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Dagmar

[15.03.01]

Dagmar lernte ich im Frühjahr 1984 kennen. Damals war sie im 3. Monat schwanger, Julia wurde im August 1984 geboren.

Zu zweit wohnten wir in der Jägerstraße 2, zu dritt in der Carl-von-Ossietzkystraße 5.

Im September 1985 löste Dagmar die Beziehung zu mir, ich wohnte aber noch bis März 1986 in der Ossietzkystraße, und irgendwie waren sie und ich auch hin und wieder noch zusammen.


[19.04.02]

Das Ende kam dann aber mit einem Knall: in mein Gesicht.

Ich wohnte, weil ich einfach keine Wohnung bekam, in der Stube, die vom Flur abging, Dagmar in Küche, Wohnkücher und Kinderzimmer.

An einem Freitag gab Dagmar eine kleine Party: eine Freundin, zwei Herren.

Irgendwann gegen 3 Uhr oder so, kamen die Herren in die Stube und drängten mich, die Wohnung zu verlassen und nicht wiederzukommen.

Beide waren größer und schwerer als ich. Der größere hielt mich fest, der kleinere "polierte" mich mein Gesicht und meinen Bauch.

Meine Oberlippe riß auf (sie mußte ich später nähen lassen, die Narbe habe ich heute noch), Blut strömte und bedeckte den Flur.

Und wenn Dagmar nicht irgendwann gesagt hätte, während sie mit ihrer Freundin plauderte und rauchte, Jungs, ihr könnt aufhören, er hat es verstanden, hätte ich wohl nicht mehr die Wohnung auf eigenen Beinen verlassen können.

Trotzdem (ich hoffe, nicht deswegen) ist Dagmar die Frau, die ich am meisten geliebt habe.

Ich habe mehrere andere Frau auf verschiedene Weisen geliebt, aber nie mehr eine so stark wie Dagmar.

Bis ich mir meiner Gefühle zu S. bewußt wurde.

Verständlich, daß ich mich fragte, ob S. ähnliches Kaliber ist und die "Beziehung" zu ihr ähnlich enden würde.


[30.11.03, so, 12:20]

Eben habe ich 45 Minuten mit Dagmar telefoniert. Und auch einige Worte mit Julia gewechselt.

Dagmar rief ich vor einige Monaten einmal an und sprach auf meinen Anrufbeantworter. Sie sagte jedoch nicht ihren Namen, sondern nur sowas wie: vielleicht erkennst du meine Stimme und erinnerst dich, wie waren vor langer Zeit mal zusammen, und hinterließ ihre Telefonnummer.

Ich rief aber ganz bewußt nicht zurück. Ich dachte, sie hat Langeweile und Lust auf ein Spielchen.

Ich war sehr stolz auf mich, war ich doch viele Jahre, im Grund von 1984 bis 2003, auf Dagmar fixiert, wenn die letzten Jahre auch nicht mehr so stark.

 

Heute nacht habe ich von Dagmar geträumt. Da dachte ich mir, kann nichts schaden, wenn du sie zum 1. Advent anrufst und ihr und Julia alles Gute wünschst.

 

Na ja, wir haben also über alte Zeiten gesprochen, aber auch über die jüngste Vergangenheit.

Dagmar war lange Zeit krank. Ist noch nicht wieder ganz gesund.

 

Endlich habe ich ihr gesagt, wie sehr ich sie geliebt habe, vielleicht immer noch, tief in mir, liebe, weil sie etwas verkörpert, daß mich sehr anzieht. Und sei es "nur" sexuell, was wohl das wichtigste zwischen Mann und Frau ist.

So hat sie das nie gewußt. Jetzt weiß sie es.

 

[17:35]

Dagmar und ich habe insgesamt 4 Stunden 10 Minuten telefoniert. War ja fast wie in "alten Zeiten" ;-)).

Für mich waren zwei Dingen sehr interessant:

  1. Dagmar und S. sind sich wirklich in vielen Dingen ähnlich,
  2. Dagmar ist in vielen Dingen anders geworden, was ich, wenn ich ehrlich bin, nicht geglaubt hatte.

Nicht daß ich Dagmar, wie sie war, nicht geliebt habe, aber ich freue mich sehr, daß nicht nur ich mich entwickle, sondern auch andere, und dann noch in eine ähnliche Richtung wie ich.


[08.04.06, sa, 11:45]

Habe mit Dagmar 45 Minuten telefoniert.

Leider geht es ihr gesundheitlich nicht gut. Sie muß in einigen Tagen operiert werden.

Ich werde ihr am Tag ihrer OP Energie senden.


[21.03.2013, do, 23:40]

Inzwischen glaube ich nicht nur, sondern bin überzeugt: Dagmar konnte ich nur so stark lieben, weil meine Seele sehr krank war.

Heute würde nicht mehr auf ihre "Anzeihungskraft" reagieren, würde einige ihrer "Besonderheiten" nicht mehr dulden.

Vielleicht schreibe ich einmal mehr zu Einzelheiten, aber eigentlich sind sie für mich nicht mehr wichtig.

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