Gästebuch


Gästebuch 2004


Am 11. Dezember 2004 um 6:21 schrieb Hurz

 

[offenbar möchtest du Einträge ins Gästebuch nicht direkt, sondern erst mal als Mail - somit hier also auf diesem Weg.

Meine e-mail-Adresse bitte NICHT veröffentlichen!! Möchte meine Mailbox weder von Spam noch von Beschimpfungen/Drohungen "anständiger" Zeitgenossen voll kriegen!]

 

{Kommentar: Das ist auch der Grund, warum ich den direkten Eintrag ins mein Gästebuch unterbunden habe. Mit kritischen Worte kann ich gut leben, aber Beschimpfungen von dummen Zeitgenossen nutzen mir nichts (viele der Einträge habe ich gar nicht mehr in meine Homepage übernommen, sondern gleich im 1&1-Gästebuch gelöscht), und da diese immer anonym erfolgten, nehme ich Gästebucheinträge nur noch als Mail an. Diese Entscheidung war richtig: 1) die dummen Zeitgenossen melden sich nicht mehr, 2) der Gästebucheintrag nach langer Zeit ist ein sehr schöner - danke, Hurz!}

 

Lieber Andreas,

ursprünglich bin ich heute auch nur zufällig auf deinen Seiten hier hereingeschneit, bin aber neugierig geworden und angerührt und jetzt schon Stunden dabei, weiterzulesen (obwohl ich die Zeit eigentlich gar nicht habe). Manches finde ich in seiner Detailtümelei zäh bis nervig (aber mir ist ja inzwischen klar, daß du nicht für deine Leser schreibst, sondern für dich selbst; so mag das Sinn machen.) Aber es gibt immer wieder auch Stellen, die fesselnd und bewegend sind.

Ich habe natürlich in der Zeit nur einen Bruchteil von deinen Seiten lesen können; ...

 

{Kommentar: Das ist klar - meine viel Text und wenig Code enthaltenden HTML-Seiten haben ein Volumen von über 5,5 MB groß. Zum Vergleich, um sich den Umfang vorzustellen: Die Bibel im HTML-Format ist je nach Übersetzung zwischen 4,5 bis 5 MB groß und hat rund 1.500 Buchseiten.}

 

... aber ich glaube zu sehen, wie du dich in den letzten paar Jahren zu deinem Positiven hin gewandelt hast!

Zum Beispiel deine Stabilität kommt mir VIEL größer vor als in früheren Zeiten; die viel größere Souveränität, mit der du Fassaden sinken läßt und Einblicke auf deine wirklichen Gedanken und Gefühle zu geben fähig bist. Und das - wenn einem nicht gerade ein Stück Glück einfach so in den Schoß fällt (ich denke da etwa an "MC") - ist doch wohl die Voraussetzung, in seinem Leben "aufräumen" zu können! Früher kamst du mir viel ängstlich bemühter vor, gewisse unnötige Grenzen einzuhalten, die deine Bewegungsfreiheit einengten - heute finde ich dich viel mutiger und dadurch auch handlungsfähiger. Du kannst m.E. auch viel besser mal einer Gefahr gegenübertreten, statt davor zurückzuweichen um des momentanen lieben Friedens willen.

 

{Kommentar: Ich stimme dir zu, ich empfinde mich auch als stabiler und mutiger. Vorausgehen mußte allerdings mein festerer Umgang mit meinen Süchten, der sich jedoch nie von heute auf morgen einstellt, sondern eher von vorgestern auf übermorgen.}

 

Vor allen Dingen bin ich beeindruckt, tief beeindruckt, mit welcher Ehrlichkeit vor dir selbst du die Dinge inzwischen angehst! Ich will damit nicht sagen, daß dir das immer gelingt; aber den guten, ehrlichen Willen kann man klar herausspüren, und ich staune immer wieder bei Passagen, wo du dir schonungslos Rechenschaft vor dir selbst ablegst!

Ich finde, du hast große Fortschritte gemacht!

 

{Kommentar: Danke, Hurz! Ich finde auch, ich habe große Fortschritte gemacht, und bin sehr stolz auf mich.}

 

Und wie menschlich haushoch überlegen du den dünkelhaften hohlen Blagen bist, die dich hier öfter mal anpflaumen, weil sie noch nicht für fünf Pfennig verstanden haben, was im Leben wichtig ist!

Eine Sache, die ich aber überhaupt nicht verstehen kann, ist diese Langmut, mit der du später dieser Dagmar gegenübertrittst, nachdem die dir damals DERMAßEN übel mitgespielt hat!

Nicht nur daß du da arztreif zusammengeschlagen worden bist - nein, gerade auch noch auf Veranlassung der Frau, die du damals geliebt hast - des Menschen, dem du damals wohl vertraut haben dürftest wie niemand anderem - das muß doch höllisch weh getan haben, in jeder Beziehung!

 

{Kommentar: Ja, das hat es!}

 

Ich kann mir das nicht vorstellen, daß man sowas so leicht vergeben und vergessen kann und dem anderen nicht nachtragen! Da muß doch, zumindest bis die Angelegenheit mal in einem gemeinsamen Gesprächsprozeß aus der Welt geschafft werden kann, bei dir eine Stinkwut sein und eine Abscheu vor dem Rabenaas, daß dich damals derart gemein und brutal behandelt hat!

 

{Kommentar: Nein, so groß war meine Wut auf Dagmar nicht, weil ich sie immer als die Schwächere, das Opfer gesehen habe, in jeder Beziehung.}

 

Wie du beschreibst, wie du da in aller Ruhe und geradezu Gelassenheit mit ihr gesprochen hast und umgegangen bist, als sie sich nach langer Zeit wieder bei dir gemeldet hat, das ist ja schon fast übermenschlich - bist du so ein Heiliger??

 

{Kommentar: *Auflachen* Nein, Hurz, ich bin kein Heiliger! Ich glaube einfach nur, Dagmar hat es immer schön schwerer als ich gehabt, auch wenn niemand das auf den ersten Blick gesehen hat und sieht. Während mein Leben besser wird, weil ich immer ehrlicher zu mir bin, kann sie ihr Leben nur aufrechterhalten, weil sie an ihren Lügen festhält. So weiß sie 20 Jahre nach unserer Beziehung Wesentliches nicht mehr, nachdem sie einige Sachverhalte schon während unseres Zusammenseins umgedeutet hat. Damals hat sie mich, allgemein gesagt, in ihrem Bewußtsein zum emotionalen Krüppel gemacht und hat diese Fälschung sofort weitergetragen. Heute weiß sie nicht mehr und will nicht mehr wissen, was wirklich geschehen ist - nicht nur mich betreffend, sondern auch ihre Tochter - und reagiert hysterisich auf Details, die ihrer Darstellung widersprechen.}

 

Also das kommt mir doch stark so vor, als ob du da mächtig was verleugnen würdest (oder doch _hättest_)!

 

{Kommentar: Ich bin einfach jemand, der keine Freude empfindet, Schwächere einzuschlagrn, und Dagmar ist eindeutig die schwächere. Sie ist es, die Hilfe braucht und deren Leben völlig falsch gelaufen ist, trotzdem gibt sie immer noch, wie vor 20 Jahren, die Souveräne.}

 

Nun will ich dir natürlich keine Probleme einreden, die du nicht hast; aber vielleicht denkst du doch noch mal drüber nach, ob da wohl noch was aufzuarbeiten wäre! Vielleicht könnte dir das ja eine Hilfe sein.

 

{Kommentar: Aufzuarbeiten gibt es wohl immer etwas, aber seit ich die Bibel lese, ist mir vieles klarer geworden, und das letzte, was ich mir wünsche, ist, alten Haß zu beleben, weil der die Fronten verhärtet und niemanden hilft.}

 

Dagegen kann ich dir in anderer Hinsicht wohl "einen Zahn ziehen":

"Daß meine Fixierung auf Dagmar eigentlich mein Wunsch war, eine Beziehung mit meiner Mutter einzugehen, schockt mich inzwischen nicht mehr so sehr, obwohl die Vorstellung mir Unbehagen bereitet, ich finde Dagmar deshalb sexuell so attraktiv, weil sie meinen Wunsch bedient, mit meiner Mutter Sex zu haben."

Also wenn du da glaubst, daß du da mit sexuellen Wünschen nach deiner Mutter was exorbitant Exotisches und ganz furchtbar Verdorbenes wärst, dann bist du vollkommen auf dem Holzweg: der Wunsch nach Sex mit Mutti teilen Millionen deutsche Jungs/Männer mit dir! Es gilt halt nur öffentlich als Riesenschweinerei und wird daher vollkommen unter den Tisch gelogen.

Wenn du's nicht glaubst, dann lies mal bei der renommierten freigeistigen amerikanischen Domain Salon.com nach: http://archive.salon.com/col/weav/1998/09/09weav.html. Die bekannte Kolumnistin Courtney Weaver führt da ein Interview mit der erfahrenen Telefonsex-Nutte Andrea. Dabei erfährt sie, was - neben Domination bis hin zu Sado/Maso - das von den Kunden meistgewünschte Erzählthema ist: Sex mit der Mutti! Es ist also geradezu eine Volksbewegung! :-))

Und bei Licht betrachtet, ist das ja auch völlig natürlich: Schon als Embryo wird der Junge auf die Mutter geeicht: ihren Stimmklang, ihre Sprechart, ihre Bewegungsrhythmen und -gewohnheiten, und vielleicht schon wie sie riecht und wie sie schmeckt, damit er sie später finden kann, sie, die ihm das Überleben ermöglichen wird.

Und wenn sie ihn auf die Welt gebracht hat, dann wird sie ihm DIE große Erfüllerin seiner Wünsche, Bedürfnisse, Gelüste - sie verhilft ihm sogar zu überleben, indem sie ihm ihre Brüste gibt, die ihn nähren, und er riecht sie und fühlt sie und schmeckt sie und tut sich gütlich daran und erlebt seine Rettung vor dem großen, brüllenden Ungeheuer Hunger, von dem er instinktiv spürt, daß es sein Leben bedroht. Er erlebt ihre geliebten Brüste, den Duft ihrer Haut, sie schauen sich verzückt und tief, tief in die strahlenden Augen, er hört, wie sie voll Zärtlichkeit und Liebe mit ihm spricht, erlebt, wie sie ganz auf ihn ausgerichtet ist und ganz für ihn da ist, eine Sinfonie aller Sinne und Empfindungen, die ihm sagen, daß die Welt in Ordnung und alles gut ist. Sie ist seine große Beglückerin; in ihren Armen erlebt er die Erfüllung aller seiner Wünsche. Und das ist seine Welt.

Wie groß seine instinktive Ausgerichtetheit auf ganzheitlichen - also auch leiblichen - Kontakt mit seiner Mutter ist, erweist z.B. ein anthropologisches Experiment mit unseren nächsten Verwandten, den Affen: da hat man das enorme Bedürfnis nach Muttis Haut (und Haaren) schon längst bei Menschenaffen gezeigt: man hat verwaisten Äffchen zwei Drahtgestelle als Mutterersatz angeboten: eine "Trink-Mutter" (mit beschnullerten Fläschchen) und eine "Fell-Mutter" (ohne Fläschchen, aber eben mit "Fell"). Und siehe da: die Affenkinder haben immer die Fellmutter bevorzugt; sogar wenn sie trinken wollten, blieben sie an sie geklammert, und haben sich nur mal eben zur Trink-Mutter hinübergebeugt. Und wenn sie nicht liebevollen Hautkontakt bekamen, verkümmerten sie physisch und verhaltensmäßig.

[Weshalb ich auch die Lebensweisheit dick unterstreiche: "Telefonsex ist wie Speisekarte-lesen!" Das ist Mangelernährung - Hautkontakt ist unersetzlich!! :-)) ]

Und welche Mutter äußert ihrem Kleinen ihre zärtliche Liebe nicht, indem sie es innig an ihrer Brust birgt, auf ihrer Haut; und auch durch neckische Küßchen- und Streichel- und Kitzel-Spiele, z.B. nach dem Baden, und gibt ihm verzückte Küßchen auf Bauch und Po und (fast) überallhin, daß er vor Wonne quietscht und kräht und strampelt! Da ist der Kleine ganz Körperlust und genießt sie hemmungslos, und Mutti bereitet sie ihm wieder so herrlich!

- Nun wird der Mensch im Laufe des Lebens geformt, lernt dazu, macht Erfahrungen, die ihn beeinflussen; aber er wird in seiner Lebensgeschichte ja nicht immer wieder ein völlig Neuer: es bleiben in ihm immer Schichten seiner früheren Vergangenheit zurück; und sie schwingen in seinem späteren Gefühlsleben unbewußt mit - teilweise sogar machtvoll.

Wenn jetzt also der Junge heranwächst und ihm auf einmal bewußt wird, daß das Weibsvolk doch nicht nur doof und zickig ist, sondern sogar so was Bestimmtes hat, so was Interessantes, Anziehendes, Lockendes, und es ihn - sehr wohl auch körperlich - zunehmend zu ihm hinzieht (und sogar hin_treibt_ ...), er nach Weiblichkeit und weiblicher Leiblichkeit zu dürsten beginnt: wenn er die Welt mit neuen Augen sieht, und sich umschaut: wen sieht er da an weiblichen Wesen, in ihrer Weiblichkeit und weiblicher Leiblichkeit, jeden Tag zum Greifen nah vor sich - er braucht nur den Arm auszustrecken...? Mutti!! Und wenn die Mutter-Kind-Beziehung nicht durch äußere Störungen oder psychische Gestörtheit der Mutter geschädigt ist, sondern intakt ist, dann liebt eine Mutter ihre Kinder üblicherweise über alles, und er hat es ja gefühlsmäßig erfaßt, schon seit Ur-Zeiten, daß sie ihn lieb hat; und üblicherweise ist auch eine Mutter für ihren Sohn der liebste Mensch (zumindest weibliche) auf der Welt, auch für den herangewachsenen - auch wenn "ein Mann" sowas natürlich nicht zeigen darf. ;-)

Klar, daß, wenn er jetzt, von seinen sprudelnden Hormonen erotisiert, sie jetzt leibhaftig vor sich erlebt, auch seine tiefen, alten Seelenschichten mitschwingen und ihm sein Erleben einfärben; also ihn unbewußt daran erinnern, wie beseligend schön es damals in ihren Armen war, an ihrem beglückenden Leib, als sie ihm seine sinnlichen Bedürfnisse herrlich stillte.

Nur, daß das Spektrum seiner Bedürfnisse sich inzwischen halt erweitert hat - und diese, wie er gehört hat (und auch instinktiv ahnt), in den Armen einer freundlichen, zärtlichen, liebevollen, hingebungsvollen, liebenden Frau am schönsten erfüllt werden (wenn er nicht schwul ist).

Wo also wird er die schönste Erfüllung seiner drängenden Sehnsüchte selbstverständlich am ehesten ahnen: bei den gackernden, verlegen zickenden Gänschen, die er in der Umgebung sieht - oder bei Mutti, bei der es immer so schön war und die so gut zu ihm ist und sich für ihn zerreißen lassen würde...?

Nur taucht da jetzt natürlich die familiale Konstellation auf: Wie würde Vati sich dazu stellen? In der bürgerlichen Beziehung gönnt man dem Partner, den man (angeblich) liebt, an anderweitig ausgelebter Sexualität "natürlich" nicht das Schwarze unterm Fingernagel. Da darf ein Gedanke an SOWAS überhaupt erst gar nicht in die Köpfe kommen!!!

(Wer weiß denn schon auch, wie lange Muttis sittsame Widerstandskraft reichen würde, wenn ihr geliebter Sohnemann, mit dem sie so beglückende zärtliche Körperlichkeit und Lust geteilt hat, zu ihr kommt, triebgequält, und sie wissen läßt, daß er sie nötig braucht ( = ihren Brutpflegeinstinkt massiv anspricht) - und zwar in der Weise, wie ihr das, (auch schon ohne daß dieser mitschwingen würde,) große, selige Lust zu bereiten pflegt...?

Hat sie nicht schon, damals, in inniger Umarmung mit ihrem Sohn, von ihm süße sexuelle Lust genossen, als sie ihm ihre Brust gewährte und er sie berührte und drückte und ausgiebig an ihren Brustwarzen sog und nuckelte? Hat sie diese Lust nicht oft und ausgiebig in inniger Zweisamkeit und Verbundenheit mit ihm erlebt - nur sie beide? (Auch wenn sie sich vielleicht eher die Zunge abbeißt, als ehrlich darüber zu reden?)

 

{Kommentar: Ich glaube, sie würde sich lieber die Zunge abbeißen.}

 

[Übrigens gab es da auch die sehr interessante Untersuchung "Wie Mütter ihre Söhne sehen" (1993) des Bremer Sozialwissenschaftlers Prof. Gerhard Amendt, in der er ermittelte, daß die Gedanken der Mütter ganz unnötig oft um den Penis ihres Sohnes kreisen: nämlich, dass 70 Prozent der befragten Frauen dafür plädieren, dass "jede Mutter eigentlich regelmässig darauf achten sollte, ob sich der Penis ihres Sohnes richtig entwickelt." Mehr als die Hälfte der Antwortenden erklärte zudem, dass sie "vorbeugend gegen eine Vorhautverengung" bei ihrem Sohn tätig werde, indem sie "seine Vorhaut öfters zurückstreife", "mit warmem Wasser wasche" oder "seinen Penis regelmässig untersuche". Natürlich wird die Antwort sein: "das ist doch eine sehr sinnvolle pflegerische Vorsorge gegen Vorhautverengung!" Nur, daß vom medizinischen Standpunkt aus eine Vorhautverengung keine große Sache ist und bei weitem nicht wert, daß man ihr so viel Zeit und Aufmerksamkeit widmet; zumal sie sehr leicht zu beheben ist. Da gibt es unverhältnismäßig gefährlichere Krankheiten, die eher der vorsorglichen Überwachung wert wären (z.B. Übergewicht, Jugenddiabetes, Augeninnendruck, Netzhautablösung, Haltungsschäden, Fußfehlentwicklungen, Hautfleckenentwicklung (Melanom), ...) Die große Schwergewichtung ihrer Aufmerksamkeit für den Penis ihres Sohnes, für seine Beobachtung und Berührung ist von der Sache her nicht zu rechtfertigen; sie muß also einen anderen Grund haben. Tja: welcher mag das sein...? :-) ]

 

{Kommentar: Da könnte ich einige Geschichten erzählen aus meinem und dem Erleben anderer Jungs.}

 

Und wenn nun ihr herangewachsener Sohn vor ihr steht, von männlichen Sehnsüchten und Verlangen nach ihr erfüllt, und sie entflammt bittet, ihre Zärtlichkeit nun ALLEM an ihm zuteilwerden zu lassen; sich ihm liebevoll hinzugeben, sich ihm gänzlich zu öffnen; und ihm die unaussprechliche Erfüllung in ihren Armen zu gewähren - steht da nicht sehr zu befürchten, daß sie seinem Werben und ihren aufwogenden Gefühlen aufgewühlt erliegt und die Beiden sich aufgewühlt in die Arme sinken und mit einander, von einander eine Erfüllung erleben, die wir ihnen nicht gönnen?

Da das doch aber auf GAR KEINEN FALL geschehen darf, hat unsere Kultur hier ein absolutes Verbot vorgeschoben und ihr wohl größtes Tabu überhaupt errichtet, das das Denkbare in das Reich des absolut Unvorstellbaren verschiebt - schließlich wird der Gedanke daran, einen Menschen zu töten, noch eher akzeptiert als der an Sex mit der Mutter / mit dem Sohn.

Nur schafft das den verbotenen Wunsch natürlich nicht aus der Welt, wie die Gesellschaft das gern hätte, sondern er köchelt und wirkt im Unterbewußten vor sich hin - und manchmal wird der Wunsch zu stark, und übertritt unartig die Grenze ins Bewußtsein, wo das Tabu ihn sich sofort greift und in den Schwitzkasten nimmt, so daß der Mensch von dieser psychischen Aufwallung, dieser Anspannung in ihm drin erschrocken und aufgewühlt erschauert. Und oft genug schafft das Tabu es eben nicht, den Unbotmäßigen in Schach zu halten...

Wenn du dich also mit dem Gedanken herumquälst, was für eine Riesensau du doch sein mußt, wenn du Gedanken an Sex mit deiner Mutter in dir hast, und diese auch noch in realen Sex mit einer anderen Frau hineinspielen: der Mensch ist halt ein "Schichten-Modell", wie in der Geologie, und schleppt eine Menge individualhistorische Sachen mit sich herum, die im großen Konzert seiner Motive mitspielen; das ist völlig normal! Daß das Motiv "betörende Mutter" bei dir stärker ausgeprägt ist (?) als üblich, wird seine Gründe in deiner Entwicklungsgeschichte haben (es wäre dann deine Sache, dem mal nachzuspüren - es ist aber nicht gesagt, daß die entsprechenden Erinnerungen (noch) plastisch genug sind *)

Ich vermute aber mal: wenn du genügend (befriedigenden) Sex mit anderen Frauen hast, sie intensiv wahrnimmst, dann wird mit jedem Mal deine Konditionierung auf deine Mutter ein bißchen abgeschwächt, weil du tief in dein Erleben hinein erfährst, daß es auch mit anderen Frauen schön sein kann.

(Allerdings schätze ich, daß Telefonsex hier wenig ausrichten wird, und heiße Mails noch weniger, denn da ist der "Input" von Seiten der Frau ja ausgesprochen beschränkt, und zum allergrößten Teil läuft die Sache dann ab auf der Ebene deiner Phantasien, d.h. du kochst letztlich doch ziemlich im eigenen Saft.)

 

{Kommentar: So denke ich auch.}

 

*) Sei aber vorsichtig damit, jede Vorstellung, die in dir auftaucht, unbesehen für bare Münze zu nehmen - auch und besonders in TherapeutInnenzimmern! Speziell wenn sie durch Hypnose oder andere trance-orientierten Methoden wie Rebirthing zustandekommen! In den letzten Jahren ist man dahintergekommen, daß jede Menge solcherart zustandegekommenen "Erinnerungen" (speziell in Sachen sexuellen Mißbrauchs) sich so faktisch überhaupt nicht abgespielt haben KONNTEN wie "erinnert"; sondern daß sich da nur zu oft reine Phantasien in die Vorstellungen hineingemischt hatten - von schlechten und / oder voreingenommenen TherapeutInnen gepäppelt oder sogar auch suggeriert! Längst nicht jeder Therapeut / jede Therapeutin ist in der Lage, ihre eigenen Motive von denen der Patienten zu trennen; und manche bedienen sich schlechter Methoden - mal ganz abgesehen davon, daß auch jeder Therapeut / jede Therapeutin gern gut verdienen möchte.

 

{Kommentar: In Psychotherapien können sehr schnell unheimliche Dinge geschehen, insbesondere wenn der Therapeut teilweise kranker als der Patient ist.}

 

Also, Andreas, zergrüble dir nicht den Kopf über Sachen, die wohl allenfalls ein Nebenschauplatz sind, und spar dir deine Kräfte für die wesentlichen Dinge!

 

{Kommentar: So sehe ich das auch. Gleichzeitig muß jeder erst die Steine vor dem eigenen Wesentlichen wegräumen.}

 

Ach ja, eins wollte ich dir noch sagen: dein Gedicht "Immer wieder Abschied nehmen..." finde ich sehr gut! Ausdrucksvoll, schlank und schlackenlos, - irgendwie schimmert sogar klassische Form durch -, originelle Bilder, die in der langen Strophe richtig die Phantasie gefangennehmen und entführen... Klasse!!

 

{Kommentar: Danke.}

 

Alles Gute für dich, und weiterhin gute Fortschritte!

Hurz

 

P.S. Warst du das nicht, glaube ich, der sich bei Schreibmaschinentastaturen fragte, wie es zur QUERT-Anordnung gekommen ist, und meinte, die häufigeren Buchstaben seien nach außen gelegt worden?

 

{Kommentar: Nein, der war ich nicht.}

 

So ähnlich war es auch - nur genau andersrum: :-) die häufigsten Buchstaben hat man nach INNEN gelegt, weil Zeige- und Mittelfinger beweglicher sind. Allerdings bezieht sich das auf die englische Sprache, weil die Schreibmaschine in England oder Amerika erfunden wurde. Deshalb ist dort gegenüber unserer dt. Tastaturauslegung die Lage von z und y vertauscht, weil in den beiden Sprachen die Häufigkeit von z und y genau umgekehrt ist. (Und unsere dt. Sonderbuchstaben hat man auf die Tasten rechts neben die anderen Buchstaben gelegt; von daher liegen auch die Sonderzeichen bei uns z.T. anders als im Englischen.

 

Kommentar: Nach meinen Zwischenkommentaren bleibt mir nur noch, dir nochmals ausdrücklich für deinen Gästebucheintrag zu danken und dir alles Gute zu wünschen: Danke und alles Gute für dich und deine Lieben!

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