Home


Methode

Abstandnehmen | Abgrenzen | Annähern | Verhandeln | Verändern | Vergleichen


Abstandnehmen

Je mehr ich in Probleme verstrickt bin, desto schwieriger fällt es mir, sie zu erkennen und zu deuten. Ich fühle zwar, so kann es nicht weitergehen, kann aber nicht sagen, was ich tun soll, mußte, damit es besser wird.

In solcher Situation schaffen ich mir einen Freiraum und tue nichts, außer für mich dazusein, strebe nicht nach irgendetwas, sondern bin einfach da und höre mir selbst zu.

Bei starker innere Unruhe hilft mir nicht selten eine Meditation, um mir und der Welt gegenüber gelassener zu werden, damit ich mich auf mich und meine Sorgen konzentrieren kann.

*

Wenn ich zur Ruhe gekommen bin, aber immer noch die Übermacht meiner Sorgen und die Ausweglosigkeit meiner Situation spüre, stelle ich mir zum Beispiel vor ...

[nach oben]


Abgrenzen

Auf den ersten Blick scheint alles chaotisch.

Extreme Gefühle wie Liebe und Haß sind nicht zu trennen.

Aber kann ich meinen Partner denn lieben und gleichzeitig hassen? 

Ja, ein Teil meiner Seele liebt ihn. Ein anderer haßt ihn. Einem dritten ist er vielleicht egal. Ein vierter weiß überhaupt nicht von ihm.

Differenzieren bedeutet: Ich grenze meine Gefühle von einander ab, ich schlüssele auf, wo ich wann welches Gefühl habe, damit ich leichter unterscheiden kann.

Gut kann ich abgrenzen, wenn ich einzelne Gefühle bestimmten Seelenteilen zuordnen kann.

Damit spalte ich mich nicht, sondern respektieren das mehrdimensionale meiner Seele.

Gleichzeitig fühle ich mich weniger niedergeschlafen, wenn ich "bösen" Gedanken und Gefühle einem meiner Seelenteile zuordnen kann: nicht ich als Ganzes bin dann "böse", sondern nur ein Teil von mir. Also gibt es Hoffnung! Schon dadurch fühle ich mich besser.

[nach oben]


Annähern

Wenn einer meiner Seelenteile "böse" ist, ein andere aber "gut", dann kann der "gute" den "böse" betrachten.

Oder der "kluge" den "dummen". Oder der "geschickte" den "ungeschickten. Und so weiter.

So erfahre ich, warum der "böse" sich böse verhält, der "dumme" dumm, der "ungeschickte" ungeschickt.

 

Übrigens können Seelenteile sich nicht nur betrachten, sondern auch gegenseitig helfen. Darin liegt ein ungeheueres Potential!

[nach oben]


Verhandeln

So wie Menschen immer einen Grund habe, das eine zu tun und das andere zu lassen, haben auch Seelenteile Gründe für ihr Handeln.

Leider bin ich EIN Mensch. Deshalb muß ich eine Lösung finden, damit die "bösen", "dummen" und "ungeschickten" nicht mehr böse, dumm oder ungeschickt sein wollen, und die "guten", klugen" und "geschickten" ungestört, gut, klug und geschickt sein können.

 

Meist habe ich Sorgen mit Seelenteilen, die kleine Jungen oder Mädchen sind.

Irgendwann sind diese bockig und verderben mir etwas, worauf ich mich schon lange gefreut habe.

Die Kleinen melden sich zum Beispiel und sagen: He, hört ihr mir endlich mal zu oder soll ich am Wochenende wieder mal richtig wild sein?

Oft überhöre ich solche Rufe, die Alarmsignale sind, und plötzlich brülle ich jemand an, zu dem ich nett sein wollten bzw sollte.

 

Dagegen gibt es nur eine Lösung: herauszufinden, warum dieser Seelenteil das tut.

Wenn eine Einzelsitung kein Ergebnis bringt, berufe ich eine Sitzung ein, auf alle Hauptseelenteile anwesend sind und jeder gleichberechtigt seine Meinung sagen darf und muß.

Eine Entscheidung fälle ich erst, wenn kein Seelenteil Einwände vorbringt.

Trotzdem kann etwas beschlossen werden, was Teilen unangenehm ist. Wichtig ist jedoch, daß alle Seelenteile mit dieser Entscheidung leben können.

Wenn nur ein Seelenteil dagegen ist, verhandle ich weiter. Oder, wenn die Zeit nicht ausreicht, schiebe ich geplante Veränderung auf, bis ich mich mit allen meinen Seelenteilen geeinigt habe.

 

Natürlich kann es Situationen geben, wo ich nicht reden und verhandeln kann, wo ich bestimmte Interessen auch gegen die Mehrheit durchsetzen muß. Das versuche ich aber nicht zu oft zu tun. Außerdem achte ich darauf, daß ich den Grund meines Einschreitens erkunden.

[nach oben]


Verändern

Ein Teil, der sich als dumm ausgibt, ist nicht dumm, sondern möchte mich auf etwas aufmerksam machen. Er ist ein Demonstrant. Und ich war bisher die Polizei mit den Knüppeln und Wasserwerfern.

Nun gehe ich auf seine Forderungen ein.

Ein Kleiner sagt vielleicht: "Der is immer so doof zu mir, aber du sagt ihm das nicht, das ärgert mich, deshalb bin ich so bockig, um dich zu ärgern."

Ein einfacher Fall: ich lassen mir das eben nicht mehr gefallen! Ich treten für die Rechte meiner Seelenteile ein. Damit für meine eigenen Rechte. So werden meine Seelenteile zu meinen Freuden, und ich werde mein eigener Freund.

 

Wenn ich mich nicht so wehren kann, wie ich das gern möchte, weil mein zum Beispiel mein Arbeigeber der ist, der mich bzw. meinen Seelenteil doofgekommen ist, verwandle ich weiter mit meinen Seelenteilen, bis ich eine Lösung gefunden ist, mit der alle Seelenteile zumindest vorübergehend leben können.

Denn ich habe erfahren, daß ich nicht auf Dauer die Interessen meiner Seelenteile bzw. meine eigenen unterdrücken kann, ohne daß sie sich an mir rächen: wenn ich nicht nett zu mir bin, werden ich mich (wieder) an mich rächen.

[nach oben]


Vergleichen

In einem ungestörten Moment frage ich mich, ob mir mein Leben gefällt? Ob ich mit den von mir eingeleiteten Veränderungen zufrieden bin? Ob ich erreicht habe, was ich erreichen wollte?

Ich höre in sich hinein. Wenn ich bereit für eine ehrliche Antwort bin, werde ich sie erhalten, werde ich hören, was mir als Ganzes und meinen Seelenteilen noch nicht gefällt, was noch verändert werden muß, damit ich zufrieden bin.

 

Bin ich zu sehr einbezogen, ergriffen und kann deshalb schwer vergleichen, nehmen ich wieder wieder Abstand, beginne den Zyklus von vorn.

[nach oben]