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Crimmitschau

[05.04.99]

Den größten Teil meiner Kindheit habe ich in Crimmitschau (Crimmitschau-net.de, Crimmitschau.de) verlebt.

Von 1964 bis 1969 lebten meine Mutter und ich in dieser Stadt, in der auch ihre Eltern mit ihren Hunden lebten. Mit der Riesenschauzer-Hündin Assi bin ich aufgewachsen.

Meine Mutter und ich wohnten in der Glauchauer Landstraße 7, auf der Ostseite der Stadt, die in einem Tal liegt, auf ein Drittel der Höhe. Meine Großeltern wohnten in der Gutenbergstraße 20, am Anfang des Westhanges. Beide Häuser standen über einen Kilometer von einander entfernt. Luftlinie. Der Weg führte allerdings immer links, rechts, links ... durch Brücken, über Brücken, an den lauten Webereien vorbei ...

Meine Schule lag ungefähr auf gleicher Höhe wie die Glauchauer Landstraße 7, allerdings auf dem Westhang, knapp einen Kilometer südlich der Gutenbergstraße 20.

Wenn ich zur Schule ging, kam ich am Bahnhof vorbei. Dort spielte ich auch oft. Ich wollte Rangierer oder Lokführer werden. Rangierer spielte ich, indem ich auf dem Trittbrett einen Güterwagens stand, mich hinauslehnte, mit dem freien Arm winkte und irgendwelche sächsischen Kommandos mit dunkler Stimme von mir gab.

Lokführer war ich, wenn ich den Berg zur Glauchauer Landstraße 7 hoch stampfte oder herunter raste. Damals fuhren noch Dampflokomotive. Entsprechend ahmte ich langsames und kraftvolles Stampfen oder schnelles Zischen nach.

Einer meiner Lieblingsorte war die Ziegelei und Tongrube vor dem Paradiesbach, die es heute nicht mehr gibt - dort wurde ein Gewerbegebiet aufgebaut. In der Tongrube fuhr eine kleine Bahn. Deren Loks konnte ich hinaufsteigen, wenn dort keiner arbeitete. Ein kleines Birkelwäldchen stand im Sumpf am Ende der Schienen.

Vor dem Paradiesbach stand eine Knochenmühle. Hinter dem Bach stieg ein Berg sehr steil an. Auf der rechten Seite der Straße hatte ich meinen Ausguck. Dort fiel die Wand senkrecht ab, während man links der Straße die Schräge erkimmen konnte. Allerdings konnte ich mein Zuhause nicht sehen, obwohl ich nur ungefähr 2 Kilometer nordöstlich der Glauchauer Landstraße 7 spähte: mein Zuhause lag hinter einem Berg.


[22.09.03, mo, 14:11]

Meine Geschichte "Die Schuhe" erzählt aus meiner Kinderzeit in Crimmitschau.

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