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Herr der Ringe - Vergleich zwischen Film und Buch

[08.01.02, di, 10:24]

Am 24.12.01, Montag, nachmittags sah ich im Potsdamer UCI den Film "Herr der Ringe".

Der Film hat mir ausgesprochen gut gefallen, weshalb ich mich näher für die Büchern interessierte.

Ich stieß auf die Auseinandersetzung um die Übersetzung. Die einen finden die 30 Jahre alte Übersetzung gut, die andere, weit wenigere, die neue.

Da die neue in der neuen Rechtschreibung verfaßt ist, neigte ich dazu, die alte Fassung zu kaufen. Jedoch gibt es sie nicht mehr bzw. zur Zeit nicht mehr als Taschenbuch, deshalb kaufte ich am 04.01.02 die neue: drei Bände, rund 1350 Seiten, als Taschenbuch im Schuber für 32,50 Euro, obwohl ich den Preis ich für zu hoch halte.

[Vor Monaten schaute ich einmal nach "Herr der Ringe". Damals gab es noch die alte Übersetzung als Taschenbuch, die in der dreibändigen Ausgabe billiger als die neue Taschenbuchausgabe war. An den genauen Preis erinnere ich mich nicht mehr. Auf jeden Fall sind mir 25 Euro für einen Band der gebundenen alten Übersetzung, die es jetzt zu kaufen gibt, zu teuer. Da ich mindestens den ersten und den zweiten Band hätte kaufen müssen, hätte ich 50 Euro bezahlt. Diese 50 Euro habe ich für die dreibändige Ausgabe von Marcel Proust "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" (4200 Seiten) ausgegeben, und wenn ich ehrlich bin, halte ich sie dort für besser angelegt. Na ja, vielleicht bin ich kein Tolkien-Fan ...]

 

Ich näherte mich dem Buch langsam. Sah mir die Karte an, verfolgte den Weg der Gefährten auf der Karte. Dachte an meine Kindheit, wo ich auch Karten zeichnete und eine neue Welt erschuf. Las etwas im zweiten Band (drittes Buch), um zu sehen, wie die Handlung weitergeht. Schmökerte im ersten Band herum.

 

Dann machte ich mich im ersten Band auf die Suche nach den Stellen, die mich im Film besonders fasziniert hatte:

1) Die riesige Treppe in der sehr großen Halle, die immer weiter nach unter führt, von der ein großer Teil herausbricht und schwankt, links, rechts, dann nach vorn, weil die Leute sich nach vorn beugen, und an der Fortsetzung der noch feststehenden Streppe anschlägt, bevor sie zerbricht.

Im Buch gibt es nur die Treppe, die Szene gibt es nicht (Seite 422, 1. Band).

(Im ersten Teil der Trilogie "Die Gefährten" ist es Szene 36: "Die Brücke von Khazad-dûm".)

2) Der tolle, scheinbar unendlich hohe Turm, in dem der Zauberer Saruman den Zauberer Gandalf gefangenhält. Die schwindelerregenden Aufnahmen von der Spitze des Turmes in die tiefen Gruben und Bergwerke.

Das wird in ein oder zwei Sätzen erwähnt (Seite 340, 1. Band).

(In "Die Gefährten" ist es Szene 20: "Die Verliese Isengards".)

Nach weiteren Stellen habe ich im ersten Band nicht gesucht.

 

Während ich nach diesen zwei Stellen suchte, las ich ja auch viel im Buch. Leider muß ich sagen, daß Tolkien nach meinen Maßstaben kein guter Schriftsteller ist. Ich glaube nicht, daß mein Eindruck mit der neuen Übersetzung zu tun hat. Jedenfalls hatte ich beim Textvergleich zwischen englischem Originaltext, alter und neuer deutscher Übersetzung, den die Deutsche Tolkien Gesellschaft auf ihrer Homepage anbietet, nicht den Eindruck.

 

Alles in allem bin ich vom Buch "Herr der Ringe" enttäuscht. Ich werde kein Tolkien-Fan werden. Ich werde wohl den zweiten und dritten Band nicht lesen, sondern warten, bis die Filme ins Kino kommen.

 

Das ist meine sehr persönliche Meinung. Ich möchte keinem Tolkien-Fan zu nahetreten, wollte aber unbedingt meine Erfahrungen mit Film und Buch veröffentlichen.


[30.01.02]

Habe die drei Bände meinem Bruder gegeben (20.01.02).

Er hat begonnen, den zweiten Band zu lesen und ist bis jetzt zufrieden.


[06.02.02]

Habe meinem Bruder die Bücher "Herr der Ringe" verkauft.


[13.02.2008, mi, 14:00]

Habe von meinem Bruder die Bücher "Herr der Ringe" (neue Übersetzung) zurückgekauft.

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