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Honorarforderung der Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst

[18.12.02, mi, 10:57]

Vor einigen Tagen erhielt ich eine Mail und wurde um Informationen zu meinem Verhalten im Konflikt mit der Verwergungsgesellschaft Bild und Kunst gebeten.

Für alle Betroffenen gebe ich eine Zusammenfassung (ich hoffe, ich erinnere richtig):

  1. Das Objekt der Begierde habe ich sofort von meiner Homepage genommen.
  2. Habe bei VG Bild-Kunst angerufen und gefragt, wie sie auf die Forderung xx DM kommen, wie die Tarife sind.
  3. Da das Bild zwar nachweislich in zwei Monaten von mir präsentiert wurde (VG Bild-Kunst hat Kopie der entsprechenden Homepageseite mit Datum), aber weniger als 30 Tage, habe ich auf einen Monat Nutzung heruntergehandelt.
  4. Parallel nahm ich Kontakt zu RA Kaup auf, der mir folgende Stellungnahme (Word-Dokument, 22 KB) schickte.
  5. Habe die Gebühr für ein Bild pro Monat bezahlt.

 

Es folgt der Text, den ich vom 12.07.00 bis 29.10.02 geschrieben habe.


[12.07.00]

Mit dem Artikel der Berliner Morgenpost "Spiel, Satz und Sieg" zeigte ich einmal zeitweilig eine Abbildung des Gemälde "Victory Boogie Woogie" von Piet Mondrian.

Leider bekam ich ein Honorarforderung von der Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst, so daß ich, um weitere Forderungen zu vermeiden, daß Bild nicht mehr zeige. Diese Herausnahme ist kein Akzeptieren der Honorarforderung oder irgendein anderes Eingeständnis.

 

Zur Zeit befinde ich mich im "Jura-Studium" ...

Soviel kann ich aber schon mal sagen: VG Bild-Kunst verlangt für die Einspeisung in das Internet oder andere Netzwerke von Werken der Bildenden Kunst und der Fotografie von Künstlern, die durch die VG vertreten werden, einen Grundtarif von 50 DM pro angefangenen Monat zuzüglich MwSt.

 

Auf dieser Seite werde ich über das Geschehen berichten. Allerdings möchte ich der Entwicklung nicht vorgreifen.


[15.07.00]

Habe alles von meiner Homepage gelöscht, was mir Ärger mit einer Verwertungsgesellschaft oder mit Urhebern bringen könnte.

So habe ich nicht nur alle Zeitungsartikel gestrichen, sondern auch Fotos, die ich auf meinen Seiten zu Persönlichkeiten hatte.

Manche Themen habe ich komplett getrichen, wie "BigBrother", da die Firma Endemol auch Abmahnungen wegen Markenrechtsverletzungen verschickt, und das sind Rechnungen, dagegen ist, die ich von der VG Bild-Kunst erhalten habe, ein Trinkgeld. Ein kleines Trinkgeld.

Vielleicht lege ich das Urheberrecht jetzt etwas streng aus, aber ich habe alle meine Freizeit der letzten Tage gebraucht, um mich mit dem Thema Urheberecht zu befassen, jedoch trotzdem nicht das gefunden, was ich suchte ... also eigentlich ist mein "Jura-Studium" noch nicht beendet.

Aber dafür ist mir meine Zeit einfach zu schade! - Deshalb habe ich einen harten Schnitt gemacht.

Außerdem kommen auf mich schwierige Aufgaben zu, wenn ich ab Wintersemester 2000/2001 wieder zur Uni gehe. Da brauche ich den Rücken frei, sozusagen.

Natürlich habe ich alles, was ich gelöscht habe, noch auf meinem PC, was ich ja auch darf. Bei Anfragen zu meinen nicht mehr existierenden Seiten kann ich also weiterhelfen.

 

Abschließend für heute möchte ich sagen: ich habe kein Problem, das Urheberrecht einzuhalten, ich hätte es nur gern gesehen, wenn die VG Bild-Kunst mich auf meine Urheberschaftsverletzung hingewiesen hatte, bevor sie abkassiert. Zumal das Bild, um was es geht, im August 1998 für 72 Millionen Mark (damit Sie nicht denken, ich hätte mich verschrieben: zweiundsiebzig Millionen Deutsche Mark) den Besitzer wechselte.

Vielleicht lasse ich mich doch noch auf einen Streit mit den Damen und Herren der Verwertungsgesellschaft ein ... aber sehr wahrscheinlich werde ich das Thema abhaken und mich wieder auf meine wichtigen Vorhaben konzentrieren.

Schade ist das ganze aber trotzdem: über die Zeit ist meine Homepage ein umfangreiches Archiv geworden, das auch viel benutzt wurde.


[17.07.00]

Habe meine Homepage weiter verkleinert. Jetzt belegt sie nur noch 1,5 MB. Bevor ich mit dem Löschen wegen der Honorarforderung von VG Bild-Kunst begann, hatte meine Homepage eine Größe von über 6 MB.

Nicht, daß die Differenz ausschließlich aus fremden Eigentum bestand. Aber was soll ich mit der Einstiegsseite zu eine Artikelsammung, die es nicht mehr gibt?

Da mir meine Homepage als virtueller Psychotherapeut diente (ich hoffe, sie wird es weiter tun können), stellen diese Eingriffe eine Störung meiner Therapie dar. So als würde der Therapeut mir das Wort verbieten.


[26.07.00]

Das Thema ist für mich abgehakt.

Ich habe die Rechnung von 53,50 DM für die einmonatige Veröffentlichung einer Kopie eines Gemäldes bezahlt.


[17.08.00]

Im Nachhinein hat das alles auch etwas Gutes gehabt: Menschen kommen nicht mehr auf meine Seite, um geistiges Gut zu besichtigen, das nicht meins ist.


[24.09.00]

Die Verwertungsgesellschaft Bild und Kunst hatte auch etwas dagegen, daß diese Datei "vgbildkunst.htm" hieß und daß ich meine Leser bat, ihre Meinung und Erfahrung an vgbildkunst@xxx.de zu schreiben.

Man forderte mich auf, die Datei umzubenennen und eine andere eMail-Adresse anzugeben, weil ich einen Markennamen benutzen würde, was ich nicht ohne Genehmigung dürfe.

Das wollte ich noch anfügen, obwohl ich diese Datei bereits am 14. Juli 2000 umbenannte. Irgendwie weiß ich bei der ganzen Sache nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Für mich ist das Gehabe ziemlich krank.

Damit nicht weitere Honorarforderungen wegen Verletzungen des Urheberrechts bei mir eintreffen, hatte ich, wie bereits gesagt, alles Fremde von meiner Homepage entfernt. Das hat mir nicht gefallen. Meine Devise war schon als Kind: Verbote sind dazu da, sie zu umgehen. Hatte ich Stubenarrest, habe ich eben gelesen. Durfte ich nicht fernsehen, bin ich rausgegangen. Hatte ich Fernsehverbot und Stubenarrest - das durfte nicht sein, nur eine Strafe für ein Vergehen.

Das Problem meiner Verletzung des Urheberrechts bestand nicht im Sammeln von Zeitungsartikeln und Bildern, sondern im VERÖFFENTLICHEN. Deshalb habe ich mein Zeitungsarchiv in einen nicht öffentlichen Bereich meiner Homepage ausgelagert. So ist für mich meine Homepage in ihrer Fülle erhaltengeblieben, lediglich andere Leser werden meine Zeitungsartikel vermissen. Vielleicht aber auch nicht. Nachgefragt oder gar beklagt hat sich noch keiner.


[29.10.00]

Vor einigen Tage fragte doch jemand nach einem Artikel, der noch in den Suchmaschinen war, allerdings nicht mehr in meiner Homepage. Jedenfalls nicht mehr dort, wo ihn die Suchmaschine auswies. - Gern habe ich geholfen.

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