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"Herzinfarkt"

[22.03.02, fr, 18:04]

Am 18.03.02 (Montag) fühlte ich mich sehr unwohl. Ins Tagebuch schrieb ich:

Eben habe ich beim Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes in der Gutenbergstraße 38 angerufen, um mich zu informieren, was nötig ist, damit ich Blut spenden kann.

Vielleicht gehe ich morgen schon zur Blutspende.

Der Ursprung des Vorhabens ist nicht mein Bedürfnis, anderen zu helfen, sondern mir selbst.

Seit ich Übergewicht habe, fällt mir die Anpassung auf Temperaturschwankungen schwerer. Außerdem vermute ich, leichten Bluthochdruck zu haben.

Als Naiv-Mediziner dachte ich mir, durch weniger Blut in meinem Körper würde mein Körper flexibler werden.

Meine ersten Maßnahmen:

Morgen werde ich mir Kalium-Brause-Tabletten (oder was ähnliches) kaufen, da ich schon fettarm und wenig esse, aber keinen Bock habe, noch mehr Äpfel und so zu essen. Kaliumreiche Nahrung soll den Blutdruck senken.

Ich werde öfter Spaziergänge machen, auch wenn ich das hasse, da ich mit dem Laufen zu wenig Bewegung bekommen, aber zur Zeit nicht mehr laufen kann (zu starke Belastung).

Außerdem werde ich während und nach meiner Arbeit am PC Übungen zum Entspannen meines Rückers, speziell der Schultern, machen.

Und vorrangig werde ich stärker abnehmen. So schön wie es ist, daß ich endlich unter 100 Kilo gekommen bin, so ist mein Ziel, deutlich unter 90 Kilo zu wiegen.

 

Am 19.03.02 (Dienstag) fühlte ich mich aber noch nicht besser, hatte sogar das Gefühl, einen leichten Herzinfarkt gehabt zu haben. Ins Tagebuch schrieb ich:

Nachdem ich heute meinen Lohn (MAZ Zustellung) geholt hatte, ging ich am Hauptbahnhof in die Apotheke und ließ meinen Blutdruck durch ein Gerät messen, bei dem man eine Manschette um den Oberarm legt bekommt, alles andere macht das Gerät allein.

1. Messung (12:15): 154/96, Plus 62;

2. Messung (12:25): 154/102, Puls 64.

Die Werte für den Puls sind in Ordnung, aber der Blutdruck ist zu hoch. Normal ist bis 140/90.

Deshalb bin ich am Nachmittag zum Arzt gegangen.

Der erste Wert lag gleich hoch, also bei 154, der zweite etwas niedriger. Ich glaube am linken Arm bei 95, am rechten Arm bei 90. [Anmerkung vom 20.03.02 um 19:13: die Schwester bei der Blutabnahme sagte, der gemessene Wert sei 150/85 gewesen.]

Erst heute erfuhr ich, daß meine Werte am 2. November 1995 bei 150/90 lagen. Damals ließ ich mich vor Beginn meiner Psychotherapie untersuchen. Damit habe ich seit mindestens fast siehen Jahren bereits leichten Bluthochdruck.

Die Ärztin gab mir Corifeo (Wirkstoff: Lercanidipinhydrochlorid). Davon soll ich täglich eine halbe Tablette nehmen. Ich weiß noch nicht, ob ich das mache. Vorerst werde ich sehen, ob ich meinen Blutdruck durch Entspannung herunterbekommen.

Morgen soll ich mein Blut zur Untersuchung.

In 14 Tage soll ich wieder zur Ärztin.

 

Beim Arzt (Lennéstraße) wurde ein EGK gemacht. Mein Herz war in Ordnung. Trotzdem sorgte ich mich wegen meines hohen Blutdruckes, den ich auf Streß und Dauerstreß zurückführte.

Am Abend nach dem Arztbesuch machte ich Entspannungsübungen.

Ich atmete tief aus und blies alle meine Sorgen hinaus, hielt den Atem an, damit die Sorgen auch wegwehen konnten, dann atmete ich tief ein. Teilweise spüre ich erheblichen Druck aus meiner Brust weichen.

Mein Lieblingsmotiv war: ich habe unendlich viel Zeit.

Am nächsten Morgen ließ ich meinen Blutdruck vor der Blutentnahme messen: 120/80.

Da ist mir ein großer Stein vom Herzen gefallen!

Ich hatte also keine organischen Schäden, sondern peitschte meinen Blutdruck selbst in die Höhe, weil ich mir zuviel vornahm bzw. mich zu sehr sorgte.


[23.03.02, sa, 11:42]

Gestern habe ich seit Dienstag wieder das erstemal ferngesehen.

Noch am Donnerstag konnte ich nicht in die Fernsehzeitung gucken, ohne gestreßt zu sein.

Aber gestern abend schaltete ich dann den Fernseher doch mal ein.

In der Tagesschau verwendete man 10 Minuten für die Berichte zum "Eklat im Bundesrat zur Abstimmung über das Zuwanderungsgesetz". Da wußte ich, warum ich die halbe Woche so entspannt gelebt habe.

Um 21 Uhr 30 schaltete ich den Fernseher mitten in einem Spielfilm aus und ging ins Bett. Die Werbepausen hatten mich schon wieder genug genervt, und der Film war es nicht wert, mich weiterhin nerven zu lassen.

Als ich gegen 22 Uhr 30 noch nicht eingeschlafen war, stand ich auf und schaute noch "Schneller als der Tod", USA 1994, mit Sharon Stone, Gene Hackmann, Leonardo DiCaprio, Russel Crowe.

Den Film hatte ich schon einmal gesehen und finde ihn so gut, daß ich auch die Werbepausen in Kauf nahm. Selbstverständlich blieb ich nicht vorm Fernseher sitzen, als Werbung gesendet wurde, aber diese Unterbrechungen des Film nerven mich sehr.

Heute morgen bin ich dann locker kurz vor vier aufgestanden (der Film ging bis halb eins) und war auch während der Zeitungstour fit. Ich habe mich also seit Montag schon gut erholt.


[28.03.02, do, 11:10]

Das Wetter schlägt um. Ich habe wieder Druck in den Ohren und leichter Kopfschmemrzen. (Ich wiege knapp unter 100 Kilo.)

Leider habe ich die letzten Tage wieder etwas mehr gegessen, aber bei Luftdruck wie heute, habe ich meist wenig Appetit.

Ich sollte nachher spazierengehen, aber ich weiß nicht, wohin. Und einfach so, ist mir zu blöd. Laufen kann ich heute auch nicht, weil ich gestern gelaufen bin.

 

[11:25]

Ich habe einen Weg zu erledigen, aber einen unangenehmen: Geld eintreiben.


[02.04.02, di, 17:00]

Ich hatte heute einen Arzttermin. Mein Blutdruck war heute 145/90.

Ich habe keine guten Werte erwartet. Bin schon mit Kopfschmerzen aufgewacht. Die vorige Woche war nicht gut, Ostern auch nicht.

Ich soll zum Augenarzt gehen, um zu untersuchen, ob durch meinen hohen Blutdruck Schäden an meinen Augen entstanden sind.

Meine Blut- und Cholesterinwerte sind in Ordnung, liegen allerdings an der oberen Grenze, haben sich seit 1995 kaum verändert.

Trotzdem werde ich weiterhin versuchen, abzuspecken (zur Zeit wiege ich 100 Kilo, siehe Gewicht 2002), mich gesünder zu ernähren und mit weniger Streß zu leben.


[13.07.02, sa, 14:53]

Lange Zeit hatte ich keine Sorgen mit meinem Blutdruck, doch der Streß zum Semesterende (zwei Klausuren sind in den nächsten Tagen zu schreiben) hat geschafft, was die Hitzetage nicht schafften: mein Blutdruck ist spürbar gestiegen.

Deshalb habe ich heute ganz bewußt wenig gegessen, um meinen Stoffwechsel herunterzufahren.

Außerdem habe ich mentale Entspannungsübungen gemacht. Ich habe nichts gewonnen, wenn ich es in der letzten Vorbereitung auf die Klausuren übertreibe und mich dann wieder an nichts erinnern kann.


[18.12.02, mi, 12:00]

Seit 06.12.02 besitze ich einen Blutdruckmesser für Handgelenk.

Nun kann ich endlich meinen Blutdruck messen, muß ihn nicht schätzen.

Vor einigen Tage begann ich Maßnahmen zum Senken meines Blutdruckes umzusetzten. Darüber schreibe ich im Tagebuch ausführlich.

Heute morgen nach der Zeitungstour, schon im Bett, kurz vorm Einschlafen war mein Blutdruck 120/80 bzw. (5 Minuten später) 118/83.

Hin und wieder liegt es sogar unter 120/80, wie am 16.11.02, 7:37: 113/77. Oder heute um 6:20: 107/76.

Ich denke, wenn ich weiterhin die Maßnahmen umsetzte und außerdem mein Übergewicht verliere, werde ich einen besseren Blutdruck und niedrigeren Ruhepuls haben als in meinen 20er Jahren.

Mein bisher niedrigste Ruhepuls betrug 54 Schläge pro Minute bei einem Blutdruck von 115/84 (13.12.02, 6:21).


[19.12.02, do, 6:00]

Auf Blutdruck schrieb ich eben, wie sich mein Blutdruck und mein Puls veränderte, während ich abends im Bett lag und langsam einschlief.

Gestern abend erreichte ich auch einen neuen niedrigesten Puls: 50 (fünfzig) Schläge pro Minute.


[05.02.2008, di, 10:30]

Bereits seit einigen Monaten fühlt mein Herz sich so gut, daß ich es nicht mehr spüre. Selbst im Sommer nicht, als ich den ganzen Tag bei großer Hitze im Bus fuhr.

Das hätte ich nicht ohne die doppelte Medikation aus Ramipril 5/25 und Ramipril 5 geschafft, die ich seit 15.05.2006 nehme (siehe Blutdruck 2, Eintrag vom 15.06.2006).

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