FAZ, allerdings in der neuen Rechtschreibung.


7:23

ICH WILL NICHT SCHLAFEN!!! - Werde mich aber jetzt trotzdem hinlegen.


11:48

Bis 8 Uhr 30 habe ich in der Welt und in der FAZ gelesen. Das hat mir viel Spaß gemacht. Neben der Freude, die mir einige Artikel machte, freute ich mich auch, wenn ich ein Wort gefunden hatte, von der es eine alte und eine neue Schreibweise gibt.

Ich hatte zwei Träume.

In dem ersten war ich in der Redaktion der Tageszeitung Die Welt und habe Ideen vorgetragen, wie die Zeitung mehr Leser in Österreich gewinnen kann. Meine Vorschläge fanden Gehör und wurden angenommen. Am Ende des Traums wurde mir klar, daß Zeitungsredakteur nur eine von vielen Beschäftigen ist, die ich ausüben könnte, wenn ich an meinem seelischen Innenleben nicht mehr als an allem anderen interssiert sein müßte, um meine Gesundung voranzutreiben.

Lange halte ich es nur zu Hause oder an einem Ort aus, wo ich viel mit mir allein sein kann, um allen meinen Seelenteile die Ausmerksamtkeit geben kann, die sie brauchen, damit mein seelisches Gleichgewicht gewahrt wird. Störungen treten immer dann auf, wenn sie nicht ausreichend beachtet werden und sich unterdrückt, ein- oder ausgeschlossen fühlen.

So war es auch wichtig, daß ich mir gestern den Duden 2000 kaufte. Meine Kleinen finden die alte Rechtschreibung zu anstrengend, vor allem finden sie manche Worte zu lang. Außerdem mögen sie es, zu den "Guten" zu gehören, die sich dem Neuen nicht entgegenstellen. Hier spielt also auch bei mir ein ideologisicher Aspekt bei der Entscheidung zwischen alter und neuer Rechtschreibung eine Rolle, siehe Erfahrungen aus Norwegen.

Den zweiten Traum kann ich nicht erinnern. Ich habe jetzt auch Hunger, es ist 12 Uhr 10.


13:32

Lange Zeit wurde das Eigenschaftswort "cool" gebraucht, wenn man auch deutsch lässig sagen könnte. Jetzt wird "lässig" gesagt, wenn man cool ist. Und in Zeitungen geschrieben. Die Welt von gestern überschreibt einen Artikel mit: "Ein rasender Bayer für den lässigen Finnen".

Lässig haben wir in den Anfang der 70er Jahren gesagt, wenn jemand sehr weite Schlaghosen trug.

Wer Beat-Club guckte, war auch lässig. - Ich erinnere deutlich einen Jungen, der wohl 10. Klasse war, als ich in die 6. ging (die um die Jahrhundertwende gebaute Schule in der Berliner Borgmann-Straße besuchte ich von 1969 bis 1973). Ich wollte runter in der Speiseraum, der sich im Kellergeschoß befand. Ich warte wohl mit anderen aus meiner Klasse auf der Teppe, um zum Essen gelassen zu werden; der Junge kam vom Essen. Er war mit echter Jeanshose und -weste oder -jacke - oder beidem? - bekleidet, trug lange dunkle Haare und eine Nickelbrille. Er sah aus wie John Lennon. Ich weiß nicht, ob mir das damals klar war. Wir sprachen miteinander. Vielleicht sagte ich ihm, daß er wie John Lennon aussah? Irgendwann zog er eine Taschenuhr auf der Westentasche, sah aufs Ziffernblatt und sagte: Oh, ich muß los, Beat-Club gucken. Mann, war das eine lässige Ansage!


Nachtrag vom 25.09.00, 13:07

Gegen 14:30 erhielt ich eine eMail mit einem Surftip. Der URL nachzugehen, nahm ich als Anlaß, 14:57 für 4:33 h im Stück online zu gehen - solange war ich vorher noch nie ohne Pause im Netz. Zum Glück kostete das nur 5,21 DM [als noch Onlinekosten aus Ortsgespräch bei der Telekom und Kosten bei einem Provider entstanden, hätte ich allein an die Telekom 13,20 DM bezahlt; die Provider, über die ich ins Netz ging, verlangten einen Pauschalbetrag von 25 bis 30 Mark im Monat], aber ich habe mich in einen Rausch gesurft, und das ist mir bekommen.

Wobei ich nicht rauschfrei begann. Zuvor hatte ich mich bereits in einen Rausch geschrieben.


25. September 2000, Montag, 13:45

Aus einer Mail an meinen Bruder:

Mein Bruder fragte:

Hattest Du schon mal darüber nachgedacht, dir ein Moped zuzulegen? Von wegen der schweren Zeitungen ... Die Dinger sind ja mit Automatic sogar :-).

Ich antwortete:

mal kurz, aber ich denke, es wird für mich teurer. wesentlich ist aber, daß ich wohl nicht schneller bin, weil ich weiter fahren muß, nicht wie ein fahrrad, sondern wie ein auto.

einige male bin ich mit einer bmw 850 gs ein teil der strecke gefahren. das war cool. bei den alten maschinen konnte man noch das gerät auf den seitenständen stelle, ohne daß der motor automatisch ausging. vor einem haus halten, noch im sitzen ständer ausklappen, absitzen, zeitung stecken, aufsitzen, ständer hoch, und tuck, tuck, tuck gings zum nächsten haus.

hat sehr viel spaß gemacht.

allerdings war das immer samstags, so hat es niemand gestört, daß ich auf den gehwegen fuhr.

nach der tour bin ich dann in das kleine crossgelände gefahren, wo wir auch mal waren ... du kannst dich bestimmt noch erinnern, wieviel spaß das gemacht hat.

oder ich fuhr mit esra durch die republik ...

die bmws bin ich immer sehr gern gefahren, egal, welches modell!


14:17

Mein Miesehandy konnte ich mehr anrufen. Sag immer: "Wir können Ihren Anruf nicht weiterleiten. Bitte melden Sie sich beim Kundendienst."

Also habe ich die Hotline von Tangens angerufen (pro 30 Sekunden 12 Pfennige). Nach 4:26 min. war geklärt, daß Tangens abgehende Anrufe unbegründet gesperrt hatte.

"Sie brauchen die Sperrung nicht zu bezahlen.", sagte die Frau am anderen Ende der Leitung. Ich habe mir geschenkt, mich aufzuregen, um das Gespräch nicht noch länger zu machen.

Als sie zuvor sagte, sie könne nicht sagen, warum gesperrt wurde, sagte ich: "Das kann ich Ihnen sagen sagen: Damit ich die teure Hotline anrufe, und Tangens ihre eigenen Fehler bezahlt bekommt."

In der Zeit (siehe Handy), wo ich bei Tangens bin, habe ich mich mehr geärgert und meist gezwungenermaßen die Hotline angerufen, als in der gesamten Zeit, die ich bei D2-Mannesmann bin.


14:51

Vor einigen Tage habe ich mich die den Preis für ein Nokia 7110 gewundert: 71,10 DM. Jetzt ist mir klar, warum der Preis gefallen ist: das Nokia 6210 gibt es zu kaufen, für 399 DM plus Vertrag.


19:52

Ich hatte mich gegen 17 Uhr hingelegt. Kurz nach 19 Uhr hat mich gegen das Dach schlagender Regen aufgeweckt.


20:00

Heute fühle ich mich, als hätte ich gestern gesoffen: ich habe Kopfschmerzen, fühle mich niedergeschlagen.

Mein gestriger Rausch wurde durch mein Glück über eine tolle Woche ausgelöst. Besser gesagt, durch das tolle Ende der Arbeitswoche. Am Samstag war das Wetter toll, und vor allem fühlte ich nicht so erschöpft, wie meist an Samstagen. Nicht selten brauchen meine Beine bis Sonntag Mittag bzw. Nachmittag, ehe sie fit sind und breit, eine neue Woche mit vielen Radkilometern zu beginnen.

Mein Körper fühlte sich am Samstag frisch, als hätte ich nur eine halbe Woche gearbeitet. Entsprechend frisch war auch mein Geist. Die gedanklichen Bilder jagten einander schneller, als ich ihnen lauschen konnte. Federleicht sprangen meine Gedanken, und ich sprang hinterher.

Etwas in mir ist am Sonntag aufgewacht und wollte nicht mehr schlafengehen, obwohl ich müde war, und rief in mir um 7:23: "ICH WILL NICHT SCHLAFEN!!!" Das hätte mir ein Zeichen sein sollen - ab da schaukelte ich mich immer höher, das lange Surfen diente eher als Bremse, denn wenn ich weiter geschrieben und geschrieben hätte, hätte mich meine Gedanken bald fortgerissen aus der wirklichen Welt mit einem mir unbekanntem Ziel.


27. September 2000, Mittwoch, 13:39

Am 28.08.00 stellte ich Antrag auf Wohngeld, gestern gab ich die letzten Unterlagen ab, damit mein Antrag bearbeitet werden kann.

... ich wollte eigentlich schreiben, was das für ein Zirkus gewesen ist, daß ich ... aber, das ist mir alles zu blöd, als daß ich jetzt auch noch Zeit damit vertrödle, diesen umfangreichen Sachverhalt wiederzugeben.


Nach der Wohngeldstelle war ich in der Potsdamer Bibliothek und in der Humboldt-Buchhandlung.

In der Bibliothek laß ich in zwei FAZ, die noch in der neuen Rechtschreibung geschrieben waren. Ich wollte sehen, wie sich die FAZ in der neuen Rechtschreibung liest ...

Dachte ich gestern. Heute ist mir klargeworden [hier hatte ich "klar geworden" geschrieben, was der neuen Rechtschreibung entspricht; habe ich etwas all die Jahre "klarwerden" falsch geschrieben?], daß ich eine Zeitung lesen will, die in der neuen Rechtschreibung verfaßt wird, damit ich nicht nur die alte Rechtschreibung behalte, sondern auch die neue lerne.

Die FAZ wird bei der alten Rechtschreibung bleiben, und irgendwie paßt sie auch besser zu dieser Zeitung, hatte ich gestern den Eindruck, deshalb reaktivierte ich heute mein Welt-Abo. :-))

Nicht nur wegen der neuen Rechtschreibung, in der die Welt erscheint, sondern auch, weil die FAZ zuwenig Spaßanteile hat. Manchmal, gerade, wenn ich erschöpft von der Zeitungstour komme, lese ich gern weniger Anstrengendes, allerdings soll es trotzdem gut geschrieben sein.


Nach meiner "Untersuchung" war ich in der Humboldt-Buchhandlung.

Henryk Sienkiewicz' "Die Kreuzritter" gekauft. - Den gleichnamigen, 1960 gedrehten Film habe ich mehrmals gesehen, allerdings vor 20 oder 30 Jahren, so daß ich mich nicht mehr Einzelheiten erinnern kann bzw. den Film mit anderen historischen Filme vermische. Lange Zeit schon wollte ich den Film noch einmal sehen oder das Buch lesen. Der Film wurde nicht gezeigt, das Buch war vergriffen. Dieses Jahr wurde es vom Verlag Neues Leben neu aufgelegt.


19:22

Ich habe mich vorhin - bevor ich Nachmittagsschlaf hielt - kindisch über die Reaktivierung meines Welt-Abos gefreut, ist es doch ein Signal, das ich mir selbst gegeben habe, in meiner Freizeit mehr weniger ernste und weniger anstrengende Dinge zu tun, damit ich mir meine "Biß" fürs Studium aufhebe, in das ich sehr wahrscheinich am Wintersemester 2000/01 wieder einsteigen werde.


28. September 2000, Donnerstag, 14:11

Habe bis eben geschlafen. War heute früh aber auch noch bei der Fahrradreparatur, so daß ich nicht vor 10 Uhr eingeschlafen bin.


15:09

Die teilweise verschiedenen Schreibweisen in der alten und der neuen Rechtschreibung nerven mich. Neben mir liegen der Duden von 1986 (alte Schreibweise, schon vom Duden-Verlag Mannheim, nicht mehr vom VEB Bibliographisches Institut Leipzig), der Duden 2000 und Icklers Rechtschreibwörterbuch. Zwischen diesen Büchern schlage ich hin und her, und nicht selten frage ich mich, warum ein Wort nun anders geschreiben wird...


15:16

Ich werde jetzt etwas über meine Reise nach längste Reise Norwegen schreiben, die Esra und ich 1994 unternahmen: Reise nach Norwegen 1994.


15:47

Heute herrscht wieder Kopfschmerzwetter.

Für jemand wie mich, der fast nie Kopfschmerzen hat, ist das reinste Qual. Vielleicht lege ich mich bis zum Abend noch mal hin ... zumal ich irgendwie nicht ausgeschlafen bin. Richtig munter bin ich morgens gegen 4 Uhr, nachdem ich gegen 2 Uhr aufgestanden bin. Wenn ich dann gegen 6 Uhr zu Hause bin und mir meist die Knochen (und Muskeln) wehtun, werde ich auch wieder müde. Allerdings nicht immer. Manchmal bin ich so fit, daß ich bis 10 oder 12 Uhr noch auf bin. Das ist dann meist eine sehr produktive Zeit. Nachmittags, nachdem ich etwas geschlafen habe, ist meist nicht meine Zeit.

Am liebsten sind mir aber die Sonntage. Gehe ich samstags so ins Bett, als müßte ich am Sonntag auch raus zur Zeitungstour, wache ich meist gegen 4 Uhr ohne Wecker auf. Dann ist die Nacht noch (bzw. schon ruhig), und ich fühle mich so frisch wie die nächtliche Luft.


29. September 2000, Freitag, 12:37

Heute morgen wurde mir (wieder einmal) schwerzlich bewußt, daß ich mich noch einige Jahre mit meiner sehr beschränkten finanziellen Situation abfinden muß oder mein Studium nicht fortsetzen kann.

Einerseits wurde ich ganz traurig, andererseits nahm ich mich nicht ernst: Heulsuse, Heulsuse, rief es in mir.

Trotzdem bereitete ich mich darauf vor, daß Wochenende wieder einmal im Dunkeln meiner Seele zu verbringen. Ich dachte, wenn ein Teil von mir denkt, seine Lage besser wird, wenn er sich in seinen Kummer zurückzieht, dann soll er es tun.

Dann machte ich, was mir in solcher Stimmung besonderen Spaß bereitet: ich kaufte mir die Berliner Zeitung, die Berliner Morgenpost und die Welt - die Frankfurter Allgemeine habe ich abonniert -, um die vier Tageszeitungen zu vergleichen. Nachdem ich in der FAZ gelesen hatte, schlief ich allerdings zufrieden ein.

Vergleichen - das hat mir schon immer sehr viel Spaß gemacht. Mir scheint, ich wiege dabei immer auch meine Seele aus, bestimme die einzelnen Gewichte, ordne neu und experimentiere mit neuen Konstellationen meiner Seele.

Nachzulesen in dieser Homepage ist das Vergleichen von Domains (teileweise auch im Psycholabor untergebracht) und Handys.

Wichtig an solchen Tage des Vergleichens ist vor allem, daß ich alles sehr gelassen angehe ... Deshalb werde ich jetzt (14:48) erst mal Mittagsschlaf halten.


17:17

Habe von der T-Online Flatrate geträumt.

Vor dem Mittagsschlaf habe ich ein Prospekt der Telekom gelesen. Leider habe ich wieder mal nicht verstanden, wie teuer denn nun was eigentlich ist. Aber selbst, wenn ein analoger Anschluß und T-Online Flatrate zusammen rund 79 DM monatlich kosten - ich glaube aber, es ist mehr -, bin ich zur Zeit mit in diesem Monat rund 70 DM (25 DM Grundgebühr bei der Telekom, 45 DM fürs Surfen bei verschiedenen Providern) billiger. Dabei war ich diesen Monat viel online.

Warum also dieser Traum?