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[11.08.04, mi, 10:46]

Diese Seite wird nicht fortgeführt.

Ich werde die Regeln der "neuen" Rechtschreibung auch nicht indirekt unterstützen.

Nicht, weil ich sie nicht anwenden könnte (beim Schreiben nach den "neuen" Regeln würde ich wohl nicht mehr Fehler machen als beim Schreiben nach den "alten"), sondern weil ich sie nicht anwenden will und zum Glück auch nicht muß.

Diesen Dummstreich - die sogenannte Rechtschreibreform - und die Anmaßung seiner Durchsetzer werde ich auf keinen Fall unterstützen.

 

[04.09.04, sa, 7:00]

Nach den vielen "Präzisierungen" im Duden 2004, die die Auflagen seit 1996 für willige Rechtschreibreformer nutzlos machen, spielen die Regeln der "neuen" Rechtschreibung ohnehin eine geringere Rolle, weil das Chaos jetzt noch stärker ist, als es seit 1996 schon war.


Die neuen Rechtschreibregeln - kurz gefasst - nach Duden 2004 auch wieder "kurzgefasst" und, nach weiteren Präzisierungen, im nächsten Duden sicherlich auch wieder "kurzgefaßt"

[31.10.01]

Die "neuen" Rechtschreibregeln zitiere ich aus der Beilage zum Duden 2000.

Ich bringe die neuen Rechtschreibregeln auf meine Homepage,

  1. weil ich sie noch nicht verstanden habe und noch nicht weiß, wann eine Schreibung wie die neue aussieht, aber falsch geschrieben wurde, und wann es tatsächlich die neue ist (Spass klammere ich hier aus, da ist es mir klar);
  2. weil ich die "neuen" Regeln mit den "alten" vergleichen bzw. kommentieren will.

I. Laut-Buchstaben-Zuordnung

1. ß nach kurzem (betontem) Vokal wird durch ss ersetzt.

Man schreibt jetzt Fass, Stress, Biss, Missverständnis, Boss, Fluss; sie muss (zu: müssen), er hasst (zu: hassen) u.a.

Statt daß schreibt man jetzt dass.

 

Mein Kommentar:

In der FAZ vom 20. Oktober 2001 "Bilder und Zeiten" zeigt ein Abdruck eines Artikels Friedrich Manns aus dem Jahre 1913.

Dort wird geschrieben: "verfasst", "dermassen", "veranlasst", "..., dass".

 

Sehen Sie auch: Auch die neue ss-ß-Schreibung muß zurückgenommen werden. Dort schreibe ich des weiteren über die Bedeutung des ß im allgemeinen.


2. Eine größere Zahl von Einzelwörtern wird dem so genannten Stammprinzip angeglichen, d. h. ein Wort folgt in der Schreibung dem Wort oder der Wortform, dem bzw. der es zugeordnet werden kann.

Man schreibt jetzt Ass wegen des Asses, die Asse, Tipp wegen tippen, Gämse wegen Gams, nummerieren wegen Nummer, platzieren wegen Platz u.a.

Es bleibt aber bei fit und Top.


3. Wenn in Zusammensetzungen drei gleiche Buchstaben aufeinander treffen, bleiben alle erhalten.

Man schreibt jetzt Bestellliste, Schifffahrt; Kaffeeernte, Teeei, Hawaiinseln u.a.

Es bleibt bei dennoch, Drittel und Mittag.

Beachte: Wer unschöne oder unübersichtliche Schriftbilder vermeiden will, kann auch mit Bindestrich schreiben: Auspuff-Flamme, Tee-Ei.

 

Mein Kommentar:

Die 19. Ausgabe des Duden schreibt unter R 204:

"Treffen bei Wortbildungen drei gleiche Konsonanten zusammen, dann setzt man nur zwei, wenn ein Vokal folgt."

Also: Schiffahrt, Brennnessel ...

Aber:

"Folgt auf drei gleichen Konsonanten noch ein anderer, vierter Konsonant, dann darf keinen von ihnen wegfallen."

Also: Auspuffflamme, Pappplakat, Balletttruppe, fetttriefend.


4. Das ph kann in phon, phot und graph und in einigen Einzelfällen durch f ersetzt werden; neben -tial und -tiell sind in einigen Fällen auch -zial und -ziell möglich. Vereinzelt können gh, rh, th zu g, r, t werden.

Man kann jetzt schreiben: Delphin oder Delfin, Photometrie oder Fotometrie, Diktaphon oder Dikafon, Geographie oder Geografie;

Differential oder Differenzial, essentiell oder essenziell, substandtiell oder substanziell;

Spaghetti oder Spagetti, Katarrh oder Kartarr, Panther oder Panter, Thunfisch oder Tunfisch.

Ansonsten bleibt die Schreibung der Fremdwörter im Wesentlichen unverändert. Man schreibt also weiterhin Philosophie, Rhetorik, Rheuma, Apotheke, Strophe, Diskothek, Leichtathletik, Mathematik, Theater u.a.


II. Getrennt- und Zusammenschreibung

1. Verbindungen aus Substantiv und Verb werden in der Regel getrennt geschrieben.

Nach dem Muster Auto fahren, Klavier spielen schreibt man jetzt auch Rad fahren, Eis laufen, Halt machen, Maschine schreiben u.a.

Zusammenschreibung bleibt bei Verbindungen, in denen das Substantiv verblasst ist.

Demnach weiterhin: preisgeben (er gibt preis), stattfinden (die Veranstaltung findet statt), teilhaben (wir haben daran teil) u.a.

Bilden Stubstantiv und Verb eine untrennbare Zusammensetzung, dann bleibt es ebenfalls bei der Zusammenschreibung: schlafwandeln - er schalfwandelt, schlussfolgern - sie schlussfolgert.


2. Verbindungen aus Substantiv und Partizip werden getrennt geschrieben, wenn die Getrenntschreibung auch im Infinitiv gilt und in der Verbindung kein Wort eingespart wird.

Man schreibt also Achtung gebietend wie Achtung gebieten, Aufsicht führend wie Aufsicht führen, Erdöl exportierend wie Erdöl exportieren, Handel treibend wie Handel treiben u.a.

Aber: mondbeschienen = vom Mond beschienen (vom wird eingespart), ausschlaggebend = den Ausschlag geben (den wird eingespart) u.Ä.


3. Verbindungen aus einem Verb im Infinitiv und einem zweiten Verb schreibt man nur noch getrennt.

Auf dem Stuhl/Wegen schlechter Noten sitzen bleiben.

Das Buch/Den erfolglosen Trainer fallen lassen.

Ebenso: bestehen bleiben, kennen lernen, flöten gehen u.a.


4. Verbindungen aus einem Partizip und einem Verb werden ebenfalls stets getrennt geschrieben.

Wie bisher schon getrennt leben schreibt man jetzt auch verloren gehen, gefangen halten u.a.


III. Groß- und Kleinschreibung

1. Substantive, die mit Präpositionen ein festes Gefüge bilden, aber mit diesen nicht zusammengeschrieben werden, schreibt man groß.

Man schreibt jetzt also in Bezug auf wie bisher schon mit Bezug auf.

Ebenso: außer Acht lassen, sich in Acht nehmen u.a.


7. Die Anredepronomen du und ihr sowie die besitzanzeigenden Pronomen dein und euer werden jetzt auch in Briefen kleingeschrieben.

Großschreibung gilt weiterhin für die Höflichkeitsanredeformen Sie und Ihr.

Wenn du willst, komme ich am Freitag.

Natürlich seid ihr herzlich willkommen!

Mir gefällt dein neues Auto.

Ich gratuliere euch zum Hochzeitstag.

Akzeptieren Sie unseren Vorschlag?

Wir bedanken uns für Ihr Angebot.

 

Mein Kommentar:

Ich schreibe seit Jahren schon so.

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