[10.05.02, fr, 17:13]
Als Kommentar zu Dieters Gästebucheintrag schrieb ich:
Tja, Dieter, ich schreibe nicht mehr viel, aber was ich zum Beispiel über meine Gefühle für S. schreibe und die Gesundung, die sie in mir auslöst, hat dafür viel Substanz, oder? Wahr ist allerdings, daß ich seit 1 1/2 Monaten keine neue Seite mehr angelegt habe und die bereits vorhandenen nur spärlich ergänze. Aber die große Zeit meiner Homepage ist doch auch vorbei, und wenn ich nicht an meine treuen Leser denken würde, hätte sie nicht mal mehr 10 Seiten. Mein Studium läuft nach Plan, allerdings ist noch nicht viel los.
Diese Seite habe ich für Dieter und all meine anderen treuen Leser angelegt, um darzulegen, warum ich mit meiner Homepage nicht mehr soviel los ist.
[12.05.02, so, 13:56]
Meine Homepage eröffnete ich im Februar 1998 hauptsächlich aus dem Grund, nach gescheiteren Psychotherapien die Idee eines viruellen Psychotherapeuten (Psycholabor) umzusetzten.
Damals waren meine Studiumhemmungen so stark, daß es sinnlos und für mich auch lebensgefährlich war, zur Uni zu gehen.
Mit meinem virtuellen Psychotherapeuten, sprich meiner Homepage, wollte ich umsetzten, was ich in den Therapien nicht könnte.
Durch bestimmte Übungen wollte ich Zugang zu den meiner Seelenteile finden, die mir "verboten" weiterzustudieren.
Ich erforschte also die Struktur meiner Seele , versuchte bewußt in Seelenteilen zu leben und es ihre Wünsche zu erfüllen (Domains, Handy, Brillen, Uhren u.a.), damit ich in Ruhe, ohne "Störungen" einzelner Seelenteile, wieder zu Uni gehen könnte.
Später verfolgte ich das Konzept, eins zu werden. Ich fühlte mich nach dem Aufgliedern in einzelen Seelenteile irgendwie gespalten und glaubte, wenn ich eins, das heißt eine ganze Persönlichkeit, nicht mehrere Seelenteile sei, würde es mir besser gehen und ich auch besser mit dem Unialltag zurückkommen.
Nach dem ich das Wintersemester 2001/2002 erfolgreich hinter mich gebracht hatte (Wiedereinstieg ins Studium), mußte mir ich eingestehen, als ganze Persönlichkeit werde ich nie das Studium erfolgreich zu Ende zu bekommen.
Nun bin ich wieder dort angekommen, wo ich vor Jahrzehnten war: ich lebe in verschieden Seelenteilen, Rollen, Teilpersönlichkeiten, die ich entsprechend den Anforderungen wechsel, nur heute versuche ich das bewußt zu steuern und meine Bedürfnisse und Gefühle stärker zu berücksichtigen, damit es nicht wieder Mißstimmungen im Gesamtsystem gibt. Das ist der Kern meiner Selbsttherapie: ich lebe mehr so, wie ich es immer schon wollte, aber nicht durfte oder mich nicht getraut habe. Jetzt mache ich es mir mehr recht als anderen.
Im Grunde ist damit der Therapieauftrag erfüllt: Ich kann wieder Studieren gehen, außer leben ich so gut wie noch nie.
Ob ich das Studium einmal als Diplom-Psychologe beende oder auf meinem Gradstein "Ewiger Student der Psychologie" steht, ist eine andere, aber keine psychotherapeutische Frage.
Natürlich könnte ich weiterhin in gewohnter Form meine Homepage wachsen lassen, aber es wird keine Seite wie zum Beispiel "Hüte" mehr geben, weil ich mich nicht mehr erforschen und finden muß. Ich habe mich erforscht und gefunden.
Deshalb also, weil die Aufgabe vitureller Psychotherpeut erfüllt ist, schreibe ich nur noch hauptsächlich im Tagebuch.
Auch wenn viele meiner treuen Leser sich über diese Veränderung nicht freuen, bin ich über sie sehr glücklich!
Endlich, mehrere Anläufe hat es gebraucht (siehe Auslaufmodell?), habe ich wieder Zeit für viele Dinge, die ich lange Zeit nicht machen konnte, weil ich teilweise an meiner Homepage arbeiten MUSSTE, sie als Medizin, als Lebensretter brauchte.
Trotzdem berichte ich aber noch über meine neuen "Projekte"; meine Verbindung zu S. ist eins davon. Das beste, was ich jemals hatte ... Aber ich will nicht wieder schwärmen.
Diese komplette Homepage mit fast 350 HTML-Seiten lagert nur noch auf dem Server, damit meine alten und neuen treuen Leser auch zukünftig in ihr stöbern können.
Teilweise wird sie auch außerhalb von Tagebuch, Laufen und Gewicht aktualisiert worden. So habe ich Uhren umgebaut und ergänzt (Uhren 1b). Aber hauptsächlich schrieb ich im Tagebuch.
Neben dem "Projekt S." ;-)) habe ich auch andere Aufgaben.
So mache ich mich bereit zum Lernen von Dingen, die ich sinnlos finde und wohl nie brauche, außer für Prüfungen. Auch arbeite ich weiter als Student, ich muß ja noch einige Leistungsscheine machen, bevor ich zur Vordiplomsprüfung zugelassen werden. Aber das ist wird mir wohl keine neue Seite wert sein, nur Bemerkungen im Tagebuch.
Ich danke meine treuen Leser für die angenehme gemeinsame Zeit und bitte um Verständis!
Ich wünsche Ihnen viel Glück und Wohlergehen!